Seit Beikostbeginn ständig Verstopfung, was tun?

Meine Tochter wird nächste Woche ein Jahr alt und seitdem sie fünf Monate alt war sind wir vorsichtig mit der Beikost gestartet. Seitdem zieht es sich wie ein roter Faden durch unser Leben - ihre Verdauung bereitet uns Sorgen.

Sie isst aktuell morgens gerne Knäckebrot (Vollkorn Leicht & Cross) mit Frischkäse, dazu frisches Obst (Beeren, Melone, weiche Birne, keine Banane), manchmal auch Obstmus, Ei.. vor dem Mittagsschlaf gibt es eine Flasche Pre-Milch (135-170ml).. mittags ist sie generell nicht in "Breilaune", also gibt es nachmittags Snacks (Maisstangen, Dinkel-Haferringe, o. Ä., allerdings eher geringe Portionen). Abends isst sie dann den Mittagsbrei (Gläschen von Bebivita oder Hipp, Menü ist wechselnd, allerdings meist extra ohne Möhren und Kartoffeln), vor dem Schlafen gibt es dann nochmal 200 ml Pre-Milch und nachts trinkt sie insgesamt 2-3x 170 ml Pre-Milch. Über den Tag trinkt sie zusätzlich noch ca. 200 ml Wasser oder Apfel- und Birnenschorle. Den klassischen Milchbrei am Abend haben wir probiert, allerdings mag sie ihn nicht so gern bis gar nicht und ich hatte das Gefühl, dass sie dadurch Bauchschmerzen bzw. Blähungen hatte, da die Nächte merklich unruhiger waren.

Im Grunde hat sie alle paar Tage Schwierigkeiten mit ihrem Stuhlgang, seitdem sie festeres Essen bekommt. Wenn sie nach einem Tag noch keine volle Windel hatte, merkt man ihr auch direkt an, dass es sie quält und sie drückt, aber nur ein kleiner Krümel am Hintern hängt. Beim Drücken atmet sie dann unglaublich schwer (klingt ähnlich wie ein Asthma-Anfall) und an manchen Tagen, so wie heute, weint sie dann irgendwann ganz fürchterlich.

Was haben wir bislang versucht?
- Birnen- und Pflaumenmus zeigen keine Wirkung
- weniger/keine feste Nahrung: Stuhlgang wieder weich und regelmäßig
- Nestlé Bebacare Fibre (Pulver für Babys mit Ballaststoffen GOS/FOS: bei zweimaliger Gabe pro Tag bessert sich die Symptomatik
- Lactulose: hilft um Akutfall
- Zäpfchen: bringen sie auf dem Wickeltisch zum Drücken und dann lässt sich beobachten, dass sie es allein nicht schafft weil der Stuhl zu hart und zu groß ist

Ich bin mittlerweile einfach gänzlich verzweifelt und will nichts unversucht lassen, um meiner kleinen Maus zu helfen. Unsere Kinderärztin sagte, ausbleibender Stuhlgang sei nicht immer eine Verstopfung und dass ein paar Tage ohne völlig normal seien, aber ich sehe ja wie unsere Tochter sich dann quält. Und ihr jeden Tag zwei Tütchen von Nestlé Bebacare Fibre zu geben in der Hoffnung, dass es irgendwann von allein besser wird, scheint mir nicht richtig zu sein. Aktuell gebe ich ihr seit gestern zweimal täglich 4 ml Lactulose, da ich mittlerweile beobachten konnte, wie der Stuhldrang von unserer Tochter unterdrückt wird - bevor sich das manifestiert, soll sie nun dadurch zumindest etwas leichter ihr großes Geschäft verrichten können..

Nun meine Frage an euch: hattet ihr solches Problem vielleicht auch? Wenn ja, was hat geholfen, was war die Ursache? Habt ihr noch einen Tipp für uns? Ich nehme auch gerne Ratschläge an, welche Untersuchungen ggf. sinnvoll sein könnten.. Unsere Kinderärztin tut den Sachverhalt als "normal" ab und das gehöre dazu. Das sehe ich allerdings anders..

Mit zwei Monaten hatte unsere Tochter übrigens eine Darmaufbaukur mit Mutaflor und auch Bigaia-Tropfen hat sie bekommen, da sie in den ersten Monaten ordentlich mit Bauchschmerzen zu tun hatte.

Ich danke euch ganz lieb vorab,

Annika

1

Ui so lange schaut ihr euch das schon an? Das ist doch ziemlich schlimm für ein Kind, wenn jedes Kacka weh macht.

Ich würde damit sofort zur Kinderärztin. Es gibt so Pulver dagegen (z.b. Molvicol).

2

Ja, zwischendurch ist 3-4 Tage meist alles gut und dann geht es wieder los mit der Verstopfung. Unabhängig vom Essen das sie bekommt.

Die Kinderärztin meint ja, es sei normal in dem Alter. Deswegen möchte ich ja auf eigene Faust schauen, welche Untersuchungen bei Fachärzten vielleicht angebracht sind, da wir von unserer Kinderärztin da keinen Rat bekommen. Oder ob es sonst noch Ansätze gibt.

😞

3

Ja das ist normal in dem Alter. Gehört aber trotzdem behandelt. Ich würde in der Apotheke nach Molvicol fragen, eine Fachärztin brauchst du da nicht sofern sonst alles gut ist.

4

Ich halte mein Baby ab. Hast du das schon probiert? Also wenn du merkst sie drückt, zieh ihr die Windel aus und bringe sie in die optimale Hockposition. Vielleicht klappt das.

Ein bisschen Öl zum Essen soll auch helfen.

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Bei meinem Sohn (9 Monate) ist es leider ähnlich, daher hab ich auch nicht den ultimativen Tipp. Unsere Kinderärztin meinte nur ganz viel Obst geben und immer wieder trinken anbieten. Ich stille ihn aber auch, da ist es ja wohl nicht soo dramatisch wenn die Windel einige Zeit leer bleibt. Verstopfung ist es dennoch, es kommen nur sehr harte Stückchen.

Hast du mal versucht Milchprodukte wegzulassen? das soll bei einigen Babys mit unverträglichkeit auch zu Verstopfung führen.
Oder eventuell Glutenhaltiges weglassen.
Ansonsten immer extra Öl mit ins Gläschen geben. Falls es bei uns durch irgendwas besser wird sag ich bescheid 😅🥲

6

Das klingt nicht normal :( Es kommt vielleicht öfter vor, ist deswegen aber nicht unbedingt normal... Wenn das Kind Schmerzen hat, würde ich auf jeden Fall was tun.
Von Kinderleibundseele gibt es einen Podcast dazu, den kannst du mal anhören. Demnach kann es durchaus nötig sein, dass man es langfristig mit Stuhlweichmachern behandeln muss, bis es sich von selbst einspielt.