Kleinkind Abstillen - bin echt überfragt bei dem Thema

Hallo,

ich habe beschlossen, dass ich meine Tochter abstillen möchte. Sie ist jetzt fast 20 Monate alt und mir reicht es so langsam einfach. Im Moment ist wieder so eine Phase, in der sie soo unglaublich viel stillen möchte. Wir hatten es schon mal geschafft, dass sie über den Tag gar keine Milch mehr wollte und nur noch nachts gestillt wurde.
Im Moment fordert sie das Stillen ständig ein und ich kann einfach nicht mehr. Ich liebe meine Tochter abgöttisch, aber ich fühl mich mittlerweile regelrecht bedrängt. In jeder Situation versucht sie auf mich zu klettern, zerrt mir am Pulli, greift in meinen Ausschnitt. Auch die Nächte zerren nur noch an meinen Nerven, weil sie sich nachts nur an der Brust beruhigen lässt. Ich merke, dass es mir auch immer mehr körperlich zusetzt. Ich habe wieder extremen Haarausfall wie damals in den ersten Monaten unseres Stillabenteuers und mir wird das langsam einfach insgesamt zu viel.
Ich hab nur leider absolut keine Ahnung wie ich das angehen soll. Ich glaub das gibt das Drama des Jahrhunderts, vor allem nachts...
Außerdem bin ich mir überhaupt nicht sicher, inwieweit sie überhaupt noch Milch braucht. Ich würde wirklich ungern Ersatzmilch einführen.

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Mit 18 Monaten ist es wohl so dass Kinder nachts keinen Hunger mehr haben dann ist es wirklich nur noch Nähe, Sicherheit und Beruhigung, Gewohnheit ...Das zu wissen hat mir damals viel geholfen als ich abgestillt habe dann heist es durchhalten und einem 2 jährigen kann man erklären dann man es nickt mehr möchte gemeinsam Alternativen suchen. Viel Erfolg

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Hallo,

vielleicht hilft dir dieser Artikel: https://www.littleyears.de/artikel/little-tipps-kleinkinder-und-grosse-brustfans-abstillen/

Ersatzmilch würde ich in dem Alter nicht mehr einführen, dann kommst du davon genauso nicht mehr los. Ich glaube auch, dass es leider nur klappen wird, wenn du es konsequent durchziehst. Stell dich auf 2-3 schlimme Nächte mit Geschrei und allem ein aber versuche wirklich, nicht nachzugeben. Die Kleinen merken, ob du es ernst meinst oder nicht. In dem Alter kannst du es auch ehrlich erklären und sagen, dass du nicht mehr möchtest. Oder du klebst dir ein Pflaster auf die Brust und sagst, dass es dir da wehtut und du nicht mehr stillen kannst (wäre aber unehrlich).

Viel Erfolg!

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Ich habe mit 19 Monaten abgestellt und in der Tat Ersatzmilch eingeführt, um ansonsten so wenig wie möglich am Setting zu verändern. Einige Wochen später haben wir dann die Milch durch ein Wasserfläschchen ersetzt. Für uns eine gute Lösung. Das lief sehr unproblematisch

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Hallo,

nicht, dass was du hören willst: aber ich glaube in so einer Phase, in der sie es so benötigt, wird es unheimlich schwer abzustillen. Ich hab dort überlegt, was mich am meisten stört und das war das endlose Genuckel zum einschlafen. Ich bin dann auch mit ca. 20 Monaten das als erstes angegangen. Sie fand es nicht witzig, keine Frage, aber ich war mir klar und hab ihr Alternativen angeboten, die sie dann nach einigem Protest angenommen. Das alles war nach 2 Tagen durch. Tagsüber wurde es dann ohnehin durch die Betreuung immer weniger. Nachts stillen fand ich lange eher gut, so ist sie einfach auch immer wieder schnell eingeschlafen. Dauernuckelnächte fand ich natürlich auch doof. Kurz nach dem zweiten Geburtstag passierte aber etwas für mich vorher unvorstellbares: sie ließ sich immer öfters anders beruhigen in der Nacht und ich hatte plötzlich das Gefühl: sie braucht es nicht mehr. So hab ich nachts dann ganz problemlos abgestillt. Tagsüber wurde es dafür kurzfristig nochmal etwas mehr. Aktuell stillen wir, mit 26 Monaten, über den Tag noch ca. 2-3 mal und ich genieße es eigentlich. Bin gespannt, wann auch die letzten Stillmahlzeiten wegfallen.
Ich will dich gar nicht bekehren aber manchmal ist Schritt für Schritt eben auch eine Option.

Liebe Grüße

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Meine Tochter ist 23 Monate alt und ich kann so mitfühlen wie du dich fühlst, ich bin auch manchmal richtig genervt von dem Gefummel an mir. Aber ich stille noch, auch wenn ich wie du immer wieder über das abstillen nachdenke. Allerdings bin ich ähnlich wie meiner Vorrednerin der Meinung, dass es doch auch allmählich gehen muss. Es gibt Tage, da brauch sie es nicht, an anderen viel. Nachts fängt sie seit ca. ein, zwei Monaten an, mehr und mehr durchzuschlafen. Gestillt wird so oft nur früh morgens, abends zum Schlafen und oft, wenn wir uns zu Hause nach Kita und Arbeit wiedersehen. Sind wir unterwegs lebt sie damit, dass sie nicht gestillt wird. Nachts habe ich immer mal versucht, sie ohne Brust zu beruhigen und das hat meiner Meinung dazu beigetragen, dass sie weniger wach wird.
Meine Tochter ist alles in allem ein absoluter Schatz und beharrt auf relativ wenig. Auf die Brust aber schon. Es ist ihr superwichtig. Und so wichtig, wie ihr es ist, ist es mir dann nicht, ihr das zu nehmen.
Ich weiß nicht, ob sie von irgendwann mit kleinen Hilfestellungen es nicht mehr will. Mir sagen immer alle, ich muss abstillen.

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Hallo,
mein Kleiner ist nun 23 Monate alt und ich habe vor 1 Monat nachts abgestillt, weil das mein größter Schmerzpunkt war. Er wollte alle 45-90 Minuten stillen und ich war einfach nur noch müde. Ich bin es mit der Gordon-Methode angegangen und hab ihm fast eine Woche vorher mantramässig bei jeder Gelegenheit gesagt, dass man bei einem bestimmten Licht stillen und bei Dunkelheit schlafen kann. Ich hätte niemals gedacht, dass er es relativ widerstandslos akzeptieren würde, wenn er nachts wach wird. Obwohl er ein absoluter Brustfan ist, hat er nur leicht gemeckert (war für mich absolut unvorstellbar). Er akzeptiert inzwischen eine Wasserflasche und kuscheln als Ersatz.

Dafür ist er jetzt beim Mittagsschlaf wie eine zecke. Er saugt sich fest und lässt nicht mehr los. Ich muss die ganze Zeit mit ihm liegen bleiben und er will nuckeln. Das nehme ich aktuell in Kauf, da er bald in die Kita eingewöhnt wird und ich nicht zu viel
auf einmal verändern möchte.

Er schläft auch nach dem Abstillen bei weitem noch nicht durch und ihn mit kuscheln wieder zum schlafen zu bringen ist nach wie vor schwieriger als mit Stillen. Trotzdem sehe ich den Fortschritt und fühle mich mit dem
Nachts nicht mehr stillen wesentlich besser.

Das Tshirt ziehen hatten wir untertags ebenso. Da habe ich jedesmal eine klare Ansage gemacht, dass das nicht ok ist, ihm aber gleichzeitig auch gesagt, wie er “fragen“ darf.
Mein Sohn klopft sich selbst inzwischen leicht auf die Brust, wenn er trinken will und ich kann dann entscheiden ob es für mich grad ok ist oder wir eine Alternative suchen. Das funktioniert ganz gut und jeder kann seine Grenzen wahren…

Ggf sind ein paar Impulse für dich dabei - ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute

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Also meine Tochter (wird jetzt 2) war/ist auch so ein Brustjunkie. Ich habe Anfang August angefangen das Einschlafstillen am Abend vom Bett aufs Sofa zu verlagern. Also erstmal eine räumliche Trennung geschaffen. Das habe ich dann Mittags irgendwann auch so gemacht. Am 23.08 habe ich dann Nachts keine Brust mehr gegeben, sondern Wasser und kuscheln angeboten. Das habe ich vorher schon einige Tage mündlich erklärt.
Sie hat es wieder erwarten ziemlich gut akzeptiert mit nur wenig Protest. Ein paar Tage später hat sie dann durchgeschlafen. Mittags und Abends habe ich sie dann weiterhin gestillt vor dem Schlafen.
Seit letzten Freitag stille ich sie nun Mittags auch nicht mehr.
Sie "jammert" hin und wieder kurz, dass sie trinken will, aber akzeptiert dann Wasser und kuschelt sich an mich.
Wie lange wir jetzt abends noch stillen weiß ich noch nicht.
Das Stillen reduziert bzw. langsam abstillen tue ich wegen fehlendem Zyklus und Kinderwunsch.

Meine Hoffnung ist ja noch, dass es auch mit 1x abends stillen klappt.

Ich kann also von mir aus auch das schrittweise Abstillen empfehlen

Übrigens hatten wir zuvor auch lange so eine Phase wie du. Ich habe allerdings abgewartet bis sie wieder bei ihrem üblichen Pensum von 1-3x Nachts stillen und 2x Tagstillen war.

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Meine beiden großen habe ich in dem Alter abgestillt, Nummer drei ist 2,5 und ich Stille noch abends, morgens und zum Mittagsschlaf,wobei ich das jetzt Grade angehe.

Ich würde mir überlegen, wann es dich am meisten stört. Tagsüber oder Nachts? Und dann dieses Thema angehen. Wenn das sicher durch ist, dann das andere.
Für Nachts kann ich auch Gordon empfehlen oder Abwandlungen davon. Tagsüber finde ich dann viel raus gehen gut, ich sag dann immer, dass wir hier ja gar kein Bett haben und es dann nicht geht, schade.

Ich würde mich aber drauf einstellen, dass deine Tochter es nicht gut findet und protestiert. Das ist okay,für sie ist es ja erstmal eine Verschlechterung. Das muss sie nicht wollen, aber du darfst das trotzdem mit ruhigem Gewissen durchziehen, weil du als Erwachsene entschieden hast, dass es so besser ist. Ich finde nämlich, die eigene Einstellung macht viel aus, merke ich bei mir. Du kannst deine Tochter dann trösten und ihren Kummer aushalten und so.

Liebe Grüße