Schlechter Esser? Oder ist das normal?

hallo zusammen,
unser Mini ist knapp 15 Monate alt und irgendwie wird das Thema Essen immer schwieriger.

Zu Beikost-Beginn hat er Brei als auch BLW regelrecht weggeatmet.
Er hat den löffel immer selber genommen und Brei früh selber gegessen (ich musste den löffel voll machen, zum Mund geführt hat er immer selber).
Mittlerweile lässt er sich abends nur noch füttern und ich genieße zumindest da die Gewissheit, dass der abendbrei mit Obst gut angenommen wird. JEDOCH: nur „unterwegs“. In seinem Stuhl isst er fast gar nicht mehr. Wir setzen uns also auf den Boden und während er unterwegs ist und die Welt entdeckt, schiebe ich ihm immer wieder mal einen Löffel Brei rein, wofür er auch gerne den Mund weeeeit auf macht.
Morgens und mittags gestaltet sich das soooo schwierig. Was heute lecker ist, schmeckt morgen schon gar nicht mehr und das Lebensmittel, das „immer geht“ habe ich noch nicht gefunden.
Ich koche selber frisch, nach Rezept oder frei Schnauze, habe aber auch gekaufte Gläschen als auch Gerichte probiert und kann hierbei keinen Unterschied feststellen. Mal isst er zwei Tage lang alles was ihm in die Finger kommt, danach wird wieder wochenlang (und ich meine wirklich Wochen lang!) nichts gerne gegessen. Dann sitzt er da, am Tisch oder auf dem Boden, isst 2 Stücke Kartoffeln (als Beispiel), die nächsten 4 Stücke werden durch die Gegend geworfen voller Inbrunst um sich dann wieder 1 Stück in den Mund zu stecken. Mal soll ich ihn dann füttern und ihm Häppchen in den Mund geben, mal verweigert er das total und will nur selber essen. Dann aber auch nur 1-2 Stücke um den Rest durch die Gegend zu werfen. Ich habe versucht ihm dann „zig“ Sachen anzubieten sodass eine Mahlzeit aus Bspw Kartoffeln, Brokkoli, Lachs, Tomaten, Gurken, Joghurt, Blumenkohl besteht in der Hoffnung er isst etwas, das macht aber null Unterschied zu dem Versuch ihm „nur“ Lachs, Kartoffeln und Brokkoli (Beispiel) anzubieten. Ebenso einfache Aufläufe oder Mahlzeiten in „riegelform“ (Beispiel; süsskartoffel, Pastinake und Kohlrabi gegart, püriert und in riegelform gebacken. Mal mit käse, Ei, Paniermehl und mal nur das Gemüse).

Ich backe morgens pancakes, Brot selbstgemacht als auch gekauft, Joghurt, Obst, Gemüse, … alles hat den selben Effekt wie oben geschrieben.

Er wurde nie(!!) zum Essen gezwungen oder bestraft. Ich habe sein probieren, Quetschen, schmeißen usw usw immer akzeptiert und ihm den Raum gegeben das Essen zu lernen und zu erkunden. langsam bin ich aber wirklich mit meinem Latein am Ende, wie ich ihm das Essen schmackhaft machen kann.
Er bekommt morgens mittags und abends noch eine Flasche, immer erst nach dem (Versuch) des normalen Essens. Versuche ich die weg zu lassen und damit den Hunger zu erhöhen für die nächste Mahlzeit, bricht hier ein Krieg aus. Und zudem schläft er dann schlechter und holt sich die Flaschen nachts nach. Deshalb habe ich das nicht weiter versucht und gebe ihm seine Flaschen.

Ist das normal? Ich würde wirklich sagen, dass seine Haupt-Nahrung von der Menge her immernoch pre ist?!
Oder seht ihr einen Fehler, habt ihr Verbesserungsvorschläge?

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Ich würde dir raten, den ganzen Heckmeck sein zu lassen. Besonders solltest du aufhören, dem Kind zig Sachen auf einmal anzubieten oder ihm dem Löffel unterzujubeln, während er gerade mit etwas anderem beschäftigt ist. Das hat doch mit einer Mahlzeit nichts zu tun.
Er trinkt noch so viel Milch. Was soll denn passieren, wenn er wenig isst? Nix. Er ist gut versorgt. Und es gibt auch kein Fleiß Sternchen für diejenige Mama, deren Kind zuerst anstandslos jede Mahlzeit wegschöffelt und sich zufrieden das satte Bäuchlein reibt.
Mit dem, was wir hier für K1 im Laufe der ersten zwei Jahre an Essen weggeschmissen haben, hätten wir auch noch locker ein anderes Kind mit versorgen können. Völlig irre.

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Hi,
Danke für deine Antwort.

Ich habe hier ja nur die Frage gestellt - ganz bewusst ob das so normal ist oder ob da vielleicht irgendwas hinter steckt. Denn auch wenn es für das satte Baby kein Fleiß Sternchen gibt, habe ich im Umfeld einfach unfassbar viele Babys, die deutlich mehr essen und deutlich weniger Flasche bekommen. Wie gesagt - ich habe nicht erwartet dass er das alles isst und auch das anbieten von super vielen sachen war einfach ein versuch, kein Dauerzustand.

Meine Kinderärztin gab mir btw den Tipp einfach mal ne Flasche weg zu lassen, was ich persönlich für eine falsche Lösung empfand. Aber so bekommt man da doch immer wieder Input den man in frage stellt und sich für eine Meinung manchmal außerhalb des Gesundheitssystems und innerhalb der „eigenen Mutti-Reihen“ interessiert.

Dann werde ich die Sache einfach so hinnehmen und auf die besseren ess-Tage warten.

Falls es noch von Interesse ist: mein Gedanke beim Essen auf dem Boden/„unterwegs“ war einfach, dass er vielleicht grade eine Phase der „Stuhl-Verweigerung“ hat. Das höre ich nämlich tatsächlich viel, dass gleich oder ähnlichaltrige Kinder den Hochstuhl ablehnen.
Und da er dabei ja gerne und viel isst, hatte ich das ehrlicherweise nicht als falsch empfunden.
Auch wenn meine anfängliche Vorstellung „wir essen nur am Tisch“ damit natürlich vom Tisch war. Aber wenn ich in dem letzten Jahr etwas gelernt habe, dann dass Vorstellungen oft fernab von Realität snd mit Kind 😂

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Ich denke schon, dass er mehr essen würde, wenn es weniger Milch gäbe. Aber die Frage, die sich mir dabei stellt ist, ob es das einem wert ist. Denn "kampflos" geben das wahrscheinlich die wenigsten auf und das halte ich in dem jungen Alter für Blödsinn. Hier gab's die letzte Flasche mit 3,5, nur am Rande.
Also ja, ich halte das insgesamt für völlig normal. Genauso normal wie es eben auch Babys gibt, die mit 8 Monaten überhaupt keine Lust mehr auf Milch haben.

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Das gleiche haben wir aktuell mit 11 Monaten. Wenn ich sie in den Hochstuhl setze wird schon angefangen zu brüllen. Dann geht nen halber Brei (ich mache selber und immer so zwischen 170-190g) und dann ist vorbei. Sie will dann zappeln und spielen. Gebe ich ihr die trinkflasche spielt sie damit. Wenn ich sie ihr weg nehme ist ganz aus und sie isst gar nicht mehr. Ich höre dann auch auf. Versuch es zwar nochmal auf dem Schoß, aber das klappt dennoch nicht. Ich lass es dann einfach sein. Sie wird schon essen, wenn sie Hunger hat. Vorm Schlafengehen bekommt sie noch eine Pre und die geht auch ausschließlich im Liegen

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Hi,
Danke für deine Antwort und das teilen deiner Erfahrung.
Schön zu hören, dass wir damit nicht alleine sind.
Auch die Stuhl-Thematik kommt mir sooo bekannt vor. Auf dem Boden essen geht bei uns halt deutlich besser. Was im Stuhl abgelehnt wird, schmeckt oft noch auf dem Boden besser.. hä?!
Aber das habe ich tatsächlich schon ein paar mal gehört, dass gleich oder ähnlichaltrige Kinder den Hochstuhl total ablehnen und es richtig Ärger geht. Das ist ja bei euch auch so.

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Der war aber am anfang total geliebt. Deswegen versteh ich das Gejammer momentan nicht wirklich. Sie isst ja, aber halt eben nur max. 5 Minuten und dann ist halt auch vorbei. Ich schieb ihr die löffel auch immer schnell rein. Es ist einfach alles andere wichtiger. Auch nach dem Essen wird nur auf dem Arm gezappelt. Ich leg sie schon immer ein paar Minuten später wieder zum Spielen ab.

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Bei uns war es anfangs mit Beikost auch total unproblematisch. Sie hat es regelrecht weggeschlungen und war auch nicht wählerisch.

Vor drei Wochen hatten wir eine Phase von ca. vier Wochen wo sie nur Flasche getrunken hat. Ich habe keinen Bissen in sie rein bekommen. Das höchste der Gefühle war mal an der Banane rumknabbern oder eine halbe Maisstange.

Jetzt ist sie gerade ein Jahr geworden und seit 2 Wochen isst sie wieder etwas Brei und auch Fingerfood. Sie mag aber auch noch gerne ihre Milch. Da bin ich auch froh drum, weil Wasser oder Tee trinken überhaupt noch nicht funktioniert. Da hat sie einfach keine Lust drauf.

Als Tipp kann ich dir nur geben, nicht zu viel verschiedenes Essen gleichzeitig anzubieten. Bei uns verschlimmert das das ganze nur. Mir kommt es dann so vor, als würde sie alles gleichzeitig haben wollen, es sie aber dann auch gleichzeitig überfordert. Das Obstgläschen zum Nachtisch hole ich immer erst wenn sie von der Hauptmahlzeit nichts mehr möchte. Würde das schon am Tisch stehen, würde sie dann am liebsten nur das essen 🫠

Bin gespannt wo da noch die Reise hingeht. Gefühlt wird sie auch immer mehr wählerisch was das Essen angeht. Und es wird auch immer öfter und schneller geweint, weil sie anscheinend keine Geduld mehr hat im Hochstuhl zu sitzen 🫠

Bearbeitet von Blaubeere93
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Hi 😊,
Ja komisch, bei uns wurde anfangs auch alles weggeatmet. Vielleicht die Begeisterung für neues, die sich mit dem probieren von vielen Sachen schnell legt und andere Sache interessanter werden?

Diese Phase mit wirklich überhaupt gar nichts essen hatten wir auch schon 1-2x, das war allerdings beide mal von Krankheit (beide Male Bronchitis) untermalt und da war ich wirklich froh dass er noch gut Milch getrunken hat.

Aktuell dachte ich auch, als das extreeeem wählerische und schlechte essen vor 4-5 Wochen anfing, dass es evtl. am zahnen liegt. Aber dafür dauert der Spaß jetzt in dieser Intensität einfach schon zu lang.

Vielleicht macht es bei unsere Babys einfach irgendwann von jetzt auf gleich Klick und sie inhalieren wieder alles ein 😂.
So nach den Resonanzen nach zu urteilen müssen wir die Situation aussitzen, geduldig bleiben, immer wieder probieren und auf Tag X warten, an dem wir gar nicht so viel essen ankarren können, wir wir wohl bräuchten 😂😂😂😂.

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Knapp zwei Jahre, zum einschlafen noch immer gestillt und exakt das selbe hier 🤷

Eine Zeit lang hat er im Hochstuhl gegessen, eine Zeit lang als Picknick auf dem Boden, sehr sehr lange stehend im Lernturm. Und seit einigen Monaten möchte er nun gerne auf nem normalen Stuhl sitzen - obwohl er kaum über die Tischkante sieht 😂 und irgendwann im Laufe des Essens schiebt er dann sein tellerchen zu mir rüber, klettert vom Stuhl runter und will dann bitte gerne auf Mamas Schoß weiter essen 🤷

Mengen variieren stark. Mal schaufelt er sich eine Portion rein, da kann ich nur staunen, wo er das hinsteckt... Und dann isst er gefühlt für ne ganze Woche gar nix 🤷 dementsprechend ist auch das große Geschäft unregelmäßig, und das ist mitunter auch mal richtig anstrengend für alle Beteiligten.

Ich musste hier vor allem auch die Oma ausbremsen. Ich hab genau EIN mal gesagt, dass ich ihm (wie du) mehrere Sachen zur Auswahl gebe, "Hauptsache er isst"... Nun, das wurde dann zur Standard Aussage, während ihm einfach ALLES mögliche in die Hand gedrückt wurde, "Hauptsache er isst" 🤪 dann bestanden die wenigen Krümel die er zu sich nahm auch mal nur noch aus verzuckerten Keksen 🤦🙄🤷 bis heute ist das erste was gemacht wird, wenn Oma und Opa ihn sehen, ihm sofort *irgendwas* essbares in die Hand zu drücken 🤦 und wenn ers dann beim Spielen versehentlich verliert, muss da direkt Nachschub in die Hand 🤷

Nun, was solls. Ich biete weiterhin alles an, mal mehr mal weniger erfolgreich. Zumindest zuhause überwiegend gesund.

Wir hatten übrigens auch mal ne Phase,da hat er sich täglich zwei ganze Bananen rein gehauen... Aktuell guckt er Bananen nicht mal mehr an 🤪

Das eine Lebensmittel, das immer gehen würde, heißt Schokolade. Oder Eis. Oder Schoko-Eis 😂 und neeee, das gibts deswegen noch lange nicht ständig, nur damit er isst.

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