Hallo zusammen
Ich hab etwas gehört von „Babyled Weaning“.
Kannte den Begriff bis dato auch nicht.
Heißt einfach das Baby nimmt das (natürlich Baby gerechte) Essen selbst in die Hand und isst es (oder zumindest erforscht es.
Habt ihr damit Erfahrung? Wenn ja wie habt ihr angefangen?
Ich würde mich über Antworten sehr freuen 🤗
Beginn von „BLW“
Hey du,
wir haben es nicht ganz strikt gemacht, sondern einen Mix aus Brei und Fingerfood angeboten. Wir waren tatsächlich recht früh dran, weil sie fast in uns reingekrochen ist, wenn wir was gegessen haben 🙈
Begonnen haben wir mit Süßkartoffel, Avocado und Kürbis (Wasserbad, gekocht oder Ofen bzw Avocado einfach so),.
Relativ schnell kamen dann Wassermelone, Banane, Birne, Kartoffeln, Zucchini,.. dazu. Wir selber haben auch gerne Ofengenüse gemacht und einfach eine kleine Portion ungewürzt, nur mit Öl gemacht. Karottenbrei haben wir später gegeben (der sorgt gerne mal für Verstopfung) und Brot auch (die Große konnte das gar nicht ab, deswegen die Vorsicht).
Irgendwann kamen auch Babysnacks dazu, immer nach Gefühl. Wir haben uns an keinen "Fahrplan" gehalten, nur versucht nicht mehrere neue Sachen an einem Tag anzubieten, um zu wissen, worauf sie reagiert, falls sie es getan hätte.
Viel Spaß beim Rumprobieren!
Super ich danke dir 🤗
Wir haben das nicht ganz so dogmatisch gemacht, sondern eher wie es sich ergab. Die Kleinen sitzen ja mit am Tisch und wollen probieren - also was ging, durften sie natürlich auch in die Hand nehmen. Manches habe ich zerdrückt, Brei habe ich zusätzlich auch gekocht, gerade ganz am Anfang. Da habe ich halt von meinem Essen ein bisschen Gemüse weggenommen und püriert oder so.
Richtig übersetzt bedeutet der Begriff sowas wie "babygesteuerte Entwöhnung" (von der Milch). In der Regel heißt das, dass es Milch lange als Hauptnahrung gibt und diese mit fester Nahrung nach und nach ergänzt wird. Am Anfang werden die Kleinen ja noch gar nicht satt von den paar Stückchen, die da im Mund landen
Wir haben unseren beiden zB gekochte Kartoffel, gekochte Möhre/Brokkoli/Blumenkohl usw., Nudeln, weiches Brot mit Frischkäse, Avocado, weiches Obst usw. zum in die Hand nehmen angeboten. Abends war aber zB der Grießbrei mit Obstmus sehr beliebt, den gab es dann natürlich als Brei. Kartoffel-Gemüse-Brei mochten sie auch beide sehr. Also wie gesagt, man muss nicht ausschließlich einen Weg wählen, man kann gut auch beides kombinieren.
Vielen lieben Dank 🤗
Für mich ist der ganz entscheidende Punkt am BLW, dass das Baby zeigen darf, wann es was und wie viel essen möchte. Baby Led Weaning - Babygesteuertes Abstillen/Beikosteinführung. Nicht Solid Food Weaning.
Am Wichtigsten ist es, zu beherzigen, wenn Dein Baby satt ist oder stillen möchte. Wenn es morgens lieber isst als mittags, gibt's morgens Frühstück und mittags Stillen/Flasche. Wenn es zwischen den Mahlzeiten Stillen möchte, darf es das, solange Du fein damit bist - danach ggf. Flasche.
Es wird keine Beikost gestartet, bevor die Reifezeichen erfüllt sind. Das kann mit 5 Monaten oder mit 7 oder davor, danach oder dazwischen sein - jedes Baby ist anders!
Und da in diesem Zug der Brei Plan über den Haufen geworfen wird, hat man das Ganze weiter gedacht und als Ergebnis vorgeschlagen, babygeeignete Mahlzeiten anzubieten. Das Kind soll Lebensmittel kennenlernen dürfen, mit dem Essen 'spielen' und möglichst selbst essen dürfen. Vielleicht mag es Dein Baby aber auch ganz gerne, wenn Du es fütterst. Und Porridge ist auch nur Brei, aber definitiv eine Mahlzeit. Das musst Du nicht unterschlagen und wenn Du lieber Brei fütterst, kannst Du auch das bedarfsorientiert gestalten. Hauptsache, Du zwingst Dein Baby nicht zum Essen, lässt ihm Bewegungsfreiheit und gehst nicht mit dem Ziel ran, im Zeitraum xy Menge z in Dein Baby zu stopfen.
Das schöne am BLW ist in der Praxis, dass ihr Familienmahlzeiten habt. Wenn Du möchtest, kannst Du einfach kochen, was ihr zu Hause gerne esst - kein extra Baby Essen (Schärfe und kleine, runde Dinge natürlich nicht. Alles mit Verstand). Kinder entwickeln ziemlich sicher dadurch schon früh Spaß am Essen und einen positiven Bezug zu Lebensmitteln. Eventuell hilft es sogar, spätere Essstörungen zu reduzueren und eine gesunde Grundlage fürs Erwachsenenalter zu legen.
Long story short, meine top 3 takeaways:
1.: Das Baby entscheidet, was es vom angebotenen Essen möchte und wie viel.
2.: Gemeinsame Mahlzeiten sind zentraler Bestandteil einer guten Ernährung.
3.: Babys können gut dasselbe probieren, wie Kleinkinder auch, und am Familientisch essen!
In jedem Fall soll BLW Spaß machen und Druck nehmen, nicht schaffen. Einziger Nachteil: Babys machen eine phänomenale Sauerei beim Essen. Es ist absolut fein, auch Brei zu füttern, wenn man das nicht 3x am Tag kann!
Viel Spaß und liebe Grüße! 😊
Ich danke dir viel viel vielmals für deine ausführliche Antwort das war wirklich hilfreich🤗