Hallo,
Meine Frau und ich sind nach knapp 7 Wochen mit viel Aufregung irgendwie energietechnisch ziemlich am Ende. Frühgeburt, Kaiserschnitt, sehr später geringer Milcheinschuss, spät entdecktes verkürztes Zungenband und nun Verzweiflung mit dem Medela Brusternährungsset, das 95% der Zeit nicht funktioniert. Auf Anraten der Stillberaterin sollen wir nur mehr mit dem Brusternährungsset arbeiten, aber entweder verliert er den Schlauch, nuckelt nur mehr, es rinnt überall raus, der Schlauch verstopft oder er drückt den Schlauch im Mund scheinbar irgendwo ab. Jedes Mal Füttern ist eine Tortur von mind 1,5h damit vielleicht 50ml aus dem Set kommen. Daran, das alleine zu managen, ist gar nicht zu denken. Und mittlerweile sind wir an dem Punkt wo das ganze absolut keine positiven Impulse mehr setzt - da es sowohl uns stresst und ihn auch so auslaugt, dass eigentlich kein Fenster für eine schöne entspannte Interaktion bleibt.
Wir sind nun wirklich hin und hergerissen - machts Sinn, dass wir uns und ihn so quälen und stressen oder sollen wir nicht einfach auf die „einfache“ Variante mit Flasche und Pre-Nahrung wechseln?
Würde sehr gerne von anderen hören, denen es ähnlich ergangen ist oder gerade geht!?
Danke
Maria & Martin
Zwiespalt und verzweifelt - Stillverzweiflung vs Pre
Also möchte deine Frau eigentlich zum Vollstillen? Ich hatte am Anfang auch Stillprobleme und habe aber „normal“ mit Flasche zugefüttert. Eine Saugverwirrung hatten wir nie. Vielleicht probiert ihr es einfach mit Brust und mit normalen Fläschchen, bevor ihr an dem BES zugrunde geht.
Ich hab immer erst an der Brust gestillt (beide Seiten 30-45min), teilweise beim clustern auch seeehr lange und wenn Baby danach noch unruhig war, dann haben wir noch ein Fläschchen gegeben. Das Zufüttern haben wir v.a. gemacht, weil das Baby am Anfang auch nicht gut zugenommen hat. Wir haben dann jede Woche wieder probiert weniger pre zu geben, bis meine Milch vollständig ausgereicht hat 👍
Vielen Dank für die Antwort, das erleichtert uns vielleicht die Entscheidung auf Teilstillen und danach Flasche zu wechseln deutlich. Vollstillen ist nach den nicht wirklich positiven Erfahrungen bis jetzt und auch der damit verbundenen Abhängigkeit eigentlich nicht das Ziel. Aber es wäre halt schön, wenn er zumindest noch eine Zeitlang einen Teil Muttermilch bekommt. Dass er dann das Fläschchen immer wieder braucht, um ganz satt zu werden und auch problemlos nimmt wäre kein Problem und eigentlich auch erwünscht, weil das auch bedeutet, dass mal ich alleine mit ihm länger unterwegs sein kann oder auch die Großeltern oder Verwandten. Danke auch für die Info, dass das mit Saugverwirrung bei dir kein Thema war - lässt sich bei uns eigentlich auch noch nicht erkennen - da irritiert ihn der blöde Schlauch vom BES und unser Herumeiern damit deutlich mehr.
Hi :) Ich habe auch von Anfang an zufüttern müssen, mit dem Ziel des Vollstillens. Hat dann leider nicht geklappt. Mein Sohn ist jetzt 16 Wochen alt und wir sind noch immer hybrid unterwegs 😉 Das BES hab ich mir auch besorgt, aber es war mir einfach zu umständlich, also sind wir bei der Flasche geblieben. Tagsüber bekommt er seine Pre oder abgepumpte Muttermilch, nachts kommt er mit der Brust klar. Wenn es euch zu sehr stresst (und es hört sich stressig an), würde ich es doch mal mit der Flasche versuchen. Möglicherweise wird euer Baby dann aber die Flasche bevorzugen, so war es zumindest bei uns.
Liebe Grüße
Ich war in der selben Situation, hatte anfangs überhaupt keine Milch, wollte aber unbedingt stillen. Zwischendurch war ich so verzweifelt das ich komplett auf das Stillen verzichten wollte. Was soll ich sagen, wir stillen mittlerweile voll, und die Maus ist jetzt 4 Wochen alt🥰
Habe auch mit dem BES gearbeitet und es war sehr umständlich. Habe es nach 2 Tagen dann auch nicht mehr benutzt.
Für mich am besten funktioniert hat vorher beide Seiten stillen(ohne BES), dann den Rest mit Pre zufüttern und eine Stunde danach noch mit der Pumpe stimulieren. Zusätzlich habe ich Bockshornklee Kapseln genommen und jeden Tag ein Kandi Malzbier getrunken (ist alkoholfrei).
Danke euch allen für die Berichte, das hilft uns wirklich sehr. Wir probieren eh auch schon alles für die Milchproduktion - Bockshornklee sehr hochdosiert, Lecithin, Schüssler Salze, Still-Tee, Abpumpen und Kandimalz. Aber es reicht ihm halt nicht (trinkt je nach Mahlzeit schon zwischen 120 und 150ml). Wir werden jetzt vermutlich pragmatisch umstellen auf Brust so viel er will und danach Flasche mit Pre-Nahrung (oder abgepumpter Milch, wobei da sehr wenig kommt, obwohl deutlich mehr Milch da ist). Und das halt so lange Milch kommt - wenns dann irgendwann schleichend zum Abstillen führt ist das auch ok. Aber wir merken sonst, dass es uns alle extrem stresst und eigentlich keine Zeit und Energie für was anderes als Füttern mehr bleibt
Da hab ich auch viel probiert und beim Abpumpen kam bei mir auch nie viel Milch (das sagt aber nichts über die generelle Milchmenge aus).
Was mir wirklich am besten geholfen hat, war anlegen, anlegen, anlegen! Dann genug essen und trinken, sichs auf der Couch bequem machen, entspannen und wie gesagt, das Baby anlegen und an der Brust machen lassen. Das Baby ist halt am effektivsten 😉
Ich wünsch euch viel Erfolg!
Hallo,
bei mir war es ähnlich. Hebamme, Stillberaterin, Kinderärztin waren alle irgendwann mit ihrem Latein am Ende. Ich hab dann nach 6 Wochen mit dem Stillen aufgehört und die Milch die ich hatte abgepumpt und mit der Flasche gegeben und Pre zugefüttert. War zwar auch anstrengend aber machbar. So hat meine Tochter zumindest 10 Monate Muttermilch bekommen. Vielleicht wäre das ja auch für euch eine Lösung.
Vielen Dank euch allen!! Das hat uns wirklich sehr geholfen! Wir haben schlussendlich gestern noch entschieden, das BES zu kübeln und auf Brust und Flasche umzusteigen und es fühlt sich gleich viel entspannter an. Der Kleine trinkt immer gut 20 Minuten an der Brust (abwechselnde Seite) und wird danach unzufrieden, weil ihm scheinbar nicht schnell genug noch was kommt und dann kriegt er die Flasche. Er ist heute auch schon viel entspannter und geduldiger und hat scheinbar schon mitbekommen, dass er sich nicht die Seele aus dem Leib schreien muss nach der Brust, sondern kurz danach eh die Flasche kommt. In der zweiten Nachthälfte hat er auch am Bauch bei meiner Frau in Ruhe geschlafen und ist dann irgendwann plötzlich hinauf in Richtung Busen gerobbt, hat fast selbst angedockt (dann aber Hilfe bekommen :)) und hat dann nur mit Stillmahlzeit noch 4 Stunden weitergeschlafen, was noch nie der Fall war. Kann jetzt Zufall sein, dass das gerade diese Nacht passiert ist, aber sicher kriegt auch so ein kleiner 6,5 Wochen alter Zwerg mit, ob wir angespannt und frustriert sind oder nicht.
Noch herzlichen Dank euch allen für eure Berichte - es hat uns diese Entscheidung wirklich massgeblich erleichtert und das schlechte Gewissen mit der einen oder anderen Option genommen!
Oje, fühlt euch erst mal gedrückt dass ihr so viel in der kurzen Zeit schon durchmachen musstet.
Ich kann gerne mal von mir berichten und meine Meinung sagen.
Als meine Tochter zur Welt kam wollte ich unbedingt stillen. Mir wurde von so vielen Seiten eingeredet wie wichtig muttermilch ist usw. Dann kam die kleine Maus und ich hatte weder kolostirum noch Milch. Ich habe noch im Krankenhaus mit still Hütchen gestillt und in das Hütchen über einen Schlauch pre Nahrung eingeführt. Auf anraten meiner hebamme dort. Damit die kleine das Brust trinken lernt aber da noch keine Milch eben dann pre da ist. Dabei hatte ich riesen Schmerzen, parallel habe ich mit der Milch Pumpe mir einen ab gepumpt um den Milch Fluss anzuregen. Ich hing eig nur entweder an der Pumpe oder hab versucht den Schlauch in das Hütchen zu führen. Was oft dann raus fiel und es einfach nur Stress war. Und war emotional fertig und nur am weinen und zweifeln an mir selbst. Das stillen dauerte so ewig, die kleine war unzufrieden, ich war gestresst sobald die kleine Hunger hatte und ich nur an diese doofe schlauch Hütchen Kombi gedacht habe. Parallel die Schmerzen und das Gefühl in eine Depression zu rutschen, das war echt schlimm. Aber ich war so verbissen darauf dass ich stillen "muss" dass ich es 4 monate durchgezogen habe mit Hütchen (irgendwann natürlich ohne Schlauch als die muttermilch da war) und Schmerzen... Dann hab ich abgebrochen. Seit dem gibt es pre. Und ga z ehrlich? Im nachhinein frage ich mich wieso ich das so lange mitgemacht habe und nicht eher pre gegeben habe.
Ja muttermilch ist besser als alles andere. Aber viel wichtiger finde ich, dass es Kind UND Mutter gut geht. Wenn das stillen Stress bedeutet, dann ist das nicht gut. Für keinen von beiden. Ich kann nur meine persönliche Meinung sagen aber ich würde euch raten gebt pre. Wenn ihr selbst schon sagt es stresst euch und dass es keinen positiven Impuls hat und euch auslaugt, dann lasst es.
Mir persönlich ging es ab den 2. Tag pre geben so gut wie die ganze Zeit davor nicht. Und ich habe es nicht einen Tag bereut.
I h wünsche euch alles Gute. Ihr macht schon euren Weg der für euch richtig ist 😊
Hallo,
bei uns war es auch eine Frühgeburt, Kaiserschnitt, anfängliches Zufüttern mit der Sonde, Milcheinschuss erst 5 Tage nach Entbindung etc.
Wir haben das Krankenhaus nach 5 Tagen verlassen und von da an konnte ich auch problemlos voll Stillen. Mit ca 1,5 Monaten war der Kleine aber kaum satt zu kriegen. Regelmäßig bis zu 5 Stunden am Stück Stillen und keine Aussicht auf Zufriedenheit war für mich sehr frustrierend und hat mir gut auf die Psyche geschlagen. Daher meinen größten Respekt an alle Mamas, die so langes Clustern gut handeln. Aufjedenfall suchte ich da auch das Gespräch mit meiner Hebamme und die sagte uns auch, dass alles was das Kind an Muttermilch bekommt natürlich gut ist, es aber auch nichts bringt, wenn ich dauergestresst bin. Daher haben wir mit ca 1,5 Monaten angefangen bei Bedarf zuzufüttern...entweder abgepumpte Milch oder Pre.
Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber für uns wurde alles so enorm erleichtert. Der Kleine wirkt viel zufriedener und mein Freund und ich sind auch um Welten entspannter.
Mittlerweile ist der Kleine etwas über 3 Monate alt. Probleme wegen Saugverwirrung hatten wir zum Glück nie. Aktuell signalisiert er teils selber, ob er lieber eine Flasche oder an die Brust möchte. Der Trend gerade geht wieder eher in Richtung Stillen, was auch völlig gut so ist. Aber diesen Druck in allen Lebenslagen, zu egal welchen Umständen Stillen zu "müssen" (müssen meine ich hier nicht negativ, es ist ein Privileg, wenn alles gut klappt, es kann eine frisch gebackene Mama nur leider auch schnell unter Druck setzten) verspüre ich seit wir bei Bedarf auch mal die Flasche geben nicht mehr.
Uns wurde, wie eben schon erwähnt, auf den Weg geben, dass wir auch auf uns selber ein Stück weit achten müssen, um für unsere Mäuse die bestmöglichen Eltern sein zu können...also mein Rat an der Stelle, macht euch da nicht so viel Stress und wenn eure Kleine mal ein Fläschchen bekommt, wird schon nicht die Welt untergehen🍀