Meine Tochter ist jetzt 1,5 und ein totaler Stilljunkie. Sie isst eigentlich relativ gut und wenn sie mit Papa unterwegs ist, dann klappt es auch mal einen ganzen Vormittag/Nachmittag ohne Milch.
Aber bei mir will sie wirklich andauernd stillen - oft alle 30 Minuten, aber in jedem Fall spätestens nach 2 Stunden. Egal ob zuhause oder unterwegs, sie schreit dann laut „Milch haben“, „Milch trinken“, zieht an meinem Oberteil und wird wütend und weint, wenn ich ihr die Brust nicht sofort anbiete. Essen und Wasser verweigert sie dann auch komplett. Meistens will sie vor dem Mittagessen und Abendessen erstmal stillen und hat dementsprechend weniger Hunger. Auch (zuhause) schlafen klappt bisher nur mit Mama und Stillen, der Papa wird weggeschickt.
Ich hatte nie ein Problem mit Langzeitstillen, aber die Häufigkeit geht mir schon an die Substanz und in meinem Umfeld bin ich die einzige, die überhaupt noch stillt, und komme mir langsam schon seltsam vor. Vor allem weil sie das stillen so deutlich dem Essen vorzieht.
Hat jemand Tipps, wie ich das stillen verringern kann, ohne ganz abzustillen? Oder hilft da wirklich nur ein kalter Entzug?
Mit 18 Monaten immer noch tagsüber viel stillen - wie abgewöhnen?
Ich würde beginnen zu erklären. "Mama möchte grade nicht" " Mama hat grade keine Energie dafür"... Bei uns hat das mit 18 Monaten für den Tag schon sehr gut funktioniert.
Das mache ich, aber sie flippt dann dennoch völlig aus weil sie unbedingt Milch will. Wahrscheinlich müsste ich das dann einige Tage aushalten, aber mir tut es auch weh sie so verzweifelt zu sehen.
Das ist bestimmt hart wenn sie es so vehement fordert. Aber es ist ja auch okay, wenn sie traurig/wütend/enttäuscht ist, dass kannst du dann ja auch begleiten sie trösten etc. wenn es für dich aber nicht mehr passt, dann musst du deswegen aber nicht stillen. Eine (Still-)Beziehung hat immer zwei Seiten und wenn eine was verändern möchte, ist das völlig legitim 😊
Hachja, ich höre hier mit 19 Monaten auch oft "Mama Milch Couch". Wenn ich nicht da bin, dann schafft sie es auch ohne Probleme ne ganze Weile ohne.
Unterwegs geht's je nach Trubel auch. Aber auch da mag/muss sie irgendwann Stillen.
Gerade zuhause habe ich aber oft das Gefühl, dass es eher eine Auszeit/Nähe ist, die sie da sucht. Wirklich eine andere Lösung haben wir auch noch nicht gefunden. Wenn sie wirklich will, dann hilft nichts anderes zum Runterkommen.
Wir versuchen sie viel zum Wasser trinken zu animieren. Denn manchmal habe ich auch das Gefühl, dass sie einfach Durst hat. Und Wasser läuft bei ihr weiterhin nicht so gut 😅
Hier klappt das Essen zum Glück mittlerweile. Es war auch lange so, dass sie 1-2 Happen gegessen hat und dann während der Mahlzeit stillen wollte. Danach ging es dann weiter am Tisch.
Bei uns würde zum Stillen verhindern (außer wirklich hart zu bleiben und das Schreien auszuhalten / zu begleiten) denke ich nur Ablenkung wie rausgehen klappen.
Kleinere Ablenkungen fruchten aber doch immer mehr. Also bei der ersten Milchanfrage versuche ich es erst mal mit Wasser/Nahrung (da meist Tomaten am Balkon ernten oder Keks oder Pflaume, Sachen die sie derzeit feiert 😅). Aber meist kommt dann doch wieder die Milch zur Sprache.
Bisschen durcheinander, aber so läuft es bei uns. Mini war schon immer eher der Typ alle 30-90 Minuten Stillen.
Danke dir, das hört sich sehr ähnlich zu unserer Situation an!
Ablenkung klappt hier eine gewisse Zeit auch. Aber irgendwann fällt ihr dann wieder ein dass sie ja auch die Milch haben könnte 😅 Wasser ist bei uns leider auch nicht sehr hoch im Kurs, da muss ich sie immer wieder erinnern und meine Tochter stillt tatsächlich mittlerweile mehr als im 1. LJ, was mich wirklich überrascht hat. Vielleicht mache ich mir deswegen auch Sorgen, dass es „zu viel“ ist. Für einen kalten Entzug mit Weinen lassen bin ich aber definitiv noch nicht bereit, da sie es so liebt.
Ist deine Kleine schon in der Betreuung? Bei uns geht es im September los und ich hoffe, dass das kein Problem wird
Ich glaube Sorgen muss man sich da an sich keine machen. Es geht ja vielmehr darum, was für einen selbst noch okay ist. Ich würde auch gerne weniger (oder gar nicht mehr?) Stillen, bin aber auch noch nicht bereit dazu, ihr das wegzunehmen.
Mit 10 1/2 Monaten ging es los mit der Eingewöhnung in der Krippe. Mit 12 Monaten war sie dann fest da. Schlafen war nie ein Problem (daheim nur Brust oder Trage) und auch essen ging okay los und läuft seitdem gut. Anfangs gab es immer ein wenig Brei oder Brot oder Obst. Nach und nach hat sie auch richtig mitgegessen. Gerade gekochte Gerichte isst sie dort wohl viel mehr als zuhause mit 😅
Schlafen Zuhause geht beim Papa übrigens erst, seit ich nicht mehr in den Schlaf stille. Ich stille davor und dann erst wieder im Bett, wenn sie irgendwann später wach wird. Seitdem kann Papa sie eigentlich auch ins Bett bringen. In der letzten Woche hat sie da aber auch geweint bis ich kam. Wenn ich außer Haus bin, dann ist es aber kein Problem 🤷🏻♀️ mittags mag sie derzeit daheim oft gar nicht wirklich schlafen. Da hab dann eher ich noch ne chance. Beim Stillen würde sie glaube ich schon einschlafen (hab gestern nachgegeben, weil sie so müde war, aber nichts ging), aber das mag ich einfach nicht mehr anfangen. Je nach Müdigkeit geht da sonst mein Mann mit der Trage raus oder wir ziehen bis abends durch. In der Krippe ist Schlaf derzeit auch kein Thema 🤷🏻♀️
War bei uns sehr sehr ähnlich und ehrlicherweise war meine Lösung das komplette abstillen. Habe da vorher lange drüber nachgedacht, weil ich eigentlich vorhatte noch länger zu stillen aber diese krasse Häufigkeit, oft auch in den unpassendsten Momenten, gepaart mit Wutanfällen, wenn ich sie mal ein bisschen vertrösten wollte wurde mir auf Dauer zu anstrengend.
Danke. Das verstehe ich. Wie ist das abstillen bei dir dann gelaufen? Hat dein Kind es den Umständen entsprechend gut verkraftet?
Es ist besser gelaufen als ich vorher befürchtet hatte! Sie hat echt gut mitgemacht. Also klar, es gab schon einige Wutausbrüche die gut begleitet sein wollten aber es hatte sich dann doch schneller erledigt als ich dachte. Bin im Nachhinein sehr zufrieden mit meiner Entscheidung, es war richtig so für uns!
Ich persönlich finde einen kalten Entzug sehr hart. Man weiss nicht, was das mit den kleinen Wesen so genau macht. Stillen ist ja so viel mehr als Nahrung (Nähe, Trost, Geborgenheit). Demnach rate ich dir davon ab.
Vielleicht braucht es einfach noch etwas Geduld. Mein Sohn will auch sehr oft an die Brust, ich kann verstehen, dass es belastend sein kann.
Ich kann mir das derzeit auch noch nicht vorstellen und möchte ihr das nicht antun. Muss aber sagen dass gerade das Stillen in der Öffentlichkeit mich sehr nervt, man wird hier bei uns so doof angeschaut. Ich weiß das einem das egal sein sollte. Aber mir macht es trotzdem schlechte Laune. Ich würde es am liebsten auf „nur zuhause“ begrenzen und da auch nicht mehr so oft, aber das macht meine Tochter nicht mit. Also wird wohl erstmal alles beim alten bleiben
Auch das versteh ich gut. Ich stille auch am liebsten Zuhause.
Aber weisst du, hinter Blicken kann ja viel Stecken. Menschen schauen generell immer gerne hin (bei so vielem). Manchmal zufällig, manchmal aus Interesse, manchmal aus Verwunderung, vielleicht auch aus Sehnsucht (jemand der das Stillen vermisst oder selbst nicht Stillen konnte). Wichtig ist hierbei aber, dass das Wohl deiner Tochter viel wichtiger ist, als die Gründe der Blicke. Die Fremden siehst du oft nie wieder. So versuch ich das immer zu sehen.
Du bist eine Mama, die ihre Tochter lange stillt und somit auf ihre Bedürfnisse eingeht und darauf kannst du sehr stolz sein. Ich find das wichtig zu sagen, denn als Mama hört man das nicht sonderlich oft.