Weniger Milch trotz regelmäßigem Abpumpen?

Hallo ihr Lieben,

letzte Woche habe ich meine Tochter zur Welt gebracht und mein Plan war es eigentlich sie zu stillen bzw. ihr die Brust zu geben, allerdings tut sie sich sehr schwer die Brustwarze zu fassen, weshalb ich nun regelmäßig abpumpe, um ihr den Stress mit der Brustwarze zu ersparen.
Das klappte auch die ganze Zeit ziemlich gut, der Milchfluss war super und ich habe nach kurzer Zeit 50ml geschafft, ist zwar noch nicht besonders viel, aber ich dachte, das wird schon noch.
Allerdings fiel mir heute auf, dass die Milchmenge abnimmt und ich nur noch knapp 30ml zusammen bringe, obwohl ich regelmäßig abpumpe und zusätzlich werden meine Brüste nicht mehr so richtig fest.
Deshalb meine Frage, kann man es mit dem Abpumpen übertreiben, dass sowas passiert oder welche Gründe könnte es noch geben?

Bin für jeden Tipp dankbar! :)

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Dein Baby muss den Umgang mit der Brustwarze lernen. Jetzt nicht dauerhaft anzulegen ist wirklich problematisch, denn wie soll es das dann lernen? Dazu regt das Nuckeln vom Baby die Milchproduktion an. Die Pumpe ist niemals so effektiv wie ein Baby, und besonders in einem so frühen sensiblen Stadium kann das echt ein Problem werden. Dein Baby muss Milch bestellen und lernen diese zu trinken. Pack die Pumpe weg und setzt dich ans Dauerstillen. Es kann sonst schnell passieren dass deine Milch immer mehr abnimmt (tut sie anscheinend bereits), da dein Körper denkt es ist ja kein Bedarf da weil kein Baby dauerhaft nuckelt, und dann hängst du an der Flasche fest. Wende dich sonst auch unbedingt an eine Hebamme oder Stillberatung, die kontrollieren ob das Baby richtig angelegt ist.
Es kann auch manchmal sinnvolle sein mit einem Brusternährungsset etwas nachzuhelfen. Aber sowas bespricht man mit den Experten.

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Ich stimme meiner "Vorschreiberin" zu: Wenn du wirklich weiterhin stillen möchtest, musst du das wahrscheinlich anders angehen. Hast du eine Hebamme? Das wäre die erste Ansprechpartnerin. Stillberaterinnen sind noch besser (aber auch teuer...).

Die Probleme bei dir sind aktuell:
- Abpumpen ist möglicherweise nicht so produktiv, wie wenn ein Baby saugen würde, daher besteht wirklich die Gefahr, dass die Milchproduktion heruntergefahren wird.
- dein Baby lernt das Trinken an der Brust so nicht
- dein Baby trinkt jetzt vermutlich aus der Flasche. Das ist viel einfacher, als an der Brust zu saugen, daher wird es immer schwieriger, das wieder umzugewöhnen

Nun zu meiner persönlichen Erfahrungen:
Unser erster Sohn konnte auch nicht von Anfang an an der Brust trinken. Er hat einfach den Mund nicht aufgemacht und wusste gar nicht, wie es geht. Auch als er es langsam lernte, fiel uns beiden das richtige Anlegen noch mehrere Wochen lang schwer.
Nach der Geburt im Krankenhaus hat das Saugen nicht geklappt, wir haben ihn mit einem kleinen Löffel gefüttert. Zuhause mithilfe der Hebamme, viel Zeit, kuscheln und Geduld, konnte ich ihn dann anlegen. Hilfsmittel waren Stillhütchen (sind auch umstritten, aber bei uns war es die Lösung), die wir dann nach ein paar Wochen wieder ausschleichen konnten. Flasche geben haben wir strikt vermieden, um einer Saugverwirrung vorzubeugen. Stattdessen kam bei uns der Fingerfeeder zum Einsatz, wenn das Anlegen mal gar nicht klappen wollte. Nach dem schwierigen Start habe ich ihn 2 Jahre lang gestillt. Es hat sich also total gelohnt.

Du solltest das Anlegen immer wieder mit viel Zeit und Ruhe probieren, gaaaanz viel kuscheln. Wenn es klappt, wird dein Baby die Milchproduktion wieder ankurbeln (Solange noch Milch da ist, ist da nichts verloren). Parallel kannst du Power-Pumpen probieren (also wirklich lange abpumpen, google mal, wie das geht). Dein Baby sollte keine Flasche bekommen, sondern falls notwendig stillfreundlich gefüttert werden (Fingerfeeder, Brusternährungsset o.ä.)

Du musst das natürlich alles nicht so machen, jedoch seid ihr momentan auf dem besten Weg, dass dein Kind ein Flaschenkind wird. Das ist ja nicht schlimm, aber wenn du wirklich zum Stillen kommen willst, müsstest du jetzt gegensteuern (wie gesagt am besten mit professioneller Hilfe).

Alles Gute