Nachts abstillen - scheitern oder nicht scheitern...

Ich weiß es ist ein Prozess.
Ich weiß, ich möchte nicht mehr stillen.
Ich weiß, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss, habe ich aber trotzdem.

Mein Sohn ist jetzt 13 Monate alt. Seit 13 Monaten habe ich nie mehr als 2h am Stück geschlafen. Tagsüber stillt er höchstens noch einmal. Aber ich mag nicht mehr. Ich erhoffe mir zwar bessere Nächte, weiß aber, dass es eher unwahrscheinlich ist. Aber stillen, besonders nachts und zum Einschlafen, möchte ich trotzdem nicht mehr. 😔

Gestern habe ich gestartet. 1,5h weinen, überstrecken, beruhigen und das ganze von vorne. 250ml Wasser getrunken. Übergeben. Dann endlich kuschelnd auf mir eingeschlafen. Ich konnte ihn ablegen. Nach 30 Minuten wieder wach aber innerhalb von 10 Minuten ohne weinen wieder in den Schlaf gekuschelt.😊 2,5h später (Mitternacht) wieder wach.

Oh man... alles versucht. Aber er war kaum zu beruhigen. Zwischendurch mal kurz aber an einschlafen war nicht zu denken. Er wollte immer zum Sofa im Wohnzimmer und da stillen, da er dort tagsüber gestillt wird, wenn ich von der Arbeit komme.

Bis 3 Uhr habe ich durchgehalten. Zwischendurch gab es was zu essen in der Küche, wasser im bett. Kuscheln. Rumlaufen. Kuscheln.

Dann habe ich aufgegeben und um 3 auf dem Sofa bei Licht gestillt. Dreimal die Brust sanft weggenommen, bevor er einschlief. Beim dritten Mal ist er dann in meinem Arm ohne Brust eingeschlafen. Rüber ins Bett getragen.
Bis 5 Uhr schlief er dann neben mir. Halt seine zwei Stunden.

Dann wieder wach, zeigte zur Tür (um ins Wohnzimmer zu kommen). Mir war so kalt, ich war müde und dachte schon ans aufgeben. Legte ihn kurz auf mich, da er so schön warm war und er schlief direkt wieder ein.😊

Um 7 dann wieder wach aber da sind wir dann aufgestanden und es gab direkt erst mal Frühstück und Wasser für den Kleinen. (Wasser auch immer mal kleine Portionen nachts).

Tja.. nachts fühlte ich mich, als hätte ich versagt. Heute morgen denke ich, dass es eig ganz gut lief. Von 6-8x stillen nachts aus 1x... aber 3h am Stück wach.... 😔

Warum ich das alles schreibe? Weiß nicht. Vielleicht für Zuspruch, vielleicht um es selbst noch mal im Nachhinein zu betrachten. Vielleicht um die Gedanken aus dem Kopf zu bekommen.

Wie lief es bei euch? Tipps? Wird es besser? Oder stehen mir jetzt abends nur noch Kämpfe bevor?

Mein Mann sagt, er verhält sich schlimmer als ein Junky auf Entzug (hat er berufsmäßig schon gesehen). Denke aber das ist etwas übertrieben.

Viele grüße

1

Hallo.
Also ich finde von soviel Stillen nachst auf 0 ist auch wie ein Entzug. Kein Wunder, dass er sich da so beschwert.
Kinder sind halt gewohnheitstiere und er ist es gewöhnt, dass die Brust immer da ist. Das abzugewöhnen ohne Gebrüll wird nicht gehen.
Ich finde er ist auch noch in den Alter, in dem ihm Milch zusteht. Also wenn du komplett abstillen willst, solltest du ihm Premilch anbieten. Es ist in dem Alter normal, dass sie noch nachts Milch trinken.
Erkläre es ihm immerwieder und er wird es irgendwann verstehen. Aber leicht wird das nicht!

Alles Gute

6

Er mag keine Pre, viele probiert. und Kinderarzt hat such davon abgeraten, damit jetzt noch zu starten.

Gebe mir mühe es nach meinem Gefühl und seinem Bedürfnissen zu machen. Tue mein bestes...

2

Völlig legitim, dass du nimmer stillen magst!! Ich denke auch oft darüber nach, ob unsere Nächte besser ohne wären... aber von so oft in der Nacht stillen auf Null Milch, find ich echt krass, und dein Kleiner wahrscheinlich auch... vielleicht wäre dünnes Pre was? Liebe Grüße

7

Pre mochte er bisher leider gar nicht... und von mir aus darf er auch nachts mal stillen si wie letzte Nacht. Aber dieses zum einschlafen und weiterschlafen möchte ich abschaffen. Tasten uns da gerade ran, was da unser bester Weg ist :)

3

Ich bewundere es, dass du es diebganze Nacht durchgehalten hast.

Ich habs noch nicht probiert... denke aber auch, dass du vielleicht mit nicht direkt 0 versuchen solltest.

Ansonsten sagte meine hebamme immer. 2 Nächte und man hat es für gewöhnlich geschafft. Ich hab so das einschlafstillen mal abgeschafft. Wobei es sich auch nur eingeschlichen hatte. Nach 2 Tagen unmut war das Thema durch und sie kann ohne Milch einschlafen. Trinkt aber trotzdem nachts. 250 ml Wasser sind übrigens ganz schön viel in dem Alter 😅

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Ja das war auch zu viel. Daher hat er sich direkt danach übergeben. Danach hat er immer nur ein bisschen wasser getrunken 😅

Er hat denke ich überschätzt wie viel da auf die schnelle kommt 😅

Habe letzte Nacht ja auch gemerkt dass mindestens einmal Stillen schon benötigt wird. Wir finden ja gerade noch unseren Weg. Aber von dem einschlafstillen und stillen zum weiterschlafen mag ich wegkommen :)

4

Eine gute Freundin hat statt Stillen Pre-Milch gegeben mit der Hoffnung auf bessere Nächte.
Pustekuchen, die Nächte sind so geblieben. Jetzt muss sie sich den Umstand machen und die Pre-Milch nachts manchmal alle 2 Stunden zubereiten.
Abgewöhnen der Pre ist unmöglich zur Zeit, ihr Kind (17 Monate) lässt sich nicht beruhigen und macht nachts Terror bis sie ihre Flasche bekommt

Sie bereut es und würde lieber wieder stillen, weil weniger umständlich.
Ich finds schlimm wie schnell hier zur Pre geraten wird. Denn das ist nicht die Lösung für alles. Die Nächte werden nicht unbedingt besser.

Wir hatten das gleiche Problem und ich bin ähnlich wie du, durchgedreht nachts. Wir sind zur Zeit von alle 2 Stunden stillen nun auch auf 2x stillen (abends und morgens nach dem Aufwachen).
Nachts wird sie wach und ich kuschele sie in den Schlaf. Den Körperkontakt braucht sie auch.

Wir haben das geschafft, indem mein Mann die Einschlafbegleitung übernommen hat, wenn er Zeit hat. Seitdem schläft sie auch länger am Stück.
Er übernimmt auch hin und wieder die Nächte am Wochenende und bietet ihr Wasser an.
Das funktioniert wunderbar seit sie 13 Monate alt ist und wir haben das Gefühl dass sie sich selbst nachts am abstillen ist dadurch.

Und mein Kind ist auch ein kleiner Brustjunkie :D tagsüber stillen wir noch öfter aber da stört es mich nicht. Ich brauche nur nachts meinen Schlaf.

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Danke dir. Pre ist hier gar keine Option, da mein Kleiner alle Pres immer abgelehnt hat.
Gestern haben wir auch versucht, dass mein Mann die Einschlafbegleitung macht aber der kleine wollte immer zu mir. Und mein Mann schafft es dann nicht, die Ruhe auszustrahlen, die es braucht.

Tagsüber würde mich auch nicht stören aber habe das Gefühl es muss zumindest abends/Nachts einen cut geben. Und auch da stört es mich nicht, wenn er ein oder zweimal Milch bekommt und stillt. Aber möchte es auch nicht als einschlafbegleitung.

Tue mein bestes nach meinem Gefühl. 😊

9

Mir ging es exakt so wie deiner Freundin. Habe dann nachdem wir Stillen durch Pre ersetzt haben, weil es ohne Milch wirklich garnicht ging,auch total bereut nicht mehr zu stillen.
Unser Sohn hat dann mit ungefähr 27 Monaten einfach von heute auf morgen die Flasche abgeschafft. Dann wurden auch die Nächte besser.

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Ich kann dich verstehen und Hut ab, drei Stunden wach durchgehalten - ich finde, du schlägst dich gut :)

Die 6-8x Stillen pro Nacht haben jedenfalls nichts mit notwendiger Nahrungsaufnahme zu tun, sondern sind seine persönliche Weiterschlafhilfe. Schlafhilfen gibt es auch andere, das muss nicht die Brust sein. Und Ziel wäre doch, dass er es irgendwann auch ohne Hilfe von außen schafft, weiterzuschlafen. Erst mit Kuscheln, dann immer weniger kuscheln usw. und irgendwann, tadaa, geht es alleine. Aber man darf nicht einknicken. Zum einen, weil der Knirps nicht versteht, warum er das eine mal nuckeln darf und das nächste Mal nicht. Zum anderen, weil es dann ganz schnell wieder mit der bisherigen Vehemenz eingefordert wird.

Wie oft tatsächlich noch gestillt (also nicht genuckelt) werden muss, daran muss man sich halt rantasten. Und bei einem Einjährigen würde ich vom Gefühl her sagen, reicht 1x aus. Vielleicht braucht er auch nicht mal das und die Zusatzkalorien waren gestern nur nötig wegen dem nächtlichen Stress. Aber ganz wichtig finde ich dabei, dass man ihn abdockt, bevor er einschläft - so, wie du es gemacht hast.

Ich habe mir bei meinem Sohn (ähnliche Situation aber erst 6M alt) gesagt: Wer tagsüber mind. dreistündige Intervalle aushält, kann das auch nachts. Habe dann im Verlauf der ersten Nächte gemerkt, dass es nachts eher ein 2,5 Stunden Rhythmus ist, warum auch immer. Aber das ist immer noch 1000x besser als jede Stunde zum nuckeln geweckt zu werden.

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Danke dir! Und siehe da: heute direkt neben mir nur mit Rücken streicheln in 30 Minuten eingeschlafen. Hat etwas gemeckert aber nicht geweint oder gar geschrien.
Er schläft jetzt seit über 2h. Bin auf die Nacht gespannt aber ich feier jeden kleinen Erfolg.
:)

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Wie ging es denn bei euch weiter? Wie lief Nacht 2, 3,...?

Will jetzt an Weihnachten mit dem Abstillen bei meinen 20 Monate alten Busenjunkie und Schnullerverweigerer starten und bin sehr an solchen Erfahrungsberichten interessiert :-)

Dein letzter Eintrag hat mir Mut gemacht!

Bearbeitet von kaanneka
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