Traurig

Ich bin so traurig und muss mein Kummer mal los werden. Für mich stand immer fest "ich möchte nicht stillen". In der Schwangerschaft mit Kindnr 1 habe ich urplötzlich meine Meinung geändert "ich möchte doch stillen". Und trotzdem war ich da noch so entspannt das ich sagte "falls es nicht klappt gibt es eben die Flasche".

Kind war da und alles kam anders. Milcheinschuss kam später. Wir mussten gleich zufüttern da es zu viel abgenommen hat und Gelbsucht hatte. Daheim kam dann die Katastrophe. Zwischen abpumpen, stillen und Flasche kam das Gefühls auf und ab. Ich habe viel geweint und mir Vorwürfe gemacht das ich mein eigenes Kind nicht ernähren kann. Es drehte sich alles nur noch ums stillen, zufüttern und meine Ernährung und dem Trinken trinken trinken. Immer sagte man mir ich trinke zu wenig. Von 2 ging es auf 3 und dann auf 4 Liter und mehr. Aber es änderte nichts am meiner milchmenge. Pumpen nicht, kapseln nicht, ausgewogene Ernährung nicht, ruhe nicht, mehr anlegen nicht, usw, nichts ging. Kaum wurde das Thema angesprochen stellte sich die Milch ein. Bis auf einmal keine mehr da war, von heute auf morgen. Ich bekam es nochmal hin doch nach 4 Monaten hatte ich abgestillt. Mich hat es sehr belastet wenn ich hörte wie lange und problemlos andere stillen konnten und meinten ich habe nicht genug dafür getan.

Nun ist Kind nr2 da und ich hatte in der ss schon vormilch was mich sehr positiv gestimmt hat. Ich wollte so lange wie möglich stillen. Der Anfang klappte so gut. Es nahm super zu, nicht wie bei Kind1 wo wir um jedes gramm gekämpft haben. Dann mit 2 Monaten hatten wir die erste Situation wo das Gewicht gleich blieb. Meine hebamme war noch entspannt. Kindnr2 nahm dann wieder zu. Ab 3 Monaten haben wir gemerkt meine Milch reicht nicht mehr aus. Das stimmte mich so traurig das ich wieder anfing alles dafür zu tun das die Milch wieder mehr wird. Außer pumpen das wollte ich nicht mehr. Da es nichts brachte nahm ich mir eine stillberatung und erzählte ihr alles und was ich schon alles versucht habe. Bis auf pumpen und mal die Schilddrüsenwerte überprüfen lassen, fiel ihr auch nichts mehr ein. Somit musste ich mich damit abfinden das wir von da an zufüttern mussten. Nun ist das kind 6 Monate und mein Körper hat sich entschieden das stillen rum ist. Es ist keine Milch mehr da und es kommt nichts mehr. Ich habe den Prozess schleichend beobachtet. Ich bin so traurig. Ich war/bin dafür noch nicht bereit. Ich habe alles gegeben und trotzdem war es anscheinend nicht genug. Warum können andere Frauen über 2 Jahre problemlos stillen und ich durfte nicht mal ein halbes Jahr problemlos stillen??
Von meiner Schwester durfte ich mir nur anhören "ich hatte noch 3 Monate nach dem abstillen milch" (danke für garnichts) ich bin so traurig, ich vermisse diese intimen Momente die ich mit mein kind haben durfte. Ich habe es so gerne gestillt. Warum wollte mein Körper einfach nicht mehr?????

Danke fürs lesen. Ich musste mein Kummer einfach mal los werden.

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Es tut mir sehr leid, dass das Stillen für dich so ein belastendes Thema ist und war. Ich kann dir nur sagen, dass es so klingt als hättest du wirklich alles Menschenmögliche getan um zu stillen. Und dennoch sollte es nicht sein. Ich kann mir denken, dass das extrem frustrierend ist.
Letztlich kann ich dir nur sagen, dass du sicherlich dein Baby mit der gleichen Liebe und Fürsorge großziehen wirst wie wenn du noch länger gestillt hättest. Diesmal hast du es ja sogar 6 Monate geschafft, das ist ja auch schon super viel wert. Ich selbst war ein Flaschenkind, womit meine Mama auch lange gehadert hat (hat sie mir mal erzählt) und ich habe eine super enge Bindung zu meiner Mama. Ich persönlich habe mit meinem Sohn ebenfalls nach dem Abstillen genauso viele enge und intime Momente, wie als ich noch gestillt habe.
Ich hoffe, dass dir das vielleicht ein bisschen geholfen hat?!