Zufüttern und Beikost Erfahrungen - traurig ?

Hallo,

komme gerade mit meiner Kleinen von der U5 und bin ziemlich traurig und auch am weinen.
Vom Gewicht und der Größe einzeln betrachtet sieht es super aus aber nimmt man den BMI wächst sie nicht mehr auf ihrer Kurve und ist abgefallen. Also fing die Ärztin an mit zufüttern und Beikost und früh Brei und Abends auch nochmal.
Nicht das ich mir nie zuvor Gedanken darüber gemacht habe. Ich weiß das wir bald mit Beikost anfangen wollen aber ich wollte mir nie Stress machen weil ich kann sie ja neben her stillen.
Jetzt soll ich sie zufüttern? Weil mein Körper es anscheinend nicht mehr schafft sie zu ernähren? Wir wollten eigentlich auch gerne BLW machen - die Ärztin meinte sie würde da jetzt nicht auf eine Ideologie gehen sondern Brei und BLW machen. Für mich hört sich das alles nach ich muss so schnell es geht abstillen an und das macht mich gerade extrem traurig - das war was das hatten nur wir 2. Sie lässt sich damit beruhigen und ich man kann ihr eine ganz andere Nähe und Rückhalt geben.
Ich bin ganz ehrlich ich will nicht aufhören mit stillen und auf der anderen Seite scheint sie unbedingt mehr essen zu müssen.
Irgendwelche Tipps?

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Meine Ärztin hatte schon bei der U4 gesagt, dass wir jetzt mit Beikost starten können. Letztendlich haben wir jetzt mit 6 Monaten angefangen und auch nur, weil Baby seeeehr großes Interesse am Essen zeigt und die anderen Beikostreifezeichen auch erfüllt sind.
Wir haben mittags mit Brei angefangen, einfach damit sie das mal kennenlernt. Ich möchte dann aber auch einen Mix aus Brei und BLW machen, je nachdem worauf Baby mehr Lust hat. Bis sie aber wirklich richtig isst, damit sie satt wird, dauert es aber bestimmt noch viele Wochen, also wird Stillen immer noch die Hauptnahrungsquelle sein.
Was ich damit sagen will: mach dir bitte weiter keinen Stress. Ich würd erstmal probieren, dein Baby vielleicht häufiger anzulegen. Das reicht ja vielleicht auch schon für eine Zunahme aus. Und du kannst ja schonmal essen anbieten und gucken, wie dein Baby es annimmt. Seh es lieber spielerisch als „Baby muss jetzt sofort 3 große Mahlzeiten essen!!“
(Außerdem wurde bei uns bei der u5 3x die größe gemessen, immer unterschiedliche werte. Also wenn sonst alles passt, nur der bmi nicht, würd ich mir jetzt keinen riesenstress machen.)

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Hi,

ist das Baby zu leicht - Fang schnell mit Brei an.
Ist das Baby zu schwer - Fang schnell mit Brei an.
🤷🏻‍♀️
Immer ist die Milch Schuld und Brei dann die Rettung 🤦🏻‍♀️

Warum auch immer in den Köpfchen so vieler Brei oder generell Beikost ein Allheilmittel zu sein scheint ist mir schleierhaft. Eben weil viele Babys erstmal Monate brauchen ehe sie nennenswerte Mengen Beikost essen.

Für die Nutzung des BMI ist dein Baby noch viel zu klein, damit kann man frühestens mit etwa 2 Jahren anfangen uns selbst dann ist der reine BMI mit Vorsicht zu genießen.
Viel wichtiger ist, was da die Kurven von Größe und Gewicht sagen als auch die Kurve von beidem im Zusammenhang - so lange da alles super aussieht besteht erstmal kein Grund zur Sorge.

Des Weiteren nehmen viele Babys etwa ab 4 bis 6 Monaten deutlich langsamer zu während sie dabei weiter wachsen. Natürlich verschieben sich die Werte da etwas und manchmal gibt es einen kleinen Knick - klar sollte man schauen aber meistens ist das ganz normal.

Wenn eure Maus fit und Munter ist, sich gut entwickelt (auf den Kurven), genügend nasse Windeln hat wird sie gesund sein.

Hat der KiA auch noch andere Dinge vorgeschlagen, konkrete Untersuchungen oder ähnliches? Falls nicht sollte man erstmal dahingehend aktiv werden, statt pauschal zu sagen es läge an der Milch.

LG

Bearbeitet von GhostSitter
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Ich möchte hier allem zustimmen. Und noch zusätzlich sagen: Es kann auch immer sein, dass vor oder nach einem Schub bei Gewicht oder Größe gemessen wurde. Ist dein Baby vielleicht gerade viel gewachsen, aber mit dem Gewicht noch nicht hinterher gekommen?
(Ich habe mal den Spruch gelesen, dass Babys wie eine Ziehharmonika wachsen.)

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Ärzte sind KEINE Ernährungs-/Still- oder Beikostberater! Wenn die Ärztin dir keine entsprechenden Zertifikate (welche nicht von Hipp, Mam und Co. sind) vorlegen kann, ist deren Meinung nicht mehr als das. Deren (unqualifizierte) Meinung.
Muttermilch/pre ist im ersten Jahr die Hauptnahrungsquelle und bevor das Kind nicht alle Beikostreifezeichen erfüllt, sollte es eh nichts anderes bekommen außer Milch!
BLW hat zu Brei eigentlich nur Vorteile.
Und BMI würde ich getrost ignorieren 😅

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Dass der Ratschlag der Ärztin Quark mit Soße ist, kann man mit einem Blick auf die Kaloriendichte von Beikost schnell entlarven. Selbst wenn du den Brei zügig einführst und (sagen wir einfach mal) innerhalb weniger Wochen den kompletten Beikostplan durch hast, fehlen deinem Kind Kalorien, die es nur über Milch zusätzlich aufnehmen kann.

Ein Kind von 6-9 Monaten benötigt je nach Gewicht um die 700 kal. Die stecken in etwas mehr als 1 Liter Milch.

Schau dir dann mal die Kaloriendichte eines durchschnittlichen Gläschens Brei an und rechte dir aus, welche Unmengen du in dein Kind trichtern müsstest, damit es auf seine 700 kal am Tag kommt - meistens sind das um die 50-60 kal/100 g, nur Milchbrei am Abend ist halbwegs in Ordnung mit 100 kal/100 g. Von BLW rede ich gar nicht - die paar Kalorien, die da vom Kind abgelutscht oder -genagt werden, sind lächerlich.

Es ist ja völlig ok, in dem Alter mit Brei anzufangen, aber der Fokus sollte die erste Zeit beim Füttern nicht auf dem Zunehmen legen - du möchtest deinem Kind mit der Beikost die Freude am Essen näherbringen, und nicht das Kind auf Biegen und Brechen mästen. Da verliert man in der Verzweiflung gerne das Augenmaß und stopft das Kind unnötig mit Brei voll, nur damit es ja seine Portion gegessen hat und schön brav zunimmt.

Bleib bei der Milch, gib Brei oder BLW nach Gusto (und nach den Vorlieben des Kindes) und lass dich nicht verunsichern. Selbst wenn das Kind wochenlang nur etwas Gemüse vom Löffel lutscht oder sich mit einer Maisstange stundenlang verlustigt, ist das ok. Das Kind soll hier unbedingt das Tempo und die Menge mitbestimmen - du legst hier den Grundstein für seine spätere Ernährung, Vorlieben und vor allem für sein Sättigungsgefühl!

Bearbeitet von artemis86
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Hier noch als Ergänzung zu dem Beiträgen zuvor: als Mama von zwei sehr zierlichen Kindern kenne ich die Aussage, die du gehört hast gut. Ich finde tatsächlich beide sind gute Esser, der Beikostbeginn hat trotzdem absolut nichts daran geändert, dass sie halt zierliche Kinder sind...

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Ergänzend zu den anderen Beiträgen finde ich auch noch sehr wichtig zu sagen, dass Beikost einführen nicht heißt, dass man abstillen muss. Du kannst so lange stillen, wie du und dein Baby das möchten. Die WHO empfielt sogar die ersten zwei Jahre zu stillen. Später ist es für viele Kinder dann zwar nicht mehr so sehr Nahrungsmittel, sondern mehr zur Beruhigung, Bindung zum Einschlafen usw, aber abstillen musst du jetzt auf jeden Fall nicht, ganz egal ob du dich dazu entscheidest, zuzufüttern oder nicht.

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Bei uns hieß es auch zu klein und zu schmal, Kind braucht mehr Essen. Tja, unser Kind wollte aber keine Beikost, und auch sonst nichts anderes als stillen. Also haben wir genau nichts gemacht. Und siehe da, kurze Zeit später ist er in die Höhe und Breite geschossen. Mit Beikost geht es jetzt mit 13 M so langsam los. Aber er ist total fit, kann seit 2 Monaten frei laufen und flitzt den ganzen Tag durch die Gegend.
Ich würde da völlig entspannt bleiben.

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Also brei hat unwesentlich mehr Kalorien als eine Milch. Wir geben schon seit 4 Monaten den ersten Brei und das Gewicht steht seit Anfang Juni. Trotz 3x brei und Milch morgens und abends. Also auch totaler Schwachsinn in meinen Augen.

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Da meine Maus auch sehr zierlich ist (3. Perzentile), haben wir die Beikost kurzer Hand mit Milchbrei (Grieß) gestartet. So wurde ich vor 41 Jahren ernährt und bin gesund und habe keinerlei Intoleranzen. So what.

Mein Ziel ist schon, zügig zumindest eine Mahlzeit ersetzt zu bekommen, dann hat diese eine Mahlzeit mehr Kalorien als Muttermilch.

Es klappt noch nicht so gut, mittags lief sehr viel wieder heraus . Wir haben es abends probiert am nächsten Tag. Ich glaube sie hat gecheckt, wie man es schlucken muss.

Abstillen will ich auf keinen Fall! Ich habe aber das Gefühl, dass meine Mich allein nicht mehr reicht. Bin alle 1,5 Std am Stillen, under Rekord… Und die Zunahme ist auch besser denn je. Meine Tochter ist 6 Monate alt.