Unsere Stillreise startete mit einer großen Herausforderung. Mir wurde von einer personell schlecht ausgestatteten, überarbeiteten, genervten Wochenbettstation eingeredet, dass Stillen bei mir eh nicht ginge. Die angekündigte Stillberaterin war nicht da.
Man hat mir dringend zur Flaschenfütterung mit Pre geraten und mir erklärt, ohne Stillhütchen könne ich gar nicht stillen. Obwohl ich vorher informiert war und meinte, die Gewichtsabnahme (unter 10%) sei doch normal, ließ ich mich in den ersten Tagen nach der Geburt enorm verunsichern. Ich fütterte also mit der Flasche zu und stillte mit Stillhütchen. Ich war traurig, verunsichert und fühlte mich unwohl. Was diese Zeit auf dieser Station in mir angerichtet hat, fällt mir noch schwer zu verdauen. Aus dem Kreissaal kam ich als glückliche, in sich ruhende frisch gebackene Mutter. Ich habe meinen Instinkten vertraut und mich gut gefühlt. Das änderte sich schlagartig.
Endlich zu Hause konsultierte ich noch am Tag der Entlassung eine Stillberaterin, die mir erst einmal klar machte, dass ich als Frau sehr wohl in der Lage bin zu stillen. Dennoch waren die ersten Wochen von wahnsinnig vielen Tränen, Ängsten und Sorgen rund um das Stillen begleitet. Wir haben nach und nach die Stillhütchen weggelassen.
Außerdem habe ich wieder eine Stillberatung in Anspruch genommen. Diese hat den Knoten in meinem Kopf vollends gelöst, indem sie einfühlsam und wirklich hilfreich war.
Ich habe die ersten Monate dann sehr gerne gestillt. Jetzt mit 9 Monaten blicke ich auf eine kleine Reise zurück. Und ich stelle fest, dass wir dieses innige kuschelige flauschige Gefühl nur sehr kurz erreicht haben. Mein Sohn hat beim Stillen schon immer gerne mit seinen Händen gespielt, an mir herumgeknubbelt (was ich unterbunden habe), herumgesehen, an und abgedockt oder neuerdings: versucht mir in der Nase zu popeln. Er wird offenbar gerne gestillt (und auch noch oft), aber nie lange. Kuscheln und einschlafen an der Brust ist schon lange vorbei. Auch eine reizarme und vertraute Umgebung führt zu keiner Änderung.
Geht es anderen auch so, dass ihre Kinder nicht so gerne kuscheln beim Stillen?
Ich stille ihn immernoch gerne. Das ist sicher der einzige Grund, warum ich nicht abgestillt habe. Manchmal frage ich mich allerdings, ob ich etwas besser hätte machen können, um noch mehr Ruhe und Gelassenheit ins Stillen zu bringen. Meint ihr, dass das Charaktersache ist?
Unsere Stillbeziehung - kein "Kuschelfaktor"
Hey,
Also meiner ist 9 Wochen alt und ich habe von Anfang an gut und gerne gestillt. Wir haben aich unsere Peobleme mit zu viel Milch, was für hinter her etwas schade ist, da er bald das Übergeben beginnt. Dennoch kuschelt er von Anfang an nicht. Beim stillen schaut er wo anders hin (höre immer von anderen "wie süß sie einen dabei angucken) und schläft auch so gut wie nie ein. Ist er satt, motzt er, da er sofort aufgerichtet werden will.
Ich würde mich als ruhig bezeichnen und würde auch gerne das Stillen zum kuscheln nutzen, aber irgendwie ist es für ihn halt Nahrungsaufnahme bisher...
Gekuschelt wird dann bei den Nickerchen über den Tag!
Liebe Grüße Diana
Das mit dem Anschauen kommt noch, mit 9 Wochen hat meiner das auch noch lange nicht gemacht. Eher so mit 3 / 3 1/2 Monaten, dann nehmen sie alles mehr wahr.
Also kuscheln würde ich das auch nicht nennen - eher kampfkuscheln 🙈😂
Mein Kleiner ist 5 Monate alt und wird von Anfang an gestillt. Er kam drei Wochen zu früh und musste mit der Spritze zugefüttert werden. Ich hatte eine supertolle Hebamme, die auch Stillberaterin IBCLC ist und sie war auch für mich da als wir nach wenigen Tagen zurück in die Kinderklinik wg Gelbsucht musste.
Ich habe beim Stillen in der Öffentlichkeit keine Chance die Brust bedeckt zu lassen. Er zerrt und reist an meinem Oberteil und als wäre das nicht schon genug freie Sicht, dockt er ruckartig ab, wirft sich rum um zwei Sek später wieder anzudocken.
Einschlafen an der Brust geht nur liegend im Bett. Da dockt er dann nach einer Weile ab und kuschelt sich an die nackte Brust. 🥰
Untertags hat das eher was von Druckbetankung - nur schnell rein, damit es weiter gehen kann 😄
Kampfkuscheln 😂 perfekter Ausdruck, das klau ich mir😂
Hey 👋
Mein kleiner Mann ist jetzt 2 Monate alt. Und wenn überhaupt ist es bei ihm auch ein kampfkuscheln während des Stillens. Ab und zu nimmt er Blickkontakt auf aber nicht lange, meine Hebamme nennt sein Verhalten „Druckbetankung“. Er stillt tagsüber alle 2 Stunden ca 20 Minuten und dann ist vorbei. Er nuckelt auch nicht oder schläft dabei ein. Nach dem stillen wenn er abgedockt und ein Bäuerchen gemacht hat, dann kuschelt er und schläft auf meiner Brust ein. Aber das Stillen an sich ist für ihn nur „essen“.
Vielleicht ändert sich das auch nochmal. 🤣
Ach und ich darf dabei auch nicht wirklich sprechen 🤣 Letztens hatte ich tatsächlich Schluckauf während des Stillens bekommen, hat ihn gestört. Naja was soll man machen. 🤣
Bei uns ist es unterschiedlich. Wenn sie (fast neun Monate) richtig müde ist, schläft sie irgendwann ein. Ansonsten ist sie nur am bewegen. Zurzeit erkundet sie mit ihren Händen immer mein Gesicht. Zeitgleich bewegt sie die ganze Zeit ihre Beine. Ihren Fuß habe ich auch fast immer im Gesicht. Eine zeitlang hat sie meine Brust geknetet und gekniffen. (Jedes Mal Aua sagen und die Hand wegnehmen beim kneifen, dann hören sie damit auch wieder auf).
Mit etwa fünf Monaten konnte ich sie tagsüber nur stillen, wenn ich ihr ein Spucktuch drüber gelegt habe. Ansonsten wurde immer ein Schluck getrunken, geguckt, ein schluck getrunken.... Mit dem Ergebnis das ich klatschnass war, da die Milch weiter lief. Aktuell wirft sie sich immer nach hinten um Überkopf zu gucken, wenn sie irgendwelche Geräusche hört.
Ich hätte das gar nicht mal so schlecht gefunden. Für meine jüngere Tochter war stillen zu einem grossen Teil nur nuckeln und kuscheln. Sie hat sich jeweils so überessen, dass sie sehr viel erbrechen musste. Auch in der Nacht stundenlanges Dauernuckeln. Es war schön und es war streng. 😅 Sie ist aber auch nach dem Abstillen eine sehr kuschelige Maus, ich glaube also, es ist Charaktersache. Die Grosse wollte auch nur trinken und fertig und ist bis heute bis aufs Einschlafen gaaaar nicht kuschelig. Gibt aber bestimmt auch gegenteilige Erfahrungen ☺️
Japp, hier auch so ein kleiner Kampfkuschler. Der sich gerade mal wieder auf(!) mich gelegt hat, damit ich ja nicht wage, ohne ihn pinkeln zu gehen 😵💫
Also ein klitzekleines bisschen mehr unbekuschelte Freiheit wär schon sehr schön, ich bin permanent overtouched 😅
Zumal er - abends und nachts - keine Alternativbekuschelung akzeptiert. Selbst Papa "zählt" nicht. Nein, es muss(!) Mama sein 😵💫
So extrem wie bei ihm kenne ich das von keinem anderen Kind weit und breit. Muss Charaktersache sein.
Ich hatte den perfekten Stillstart mit meiner Tochter. Bereits im Kreissaal gut angedockt und gesaugt. Am 3. Tag bereits wieder Geburtsgewicht. Keine Stillhütchen, kein Zufüttern, keine Brustentzündungen oder wunde Brustwarzen.
Und trotzdem hatte ich nie eine Stillbeziehung mit Kuschelfaktor. In den ersten Wochen hat sie stur nach vorne geguckt. Danach überall hier nur nicht zu mir. Sie ist nie zum Genuss an der Brust gehangen. Speed-feeding in rund 5 Minuten, dann abdocken und fertig. An der Brust eingeschlafen ist sie höchstens in den ersten Tagen. Ich war damals auch traurig und auch etwas verunsichert, ob irgendwas nicht in Ordnung ist in unserer Bindung oder bei ihrem sozialen "Interesse". Heute ist sie 2.5 Jahre, sehr sozial und emphatisch und eine große Kuschlerin und ich bin mit dem Fehlen der Kuschelzeit beim Stillen durchaus versöhnt.
Heißt also, es muss nicht an eurem schwierigen Start liegen und es kann sich alles ändern. Versuche, es dir nicht zu nahe gehen zu lassen. Du wirst noch so viel innige Zeit mit deinem Kind verbringen!
LG
Also die Kenntnisse über das Stillen auf den Wochenstationen sind häufig Mangelware, das war selbst bei mir in einem stillfreundlichen Krankenhaus so!
Es hieß „mit dieser Brust ist es unmöglich zu stillen“ und mir wurden direkt Stillhütchen ausgehändigt. Sie taten höllisch an der Brustwarze weh und ich habe sie direkt weggeworfen. Sehr zu Verwunderung des Personals.
Mittlerweile ist meine Tochter vier Monate alt, und ich stille sie voll. Ich benutze ein Stillkissen, das ich um mich herumlege und festmache.
Das ist super bequem für uns beide. Im liegen habe ich nie gestillt, daher muss ich nachts aufstehen und mich mit dem besagten Kissen ausgestattet hinsetzen.
Ein härteres Stillkissen, welches ich mit einer Hand zurecht legen kann, hat meine Maus aber nicht akzeptiert.
Seit sie etwa zwei Monate alt ist, trinkt sie auch super kurz (5-10 Minuten). Im Moment fummelt sie viel an mir herum, dass ich nur teilweise unterbinden kann. Trotzdem schläft sie sehr häufig ein.
Dass sie permanent an der Brust einschläft, ist auch nicht gut. Ich mache mir Sorgen, ob sie genug bekommen hat. Sie nimmt auch nur langsam zu.
Ich habe mir ehrlich gesagt, nie die Frage nach dem Kuschelfaktor während des stillens gestellt. Es war eher dieses schlafen lassen in meinem Arm danach.
Im Moment ist es aber auch weg, weil unter Tag alles spannender ist, als in Mamas Arm zu liegen. Und nachts lege ich sie wieder zurück in ihr Bettchen.
"dass ich als Frau sehr wohl in der Lage bin zu stillen" - und wenn man nicht stillen kann oder darf (z.B. durch Medikamente) ist man keine Frau? Schade, dass du so ein Bild reproduzierst, das stresst Frauen in schwierigen Stillsituation massiv und führt zu großen Unsicherheiten.