Ich liege gerade neben meinem Schatz und frage mich, ob das Stillen jemals wirklich “einfach” und ohne Nachzudenken bei uns sein wird.
Wir haben ne ganze Odysse hinter uns. Mein Baby ist morgen 9 Wochen alt. Milchstau, wirklich übel blutige Brustwarzen, Entzündung und zum Schluss ein großer Abszess, der mehrfach punktiert wurde, Fisteln, Wunde, über drei Wochen Antibiotikum, Überproduktion, Blockstillen, Vasospasmen (immernoch etwas) - alles mitgenommen.
Ich wollte aber einfach nicht aufgeben…
Ab Woche 3 hatten wir ein Stillhütchen. Das hat mich total genervt, da ich einen extremen Milchspendereflex habe und die Milch links läuft ohne Ende, alles immer nass und ne Sauerei. Ausserdem fühlte es sich damit so unnatürlich an. Gut, dass es sie gibt, aber nerven halt auch.
Seit vorgestern, nach der Stillberatung (wo irgendwie immer alles besser klappt) stille ich jetzt komplett ohne Hütchen. Habe mich total viel mit dem Thema Stillen beschäftigt und ich weiß wie es geht und auch wie es sich anfühlen muss.. manchmal klappt es auch total gut, aber eben nicht immer..
Aber meine BW sind schon wieder etwas rosiger und manchmal tut es schon etwas weh. Gerade nachts habe ich dann einfach auch nicht den Nerv hundert Mal das andocken zu korrigieren und nehme den leichten Schmerz dann in Kauf. Natürlich will ich mir die BW auf keinen Fall wieder so kaputt machen, aber will eben auch kein Hütchen mehr..
Tagsüber, habe ich das Gefühl, ist mein Baby jetzt viel unruhiger an der Brust. Dockt sich oft ab oder verliert das Vakuum? Vielleicht ist es zu viel Milch oder Brüste zu groß und alles zu glibschig? Eine gute Sache habe ich zumindest bemerkt - habe das Gefühl das stillen dauert jetzt kürzer. Kann das sein, dass man das extrem merkt?
Wie auch immer. Ich bin jetzt nach 9 Wochen echt kopfmässig am Ende… ich dachte mittlerweile geht das alles automatisch, aber es ist für mich alles immer ein riesen Act. Welche Position, welche Brust, Aua, Ist es jetzt richtig, etc pp. Nichts geht automatisch. Rausgehen ist deshalb auch noch nicht wirklich entspannt und ich versuche alles, um nicht draussen stillen zu müssen, obwohl ich damit eigentlich kein Problem hätte, wenns einfacher wäre.
Ich glaube ich stille ansich gerne, aber vielleicht bin ich einfach nicht dafür gemacht?
Ab wann wird Stillen schön und leicht? Werde ich immer darauf achten müssen C Griff zu machen, Nippel auf exakt richtiger Höhe, genug Brustgewebe im Mund oder machen Babys sowas irgendwann von alleine?
Ich sehne es herbei, aber nach allem was war - puh, weiß nicht wie lange ich noch kann.
Sorry für den langen Text.
Vielleicht hat ja wer ähnliche Erfahrungen und ein paar positive Beispiele.
Vielleicht nicht fürs Stillen gemacht…
Ps: Zugenband vom Baby wurde in der ersten Lebenswoche durchtrennt und es ist ein sehr zufriedenes Glückliches Baby, das über die letzten 6 Wochen konstant und sehr gut zunimmt. Stillberaterin hat ebenfalls drübergeschaut.
Ich habe mir leider angewöhnt die Brust zum Kopf zu führen statt andersrum, was voll auf meine Haltung geht, aber das dürfte ja nicht der Grund dafür sein, dass zum Beispiel auf einer Seite der Nippel nach dem Stillen manchmal wie ein Lippenstift aussieht.
Puh… das klingt ja übel! Du Arme!
Ich glaube, da hätte ich schon längst abgestillt… Hut ab, dass du das so durchziehst!
Bei uns gab es am Anfang auch Probleme, weil die Kleine zu müde war und deshalb nicht genug getrunken hatte. Dadurch wurde sie noch schläfriger und es entstand ein Teufelskreis.
Ich musste dann abpumpen und mit Fläschchen füttern und sie parallel immer wieder anlegen.
Nach drei Wochen hat sie dann zum Glück die Brust wieder genommen und die Pumpe steht jetzt nur noch als Backup hier.
Was bei uns tatsächlich ständig ist: sie verliert immer wieder das Vakuum, weil nein Milchspendereflex auch sehr stark ist und sie mit der Menge nicht klarkommt. Meinen Brüsten schadet das falsche Saugen aber zum Glück gar nicht.
Unsere Stillzeiten sind tatsächlich auch sehr kurz (7-10 Minuten), das scheint aber auch normal zu sein.
Ach und das unruhige Trinken tagsüber liegt tatsächlich an der Umgebung. Das wird bei uns auch immer schlimmer, da alles plötzlich so spannend ist 🙈 unsere Kleine ist jetzt 3 Monate.
Ich kann dir keinen wirklichen Tipp geben. Aber mach dich nicht fertig, wenn du es so nicht weiter machen möchtest! Das ist absolut verständlich und dein Baby wird auch mit Flaschennahrung groß 😊🍀
Hallo,
es tut mir leid, was du in so kurzer Zeit bereits durchmachen musstest.
Bei meinem ersten Baby musste ich abpumpen und das hat mir damals die Nippel extrem gereizt, weil keiner der Aufsätze richtig passte, ich hatte eine Zwischengröße gebraucht, die es einfach nicht gibt. Es war furchtbar. Milchstau begann auch irgendwann, eine Hebamme fragte mich, was ich von Homöopathie halte. Ich meinte, ich weiß es nicht. Schaden wird es wohl nicht. Das hat mir geholfen. Ob es nun echt oder placebomäßig geholfen hat, war mir da egal, Hauptsache das Schlimmste verhindert. Hatte später auch Quarkwickel aufgelegt, Ausstreichen gemacht, alles was ich finden konnte.
Dass du das mit dem starken Milchspendereflex alles eine Sauerei findest kann ich auch gut nachvollziehen, ich hatte viele "Spucktücher" und hab die immer schon rumgelegt zum Aufsaugen.
Welche Stilleinlagen hast du? Mir hat die Hebamme mal waschbare empfohlen und die haben auf der Rückseite eine undurchlässige Schicht, die hab ich quasi unter die Brust gelegt, dass es so trocken wie möglich bleibt. Wenn das Baby sich außerplanmäßig abgedockt hat, hab ich schnell eine der Einlagen auf den Nippel gehalten. Klar, manchmal wurde das halbe Kind doch in Milch geduscht durch den Milchstrahl, aber ich wurde schneller. 😉
Bei Wunden Brustwarzen habe ich Heilwolle aufgelegt und das gereinigte Schaf-Fett verwendet. Anders wäre das Abpumpen gar nicht gegangen. Teebeutel auflegen und UV-Lampe waren auch dabei. Alles was der Hebamme einfiel, hab ich gemacht.
Wichtig ist hier, denke ich, sich wirklich immer an die Vorgaben zu halten, also Kind zur Brust, nicht umgekehrt, Andocken korrigieren. Klar bist du müde, aber du musst durchhalten. Wenn du es deinem Kind konsequent richtig beibringst und nicht ab und zu Ausnahmen zulässt, macht es das irgendwann automatisch richtig. Es merkt dann mit dir, ob es richtig sitzt und korrigiert bei Bedarf selbst. Dauert natürlich einige Wochen. Umso wichtiger ist es dran zu bleiben, wenn du es wirklich willst. Du musst es nicht, dein Kind kann auch mit Fläschchen groß werden. Eine überangestrengte Mama bringt dem Baby auch nichts. Lieber entspannt mit Fläschchen als stillen mit Stress und Schmerz.
Wenn du es aber wirklich willst, sei konsequent und versuch dich gefühlsmäßig so gut es geht zu entspannen.
Das Kind wächst ja schnell, der Mund auch, es wird schneller trinken können, je größer es wird.
Alles Gute.
Erst mal Hut ab, dass du nach all den Problemen noch dabei bist. Ich hatte nicht den Bruchteil davon, also kann ich dazu auch gar nicht viel sagen.
Nur zu deiner Frage, ob Babys das irgendwann von allein können: Ja!!! Und es wird dadurch so viel einfacher werden. Dann reicht es, dass du den Nippel in Reichweite bringst und zack, den Rest macht das Kind. (Und eines Tages wird es dir ungebeten den Still-BH aufknöpfen, aber anderes Thema.) Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, würde ich sagen, mit 4-5 Monaten wurde es in der Hinsicht leicht.
Hallo!
Du kannst wirklich stolz auf dich sein! Ich finde es wirklich toll, dass du trotz allem nicht aufgegeben hast.
Wir hatten anfangs auch Schwierigkeiten, lange nicht so wie du aber dennoch. Ständig Blutergüsse an den Brustwarzen, die natürlich nicht heilen wollten weil man ja weiterstillt und extreme Schmerzen jedes mal beim Anlegen. Die kleine hat die Brust auch nicht richtig genommen und der Milchspenderreflex war ihr zu stark. Zudem hab ich bis heute immer die zweite Brust mitlaufen beim Stillen, aber da gibts ja gott sei dank stilleinlagen.
Ich kann dir nicht sagen, wann es bei dir besser wird aber ich kann dir versichern, dass es einfacher wird. Die kleinen wissen dann auch wie es geht und deine Brustwarzen härten ab und du spürst da garnichts mehr 😅
Ich finde das Stillen wundervoll und bin echt froh, dass ich nicht aufgegeben hab am Anfang.
Lg Mara 🌼
Auch von mir, echt Respekt! So viel Probleme, und du bist tapfer weitet dabei.
Ich denke, du hast das Schlimmste überstanden. Bei mir hat es auch sehr lange gedauert, bis es entspannter wurde. Ich hatte bei weitem nicht so gravierende Probleme, aber es ist weit von entspannt. Und kopfmäßig wird das erst jetzt besser mit fast sechs Monaten.
Die ersten acht Wochen tat es weh, Risse hatte ich allerdings nur 3-4 Wochen. Ich habe Lanolin ohne Ende verwendet, Ab circa vier Monaten haben sich die Brustwarzen soweit angepasst, dass sie nicht einmal berührungsempfindlich sind sind und sehen aus wie vorher, unglaublich!
Der super starke Milchspender Reflex ist mit der Zeit auch zurückgegangen. Davor hatte sie sich regelrecht verschluckt und kam überhaupt nicht mit dem Fluss zurecht. Da hat mir ein „Berg auf stillen“ geholfen. Also Kind fast vertikal drauf.
Ich mache nach wie vor teilweise „Brust zum Kind“, weil ich das andere nie richtig hinbekommen habe. Aber es war immer ausreichend Brust im Mund und die Milch floss, daher habe ich das akzeptiert.
Den Basospasmus hatte ich auch, ich musste die ganze Schwangerschaft hochdosiert Magnesium nehmen, danach natürlich nicht mehr. Das hat sich von alleine gegeben nach einigen Monaten.
Die Brustwarze kommt manchmal auch lippenstiftartig raus, aber nicht mehr so häufig. Mittlerweile verursacht es zumindest gefühlt keine Probleme mehr.
Das Kind kann aus ganz vielen Ursachen unruhig sein! Jetzt wird das Mehr wahrnehmen
So, ich mache in einem anderen Beitrag weiter, bevor alles verschwindet.
Ich würde an deiner Stelle dabei bleiben! Klar, kannst du auf Flasche umsteigen, das ist ja auch völlig in Ordnung. Allerdings denke ich persönlich, dass du das Schlimmste tatsächlich hinter dir hast! Ab jetzt kann es nur noch besser werden.
Ich dachte auch, das Stillen ist Einfacher. Aber nur, weil die Probleme selten thematisiert werden. Auch kann man sich meines Erachtens nicht wirklich darauf vorbereiten, ich habe Stilkurs gemacht, die Realität ist aber ganz anders. Lediglich mit dem zweiten Kind wäre ich schlauer. Es wird höchstwahrscheinlich aber bei einem bleiben.
Unterwegs stillen mag ich auch überhaupt nicht. Ja, es geht, aber kopfmäßig geht es mir nicht gut dabei.
Aber alles in allem kann ich sagen, dass es ab circa 4,5 Monaten WESENTLICH besser wurde und ab da immer stückchenweise immer noch besser.
Ich hatte mit circa vier Monaten eine kleine Stillkrise erlebt, die aber vermutlich keine war, sondern sich ausschließlich in meinem Kopf abspielte. Irgendwann hört die Brust auf, auf Vorrat zu produzieren, sondern die Milch kommt erst beim saugen des Kindes. Darauf müssen beide sich einstellen, auch das Baby muss sich daran gewöhnen, dass die Milch nicht sofort fließt. ich hatte gefühlt keinen Milchspender Reflex und hatte mir deshalb völlig den Kopf gemacht. Es ist teilweise immer noch auch so, dass meine Maus nuckelt und nicht saugt. Die Milch fließt nicht und ich mache mir Sorgen, dass sie nicht genug bekommt. Da muss mein Kopf aber auch akzeptieren, dass das Kind gerade vielleicht keine Milch möchte, sondern nur nuckeln will Das ist aber ein anderes Thema.
Ooohhh maaan du arme 🥺 der text könnte von mir sein das erste baby war 6 monate stillen der absolute horror 🤦🏼♀️
Ich hatte 6 monate immer wieder alle 2-3 wochen milchstau inkl entzündungen und immer wieder antibiotika, meine brüste schmerzten teils so das ich nicht liegen konnte 😒 das stillen selbst tat nuuuurr weh und war jedes einzelne mal ein kampf.
K2 leste ich mich deutlich besser ein und sprach auch davor schon mit stillberaterinen 💪🏼
Es funktionierte von anfang an dann super
Ich habe auch einen sehr stark ausgeprägten michspendereflex.
Ich hab baby angelegt bis zum reflex danach schnell abgedockt ausgestrichen und wieder angedockt so funktionierte das andocken und das stillen selbst schon viel viel besser.
Auch hatte ich keinen milchstau mehr als ich merkte es wird etwas fester ab unter die dusche und warmes wasser drüber laufen, durch den reflex liefs dann sofort raus und den rest habe ich ausgestrichen.
Jetzt bei k3 ist wieder alles anders und nochmal alles einfacher 💪🏼
Vielleicht war dort und da etwas hilfreiches dabei 🥰
Fühl dich gedrückt falls du das möchtest 💪🏼🥰