Hallo zusammen,
Ich sitze mit meinem schlafenden Kind im Arm und heule wie ein Schlosshund.
Ich Stille seit 17 Monaten und habe jetzt den Entschluss gefasst abzustillen. Und es ist verdammt schwer. Ich bin zwar genervt vom nächtlichen Dauernukeln, vom Schlafmangel, vom Fummeln an der Brustwarze während des Trinkens, von meinem ständigen Hunger , von der Gewichtszunahme , davon, dass ich meinen Kaffeekonsum kontrollieren muss usw aber es fällt mir verdammt schwer loszulassen. Dieses Kuscheln, diese Verbundenheit, Innigkeit, diese Knopfaugen, die mich beim Trinken verliebt angucken. Mein Sohn ist heute zum ersten Mal in seinem Leben ohne meine Brust eingeschlafen. Er hat Gott sei Dank nur 5 Minuten geweint. Nach 1 Stunde ist er aufgewacht und hat bitter geweint, ist danach aber wieder eingeschlafen. Nun sitze hier, halte ihn fest und heule. Ich glaube es fällt mir schwerer, als meinem Sohn. Dabei liebt er das Stillen über alles. Ich habe zig Gründe, um abzustillen und trotzdem bin ich extrem wehmütig und am Zweifeln. Tagsüber war es eine Erleichterung nicht dauernd stillen zu müssen. Aber das Einschlafstillen kann ich irgendwie nicht loslassen. Und ich frage mich, ob diese Gefühle normal sind. Oder bin ich einfach nicht bereit? Wie war es bei euch, als ihr abgestillt habt?
LG, Katja
Abstillen. Ist diese Traurigkeit normal oder bin ich nicht bereit?
Ich war auch jedes Mal traurig. Aber auch sehr klar, saaa ich es wollte.
Bei meinem Jüngsten hatte ich auch zuerst tagsüber abgestillt und wollte dann nachts abstillen. Aber irgendwie passte es nicht. Ich habe dann nachts abgestillt und tagsüber wieder gestillt. Das war so ok für mich. Es gab ihm einen Übergang. Ein paar Wochen später habe ich dann tagsüber abgestillt. Wäre das etwas für dich? Nachts abstillen und dafür tagsübernoch eine Zeitlang stillen?
Ich bin langsam auch am Überlegen, ob ich nicht nur teilweise abstillen soll. Ich würde aber lieber tagsüber abstillen. Tagsüber war es für uns beide kein Problem. Der Abschied vom Einschlafstillen scheint uns aber beiden schwer zu fallen. Wieso hat es bei euch nicht gepasst ?
Nachts wollte er stündlich stillen, wurde ständig wach, ließ sich nur von mir beruhigen. Ich war total müde und erschöpft. Wenn nicht gerade Zähne kommen, schläft er jetzt seit dem Abstillen viel besser.
Andererseits brauchte er noch so viel Nähe und klammerte sehr. Deshalb habe ich das tagsüber stillen dann weiter gemacht bis ich das Gefühl hatte er hat sich jetzt selbst eigentlich auch verabschiedet und braucht es nicht mehr. Er hat tagsüber dann einfach auch total gern mit uns am Tisch gegessen und es war eher noch ein Beruhigubgsstillen tagsüber. Das brauchten wir beide zu dem Zeitpunkt dann aber auch nicht mehr, weil ich ihn auch so gut beruhigt bekam.
Ja, bei mir war das auch so. Ich hab am Anfang meine Entscheidung verflucht, aber ich war mir trotzdem sicher, dass es die richtige Entscheidung war. Ich hab mir beim Abstillen die Zeit genommen, die ich gebraucht habe und hab dann auch einfach die Trauer zugelassen als es vorbei war. Mit genug Abstand war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung für uns beide.
Ich glaube was mit fehlt ist dieses "ich bin mir sicher". Denn ich bin am Zweifeln, ob das tatsächlich die richtige Entscheidung ist. Man kann 1000 Gründe haben, aber wenn man eigentlich gern stillt fällt einem die Entscheidung sehr schwer.
Wir haben hier ungeplant ausgeschlicheb mit der zweiten Schwangerschaft als meine Tochter etwas über 2 Jahre alt war. Mir ging es mir übelkeit und brustschmerzwn nickt gut und wir haben lange das Einschlafstillen noch beibehalten bis es dann auch für beide ohne ging. Wir waren auch beide sehr traurig, ixh fand das total irrational, aber das müssen die Hormone (gewesen) sein, denke ihn.
ausgerechnet heute hat meine Tochter mich abends beim Zähneputzen auch ganz traurig angeguckt, mir an die Brust gegrabscht und gesagt: schön warm. Ich hab auch manchmal gerne genuckelt.
keine ahnung woher oder warum das kam, aber das fand ich ein bisschen herzerwärmrnd. Wir haben dann kurz gekuschelt und dann war auch wieder gut :)
nach dem Abstillen ist das Kuscheln tatsächlich auch seltener geworden (von ihr aus), weshalb ich das Sehr genossen habe :)
Alles Gute und lasst euch die Zeit, die es braucht
Gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht. Ja, das sind wahrscheinlich die Hormone, denn eigentlich weine ich so gut wie nie.
Du sagst ja, dass das Kuscheln weniger geworden ist. Das ist das was mir irgendwie Angst macht. Mein Sohn ist sonst ständig auf Achse und hat keine Zeit zum Kuscheln😆. Und wenn dann noch das Stillen wegfällt... 🥺
Oh man.. ich stille jetzt seit 4 Monaten. Mir wird es genauso gehen bestimmt..
Ich hatte heute Morgen auch aus Neugier die Frage gestellt wie lange alle anderen gestillt haben..
Es ist so schön .. vielleicht will er irgendwann einfach selber nicht mehr das wär ja eine tolle Lösung
Dass er irgendwann selbst nicht mehr will, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen 😅 Er liebt das Stillen und an manchen Tagen kommt er alle 30 Minuten angerannt und verlangt nach der Brust. Ich glaube er würde noch bei Schuleintritt stillen, wenn ich ihn lassen würde 🤣
Ja es ist verdammt schwer. Ich habe dieses Gefühl "er ist jetzt kein Baby mehr und braucht mich nicht mehr"🥺 Was natürlich totaler Quatsch ist. Ich habe noch einen Sohn und bei ihm fiel mir das Abstillen überhaupt nicht schwer. Ich war erleichtert. Das ist aber schon 17 Jahre her, da war ich sehr jung und bin in meiner Mutterrolle nicht so aufgegangen wie jetzt. Bei dem Kleinen fällt es mir extrem schwer loszulassen.
Konnte ich mir auch nicht vorstellen dass sich mein Sohn mal abstillt damals. Naja, und irgendwann hat er dann abends (hatte zuvor immer noch einschlafgestillt) sich weggedreht obwohl es ja Routine war dass wir abends stillen, und das wars dann. Ich kam mir etwas versetzt vor und war anfangs auch irgendwie betrübt. Aber andererseits hat man dann ja mehr Freiheiten. Er hat so entschieden und das war dann OK für mich. Kann durchaus sein. Waren 15 Monate damals.
Ich musste nach 18 Monaten abstillen, weil ich ein Medikament nehmen sollte. Mir ging es durch das Abstillen richtig schlecht und ich brauchte Antidepressiva um wieder hochzukommen. Das habe ich noch nie erlebt sonst. Ich hatte auch nach der Geburt keinerlei Tief, aber das Abstillen hat eine depressive Episode ausgelöst.
Die Medikamente haben aber sehr geholfen, eine Psychotherapie war nicht notwendig. Jetzt bin ich wieder fit und glücklich mit meinem Kind, das in 3 Wochen 2 wird. Das Stillen vermisse ich, aber ihm geht es gut und wir kuscheln viel.
Hallo Du Liebe!
Ich kann Dich so gut verstehen und fühle jedes Wort, das Du schreibst!Beim Lesen Deiner Worte werde ich direkt auch wieder ein bisschen traurig, obwohl wir schon vor fast einem Jahr abgestillt haben, aber diese Zeit werd ich nie vergessen…
Tagsüber hatte unser Sohn sich selbst abgestillt, aber zum Einschlafen brauchte er die Brust und nachts kam er die letzten Wochen stündlich. Er war 18 Monate alt, als ich beschlossen habe, abzustillen und hatte die gleichen Gründe wie Du.
Ich habe eine Woche lang jeden Tag geweint, es fühlte sich an wie schrecklichster Liebeskummer. Mir kamen schon die Tränen, wenn ich nur an mein Kind gedacht habe, mitten bei der Arbeit🙈Ständig dachte ich „was machst Du da eigentlich, warum tust Du ihm und Dir das an?? Wir können doch einfach weiterstillen!“. Es war sooo schlimm, glaub mir, ich verstehe Dich echt gut💔
Allerdings dachte ich auch, wenn ich es jetzt nicht durchziehe, dann stehe ich in ein paar Wochen/Monaten wieder an diesem Punkt und es wird garantiert nicht leichter. Es war keine Option für mich, zu warten, bis er sich selbst komplett abstillt, denn wer weiß, ob das nicht erst zum dritten Geburtstag passieren würde…
Nach einer Woche ging es mir besser und wir waren so gut wie durch mit dem Thema. Ich habe mich mit einem Wochenend-Citytrip mit einer Freundin belohnt, wir waren richtig schön essen und Wein trinken und das hat sooo gut getan! Und es war eine Wohltat, dass mein Freund und ich uns endlich mit dem Ins Bett bringen abwechseln konnten.
Wenn Du noch weiterstillen möchtest, dann tu es, das ist völlig okay und nachvollziehbar. Aber irgendwann wirst Du wieder an den Punkt kommen und Ihr habt doch jetzt schon einiges geschafft mit dem ersten Abend💪
Die Trauer geht vorbei und mein Sohn kommt jetzt mit 2,5 endlich gerne zum Kuscheln, streichelt uns, umarmt uns. Alles sind Phasen und vielleicht holt Dein Kleiner sich die Nähe erstmal über Toben und Rangeln, Aber irgendwann wird auch wieder ne Kuschelphase kommen😊
Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft in dieser Zeit❤️
Ich würde behaupten, du bist nicht bereit und dein Sohn auch nicht.
Sobald jemand von euch weint, ist derjenige nicht bereit dafür. Du merkst ja selbst, dass sich das alles nicht richtig anfühlt. Still weiter, gib deinem Sohn das, was er braucht und genießt doch die Zeit noch zusammen. Das geht so schnell vorbei.
Wir stillen auch immer noch (19 Monate) und wir lieben es beide. Natürlich werde ich auch nachts wach, natürlich bin ich auch mal genervt, weil vielleicht der Arbeitstag stressig war oder oder oder. Aber das gehört dazu. 🤷♂️ Es gibt nichts schöneres als dies gemeinsame Nähe, die Liebe, die dadurch vermittelt wird, die Sicherheit, die man gibt, die Nahrung, die man geben kann, die Möglichkeit zur Beruhigung. Es gibt nichts besseres für deinen Kleinen.
Ich kann dich sehr gut verstehen. Bei mir war die Ausgangslage etwas anders, denn mein Sohn hat sich selbst abgestillt und das ziemlich unerwartet.
Ich habe das Stillen über alles geliebt und wollte es am Liebsten so lange wie möglich. Doch mein Sohn war auch von Anfang an ein sehr guter Esser, so dass er mit 11 Monaten keine Brust mehr wollte, da er seinen ganzen Bedarf durch feste Nahrung decken wollte. Er bekam dann zwar trotzdem noch Milch abgepumpt aber das hat sich auch sehr schnell ausgeschlichen.
Ich war unfassbar traurig. Ich hatte damit nicht gerechnet und es kam so aus dem nichts.
Ich habe tagelang geweint und ihm immer wieder die Brust angeboten aber er wollte einfach nicht mehr.
Ich habe dann versucht mich auf die Vorteile zi fokussieren. Ich hatte somit keine Probleme mit Geschrei beim Abstillen und musste da nicht mit Plan vorgehen. Ich konnte wieder freier sein. Ein Spontanes Abgeben war möglich und die Nächte konnte nun auch mein Mann übernehmen und ich zum ersten Mal durchschlafen.
Jetzt nach knapp 2 Monaten trauere ich immer noch ein wenig wenn ich andere Mamis Stillen seh aber ich bin doch froh darüber dass es so gekommen ist. Die 11 Monate waren wunderbar und ich werde immer ein Herz für das Stillen haben. 💕
Ich hab meinen Entschluss, abzustillen, total gefeiert 😅
Aber ne andere frage - wenn dir das einschlafstillen wichtig ist, behaltet es doch bei? Ich hab zuletzt nur noch einmal am Tag gestillt, immer zum Mittagsschlaf. Für bestimmt 6 Wochen lief das so, dann wollte Motte von sich aus nicht mehr.
Du musst ja nicht ganz oder gar nicht. Stecke doch für dich Grenzen, was ok ist. Zum einschlafen ja, nachts nein, das können Kinder durchaus verstehen lernen.
Etwas Traurigkeit ist sicher normal, wie immer, wenn ein Abschnitt endet.