Clusterfeeding? Hilfe!

Huhu zusammen,

ich habe gedacht, ich schreibe hier mal unsere momentane Lage und frage euch um Rat, vielleicht war jemand von euch schon mal in einer ähnlichen Situation.

Vorweg: unser Sohn ist jetzt 10 Wochen alt, musste allerdings 6 Wochen früher per KS geholt werden. Er hat aber alles gut überstanden, außer einer Trinkschwäche hatte er keine Anpassungsschwierigkeiten.

Nun zu unserer momentanen Lage:

Seit ungefähr 1 Woche bin ich gefühlt nur noch am Dauerstillen, vor allem abends kann es mal 6,7 Stunden am Stück gehen. Am Donnerstag und heute war es ganz extrem, da wollte der kleine fast den ganzen Tag an die Brust. Ich komme zu gar nix mehr, duschen ist absoluter Luxus geworden. Natürlich tun mir inzwischen auch die Brustwarzen höllisch weh, ich bin schon fleißig am eincremen. Milch habe ich, jedenfalls meiner Einschätzung nach genug, er hat regelmäßig, alle 2-3 Stunden volle Pipiwindeln und nimmt auch gut zu.
Ich weiß so langsam nicht mehr weiter und es zerrt unglaublich an den Nerven, da man gefühlt nur noch auf der Couch oder im Bett stillt. Sobald ich ihn von der Brust nehme, schreit er sofort los und lässt sich auch durch nix anderes beruhigen. Wie haben schon alles versucht: Schnuller, rumlaufen, an die frische Luft, singen usw. Ich habe auch Angst ihn zu überfüttern, da er natürlich auch nach einer Weile voll ist und viel spuckt und auch Bauchschmerzen zu haben scheint. Aber wie gesagt, ihn beruhigt außer meiner Brust nichts.

Dazu kommen noch „tolle“ Sprüche vom Umfeld wie: „ihr verwöhnt ihn zu sehr, lasst ihn dann doch mal schreien“, „gibt ihm nicht sofort seinen Willen (die Brust)“ selbst die Kinderärztin meinte, dass er, wenn er nicht umerzogen wird, er noch ganz lange gestillt werden möchte und er nie lernt sich anders zu beruhigen.

Mache ich irgendetwas falsch? Wie seid ihr damit umgegangen? Hat jemand hilfreiche Tipps?

Vielen Dank schonmal im Voraus 💕

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Hallo,

erstmal Gratulation zum Sohn und ich fühle mit dir!

Du machst nichts falsch, dein Sohn kurbelt grad deine Milchproduktion an und braucht viel Nähe/Kuscheln. Er sollte mit der Zeit lernen, wie er an der Brust nuckeln kann, ohne, dass Milch kommt. Zumindest laut meiner Hebamme, meine Kinder könnten/können das nicht. Den "Teufelskreislauf" Nuckeln - zu viel getrunken - Bauchweh - nuckeln zur Beruhigung kenn ich, aber es wird besser, wenn er älter wird. Wir haben auch alles versucht, hatten sicher 10 verschiedene Schnuller da, geholfen hat aber immer nur die Brust. Bezüglich der Sprüche musst du dir keine Gedanken machen, er ist jetzt 2, wurde problemfrei mit 9 Monaten abgestillt und kann sich super beruhigen (in der Theorie, Hallo Autonomie/Trotzphase).

Versuch diese Sprüche nicht an dich anzupassen.

Zwecks Tipps: such dir gute Serien zum Zeitvertreib, schau dass du genügend Essen/Trinken bereit stehen hast. Bei den Brustwarzen viel cremen und solltest du kurz Pause haben, lass Luft dran/Muttermilch drauf trocknen. Damit du kurz Zeit für dich hast, bei uns hat Trage und ab auf den Hüpfball geholfen.

Lg Ine

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Huhu Ine,
vielen vielen Dank für deinen lieben Text (vor allem zu so früher Stunde ;)), es tut so gut zu wissen, dass man nicht alleine mit dem Problem ist/war :).
Wie lange ging bei dir die Phase?
Da bin ich erleichtert, dass man das Baby dann noch problemlos abstillen kann, habe mir schon echt Sorgen gemacht.
Die Tipps werden wir auf jeden Fall ausprobieren.

Wünsche dir viel Kraft in der Trotzphase, darauf „freue“ ich mich auch schon ganz arg 😅

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Bis er zirka 3 Monate alt war. Dann wurde es deutlich besser.
Und ja, Nummer 2 ist 6 Monate, also bin ich in der Nacht wieder regelmäßig gefordert...

liebe Grüße!

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Hi,

herzlichen Glückwunsch zum Baby 🎉

Was du beschreibst klingt für mich völlig normal. Dein Kleiner bestellt sich Milch für den nächsten Wachstumsschub/ kurbelt damit deine Milchproduktion an.
Mir hat es geholfen nicht daran zu denken, was ich eigentlich noch alles schaffen müsste, sondern mich einfach aufs Baby zu konzentrieren und es hinzunehmen. Beim ersten geht das noch, das Zweite würde ich in Clusterphasen wohl einfach in die Trage stecken und da Stillen/Nuckeln lassen 😅.
Leg dir Essen und Trinken in Griffweite, mach es dir gemütlich, hol dir Kopfhörer und dann schau dir Serien an oder lies ein gutes Buch.
Sich aufregen, dass nichts mehr geht nutzt leider gar nichts.

Bezüglich des Überfütterns an der Brust = Blödsinn, Stillen ist für Baby Arbeit.
Die Brust wird auch zum beruhigen, für Nähe für alles von den kleinen genutzt und wenn es so schön einfach für uns Mütter ist unsere Babys so zu beruhigen 🤷🏻‍♀️ ich bin da den Weg des geringsten Widerstandes gegangen und das auch ziemlich lange.
Die Bauchschmerzen gehören leider oft dazu und manche Kinder sind einfach Spuckkinder, da kann man nichts machen, dass heilt die Zeit.
Ich habe meine Kleine damals bei jedem Piep angelegt, sie hat viel an der Brust gehangen oder ich hatte sie in der Trage/im Tuch.
Jetzt ist sie 17 Monate alt, ich gehe seit 7 Monaten arbeiten und sie geht seit 3 Monaten zur Tagesmutter.
Ja, wir stillen immer noch und Beikost läuft auch erst seit 2 Monaten in nennenswerten Mengen aber weißt du was?
Das stört mich überhaupt nicht. Andere mögen das vielleicht anders sehen, ich gehe da ganz konform mit der WHO Empfehlung bis mind. zum 2. Geburtstag begleitend zur festen Nahrung zu stillen.
Abstillen kann man immer und zwar dann, wenn sich die Stillbeziehung nicht mehr für beide Seiten gut anfühlt. Da würde ich mir von Außenstehenden gar nicht rein reden lassen, dass ist deine Sache und die deines Sohnes.

Gegen Wunde Brustwarzen hilft Cremen und mit MuMi an der Luft trocknen lassen. Wenn das nicht mehr reicht, dann auf jeden Fall mal die Anlegetechnik checken. Oft rutschen die kleinen nach einer Zeit etwas ab und dann tut es weh. Daher dann nachkorrigieren. Ansonsten haben mir die Multi mam Kompressen und Silberhütchen geholfen. Am Anfang war ich 2 mal bei Lasern, weil es geblutet hatte.

Was diese Schreien Lassen und verwöhnen Kommentare angeht.... Links rein, rechts raus, wir leben nicht mehr im dritten Reich und brauchen auch keine abgehenden Soldaten mehr.

LG Ghost mit ❤️ 17 Monate

Bearbeitet von GhostSitter
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Vielen lieben Dank auch für deine Antwort und auch deine Glückwünsche ☺️

Ja da hast du vermutlich recht, man kann eh nix an der Situation ändern, also bleibt nur das beste draus zu machen. Es ist nur so furchtbar anstrengend 🙈.

Auch bezüglich der Länge des stillens bin ich ganz bei dir, jede Mama darf und sollte das für sich entscheiden und wenn es für euch das beste ist dann go for it😊

Danke nochmal für deine ganzen Tipps, tut echt gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht:)

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Du machst alles richtig! Das ist einfach eine Phase, die anstrengend ist, aber vorbei geht. Mein Baby hat wochenlang geclustert, auch nachts. Jede Stunde habe ich gestillt. Und dann plötzlich war es vorbei und jetzt wird nur noch Powertrinken 5 Minuten gemacht, weil alles andere so viel spannender ist 😄
Ich hätte jetzt gerne Mal wieder einen Clustertage. Einfach den ganzen Tag auf der Couch sitzen und stillen, herrlich 😄
Halte durch und lass die Leute reden!

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Danke für deine Worte :).
Ohje du arme, auch nachts?? Da kommt er wenigstens „nur“ alle 2 Stunden und ich kann schlafen.
Aber richtig toll, dass er heute umso schneller beim trinken ist:)

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Das kenn ich auch zu gut, war bei uns auch so teilweise ging es von 16.30-23.30 und das war kein Spaß. ABER es ging dann auch wieder vorbei. "Lass die Leute reden..." kann ich dir da nur raten! Kopf hoch, das wird bald wieder.

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Dann hast du auch den halben Tag stillen müssen 🙈🙈 aber es macht mir Mut, dass es besser geworden ist:).
Ich versuche durchzuhalten, danke:)

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Clustern ist soo anstrengend, aber auch so normal!
Meinen Brustwarzen ging es übrigens besser, seit ich alle Cremes weggelassen habe! Zwischendurch immer mal Luft ranlassen.
Wenn ich gar nicht mehr konnte, hat mein Freund die kleine rumgetragen und ich bin 15 Minuten heiß duschen gegangen, da hört man nämlich nichts und kann mal alle Muskeln entspannen!
Überfüttern kann man nicht und so sehr verwöhnen auch nicht. Ein Schnuller ersetzt dich nunmal nicht ganz.
Die Kinderärztin ist vom alten Schlag?

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Da gebe ich dir vollkommen recht, es ist Sau anstrengend, vor allem wenn es wirklich von morgens bis abends so ist, wie momentan bei uns:(.
Das mit den Brustwarzen versuche ich mal, danke!:)

Eigentlich ist sie ungefähr Mitte/Ende 40 und irgendwie erwartet man ja auch, dass die sich mit der Thematik echt gut auskennen sollten und ist umso verunsicherter wenn so ein Spruch kommt.

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Kinderärzte haben oft einfach keine Ahnung von solchen Dingen. Wenn man jemand mit Ahnung haben möchte, dann muss man eine zertifizierte Stillberaterin kontaktieren. Die KiA redet auf jeden Fall absoluten Blödsinn. Nicht verunsichern lassen.
Und bei mir war es übrigens auch so, dass Cremes mit Lanolin alles nur noch schlimmer gemacht haben. Ich hatte dauerwunde Brustwarzen und es hat ewig gedauert, bis ich gecheckt habe, dass es an der Creme und nicht am Baby liegt. Deshalb versuchs mal ohne. Vielleicht mit Silberhütchen?

Bearbeitet von Inaktiv