Hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe direkt ein Anliegen, das mich sehr belastet.
Am 23.06. ist mein Sohn per Kaiserschnitt (wegen BEL) zur Welt gekommen. Er ist unser erstes Kind.
Ich habe im Krankenhaus gestillt, jedoch gab es hier gleich mehrere Herausforderungen.
Aufgrund des Kaiserschnitts hatte ich den ersten Tag keine Milch, mein Sohn hat(te) Gelbsucht die sich in den ersten Tagen deutlich verschlimmerte.
Er hat deutlich über 10% seines eh zierlichen Geburtsgewichts abgenommen und das stillen wurde immer schwieriger. Er war massiv schläfrig, ließ sich nicht wecken oder gar wach halten, die Schwestern haben es sicher gut gemeint, mich aber total verunsichert. 5 Krankenschwestern, 6 Meinungen. Kind gezwungen wecken, schlafen lassen, zufüttern. Was denn nun?!
Nachdem er am dritten Tag die Brust gar nicht mehr genommen hat, haben wir zugefüttert. Erst einmal nur als zufüttern gedacht wurde mir schnell und unschön klar gemacht dass das Kind so schwach ist und nicht an der Brust trinken kann.
Ich habe also angefangen abzupumpen, bekam aber nur lächerliche Mengen an Milch zusammen. Teils keine 10ml pro Brust.
Meine Hebamme sagte, dass keine Pumpe dieser Welt melken kann wie ein Kind.
Da er bis vor 1-2 Tagen wirklich sehr schwach war und selbst mit der Flasche Probleme hatte bzw. Diese nicht zuverlässig genommen hat, habe ich ihn nur sporadisch angelegt. Das hat mal gut geklappt, mal hat er sich jedoch massig in Rage geschrien und die Brust verweigert. Wahrscheinlich aus Frust, denn für großen Aufwand kam kaum etwas.
Wir haben stillhütchen probiert, zufüttern über das tröpfeln usw., aber er schien einfach zu schwach um wirklich an der Brust zu saugen und anzudocken. In Absprache mit der Hebamme sollten wir noch ein paar Tage mit Flasche aufpäppeln um dann zügig mit dem stillen loslegen zu können.
Nun hatte ich das Gefühl endlich loslegen zu können, meine Milchmenge durch pumpe ist noch immer zu gering, jedoch war meine Hoffnung ihn anlegen und dies so erweitern zu können. Doch dann… kam die blasenentzündung. Ich habe ein Antibiotikum bekommen, welches grundsätzlich mit dem stillen vereinbar ist, jedoch oft Durchfall bei den Babys verursacht und da meinte die Kinderärztin sollte ich lieber eine stillpause machen, da der kleine endlich kontinuierlich zulegt und sie ein abbauen bei ihm nicht riskieren wolle.
Ich habe lange überlegt das Antibiotikum gar nicht zu nehmen, jedoch waren die Schmerzen nach 2 Tagen versuchen mit viel trinken und Wärme durch zu kommen so schlimm, dass ich keine andere Lösung wusste.
Ich bin nun vollkommen verzweifelt und könnte die ganze Zeit heulen, weil das stillen immer weiter in die Ferne rückt und ich nicht weiß, ob er nach dieser langen Zeit reine Flasche die Brust überhaupt noch nimmt.
Wir haben zwar extra die lansinoh Flaschen, die für die Kombi-Fütterung gut sein sollen und angeblich keine saugverwirrung verursachen sollen, aber ich habe unfassbare Angst, dass das gar nichts mehr wird.
Meine Hebamme hat auch schon anklingen lassen ob ich überlegt habe oder in Erwägung ziehen würde abzustillen.
Sie sagt dass meine Milchproduktion auch nicht in Gang kommt, da ich gar nicht zur Ruhe komme.
Kaiserschnitt, Gelbsucht, jetzt blasenentzündung und sie geht davon aus dass voll stillen aus diesem Grund eh nicht mehr klappen wird.
Ich überlege nun tatsächlich mal wieder, ob ich das Antibiotikum einfach absetze, was durchaus unvernünftig ist, aber ich breche regelmäßig in Tränen aus bei der Vorstellung mein Baby gar nicht stillen zu können.
Ist hier vielleicht jemand der ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder einen Rat hat, wie wir nach zwei Wochen vielleicht doch noch ans stillen kommen?
Kann ich außer Pumpen noch etwas tun um meinen Milchfluss in Schwung zu bringen?
Liebe Grüße
Elsbeth
Stillen nach 2 Wochen Flasche noch möglich?!
Hallo liebe Elsbeth,
dass alles klingt ja wirklich ziemlich Stressig jedoch habe ich im Krankenhaus Ähnliches erlebt. Was mir sehr geholfen hat im Nachhinein die Milchmenge zu steigern waren einige Punkte: 1. von Humana piùlatte, 2. Bockshornklee, 3. Powerpumpen (15 min pumpen, 10 min Pause, 10 min pumpen und nochmal 10 min Pause und 10 min pumpen), 4. eine Pumpe verschreiben lassen vom Frauenarzt z.b von Medela die Symphonie Pumpe, diese ist einer der besten auf dem Markt und hat bei mir Wunder bewirkt. Ich finde es wirklich super, dass du so gerne Stillen möchtet. Ich muss leider sagen, wir hatte ziemlich schnell mit einer Saugerverwirrung zu kämpfen, gerade in den ersten Wochen sollte man komplett auf künstliche Sauger verzichten. Wir hatten ebenfalls Flaschen jedoch von Medela die „Stillfreundlich“ sind, hat leider trotzdem zur Saugerverwirrung geführt. Wenn du mit der Antibiotika Therapie fertig bist, könnten dir für den Anfang Brusternährungsset‘s helfen, diese haben uns gut geholfen zusätzlich würde ich in der Stillfreien Zeit auf eine andere Methode des zufüttern‘s zurückgreifen - diese sind natürlich etwas umständlicher aber verhindern eine Saugverwirrung. Ich hoffe, dass hilft dir. Ich wünsche eine gute Besserung und drück dir die Daumen das es klappt. 🍀
Antibiotika auf keinen Fall vorzeitig absetzen, dadurch wird es nur schlimmer - und fördert Resistenzen.
Hattest du eine Stillberatung?
Ich habe in ähnlicher Situation (Frühgeburt, Trinkschwäche, Anlegen gar nicht möglich, Abpumpen nahezu erfolglos) nach 3 Wochen aufgegeben und akzeptiert, dass ich ein Flaschenbaby habe.
Ich habe es mit Hilfe einer Stillberaterin geschafft nach fast 6 Wochen nur Flasche/Pumpen wieder die Brust schmackhaft zu machen, aber es war mehr für unsere Nähe und zum Kuscheln als richtig zum Essen. Die Milchproduktion ist nie so wirklich gut zum Laufen gekommen , pumpen konnte ich höchstens 50ml.
Es war also mehr ein süßer Snack zum Einschlafen und zum Kuscheln dann, aber mir hat es sehr geholfen weil ich auch sehr traurig war, dass das Stillen nicht geklappt hat. So konnte ich noch 4 Monate lang diese Art der Stillbeziehung genießen auch wenn vermutlich der Großteil von der Flasche kam.
Ich würde mich an eine zertifizierte Stillberaterin wenden und schauen was noch möglich ist. Manche Frauen schaffen ja selbst nach vollständigen Abstillen nach Monaten wieder eine Relaktation, aber das braucht sehr viel Zeit, Ruhe und Hilfe. Also wirklich rund um die Uhr nur im Bett und Haushalt macht der Mann.
Ich denke auch mit einer Stillberaterin ist hier noch was möglich in Sachen stillen. Es wird sicher kein leichter Weg, aber jetzt ist ein guter Zeitpunkt es zu versuchen!
Ich würde dir ebenfalls raten, eine Stillberaterin zu kontaktieren!
Vielleicht macht in eurem Fall tatsächlich ein Brusternährungsset Sinn!
Jetzt nimm du erst mal dein Antibiotika, deine Gesundheit steht jetzt erst mal im Vordergrund. Mach dich nicht verrückt mit Herausforderungen der Zukunft, du kannst daran jetzt aktuell erst mal nichts ändern.
Und wie du dein Kind dann zurück bekommst an die Brust, und wie du die Milchmenge effektiv steigern kannst, dafür würde ich mir dann Unterstützung holen!
Fühl dich gedrückt!
Tut mir leid, wie es bei dir lief. Ich konnte aus ähnlichen Gründen auch nicht stillen und hab aber mit einer Stillberaterin meine Pumpmenge steigern können. Dafür brauchte ich die richtige Größe an Brusthauben (super wichtig) und ein paar zusätzliche Tricks. Nachdem ich viele Tränen vergossen hab, dass das Stillen nicht klappte, bin ich nun heilfroh dass es so kam, denn mein Mann kann mich mit den Zwillingen super entlasten und etwas Muttermilch bekommen meine Babys trotzdem.
Achte gut auf dich, stillen ist nicht alles. Dir als Mama muss es gut gehen; dann geht es auch dem Baby gut. Alles, alles Liebe 🧡
Hallo zusammen,
erst einmal: vielen Dank für so viele liebe Antworten!! 🫶🏻🫶🏻
Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.
Dank Google habe ich ein paar Anlaufstellen für eine Stillberatung gefunden. Ich hätte nicht gedacht dass es „sowas“ überhaupt hier bei uns auf dem Land gibt, wurde aber zum Glück eines besseren belehrt.
Das Brusternährungsset hatte ich mir auch schon angesehen, das kommt ja allerdings auch erst in Frage, wenn er wieder an der Brust trinken darf, also wenn ich mit dem Antibiotikum durch bin.
Ich habe mir heute vom Frauenarzt eine „richtige“ Milchpumpe verschreiben lassen. Dafür muss ich gleich meine Brustwarzen messen und dann können wir die Pumpe morgen Mittag abholen, da diese erst heute wieder in der Apotheke angekommen ist und noch gereinigt werden muss - was für ein timing 😄!
Das humana piulatte nehme ich schon mit einem Beutel täglich.
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Stillen ist definitiv nicht alles, trotzdem wünsche ich mir sehr dass es klappt. Und Dank eurer lieben Worte bin ich definitiv etwas positiver gestimmt. Danke!!