Wer hat radikal abgestillt? Wie ist es abgelaufen?

Hallo zusammen,
Mein Sohn ist 1,5 Jahre alt und ein Dauernuckler. Das Stillen ist einfach nur noch anstrengend, nervig und bringt mich an meine Grenzen. Ich möchte abstillen und ich habe mich dafür entschieden es quasi mit einem Mal zu beenden. Flasche, pre und Schnuller nimmt er nicht.
Ich weis natürlich es wird anstrengend, aber wie anstrengend war es bei euch bzw wie ist es gelaufen? Wenn er dann nachts mehrmals wach wird und schreit weil er an die Brust will stelle ich mir das so schwierig vor. Er tut mir natürlich auch sehr leid wenn er weint oder schreit, aber ohne wird es wohl nicht gehen.
Mich würden einfach Erfahrungsberichte wie es ablief und wie lange interessieren.

Lg 💗

Bearbeitet von Inaktiv
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Hi, meine Tochter ist 16 Monate alt und wird auch noch gestillt zum einschlafen und nachts.
Ich habe vor 1 Monat einmal versucht abzustillen sie hat die Luft angehalten und gebrochen vor schreien. Deshalb natürlich abgebrochen und normal weiter gestillt.. bin auch total am Ende ich werde es in paar Wochen noch einmal probieren.
Eine Freundin hat mit 16 Monaten abgestillt. Es ging erstaunlich gut obwohl sie ein Brustjunkie war. Sie hat sich natürlich geärgert aber hat sich mit Wasser zufrieden gestellt und hat dann irgendwann einfach weiter geschlafen

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Bei uns ist es auch zum Mittagsschlaf schlimm… er schläft 40 min dann muss ich ihm die Brust geben damit er noch etwas schläft weil er sonst schreiend und mies gelaunt aufwacht… mein Mann kann mir gar nicht helfen weil er so krass an den boobies hängt 😩😩😩😩 kann nemme

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Mir ging es genauso wie dir. Es hat mich total genervt und mein Kind hat super schlecht geschlafen. Ich habe schrittweise aufgehört. Zuerst tagsüber nicht mehr, dann abends zum einschlafen nur geschunkelt im Arm, dann nur noch nachts gestillt und dann nachts komplett aufgehört und zwar „radikal“. Es war eine Woche lang schwierig und ich habe viel tragen und schunkeln müssen aber dann hat es durchgeschlafen. Das erste mal nach 15 Monaten. Ich finde es so wichtig, dass man auch als Mutter auf sich selbst achtet. Es wird so viel Druck von außen gemacht. Wenn das Baby gut begleitet wird, darf es auch Tränen geben. Das Baby wird dadurch kein Trauma erleiden.
Ich drücke die Daumen, dass es relativ unkompliziert klappt 😊

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Möchtest du erzählen wie viele Tage lang dein Kind tagsüber sich lauthals gewehrt hat ? Also gerade beim tagsüber anfangen. Das war ursprünglich auch mein Plan. Ich habe angefangen und er hat 45 min geschrien geweint bis er erschöpft eingeschlafen ist. Er hasst es wenn ich ihn dann tragen will, ich versuche ihn im Bett zu kuscheln. Nach einem Versuch hab ich es erstmal abgebrochen, einfach aus Angst das immer so läuft 😩

Bearbeitet von Inaktiv
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Tagsüber war es eigentlich kein Problem weil mein Kind da auch genug gegessen hat. Manchmal hab ich dann den Schnuller od. eine Hafermilch quasi als Ersatz gegeben. Bei uns waren die Nächte zum Schluss dann die Herausforderung wo geschrien wurde aber nie bis zum erbrechen oder für sehr lange Zeit. Da verstehe ich total, dass du erstmal abgebrochen hast. Hätte ich auch gemacht.
Vielleicht eine kleine Pause machen und dann nochmal starten? Oder es mit Autofahren oder Rad/Anhänger zum einschlafen versuchen? Das hat bei uns immer super geklappt.

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Ich hab meinen Sohn, der noch relativ viel gestillt werden wollte und nachts fast dauerhaft an der Brust hing, kurz vor seinem 2. Geburtstag abgestillt. Wir haben ihn "vorgewarnt" und gesagt dass die Brust bald leer ist...und es dann schließlich radikal durchgezogen (Schnuller nimmt er auch nicht). Die erste Nacht war sehr hart. Er hat viel geweint und wir haben ihn abwechselnd auf dem Arm getragen/geschaukelt und ganz viel in ruhigem Ton gesprochen, dass wir verstehen, dass das jetzt hart für ihn ist und wir aber für ihn da sind usw. Die zweite Nacht war schon viel viel besser. Teilweise wollte er ein wenig warme (Kuh-)milch, aber hat nur paar Schlucke getrunken. Ab der 3. Nacht war es kaum noch problematisch. Er hat es zwar dann noch einige Tage immerwieder versucht sich doch an die Brust zu schummeln, aber das war dann schon eher so ein "man kanns ja mal versuchen" und wenn ich ihn mit einem pseudo strengen Lächeln angeguckt habe, hat er gegrinst und "Brust alle/leer" gesagt und sich einfach nur angekuschelt oder weiter gespielt o.ä.
Bei meiner Tochter damals mit ca. 1,5 Jahren war es auch ne Sache von ca. 2 schwierigen Nächten und da war alles gut.

Wichtig ist, dass ihr einen Zeitpu kt wählt, wo möglichst alle frei haben und man am Tag nichts oder wenig vor hat, weil natürlich alle müde sind

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Es ist, als würdest du meinen jüngeren Sohn beschreiben 😅
Er ist jetzt 19 Monate alt, vor ungefähr 2 Monaten habe ich auch abrupt abgestillt.
Ich hatte mehrere Brustentzündungen und Milchstaus, weil er oft nur genuckelt hat anstatt richtig zu trinken und irgendwie hat das meine Brust nicht hinbekommen. Außerdem ging es mir auch gewaltig auf die Nerven, dass er mir nachts quasi durchgehend an der Brust hing. Er wurde wirklich jedes Mal wach, wenn ich die Brust weggezogen hab und entsprechend anstrengend waren die Nächte. Er hat leider auch nie den Schnuller akzeptiert und Flasche nur widerwillig wenn ich nicht verfügbar war.

Zuerst hatten wir es ab dem 14. Monat reduziert und nur noch zum schlafen gestillt. Der Schritt klappte überraschend gut. Das abstillen beim schlafen war aber hier auch lange Drama und ich hab dann doch immer wieder nachgegeben. Er hat jedes Mal geheult, hat sich überhaupt nicht beruhigt und wollte sich dann gar nicht erst hinlegen, aber auch nicht kuscheln oder getragen werden. Er wollte bloß die Brust.
Ich hatte auch versucht, mit natürlichen Mitteln meine Milchmenge zu reduzieren so dass er irgendwann nicht mehr an die Brust will weil eben keine bzw zu wenig Milch kommt. Aber das hat auch nicht funktioniert. Nach der letzten Mastitis bekam ich vom Gyn Abstilltabletten, damit hab ich aber gezögert weil ab der 1. Tablette das Kind wirklich nicht mehr trinken sollte und damit war ich ja bisher immer kläglich gescheitert.

Nun ja. Mein Mann und ich hatten dann seit langem unseren ersten Paarabend und die Kinder waren über Nacht bei den Großeltern, das erste mal für den Kleinen woanders übernachten und das ohne Brust. Das hat überraschend gut geklappt ohne lange oder öftere Wachphasen oder jammern. Die folgende Nacht zu Hause war wieder Horror. Kurz darauf hatte mein Mann Urlaub, da haben wir beschlossen, dass es so nicht mehr geht und ich mit den Tabletten beginne. Wir hatten da ja einige Nächte Luft und niemand musste morgens raus nach einer harten Nacht, falls der kleine Theater ohne Ende machen würde. Die erste Nacht war auch noch schwierig, er war dauernd wach, wir haben mit ihm gesprochen, ihn gekuschelt usw. Die zweite Nacht war schon entspannter und ab der dritten Nacht war das Ding durch.

Er wacht nun nachts meist noch 2x auf, aber will dann keine Flasche. Er sucht da einfach wieder Nähe, kuschelt sich an einen von uns ran und fertig. Zum einschlafen bekommt er jeweils ein kleines Fläschchen Milch, das fordert ein. Aber wie gesagt, nachts braucht er das nicht.

Hatte eigentlich immer gesagt, dass ich sanft und ohne Tabletten abstillen möchte aber das ging bei uns einfach nicht. Das abrupte abstillen hat unserer Beziehung aber nicht geschadet, er ist genauso fröhlich wie zuvor und nach wie vor trotzdem ein Mama–Kind. Ich fühl mich aber ohne stillen endlich wieder wie ich selbst. Es war lange Zeit sehr schön, keine Frage. Wurde jetzt aber wirklich höchste Zeit dafür.

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Vielen Dank für alle Antworten, das macht mir Mut. Das ist nämlich auch der Gedanke gewesen, wenn er so bitterlich weint das er mir das „böse“ nimmt. Aber wie es aussieht kommt man da nicht drumrum. Werde wohl ein paar Nächte durchhalten müssen. Ich denke ich werde den Versuch nächstes Wochenende starten