Stillpille wegen Endometriose - schlecht für Baby? Lieber abstillen?

Hallo ihr Lieben,

ich habe folgendes Problem:
Ich stille meinen Kleinen seit nun gut 9 Monaten. Gerne würde ich auch noch deutlich länger stillen.
Ich habe recht starke Endometriose und nun habe ich vor Kurzem das erste Mal wieder meine Tage bekommen. Meine Frauenärztin hat mir die Minipille (also nur Gestagen) verschrieben (zur Verhütung und wegen meiner Endometriose) und gemeint, dass ich doch das Stillen nun langsam „auslaufen“ lassen könnte. Meine Frage, ob denn nicht die (minimalen) Mengen an Hormonen, die durch die Stillpille in die Muttermilch gelangen, sich negativ auf das Baby auswirken könnten, hat sie einfach abgetan und im gleichen Satz eben auf das langsame Abstillen verwiesen. So richtig beruhigt hat mich das ehrlich gesagt nicht.
Ich möchte einfach noch nicht abstillen. Ich mache mir aber auch Sorgen, dass die Hormone der Stillpille für mein Baby nicht gut sein könnten (der Eintrag auf Embryotox ist grau…). Gleichzeitig muss ich aber jetzt die Blutungen stoppen, um meine Endometriose nicht wieder aufflammen zu lassen. Meine Endometriose ist stark, ich hatte schon eine OP deshalb.

Ich weiß, dass hier vermutlich keine Ärzte kommentieren. Aber es würde mich trotzdem einfach so eure Sicht darauf interessieren oder was eure Ärzte zu diesem Thema gesagt haben.

Meint ihr, ich kann ohne schlechtes Gewissen die Stillpille nehmen und weiter stillen?

Vielen Dank schon mal!

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Hallo du Liebe :)

Ich bekam die Minipille nach der Geburt des ersten Kindes auch als die erste Wahl der Verhütung von meinem Frauenarzt empfohlen.

Ich hab sie nie genommen, weil wir schnell wieder mit Baby Nummer 2 schwanger werden wollten. Aber mein Frauenarzt hat keine Bedenken wegen des Stillens geäußert.

Wenn man sich dazu im Internet schlau macht liest man überall, dass die geringe Menge an Gestagen für das Baby unbedenklich ist.

Dass dir deine Frauenärztin zum Abstillen rät ist ein anderes Thema, dass total übergriffig ist und ich gekonnt ignorieren würde, wenn du weiter stillen möchtest. Ich stille meine 14 Monate alte Tochter noch sehr gerne.

Bearbeitet von Tinchen33
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Danke! Ja, ich war ehrlich gesagt ziemlich perplex. Hab das Gefühl man muss sich langsam schämen zu stillen, wenn das Kind mal über 7-8 Monate alt ist. Verrückt!
Danke auch für den Screenshot!

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Ich nehme die Stillpille seit Ende des Wochenbetts.
Meine Psyche kommt mit meinem Zyklus nicht sonderlich gut klar, deshalb brauche ich unbedingt eine Verhütung, die den unterdrückt.

Es gehen kleine Mengen Hormone in die Muttermilch, aber das tun auch die natürlichen Hormone. Die Babys sind also darauf ausgelegt, dass da irgendwas ist.
Außerdem ist die Stillpille explizit während der Stillzeit zugelassen, also auch entsprechend untersucht.
Ich denke, dass also immer noch die Vorteile des Stillens überwiegen.

Bei mir gab es keinen Einfluss auf die Milchmenge (mit und ohne Pille lange viel zu viel 🫠) und ich stille meine bald ein Jahr alte Tochter immer noch. Jammerpost ist ein paar Beiträge weiter unten.
Ich sehe also keinen Grund zum Abstillen, außer du willst es.

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Danke für deine Antwort. Das tut gut mal zu hören, dass die Milchmenge auch mit Stillpille noch ausreichend war.
Ich mag das Stillen einfach, auch wenn’s wahrlich nicht immer leicht war und ist (beißen, mastitis, pumpen etc. ).

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Ich habe mal ChatGPT gefragt:

Endometriose ist eine komplexe Erkrankung, und es gibt verschiedene Ansätze, um die Symptome zu lindern. Eine vegetarische Ernährung kann in einigen Fällen helfen, Entzündungen zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Hier sind einige Tipps, die du in Betracht ziehen könntest:

Entzündungshemmende Lebensmittel: Fokussiere dich auf Lebensmittel, die entzündungshemmende Eigenschaften haben.

Dazu gehören:
Obst und Gemüse: Besonders Beeren, grünes Blattgemüse, Brokkoli, Karotten und Paprika.

Nüsse und Samen: Walnüsse, Leinsamen und Chiasamen sind reich an Omega-3-Fettsäuren.

Vollkornprodukte: Hafer, Quinoa

Vermeidung bestimmter Lebensmittel: Einige Frauen mit Endometriose berichten von einer Verbesserung der Symptome, wenn sie auf folgende Lebensmittel verzichten oder diese reduzieren:
Rotes Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte.
Zuckerreiche Lebensmittel und raffinierte Kohlenhydrate.
Milchprodukte (obwohl dies individuell unterschiedlich sein kann).

Phytoöstrogene: Lebensmittel wie Soja, Leinsamen und Hülsenfrüchte enthalten Phytoöstrogene, die helfen können, hormonelle Ungleichgewichte zu regulieren.

Hydration: Ausreichend Wasser trinken ist wichtig, um den Körper zu unterstützen und Entzündungen zu reduzieren.

Regelmäßige Bewegung: Moderate Bewegung kann helfen, die Symptome von Endometriose zu lindern, da sie die Durchblutung verbessert und Stress reduziert.

Stressmanagement: Techniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen, der die Symptome verschlimmern kann.

Alternative Therapien: Einige Frauen finden Linderung durch Akupunktur, Kräutertherapie oder andere alternative Methoden. Sprich diesbezüglich mit einem Fachmann, der sich mit Endometriose auskennt.

Es ist wichtig, dass du alle Änderungen in deiner Ernährung oder deinem Lebensstil mit deinem Arzt oder einer Ernährungsberaterin besprichst, insbesondere weil du stillst. Die Minipille kann eine Option sein, aber es gibt auch andere Behandlungsmethoden, die du in Betracht ziehen kannst. Eine umfassende Betreuung, die sowohl medizinische als auch alternative Ansätze umfasst, kann oft die besten Ergebnisse liefern.

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Hey, ja ich fokussiere mich ja auch nicht nur auf die Pille. Aber es ist eben einfach die wirksamste Therapie, das muss man einfach sagen. Ich war unter Pille viele Jahre beschwerdefrei (obwohl ich gegessen habe was ich wollte), obwohl ich vorher einen krassen Befund hatte mit OP und Zyste.
Und da wir weitere Kinder wollen, möchte ich den aktuellen Zustand auf jeden Fall nicht verschlechtern. Und ohne Pille aber mit Periode würde es sich sicherlich verschlechtern.

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Ich verstehe dich vollkommen, ich hatte nur im Hinterkopf, dass bei Endometriose die Ernährung hilfreich sein kann (meine Schwester ist auch betroffen), deshalb habe ich kurz ChatGPT gefragt, aber schön dass du dich da bereits gut auskennst. 💗

Bei weiterem Kinderwunsch (alles Gute dafür 🤍) würde ich auch besonders vorsichtig sein, du hast recht!

Ich denke Stillen (auch Langzeitstillen) hat so viele Vorteile, dass es auch bei Einnahme der Stillpille weit an Vorteilen überwiegt.

(Über den Speichel vom Baby nimmt die Mutter während des Trinkens wahr, welche Nährstoffe und Abwehrstoffe das Baby benötigt und es sind lebende Zellen und Stammzellen in der Milch enthalten.)

Wenn deine Frauenärztin dich verunsichert hat, kannst du dir vielleicht über das Familientelefon der Krankenkasse oder in der Apotheke oder bei einem anderen Arzt noch eine zweite Meinung einholen, damit du dich sicherer fühlst 💗 (persönlich kenne ich mich nicht aus, da ich die Pille nicht vertrage).

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Huhu,

Ich habe auch Endometriose und wurde deshalb auch schon operiert.

Nach der Geburt kamen die blöden Zysten leider wieder zurück und meine Frauenärztin hatte mir die Pille verschrieben.
Ich hatte keine Probleme damit gehabt und auch beim stillen gab es keine Nebenwirkungen/Auswirkungen auf die Mausi. :)

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Danke! Das hilft mir sehr!
☺️

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Hallo mominspe!

Ich bin in einer sehr ähnlichen Situation wie du. Ich habe vor knapp fünf Wochen mein Baby bekommen und habe auch schwere Endometriose, wegen der ich sogar erst Anfang des Jahres operiert worden bin. Welche Minipille nimmst du denn? Soweit ich weiß ist für Endometriose am allerbesten ein Präparat mit Dienogest (zB Visanne). Allerdings darf man die laut Fachinformation nicht während des Stillens geben, daher suche ich auch gerade eine Alternative…Die gewöhnlichen Minipillen sind beim Stillen wohl kein Problem aber auch wiederum nicht so gut gegen die Endo wie die Präparate mit Dienogest. Ich finde den Spagat zwischen „zum Stillen geeignet“ und „dämmt die Endo adäquat ein“ echt schwierig :-(

Bearbeitet von Maven789
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Hey,
danke für deine Antwort! Ich sehe gerade erst, dass du geschrieben hast.
Ich hab von meiner Frauenärztin Desogestrel verschrieben bekommen. Also wirklich eine Minipille, die soweit ich weiß auch ganz offiziell in der Stillzeit zugelassen ist.
Ich denke ich werde bald anfangen und sie nehmen. Es hilft ja alles nix. Am Ende klappt es sonst mit keinem weiteren Kind mehr, was auch bitter wäre - abgesehen von den Schmerzen.

Liebe Grüße!