Ständiges Grübeln über den Milchspendereflex

Hallo meine Lieben,

ich habe einen Sohn (6 Monate). Das stillen klappte bis zum 6. Monat problemlos, ich hatte fast kein Hintergrundwissen zum Stillen.

Seit dem 6. Monat merke ich wie Baby immer wieder an- und abdockt bis die Milch kommt und immer ungeduldiger wird. Der Milchspendereflex kommt jetzt immer später… und ich nehme ihn immer unterschiedlich stark war, was mich zusätzlich verunsichert. Ich habe richtige Zwangsgedanken deswegen. Ich wünschte ich könnte aufhören immer unterbewusst darauf zu warten, dass der einsetzt.. ich kann einfach nicht mehr aufhören dran zu denken, jede Stillmahlzeit eine Qual.

Ich hab deswegen so Angst, weil Baby die Flasche verweigert und nur einen Löffel Brei isst… hab Angst das ich ihm schaden zufüge deswegen… aber wie gesagt ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Nur Stillen kann ihn aktuell „ernähren“. Wird stillen jemals wieder schön? Wie kann ich den Milchspendereflex ignorieren? Hat jemand Erfahrungen? Habe so Angst, dass mein Kind verhungert

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Ok, erstmal tief durchatmen. Wieso machst du dir nach so vielen Monaten problemlosen Stillens jetzt plötzlich so viele Gedanken?
Du merkst nicht jedes Mal, wenn die Milch rausfließt. Manche spüren nur das erste mal pro Mahlzeit, manche spüren das nie. Da sagt also gar nix aus.
Mein Sohn wird nächste Woche auch 6 Monate und wird voll gestillt. Brei läuft eher schlecht als recht und die Flasche akzeptiert er überhaupt nicht. Aber wieso sollte ich mir jetzt Gedanken machen, dass er verhungert, wenn er dich bis jetzt super zugenommen hat und problemlos trinkt🤷🏻‍♀️

Alles Gute dir.

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Hallo, danke dir 🙌.

Ich mache mir so Sorgen, weil stillen tagsüber so ein Kampf geworden ist. Und der Kleine keine „Alternativen Fütterungsoptionen“ annimmt… ich versuche „den Fehler zu finden“ 😫🙈.

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Puuuuuh, du hast dich da glaub ganz schön reingesteigert….

Es gibt wirklich KEINEN Grund anzunehmen dass jetzt auf einmal nach 6 Monaten irgendwas mit deiner Milch oder dem milchspendereflex nicht stimmt es kann 1000 gründe geben warum dein mild grade unruhig trinkt (das macht meiner oft bei nem Entwicklungsschub) aber hast sicher nix damit zu tun und dein Kind verhungert sicher nicht

Ich spüre den Milchspendereflex mittlerweile nach 6 M auch nicht immer bzw nur ganz leicht.

Wenn das jetzt gar nicht besser wird mit dem grübeln usw such dir bitte Hilfe.

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Hallo, ich habe bereits eine Stillberatung in Anspruch genommen. Die Tipps dort habe ich versucht umzusetzen, jedoch ist unsere Situation unverändert 💀.

Das geht bei uns jetzt schon fast 2 Wochen so, ich hoffe es kommen auch wieder bessere Zeiten… aber so richtig Hoffnung hab ich nicht.

Ich glaube auch es liegt nicht nur an meinem langsameren MSR. Manchmal kommt die Milch schnell und er dockt sich trotzdem ab und windet sich weg. So geht das Spiel den ganzen Tag. Nur im Schlaf funktioniert es richtig… habe Angst, dass er so das Stillen im wachzustand verlernt… 😫

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Das ist ganz normal. Der Milchspendereflex ist irgendwann nicht mehr so stark. Bei mir ist er jetzt mit fast zehn Monaten sehr viel schwächer als zu Beginn und mein Baby wird trotzdem satt. Es gibt auch Phasen wo alles andere interessanter ist als trinken. Ich habe zu den Zeiten immer ein Spucktuch über uns gelegt (darauf achten, dass die Atemwege frei sind), damit sie nicht so vielen Reizen ausgesetzt ist. Wenn du dir Sorgen um die Trinkmenge machst, achte auf die nassen Windeln. Wenn unten Pipi rauskommt, kommt oben auch genug Flüssigkeit rein.

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Danke dir 🙏🙏🙏! Auf die nassen Windeln achte ich bereits, da ist noch alles normal 😂🙈.

Das mit dem Tuch werde ich heute mal ausprobieren, wahrscheinlich wird er einfach damit spielen 🤡.

Bearbeitet von Keke
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Bei dir wird der Punkt erreicht sein, wo die Milch nicht mehr auf Vorrat produziert wird, sondern erst beim saugen. Darauf muss sich auch das Kind einstellen, dass es nun warten muss, bis die Milch richtig fließt.

Bei mir ist es genauso! Ich habe mir auch Furchtbare Sorgen gemacht, mache mir immer noch, wenn gleich etwas weniger.

Mir hilft die Gewissheit, dass die Milch da ist, in ausreichender Menge, um mein Kind zu ernähren. Zudem ist das Stillen keine Einbahnstraße, sondern eine Teamarbeit. Es liegt an dem Baby, die Milch zum Fliesen bringen oder eben nicht. Aber dann will das Baby keine Milch, sondern will nur nuckeln

Bei mir dauert es 1-5 Minuten bis die Milch richtig fließt. Die abendliche still Mahlzeit ist allerdings teilweise sehr anstrengend. Manchmal wird 30 Minuten genuckelt ohne dass ich den MSR wahrnehme. Es wird manchmal an und abgedockt und ab und zu sogar geweint. Und trotzdem schläft meine Maus zufrieden ein und wacht erst zur nächsten nächtlichen still Mahlzeit auf absolut wie immer. Also wird sie genug Milch für sich zusammen gesaugt haben.

Also denke ich, wird sie so den Tag verarbeiten.

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Vielen lieben Dank für deine Antwort! 🙏💕

Gut zu lesen, dass man nicht alleine ist.

Bei uns ist das Stillen gerade so anstrengend… richtig trinkt er nur, wenn ich ihn in den Halbschlaf schauckel in der Trage. Ihn wach anzulegen führt nur zu Gebrüll… habe mir auch gedacht er muss halt Geduld „lernen“, ändern kann ich es ja eh nicht. Flasche akzeptiert er nicht, habe letzte Woche sämtliche Flaschen ausprobiert…

So richtig weiß ich auch nicht mehr, wann er Hunger hat. Habe ihn deshalb letzte Woche manchmal wenn ich dachte er könnte wieder was essen wach auf dem Arm durch die Wohnung getragen, da ging er dann manchmal ganz zwanglos ran. Heute weint er schon wenn ich ihn in eine Stillposition bringe oder in der Wiegehaltung durch die Wohnung tragen will… das hat er jetzt auch „durchschaut“. Wenn ich keine Initiative zeige und er 4h nix trinkt, dann ist er irgendwann so aufgebracht, dass er trotzdem nicht trinkt, sondern sich in den Schlaf weint, und ich stille ihn dann.

Leute, das belastet mich so 😩

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Bei mir kam der MSR auch mit jedem Monat später . Bis ich ca mit 10 Monaten echte Schwierigkeiten hatte da die Kinder an der Brust fast nur geschrien haben . Durch die Ungeduld haben sie nicht mehr effektiv gesaugt , sondern geschrien . Dann dauert alles natürlich noch länger . Es war oft ein schweißtreibender Kampf . Milch hatte ich immer absolut ausreichend . Mir war’s dann irgendwann zu anstrengend . Man hätte aber durchaus weiter so ernähren können . Zur Not auf jeden Fall 🙃 was ansonsten noch überbrückend helfen kann - selber den milchfluss stimulieren und dann erst anlegen .

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Das könnte mir auch passieren 😂🙈. Vielen lieben Dank für deine Antwort! Habe bereits selber versucht den Reflex auszulösen, krieg das aber mit Gedanken, Wärme und Massage nicht hin.

Ich bin auch deswegen so fertig, weil er die Flasche nicht nimmt und nur homöopathische Mengen Brei isst. Aktuell gehts nur noch im Schlaf mit dem Stillen, wirklich schade…

Was hast du dann gemacht? Haben deine Kids dann die Flasche akzeptiert?

LG

Bearbeitet von Keke
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Wenn Brei nicht geht würde ich mal Baby Led Weaning ausprobieren . Eins von meinen 3 Kindern konnte man auch nicht mit Brei füttern . Ansonsten hab ich die Flasche angewöhnt . Immer wieder probiert und variiert . Schließlich hat er dann ein komplett anderes Milchpulver akzeptiert als wir geben wollten mit einer komplett anderen Flasche 😅 weil ich bei dem billig Zeug nicht bleiben wollte hab ich nach ein paar Wochen Stück für Stück die geplante pre eingeführt das war dann gar kein Thema mehr . Aber da sind Kinder so unterschiedlich einfach dran bleiben und ausprobieren ☺️ geschlafen haben mit der pre alle besser 🙈 und zum einschlafen war Meinung die Flasche auch gern gesehen . Oder halt der Schnuller .

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Hallo,

ich stille selber voll und meine Tochter wird morgen 4 Monate. Am Anfang hab ich den Milchspendeflex immer sehr unangenehm wahr genommen und konnte immer genau sagen wann er eingesetzt hat. Mittlerweile hat sich bei uns alles so eingespielt, dass er nicht mehr unangenehm ist und er immer ganz unterschiedlich schnell bei der Stillmahlzeit einsetzt aber meine Tochter trotzdem immer genug Milch hat und auch so trotzdem viel Milch aus der Brust rauskommt vorher. Merkt man ja am schlucken der Kinder. Mach dir bitte auf keinen Fall solche Sorgen. Meine Hebamme sagt es gibt immer mal hier und da Phasen wo es nicht optimal läuft aber das ist völlig normal und auch die Babys können manchmal einfach Phasen haben wo sie komische Angewohnheiten an den Tag legen. Das hatten wir hier auch schon phasenweise. Es hat 6 Monate super geklappt mit der Milchmenge also mach dir keine Gedanken. ☺️🍀

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Hi
Zuerst: dein Kind verhungert ganz bestimmt nicht! Wenn du es bis jetzt stillen konntest, kannst du das auch weiterhin. Eure Stillbeziehung stellt sich gerade von „auf Vorrat“ auf „nach Bedarf“ um. Das ist super und ja, das kann etwas dauern, bis sich alle dran gewöhnt haben. Dass du den MSR dadurch nicht mehr spürst, ist ganz natürlich.

Meine Tochter (11 Monate) trank noch nie Fläschchen und ass schlecht Brei, sie machte immer mal wieder Stillstreiks; mal weil die Brust umstellte oder weil sie grad irgendeinen Wachstumsschub hatte und alles Andere spannender fand als zu stillen. Hat z.T. 7-8 Stunden nicht gestillt nur morgens und abends (im Bett) und mich schier wahnsinnig gemacht damit.

Fakt ist, dass sie halt weniger braucht als andere (heute auch noch) und was sie braucht, das holt sie sich.

Solang dein Kind pieselt ohne dass es streng riecht, Tränen weint, Speichel hat, gibt es absolut keinen Grund zur Sorge

Lern, deinem Kind und deinem Körper zu vertrauen. Du kannst da nichts beeinflussen, lehn dich zurück und lass die beiden machen 😊

Musste ich auch lernen. War deswegen im TCM das war super und als Tipp meinte die Therapeutin, ich müsse mich während des Stillens mit anderen Aufgaben beschäftigen, damit andere Hirnareale gebraucht werden, als der Bereich, wo Adrenalin ausgeschüttet würde. Ich hab dann immer zB alle grünen Sachen gezählt die ich gesehen habe, bin das 1x1 durch, habe im Kopf Stadt-Land-Fluss gespielt oder einfach überlegt, was noch einzukaufen ist.

Das hat mich damals gerettet. Ich stille immernoch und habe absolutes Vertrauen in meine Tochter sowie in meinen Körper. Die wissen schon was sie tun 😉

Alles Liebe
Meise