Zu früh mit Beikost angefangen - Langzeitfolgen?

Hallo ihr Lieben,

ich habe gerade erst wieder gelesen, wie schädlich es sein soll, dem Baby zu früh Beikost anzubieten. Wir haben ab dem 5. Monat (nachdem laut Hebamme und Kinderarzt alle Reifezeichen erfüllt wären) angefangen, unserer Tochter Brei zu geben.
Nach anfänglicher Begeisterung hatte sie zwischenzeitlich überhaupt keine Lust auf Essen und hat bestimmt 2-3 Monate immer mal nur eine ganz kleine Mini-Portion oder auch gar nicht gegessen und nur Fläschchen bekommen. Wir haben da also sehr darauf geachtet, inwiefern sie Bereitschaft zum Essen zeigte. Jetzt hat sie mit 10 Monaten auch wieder angefangen, mehr zu essen.
Wir haben von der Ärztin damals gesagt bekommen, je früher desto besser wegen Allergie-Prävention, was mir dann total wichtig war, da sowohl mein Mann als auch ich leichte Allergien haben.

Aber mich beschäftigt es gerade, ob irgendwelche Langzeitfolgen von dem frühen Beikoststart (trotz erfüllten Reifezeichen?) zu erwarten sind? Ich lese gerade so oft, dass man bis zum 6. Monat besser voll stillen/Pre geben sollte.

Danke euch schonmal für Antworten! 😊

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Ich bezweifle ganz stark, dass es Folgen gibt, die zu 100% auf einen frühen Beikoststart zurückgeführt werden können.
Natürlich wird es immer jemanden geben, der jemanden kennt, bei dem was auch immer passiert ist. Ob das dann aber auf eine einzelne Ursache zurückzuführen ist, ist zumindest mal fraglich.

Bedenke, dass früher Kindern schon mit ein paar Wochen Schmelzflocken in die Flasche gemischt wurden, damit sie besser schlafen. Welche Langzeitfolgen gibt es denn in einer ganzen Generation?

Man muss auch bedenken, woher die Informationen kommen. Ich persönlich vertraue lieber Ärzten, Hebammen usw. die mich und mein Kind kennen, als irgendwelchen Leuten im Internet, von denen ich keine Ahnung habe welche Qualifikationen sie haben und woher ihre Informationen stammen. Sind diese noch aktuell oder werden sie seit Jahren von einer Seite zur nächsten kopiert? Weiß ich nicht. Wenn ich von mehreren Fachleuten unabhängig voneinander die gleiche Information bekomme, habe ich mehr Vertrauen.
Die WHO Empfehlung gilt zum Beispiel weltweit und hauptsächlich, weil es in den meisten Teilen der Welt kein sauberes Trinkwasser gibt. Da könnten kleine Babys bei zu frühem Beikoststart mit gefährlichen Keimen in Kontakt kommen. Oder es ist keine ausreichende Lebensmittelversorgung gewährleistet. Da ist es natürlich auch ratsam so lange wie möglich zu stillen. Beides ist in Mitteleuropa eher unwahrscheinlich.

Wir haben auch sehr früh mit Beikost angefangen auf Anraten der Kinderärztin. Hebamme hat es bestätigt und damit war es für uns ok. An Langzeitfolgen deswegen glaube ich nicht, obwohl mir auch von anderen Mütter Horrorgeschichten erzählt wurden. Im Endeffekt dient das ihnen nur als Rechtfertigung für ihren eigenen Weg. Der ist ja auch nicht falsch, aber genauso wenig ist es falsch auf Ärzte/Hebammen zu hören, denen man vertraut.

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Das ist wirklich beruhigend zu hören, man hinterfragt doch des öfteren, ob man es irgendwie falsch gemacht haben könnte, da heutzutage die meisten relativ spät mit Beikost starten.

Aber du hast auf jeden Fall Recht - Hebammen, Ärzte und Bücher können nicht alle soo falsch liegen und deine Informationen mit den 3-Welt-Ländern klingen für mich auch total schlüssig!

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Gar nichts passiert da - ich war immer so vorsichtig und richtig pedantisch. Eine Bekannte hat 5 Kinder und bei allen kam Karotten- und Haferbrei fast schon von Anfang an in die Flasche mit weiter gemachtem Sauger, alle Kinder sind gesund und meines chronisch krank.

Sobald das Kind nach essbarem greift, würde ich es ihm geben. Bei uns war es die Salami, ich bin dann mit Pastinakenbrei ohne Salz gekommen und gescheitert.

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Ich glaube, man darf sich da wirklich nicht so verrückt machen lassen von den ganzen Infos und Altersangaben.
Vielen Dank 🥰!