Hallo ihr lieben,
ich habe am 30.06 meine Tochter geboren (5. Kind). Sie kam mit einem Gewicht von 3150gr und bei Entlassung letzten Mittwoch wog sie 2900gr. 5 Tage spĂ€ter kam meine Hebamme zum wiegen, die kleine hat innerhalb von 5 Tagen nur 100gr. zugenommen, sind nun bei glatten 3kg. Ich Stille wirklich viel also nach Bedarf, meine Brustwarze sind mittlere blutig und krustig, jedes anlegen schmerzt fĂŒrchterlich đŁ nachdem das Zungen und lippenbĂ€ndchen gekĂŒrzt wurde, ich silberhĂŒtchen benutze und meine Warzen gelasert wurden gibt es immer noch keine Besserung. Meine Brustwarzen und der Vorhof sind so groĂ das die kleine nicht alles in den Mund bekommt. Noch dazu habe ich hier eine kleine Maus von 2 Jahren rumrennen die auch beschĂ€ftigt werden will. Mein Mann muss ab Montag wieder arbeiten (Schicht) und mir kraut es schon davor wenn ich alleine mit der kleinen bin und ich stundenlang am stillen, sodass ich ihr keine aufmerksam bieten kann oder kochen oder Hausaufgaben mit den grossen machen, die alltĂ€glichen Dinge halt. Ich bin seit Tagen am ĂŒberlegen ob ich abstille. Ich habe so ein schlechtes Gewissen meiner kleinen grossen gegenĂŒber, aber hĂ€tte auch ein schlechtes Gewissen meinem Baby gegenĂŒber wenn ich ihr die Brust "abnehme". Bin in einem richtigen Zwiespalt, aber diese schmerzen kann ich auch nicht lĂ€nger ertragen đ was wĂŒrdet ihr an meiner Stelle machen? Abpumpen hab ich auch schon zwei Mal versucht, tut auch richtig weh und bekomme nach 10 min nur 60ml aus beiden BrĂŒsten raus, wenn sie die Milch aus der Flasche getrunken hat, hat sie danach trotzdem noch Hunger und lege sie dann unter schmerzen nochmal an.
So hab ich mir das ganze nicht vorgestellt đ
Hin und hergerissen đ
Hallo,
Ich hatte eben einen langen Beitrag verfasst, der ist nun weg. Also nochmal.
Ich schreibe dir als Mutter von 3 Kindern, die alle sehr langsam zugenommen haben und irgendwann zugefĂŒttert werden mussten. Beim zweiten Kind kam die Vermutung ins Spiel, dass ich nicht genug DrĂŒsengewebe habe. Es ist quasi, als ob ich versuche, mit einer einzelnen Herdplatte Essen fĂŒr 300 Leute zu kochen. Ich habe alles versucht, Tee, Bockshornklee, Pumpen, BrusternĂ€hrungsset und natĂŒrlich stĂ€ndig stillen. Nichts hat zum gewĂŒnschten Erfolg gefĂŒhrt. Nun ja. Milchnahrung ist das Zweitbeste, was es fĂŒr Babys an Nahrung gibt.
Ich habe mit vielen Stillberaterinnen Kontakt gehabt im Laufe der Jahre. Ich wurde immer dahingehend beraten, dass Stillen zwar wĂŒnschenswert und gut fĂŒr die Gesundheit von Baby und Mutter ist, aber eben nicht um jeden Preis. Mir wurde immer die Frage gestellt, was mein Ziel ist: zurĂŒck zum Vollstillen (war bei mir ein Ding der Unmöglichkeit); Zwiemilch oder auch Abstillen.
Du hast 5 Kinder - alle Achtung, das ist eine Hausnummer! Ich selbst habe nur 3 Kinder, d.h. ich habe jetzt keinen 100% Einblick in deinen Alltag, aber wenn ich mir meine Auslastung angucke und noch 2 Kinder addiere, dann wische ich mir erstmal den SchweiĂ von der Stirn. Du leistest mit der Versorgung der 4 anderen Kinder plus Neugeborenem wahnsinnig viel! Ăberlege dir, wie viele Ressourcen du hast. Wenn man bereits 4 Kinder hat, die Aufmerksamkeit brauchen, dann hat man notgedrungen weniger Zeit, um sich exklusiv dem Baby und dem Stillen zu widmen. Wenn Stillen ein SelbstlĂ€ufer ist, dann ist das ganz wunderbar zeitsparend. Muss man Pumpen zusĂ€tzlich zum Stillen, dann noch stĂ€ndig die Teile der Pumpen spĂŒlen und auskochen, plus dann noch Flaschen spĂŒlen und auskochen, dann kommt wieder ein Zeitfresser dazu. Du stehst vermutlich nicht nur nachts auf, sondern auch jeden Morgen, damit die anderen Kinder rechtzeitig in Schule und Kindergarten kommen. Bei einem Kind kann man nach einer Ă€tzenden Nacht mit Dauerstillen oder noch aufstehen zum Abpumpen liegen bleiben und hat vielleicht ein wenig mehr Energie ĂŒbrig. So ging es mir zumindest, ab Kind 2 frĂŒh aufstehen nach einer miesen Nacht ist mein persönlicher Endgegner. Da ist es wichtig zu ĂŒberlegen, ob du das - natĂŒrlich auch in Zusammenarbeit mit deinem Partner - leisten kannst und auch willst. Dein Wohlbefinden ist nĂ€mlich auch wichtig. Es hilft niemandem - nicht dem Baby, nicht den anderen Kindern, und am allerwenigsten dir selbst - wenn du nachher vor lauter Ăberlastung die GrĂ€tsche machst.
Muttermilch ist rein objektiv gesehen das Beste, aber je nach individueller Situation kann auch das Zweitbeste - angepasste Milchnahrung - fĂŒr genau diese UmstĂ€nde die beste Lösung sein. Und wie auch immer du dich entscheidest, habe kein schlechtes Gewissen. Du leistest wahnsinnig viel.
Nachtrag: Hebamme war eben da. Die kleine hat von Montag auf heute nur 40gr. zugenommen. Soll jetzt wenn sie Hunger bekommt trotzdem anlegen, 3x am Tag pumpen und ihr das dann danach geben und wenn sie immer noch Hunger hat pre hinterher. Naja ich hab es versucht, es sollte nicht so sein. Anscheinend ist meine Milch nicht so nahrhaft wie sie sein sollte.
Hi. Das kann nicht sein. Deine Milch ist nahrhaft genug. Es ist noch sehr klein, das Stillen pendelt sich noch ein. Vielleicht hattet ihr nicht den besten Start und dann dauert es etwas lĂ€nger. Es gibt Binderechniken mit dem Tragetuch, in denen Du Dein kleines Dauernuckelnd an der Brust lassen kannst. Dann kannst Du vielleicht zumindest am Tisch mit Hausaufgaben machen oder was Lesen oder Puzzeln mit den Kindern oder so... Ich suche gerade mal den Link und sende ihn Dir zu. Ausserdem schau doch mal nach einer IBCLC Stillberaterin. Die kann Dich da sicher noch besser unterstĂŒtzen. Mir hat das sehr geholfen.
Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass es mit mehreren Kindern echt einer Drahtseilwanderung gleicht und ich ziehe meinen Hut. Letztendlich kannst dann nur Du entscheiden, womit es euch am besten geht. Aber ich möchte Dir Mut machen. Denn Babys Clustern ja nicht ewig. Und dann wird es wieder leichter đ
Huhu,
also vorweg: ich habe nie gestillt (durfte ich auf Grund Medikamenteinnahme nicht) und Flasche gegeben.
Ich lese hier aber ganz oft (und habe es auch von Mamas im Bekanntenkreis gehört), dass es oft seine Zeit braucht, bis das Stillen klappt und dann auch so richtig Milch da ist.
Deine Maus ist gerade mal 10 Tage alt ... vielleicht kannst Du dir noch eine Deadline setzen, bis wann Du es probierst.
ZusĂ€tzlich abpumpen, zufĂŒttern.
Wenns dann immer noch nicht klappt kannst Du ja immer noch abstillen.
Nicht, dass wenn Du jetzt abstillst, Dich irgendwann dein schlechtes Gewissen einholt, dass Du es nicht genĂŒgend probiert hast oder Ă€hnliches.
Letztlich wĂŒrde ich mich auch nicht endlos quĂ€len und deine Maus wird im Zweifel auch mit Pre gesund aufwachsen!
LG und alles Liebe
Hallo meine Liebe,
Das klingt natĂŒrlich alles super anstrengend. Bis sich das Stillen einpendelt, dauert es wirklich seine Zeit. Die Brustwarzen und die Milchbildung muss sich erst einspielen, dazu muss man auch erstmal die richtige Anlegeposition finden.
Bei mir war es am Anfang auch sehr schwer, jedes Anlegen tat weh und meine Maus wurde aufgrund von TrinkschwÀche auch nicht richtig satt. Aber wir haben immer weiter gemacht und ich stille heute immer noch und liebe es.
Ich hatte anfangs erst gestillt und danach noch abgepumpte Milch hinterher per Flasche gegeben, bis sie satt war. Das hat gut funktioniert und nach wenigen Wochen konnten wir die Flasche weglassen.
An deiner Stelle wĂŒrde ich es noch weiter versuchen, es spielt sich bestimmt bald alles ein. NatĂŒrlich spielen noch die Hormone mit rein und der Schlafmangel etc., Aber ihr schafft das bestimmt.
Hol dir weiterhin UnterstĂŒtzung bei deiner Hebamme, kĂŒhle deine Brust, salbe die Brustwarzen ein und lasse sie schön an der Luft heilen. Eine Stillberatung kannst du auch jederzeit kontaktieren.
Wenn dein Kind zu wenig zunimmt, merklich Hunger hat und nasse Windeln ausbleiben, dann biete auf jeden Fall nach dem Stillen noch etwas an. Da gibt es auch tolle stillfreundliche Methoden.
Wenn alles scheitert, dann geh nach deinem GefĂŒhl. Aber meiner Meinung lohnt es sich, durchzuhalten.
Finde jetzt nicht, dass das Baby zu wenig zunimmt.
Es nimmt ja zu!
Und lass dir gesagt sein: ja, es ist ein ScheiĂ GefĂŒhl, wenn es nicht klappt mit dem Stillen. Bei mir hat es auch (aus anderen GrĂŒnden) nicht geklappt und ich habe wochenlang abgepumpt. Danach nochmal probiert mit Brustset usw. Irgendwann ging es einfach nicht mehr.
Wenn wir das zu viel ist, lass es! Dein Baby wird auch so groĂ und du hast alles gegeben. Es muss keiner leiden. So ist jedenfalls meine Meinung.
Meine Hebamme war auch gerade bei mir. Mein Sohn ist 2 monate alt und wird voll gestillt.
Ich habe von Beginn an sehr wunde Brustwarzen und trotz Lasern, Osteopathie, Stillberatung, Lippen- und Zungenbandtrennung, Creme, Kompressen, StillhĂŒtchen wird es nicht besser.
Ich lege ihn wohl "perfekt" an - wir wissen nicht, was er da im Mund mit meinen Brustwarzen treibt...
Werde mir beim Kinderarzt eine Ăberweisung zur Schlucktherapie ausstellen lassen.
Wenn es dann immernoch nicht klappt, wird abgestillt.
Er nimmt zwar gut zu und trinkt auch schnell und effizient, aber die wunden Brustwarze möchte ich einfach nicht lÀnger haben...
Kinder werden auch mit Pre groĂ đ
Hey,
Ich kann dich verstehen. Wir haben es 4 Wochen lang probiert. 2 Wochen davon war ich bereits mit meinem Sohn 3 Jahre und der kleinen alleine. Die 6-8 Stunden dauernukeln gingen dann einfach nicht mehr. Ich war an die Couch gefesselt, konnte nicht raus gehen mit dem groĂen und wie gewohnt mit ihm spielen. Er war sowieso schon durcheinander und hatte ziemlich mit der Situation zu kĂ€mpfen.
Wir haben dann auch Pre umgestellt. Die kleine war endlich richtig satt und glĂŒcklich, konnte abgelegt werden und ich hatte wieder zwei HĂ€nde frei fĂŒr den groĂen. FĂŒr uns war es die richtige Entscheidung!!! đ€
Lg