Hallo,
ich habe unfassbare Schmerzen beim Stillen und meine Kleine hat seit Tag 4 lange und intensive Clusterfeeding Phasen (10 h, alle 30 min durchschnittlich). Meine Nerven sind einfach am Ende und meine Warzen immerzu verkrustet.
Ich weiß, dass 1 Woche nach der Geburt eine kurze Zeit ist um schon über eine "Verschnaufpause" mit Flasche nachzudenken, aber ich halte es wirklich nicht aus. Ich höre und lese viel im Netz, dass Zufütterung erst ab 6 Wochen zu empfehlen ist, aber warum nicht auch früher? Ich habe ja nicht vor 50/50 Brust/Flasche zu stillen, sondern nur nachts in den Clusterphasen. Was wäre so kritisch daran, vll. 3 mal in der Clusterphase die Flasche zu geben? Gibt es stichhaltige Argumente dagegen, die sich jenseits von "ja aber das Bonding!!1" begeben?
Ich bin dankbar über jede Antwort :(
Lg
Neugeborenes (1 Woche alt) ab und zu mit Flasche füttern?
Warum nicht auch früher ist schnell und einfach gesagt - aus der Flasche trinken ist einfacher für dein Kind.
So kann es passieren, dass dein Kind die Flasche vorzieht und deine brust nur noch anschreit.
Das nächste Argument ist die saugverwirrung. An der Flasche wird anders gesaugt und es kommt auch schneller und einfacher was, dein Kind kann also verwirrt Sri und weiß nicht mehr wie es gescheit an deiner brust trinken soll.
Beides kann auftreten, muss es aber nicht.
Aber das sind die stichhaltigen Argumente, die dann Frauen zum frühzeitigen abstillen geführt haben, obwohl sie es eigentlich nicht wollten.
Auch braucht deine brust leider das clustern um ausreichend Milch zu produzieren. Dein Kind hängt da derzeit und bestellt Milch. Wenn man das unterbricht, kann es sein, dass deine brust weniger produziert, dein Kind also länger clustert und auch die Flasche bevorzugt um satt zu werden.
Gerade nachts kann es auch kein clustern sein, sondern einfach nuckeln zum beruhigen.. Das würde die Flasche nicht mal ändern.. Da wäre eher ein schnuller hilfreich, der auch zu einer saugverwirrung führen kann. Bei uns hat er es nicht getan..
Mit 6 Wochen geht man davon aus, dass die stillbeziehung soweit gefestigt ist, dass die Flasche nichts ausmacht.
Ich kann dich verstehen. Es tut so weh.. vielleicht können deine brustwarzen noch gelasert werden?
Ich schließe mich dem an, möchte aber hinzufügen, dass Stillen eigentlich nicht weh tun sollte. Auch wenn ein Baby clustert sollte die Brust wenn richtig angelegt ist nicht wund werden. Ich würde an deiner Stelle Kontakt zu einer Stillberatung aufnehmen.
Ich rate dir sofort Kontakt zu einer Stillberaterin aufzunehmen.
Du brauchst jetzt jemanden, der dir passende Tipps gibt.
Bonding hin oder her (das Kind liebt dich auch ohne Brust) das Kind muss clustern damit genug Milch kommt. Und am Anfang tut es halt weh - deine Brüste sind das halt nicht gewohnt. Wenn du jetzt ne Pause machst fängst du wieder von vorne an. Wahrscheinlicher ist eher, dass das Kind falsch andockt. Woher soll es sich wissen wie es richtig geht?
Ich muss auch ganz ehrlich zugeben, die ersten Wochen stillen waren bei mir brutal. Lieber hätte ich noch eine Geburt durchgemacht als weiter zu stillen. Vor allem dieses wissen dass das in spätestens ner Stunde wieder muss. Alles krustig, das hat so extrem weh getan alles kacke. Ich war dann tatsächlich nach 5 Wochen auch bei einer stillberatung. Unterschied wie Tag und Nacht. Hätte ich definitiv früher machen sollen und würde ich dir auch raten.
Hallo 🫶🏻
Ich hatte die erste Woche blutige Brustwarzen, weil meine Tochter sie nicht richtig zu packen bekam. Dann fing ich an mit Medela Stillhütchen zu stillen, und mache es bis heute (5 Monate auf den Tag genau).
Ich habe immer wieder versucht darauf zu verzichten, aber meine Brustwarzen sind einfach zu kurz bzw. stellen sich nicht auf.
Habe gehört, dass man diese nicht so lange nutzen soll, jedoch ist die Alternative nur das Abstillen. Für uns funktioniert es. Die gibt es bei DM und in der Apotheke, vielleicht probierst du es mal aus. Es entlastet total, auch beim Clustern ( was übrigens total normal ist).
Zur Pflege habe ich immer schwarzen Tee genommen. Beutel in heißes Wasser, etwas abkühlen lassen, dann in den BH.
Liebe Grüße und alles Gute 🫶🏻
Hi! Also ich habe ab Tag 3 immer einmal nachts die Flasche gegeben. Habe abgepumpt sobald das Baby geschlafen hat und das in eine Flasche gefüllt. Die hat dann der Papa gegeben.
So kam ich zu mehr Schlaf, das körperlich und seelisch sehr hilfreich.
Hallo,
Ja viele sagen man soll es nicht machen wegen Saugverwirrungen.
Hatten wir zum Glück nicht, aber ich habe ab Tag 5 auch mit der Flasche ab und an dazu gegeben für einige wenige Tage, da ich auch völlig verzweifelt war. Ich finde es ist eine bessere Lösung, als nachher komplett verzweifelt vielleicht sogar das Stillen auf zu geben.
Bei uns haben Stillhütchen die Wende und Rettung gebracht. Die habe ich auch nicht bei jedem Stillen benutzt, aber ab und an am Tag und das hat schon sehr viel Erleichterung gebracht und die Brust konnte auch mal heilen. Brauchte ich auch nur einige wenige Tage und wie gesagt auch nicht jedes Mal beim Stillen.
Die Akutphase haben wir so durch gestanden und bis es gar nicht mehr schmerzte dauerte es einige Wochen.
Hat sich alles gelohnt.
Halte durch und suche sonst nochmal Hilfe bei einer Stillberaterin.
LG
Hallo,
zunächst einmal vielen lieben Dank an alle für eure Antworten und Erklärungen! Das hilft mir sehr das ganze nochmal zu überdenken. Ich versuche stets mich an die richtige Stillposition zu halten, gucke dazu viele Tutorials auf Youtube etc.. Ich habe ziemlich große Brüste bestehen und zudem bestehen sie gefühlt zur Hälfte nur aus Vorhof.. wann immer ich denke, jetzt hat meine Kleine richtig angedockt gehen die Schmerzen dennoch los bzw. fangen schon beim andocken an. Ich weiß nicht wie ich noch mehr Brust in ihren Mund "pressen" kann, ohne dass es nicht mehr wehtut.
Ich habe jetzt mal einen Termin bei der Stillberatung vereinbart und hoffe ich kriege baldig einen Termin. Bis dahin habe ich beschlossen die Schmerzen auszuhalten und wenn die Beratung nicht hilft.. nunja, hoffen wir erstmal das Beste.
Lg
Ich möchte dazu mal meine Geschichte erzählen.
Mir ging es nämlich nahezu genauso bei Kind 1 - und das schon im Krankenhaus.
In Absprache mit meiner Hebamme haben wir dem Baby dann nach etwa 7-10 Tagen einen Schnuller gegeben, um das Saugbedürfnis auf diese Art zu stillen und ich habe für eine Weile abgepumpt.
Die Pumpe habe ich auf Rezept (FA oder KA) in der Apotheke bekommen. Zunächst habe ich mein Baby ausschließlich mit der Flasche gefüttert und als die Brustwarzen sich etwas erholt hatten, habe ich langsam mit Stillhütchen wieder angefangen zu stillen. Nach wenigen Wochen habe ich dann wieder ausschließlich und ohne Hilfsmittel gestillt.
Hätte ich diese Möglichkeiten nicht gehabt, hätte ich vermutlich relativ schnell abgestillt. Ich hatte schon Tränen in den Augen, wenn ich nur daran dachte, das Baby gleich wieder anlegen zu müssen. Und auch ich habe viele Videos angeschaut und die Tipps meiner Hebamme zum anlegen genutzt. Sind die Brustwarzen aber erstmal so wund, tut es dennoch verdammt weh. Erst als sie verheilt waren, wurde es besser.
Eine Saugverwirrung gab es bei uns zu keiner Zeit. Auch ist das eher ein Mythos, da nicht wirklich belegt. Es kann passieren, muss aber nicht.
Ruf doch am Montag mal direkt bei deinem FA an und bitte um ein Rezept für die Milchpumpe. Ob du es dann tatsächlich einlöst, ist ja erstmal zweitrangig.
Wenn du weiterhin stillen möchtest, würde ich die Variante mit dem Abpumpen definitiv vorziehen und nicht direkt auf Pre ausweichen.
Bei Kind 2 habe ich sofort ab Geburt Silberhütchen getragen, die ich nur zum stillen abgenommen habe. Die haben Wunder gewirkt und ich hatte zu keiner Zeit wunde Brustwarzen. Vielleicht kannst du dir die auch noch besorgen. Die fördern auch den Heilungsprozess.
Ich wünsche dir eine schnelle Heilung, denn diese Schmerzen sind wirklich heftig und die muss man nicht aushalten!
Alles Liebe für dich,
Niesi
Edit:
Von Nuk gibt es einen neuen Sauger (Nuk Perfect Match), der sehr weich und flexibel ist und der auch von Hebammen empfohlen wird. Falls du übergangsweise mit der Flasche füttern willst 😊
Ich habe in der ersten Woche auch abends situationsabhängig eine Flasche gegeben. Ich habe teilweise im Bett gesessen und vor Schmerzen beim Stillen sind mir die Tränen geflossen. Ich musste meinen Brustwarzen zwischendurch einfach eine Pause geben und ich finde daran ist überhaupt nichts verwerfliches!
Stillen hat zudem nur mit Stillhütchen geklappt. Das Andocken war noch lange ein Problem, bis ich auf die Medela Stillhütchen in L gewechselt bin. Ab da wurde es von Tag zu Tag besser und relativ schnell komplett schmerzfrei.
Nach einer Woche habe ich abends keine zusätzliche Flasche mehr gebraucht. Und die Stillhütchen (habe nicht mehr dran geglaubt, habe sehr flache Brustwarzen) bin ich tatsächlich seit einer Woche auch los - hat aber auch drei Monate gedauert.