Guten Abend.
Leider hat das Stillen beim ersten Kind nicht geklappt. Beim nächsten Kind möchte ich anders an die Sache ran gehen, habe mir da meinen Plan gemacht.
Bitte um Erfahrungen.
Ich weiß nicht ob es an dem Ort -dem Krankenhaus- lag, dass es nicht geklappt hat. Viele berichten wenn sie im Geburtshaus entbinden oder ambulant und dann nach Hause gehen und das Stillen besser klappt. Könnt ihr mir da wire Erfahrungen sagen oder ist das Quatsch?
Geburtsort wechseln
Hallo,
Ich würde mich als erstes fragen, warum es nicht geklappt hat. Würde von Seiten des KH Druck aufgebaut zuzufuttern? Wurdest du nicht gut informiert? Hatte das Kind eine Saugschwäche? Zungenbändchen? Gab's einfach zu wenig Personal?
Ich ha. Schon die Erfahrung gemacht, dass in unterschiedlichen KHs unterschiedlich viel Wert aufs stillen gelegt wird. Aber ich habs auch oft am Personalmangel scheitern sehen
Andererseits: jetzt bist du ja vmtl gut informiert und weißt, Was du willst und könntest deine Wünsche, egal in welchem setting, gut artikulieren und um Hilfe bitten.
Ich denke mal dass ich zu wenig informiert wurde. Mein kleiner war schwach, anlegen hat kaum geklappt.. ich habe halt schlupfwarzen und es kam auch nach einer Woche kaum Milch aus meiner Brust. Er war am weinen, habe ihn zu spät angelegt und dann ging das Geschrei los, er hat 5 min „getrunken“ wo leider nichts kam. Hatte ich zumindest das Gefühl. Und dann war er frustriert und ich auch. Selbst mit stillhütchen hat nichts getan. Jeden Tag hat er weiterhin abgenommen 🙁.. ich denke ich hatte zu wenig Unterstützung und Unwissenheit.. es macht mich immer noch traurig
Ich kann dazu nur sagen, dass ich 2x im Krankenhaus entbunden hab, 1x spontan mit schweren Komplikationen und schwerem Stillstart aufgrund des Blutverlustes und ohne meine Hebamme hätte ich vielleicht irgendwann das Handtuch geschmissen- voll gestillt hab ich nach 4 Wochen, ohne Schmerzen und Stillhütchen nach ca. 8 wochen.
Nr. 2 unkomplizierte Sectio, sofort und ohne Probleme voll gestillt.
Es kommt sehr auf die Unterstützung an, die man vom Fachpersonal und vom Umfeld an, und wenn man sich gut auskennt fordert man die auch eher ein bzw lässt sich keinen Mist erzählen. Als wir mit Nr. 2 nach der OP im Kreißsaal waren und ich anlegen wollte, hatte ich ne gestresste aufgeregte Hebamme dabei, die der Meinung war das Kind dockt nicht an und saugt nicht und wollte ständig irgendwas helfen… kaum hat sie uns machen lassen, hat es innerhalb von Sekunden problemlos geklappt. ;)
Du arme 😥 hört sich tatsächlich an, als hättest du keine oder zu wenig Unterstützung gehabt. Am besten suchst du dir ein KH oder halt ein Entbindungsort, an dem dir Hilde angeboten wird. Mein Krankenhaus war ein "stillfreundliches" KH (irgendwie paradox, dass das extra steht 🙃) und tatsächlich waren dort einige Stillberaterinnen, die mir sehr geholfen haben. Leider waren die Schwestern furchtbar und dadurch war es bisschen schwierig. Aber nach einer Woche war alles fein, weil zuhause noch eine Stillberaterin dazu kam.
Also: Stillfreundliches Krankenhaus suchen, und am besten ambulant entbinden und heim gehe. Vorher eine Stillberaterin Kontaktieren (manche sind Hebammen + Stilberaterinnen, kann man dann über die KK abrechen), damit die anwesend ist wenn du heim kommst.
Ansonsten viel selbst informieren, auf Instagram gibt es ein paar tolle Stillberaterinnen mit kostenlosen Inhalten.
Und: Mit Schlupfwarzen kannst du ganz normal stillen, wie andere mit anderen Brustwarzen. Sobald dir jemand was anderes sagt, hat diese Person keine Ahnung.
Wünsche dir ganz viel Glück und drücke dir die Daumen. Stillen ist wunderschön, gesund, und nebenbei zeitsparend. 😎
Ach als Ergänzung, warum Ambulant entbinden: Hab schon von vielen Hebammen, Müttern und auch durch meine Erfahrung mitbekommen, dass man im Krankenhaus kirre gemacht wird. Die haben einfach keine Zeit, stehen unter Druck... und erzählen uns Müttern dann Zeug, was uns verängstigt.
Ich werde - wenn möglich- meine nächste Geburt Ambulant machen, ich möchte nicht nochmal die erste Woche heulend mit meinem kleinen Schatz verbringen 😵💫
Das hört sich echt nach einer Idee an. Ich mochte das Krankenhaus an sich aber es war auch corona Zeit dadurch waren alle so gestresst und die waren gefühlt 5 Minuten da und dann wieder weg. Das mit der stillberaterin das werde ich auf jedenfall machen. Ist ne super Idee
Ich habe beide Male im gleichen KH entbunden.
Der Unterschied:
Beim ersten Kind wusste ich selbst ja noch nicht, dass ich nicht stillen kann, habe es also verbissen und mühevoll wochenlang versucht. Im KH hatten sie es zuerst nicht bemerkt (ist ja normal, dass der Milcheinschuss etwas dauert). Aber als der Kleine zu viel abnahm, starke Gelbsucht bekam, wir auf die ITS mussten - da habe ich dann zwar zugefüttert, aber mir trotzdem viel Stress mit Abpumpen etc. gemacht und unser Start war eher "durchwachsen". Ich konnte mich auf das Baby kaum richtig einlassen und habe nicht zuletzt aus Selbstvorwürfen heraus eine handfeste Wochenbettdepression entwickelt.
Beim zweiten Kind wusste ich, dass es so ist und vor allem, dass ich diesen Stress nicht nochmal möchte. Ich möchte die erste Zeit entspannt und unbesorgt genießen können und vorbereitet sein. Habe das direkt bei der Klinikanmeldung angesprochen. Am gleichen Tag haben sie mir ein Gespräch mit der Stillberaterin des KH organisiert, die sich sehr viel Zeit genommen hat für mich und meine Fragen. Sie kam dann auch direkt nach der Geburt zu mir und dann an Tag 2 auch nochmal, also sehr bemüht und aufmerksam.
Zusammen haben wir eine gute Lösung gefunden, und unser Start mit der Kleinen war so wunderbar und liebevoll, wie er schöner nicht hätte sein können 💖 Sie hat bis auf 50 g nichtmal abgenommen nach der Geburt. Außerdem hatte ich vorab schon mit meiner Hebamme gesprochen, wie es letztes Mal war und was ich mir gewünscht hätte (auch von ihr). Auch das hat mir sehr geholfen.
Will damit sagen: Vielleicht (!) liegt es gar nicht am Geburtsort, sondern an den Personen. Vielleicht hast Du die Möglichkeit, zB mit Stillberaterin und Hebamme einen Plan zu machen und Deine Ängste zu besprechen. Immerhin hast Du ja beim letzten Mal vorher wahrscheinlich auch nicht gewusst, dass es Probleme geben würde...
Mir hat es sehr geholfen und ich würde immer wieder in diesem KH entbinden!
Ich wünsch Dir alles Liebe und dass Du für Dich die beste Lösung findest
Bei uns hat Stillen auch nicht geklappt, Frühgeburt mit Trinkschwäche, Anlegen war zunächst nicht möglich, Abpumpen nahezu erfolglos.
Ich war nicht auf die Situation vorbereitet, und hatte auch noch andere Sorgen.
Im KH hatte auch niemand so wirklich Zeit dafür.
Beim zweiten Kind bin ich jedenfalls besser informiert und werde es nach bestem Wissen versuchen, aber auch nicht erzwingen.
Ich denke, der Geburtsort hat darauf weniger Einfluss, es kommt auf die Umstände insgesamt an.
Ich habe im Krankenhaus entbunden und hatte einen geplanten Kaiserschnitt, dann auch noch Zwillinge, die Frühchen waren mit Trinkschwäche (haben anfangs nicht mal aus der Flasche getrunken und paar Tage per Magensonde eine Mischung aus Pre und meinem Kolostrum bekommen) und dann waren wir auch noch eine Woche auf der Intensivstation, also hatte ich sie nicht bei mir im Zimmer und musste immer durchs ganze Krankenhaus zu denen pendeln. Und dann war einer der Zwillinge noch etwas unterversorgt und kam mit 1920 Gr. auf die Welt.
Und trotz den ganzen Umstände hat das Stillen geklappt.
Wir kamen von Pre per Magensonde, zu Pre und abgepumpter Milch per Flasche, zum Stillen mit Stillhütchen und etwas Pre per Flasche bis zur Entlassung. Zuhause dann die Pre Menge noch weiter reduziert und mit 4 bzw mit 6 Wochen vom Stillhütchen weg und vollgestillt.
Aber ich hatte dort eine Stillberaterin im Krankenhaus, die Krankenpflegerinnen auf der Station, meine Hebamme zuhause und noch eine externe Stillberaterin als Unterstützung.
Es war echt super hart, zwischendurch war ich am Aufgeben aber ich war einfach sehr verbissen und durch den Support hat es letztendlich geklappt.
Und man muss nicht mal so viele Hürden haben damit der Stillstart nicht einfach ist. Ich hatte berufsbedingt schon etwas Ahnung dass es für viele Frauen nicht selbstverständlich alles prima läuft.
Man hat beim Stillen auch wenig Vorbilder und hört oft nur von Frauen wo alles super easy war oder von denen wo es gar nicht geklappt hat. Von denen wo es geklappt hat aber super schwierig war hört man selten, die haben aber oft die besten Tipps. ;)
Ich wünsche dir alles Gute und dass du ein stillfreundliches Krankenhaus findest und es so klappt wie du dir das wünscht. :)