Abstilltipps für Milchjunkie gesucht, 19 Monate alt

Meine Tochter ist ein absoluter Brustjunkie, aber ich fühle mich so overtouched und werde mittlerweile nachts innerlich sehr aggressiv wenn sie stillt. Ich habe schweren Herzens beschlossen, abzustillen, weil ich merke dass das Stillen nur noch zu Konflikten zwischen uns führt.

Sie stillt immer noch zum Aufwachen, zum Mittagsschlaf vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen, nachmittags noch einmal und dann zum einschlafen. Nachts wird sie 1-2 mal zum stillen wach. Wenn ich sie lassen würde, würde sie sogar noch öfter stillen.

Bitte gebt mir Tipps: Wie habt ihr sanft, aber entschlossen abgestillt?

Was für uns auf gar keinen Fall infrage kommt, ist dass ich wegfahre und der Papa übernimmt. Sie akzeptiert ihn zum einschlafen und weiterschlafen überhaupt nicht und es ist für mich keine Option, ihr neben der Milch auch noch meine Nähe wegzunehmen.

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Ganz einfach: mit der Flasche. Ich weiß, dazu gehen die Meinungen auseinander, aber ich finde wenn das abstillen von der Mama ausgeht und nicht vom Kind selbst, das Kind also offenbar gerne weiter stillen würde, und auch sogar noch unter 2 ist, dann sollte es Pre als Ersatz bekommen.

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Ja wenn das so ganz einfach wäre, hätten viele wahrscheinlich gar keine Probleme.
Stillkinder kamen selten mit einer Flasche in Kontakt und ich selbst habe es auch ausprobiert. Die wird in in Ecke gepfeffert und es wird weiter geschrien.
Nucki.... landet da wo die Flasche dann schon liegt und es wird noch lauter geschrien.
Ganz so einfach ist es nicht.

Stillen ist so viel mehr als Milch. Es ist Geborgenheit, Gewohnheit, Rückzug, warm, weich, kuschelig, die Hände sind meistens mit an der Brust, sie streicheln, kneten, fühlen. Selbst im schlaf. Manchmal/meistens nuckeln sie sogar nur. Die wissen genau wie man saugen muss, damit etwas raus kommt.
Da kommt man so ganz einfach mit einer Plastikflasche nicht weit.

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Das ist mir alles bewusst, aber so war eben UNSER Weg. Habe mit 18 Monaten abgestillt und bis dahin wollte sie von Flaschen mit Sauger auch nichts wissen. Schnuller gabs übrigens nie, weder vor noch nach dem Abstillen.
Ich habe nie behauptet, dass das für alle Kinder und Eltern so funktionieren muss! Aber oft lese ich eben doch hier, dass mit ca. 1,5 Jahren abgestillt werden soll, gewollt ohne Milch-Ersatz, und das nicht gut funktioniert, deshalb wollte ich die Frage der TE beantworten, wie WIR es gemacht haben.

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Hatte auch so einen...18 Monate ...

Mit sanft war da leider null...

Haben es erst sanft versucht...keine Change.

Also gab es einfach kein stillen mehr,und ich habe ihn dabei begleitet und fertig.

War 2-3 Tage hart...aber dann wurd es besser

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Danke für deine Erfahrung. Wie wird dein Sohn seitdem in den Schlaf begleitet? Nur im liegen oder mit tragen/schaukeln?

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Er ist mittlerweile 3,5 😄

Um Gottes Willen...tragen oder schaukeln hab ich nur beim 1. Kind gemacht ...beim 3. Ist man schlauer .

Er schläft von je her liegend im Bett ein. Und gestillt haben wir zum einschlafen auch im liegen. Dass er es nicht anders kennt.

Sonst fällt einem irgendwann der Arm ab,und der Rücken streikt

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Sanft abstillen war bei meinem ehem. Milchjunkie überhaupt nicht. Er wurde nachts und zum einschlafen mittags und abends bis zum 18. Monat gestillt, Papa konnte ihn bis dahin absolut nicht ins Bett bringen, nur wenn das Kind ganz sicher wusste, dass ich nicht zu Hause bin (womit ich nicht sagen will, dass du unbedingt weg fahren musst). Dann ging es auch problemlos bei Papa, sogar ohne Milchflasche als Ersatz.

Ich hab mich am Ende auch völlig overtouched gefühlt, dass ich jede Nacht halb nackt schlafen und die Brust jederzeit zugänglich sein muss, hat mich am Schluss richtig belastet. Aber schrittweise abstillen hat er nur bedingt akzeptiert. Das Voll-Stillen hat er abgelegt indem er einfach regelmäßig am Tisch mitgegessen und zwischendurch mal Snacks bekommen hat. Aber gerade das Stillen zum Schlafen hat er lautstark eingefordert, egal wie gut er gegessen hat.

Letztendlich hab ich von einen Tag auf den anderen abgestillt, nachdem ich wieder mal eine fette Brustentzündung hatte weil er mittlerweile beim stillen auch regelmäßig gebissen hat. Habe ihm erklärt, dass es ab jetzt keine Brust mehr gibt, dass er gerne kuscheln und auch Milch aus der Flasche haben kann, aber die Brust leider „leer“ ist. Das waren 2 harte Nächte, seitdem ist alles fein.

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Danke dir!
Für mich ist das Stillen mittlerweile auch sehr unangenehm, auch wegen der Zähne.
Wie hast du ihn in diesen beiden ersten Nächten begleitet? Und wie wird er seitdem in den Schlaf begleitet? Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, dass sie anders als mit stillen einschläft. Ab und zu funktioniert, funktioniert bei uns mal die trage, aber auf Dauer würde ich sie auch ungern jeden Abend tragen.
Papa funktioniert bei uns leider auch gar nicht, nicht mal zum Mittagsschlaf. Auch nicht, wenn ich weg bin. Sie hat sich mittags letztens so in Rage geschrien, dass ich meinen Ausflug in die Stadt abbrechen musste.

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Wir lesen vor, kuscheln, erzählen, streicheln…es gibt eine feste Abendroutine, die hatten wir bereits vor dem Abstillen. Die behalten wir seit jeher bei, aber das Stillen im Bett entfällt eben, stattdessen wir gelesen, erzählt und gekuschelt bis er einschläft.

Klar gab es erst mal Protest, er ist aufgestanden, hat gebrüllt, hat an meinem Oberteil gezerrt. Den Protest musste ich aushalten, er hat sich auch das ein oder andere mal Mittags oder abends müde gebrüllt in den ersten Tagen, aber das ging dann doch schneller vorbei als ich dachte.

Du darfst aus Angst vor ein paar schlaflosen Nächten nicht einknicken. Ich hatte es schon vor dem 18. Monat öfter mal mit abstillen versucht, aber eher halbherzig. Da hab ich den Versuch immer abgebrochen.

Beim Abstillen war es dann aber wirklich so, dass ich 100%ig die Schnauze voll hatte, ich war so genervt vom Stillen und dem Gegrabbel und Genuckel an der Brust. Deshalb hab ich durchgehalten.

Ich habe zum Abstillen auch Tabletten bekommen, da meine Brust schon Probleme hatte vom Umstellen auf vollstillen zu teilstillen nachdem Junior vom Tisch mitgegessen hatte. Auf natürlichem Weg die Milchmenge zu reduzieren hat nicht geklappt, darum hab ich beim finalen Abstillen auch Tabletten bekommen, mit denen man dann ohnehin auch nicht mehr stillen darf. Sprich: ab der 1. Tablette war die Milchbar geschlossen, ohne wenn und aber.

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Ich bin selbst im Moment in der Situation.
Ich versuche es stück für stück ausschleichen zu lassen.
Die Zeiten am denen sie nuckelt verkürzen.
Nicht mit Brust im Mund einschlafen lassen oder weiter schlafen lassen.
Keinen Ausschnitt zeigen, Klamotten anziehen, die oben geschlossen sind.
Erst stillen und kurz vor dem einschlafen aufhören, damit sie sich dran gewöhnt, nicht mehr mit der Brust im Mund einzuschlafen.
Nachts erst Wasser trinken lassen und gucken ob sie danach wieder einschläft. Evtl noch kurz stillen.
Mittags das stillen langsam abgewöhnen. Auch wenn es bedeutet dass sie dann nicht zu ihrer gewohnten Zeit einschläft.
Morgens direkt mit ihr aufstehen und ein Frühstück anbieten. (Geschlossenes Oberteil tragen)
Nicht die Brüste sehen lassen (alleine umziehen, duschen, abtrocknen)
Sich bewusst werden dass es nicht von heute auf morgen funktionieren wird. Das ist ein Prozess der Wochen dauern kann.
Sich selbst 100% sicher sein dass man es nicht mehr möchte und nicht bei protest einknicken.
Das mit dem weg fahren würde ich auch nicht machen. Wenn du Pech hast bekommst du noch einen Milchstau und wenn sie dich sieht, will sie eh wieder dran.
Deine Brust muss sich ja auch dran gewöhnen dass es langsam zu Ende geht.

Viel Erfolg

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Danke! Bleibt dein Kind dann neben dir liegen und schläft ein, nachdem du gestillt hast und die Brust „weg genommen“ hast? Meine protestiert dann wirklich herzzerreißend.
Und hast du vielleicht einen Tipp für eine gute Nacht-Flasche für Wasser? Bisher akzeptiert sie zwar kein Wasser nachts, aber ich Hoffe natürlich, dass das irgendwann kommt.

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Wir haben ein Familienbett, er liegt dann meistens in meinem Arm oder auf mir drauf und meckert auch. Aber wenn ich ihn schunkel, geht es meist. Mach ich aber auch schon seit fast 2 Wochen so. Am Anfang als ich damit angefangen hab, hat er auch viel geweint, sich von mir gedrückt, aufgestanden, nein gesagt wenn ich ihn kuscheln wollte.
Sein Papa kann dann auch nicht helfen. Auch nicht wenn er wach wird, wenn wir noch wach sind.
Wenn der Papa dann rein geht zum beruhigen, dann flippt er erst richtig aus und ruft Mama.

Er benutzt die Babylove Trinkhalm Flasche für die Nacht, wenn er seitlich liegt und meckert, kann ich dem die auch so dahin halten, da kommt nicht so viel raus und er muss auch gut saugen. Wie bei der Brust auch. Hat aber auch ein paar Tage gedauert bis er die nicht mehr weggeschlagen hat.
Tagsüber benutzt er den MagicCup.

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Hi :)
Meine Tochter wollte auch immer so viel gestillt werden. Nachts habe ich auch regelmäßig die Oberkrise bekommen und habe das dann irgendwann rigoros gestrichen. Wir hatten dann immer einen Magic Cup mit Wasser neben dem Bett und immer wenn sie gestillt werden wollte, hab ich ihr den stattdessen hingehalten.
Weil sie das aber so schlecht angenommen hat, hab ich irgendwann ausprobiert, ob sie nachts nochmal Hunger hat und wir sind dann mitten in der Nacht aufgestanden und ich hab ihr eine Banane in die Hand gedrückt, die sie dann im Halbdunkeln gegessen hat.

Das haben wir richtig lange so gemacht. Hatten dann immer den Wasserbecher und eine Banane oder einen Apfel auf dem Nachttisch (ich weiß, für die Zähne nicht optimal)
Und irgendwann hat sie dann aber durchgeschlafen. Am Schwierigsten fand ich es, sie davon wegzubekommen ständig an meinem Shirt zu ziehen, um an meine Brust zu kommen. Da müsste ich echt hart bleiben!

Tagsüber haben wir tatsächlich noch ziemlich lange weiter gestillt. Das konnte ich dann ohne das nächtliche Genuckel wieder viel besser ertragen. Aber auch nur immer einmal Mittags für 10 Minuten, nachdem ich sie von der Krippe abgeholt habe. Das brauchte sie irgendwie ganz doll zum Runterkommen und Kuscheln.
(Und sie konnte das auch von Nachts differenzieren)

Also ja, vielleicht findet ihr ja auch so einen Kompromiss! ☺️
Liebe Grüße

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Danke :) Ja, tatsächlich könnte ich mir auch vorstellen, sie tagsüber weiter zu stillen. Aber irgendwie habe ich Angst, dass sie das dann schlecht trennen kann, weil bei uns bisher die Brust vor allem beim einschlafen so essentiell für sie ist. Aber vermutlich ist es wirklich so dass die Kinder das schon gut verstehen und auch akzeptieren. Vielleicht fangen wir dann auch erstmal nachts an. Tagsüber versuche ich es eh schon zu reduzieren und stille seit kurzen konsequent nur noch zuhause

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Ganz ehrlich wie es bereits geschrieben worden ist mit der Flasche hol dir die pre. Nicht alle sind lecker ich persönlich fand die nestle ganz gut und meine Tochter hat die gut genommen im Gegensatz zu bebivita die war nicht so lecker. Da dein Kind über 1 ist würde ich paar Tage dann die normale Milch dazumischen bis es dann nur noch Kuhmilch bekommt. Will sie die Milch oder die Flasche nicjz ? Dann Pech. Also da gehen Meinungen auseinander aber ich finde es ist nur noch Gewohnheit und diese kriegt man auch weg wenn man streng genug ist. Früher oder später wird sie die andere Milch annehmen. Es wird dir bisschen nerven kosten aber es klappt viel Glück 🍀