Hallo Ihr Lieben,
Seit über einem Jahr probieren wir ein 2 Kind zu bekommen. Eigentlich würden wir gerne mit IVF beginnen, da ich schon 39 bin. Jedoch stillt mein 1 Kind noch. Er ist schon 2.5. Das Stillen wäre wirklich nicht mehr notwendig und ich bin schon eine Weile bereit, das Thema abstillen anzugehen. Mein Sohn aber garnicht. Ich hatte schon Stillberater da. War in Workshops. Aber nichts klappt. Mit dem KiWu ist mein Leidendruck aber schon hoch. Aber es funktioniert einfach nicht. Er schreit sich so in Rage. Meine Familie wohnt nicht in der Gegend und mein Mann ist oft mit Arbeit unterwegs (bis spät Abend/Nachts) so dass die Version auch nicht besteht, dass Jemand anderes ins ihn ins Bett bringt bis er sich an das Schlafen ohne Brust gewöhnt hat. Meine Hebamme riet mir, mal für 3 Tage wegzufahren, dann klappt das schon. Das kann ich aber nicht, und ich hab auch kicht wirklich Jemanden, der das übernehmen will. In der Kita klappt der Mittagsschlaf auch so. Also weiss ich, dass er es könnte. Aber wenn ich da bin verlangt er die Brust. Auch z.T. noch am Tag. Mit einer unfassbaren Willenskraft. Hat Jemand ähnliche Erfahrungen und es geschafft?
Abstillen bei "älterem Kleinkind"
Der Vorschlag deiner Hebamme klingt tatsächlich wie der beste Weg. Und wenn du übers Wochenende fährst und dein Mann noch einen Tag freinimmt, hast du die drei Nächte doch schon zusammen?
Das Problem bei einem Kind in dem Alter ist, dass er sich auch an Dinge erinnert die länger zurück liegen. D.h. wenn ich nach drei Nächten wiederkomme, dann wird er auch einfach wieder an die Brust wollen. Ich denke bei Kleineren klappt das gut. Aber in dem Alter kann ich mir das nicht vorstellen. Unter der Woche will er zum Mittagsschlaf nicht an die Brust weil er in der Kita ist. Kaum ist wochenende will er ran. Und da sind ka 5 Tage und nicht nur 3
Er wird sich an die Brust erinnern, aber auch ans Einschlafen ohne. Ich habe meine Tochter (23 Monate) letzten Monat mit derselben Methode abgestillt. Sie fragt weiterhin nach Milch, dann erkläre ich ihr, dass es keine mehr gibt seit ich auf Dienstreise war (entspricht der Wahrheit, die Produktion ist quasi sofort weggegangen). Ob ich ihr XYZ vorsingen und den Rücken kraulen soll so wie der Papa. Das funktioniert eigentlich ganz gut.
Was bei uns erleichternd hinzukommt, ist dass mein Mann jetzt 20% der Abende macht. So bleibt die Erinnerung ans “Einschlafen auf Papa-Art” frisch.
Hallo,
da wirst du wohl einen kalten Entzug machen müssen.
Das heißt, seinen Frust darüber aushalten. Anders wird es kaum funktionieren. Er ist noch zu klein um zu verstehen, warum das was immer da war, auf einmal nicht mehr für ihn da ist. Da wirst du mit erklären nicht weit kommen. Auf der anderen Seite ist er zu alt um es einfach so zu akzeptieren, wie du ja schon mitbekommen hast.
Wenn du wirklich nicht mehr willst, dann würde ich es ihm halt immer wieder erklären, ihn trösten und begleiten, aber ihm die Brust nicht mehr geben. Du darfst da nicht rückfällig werden, denn das würde ihn nur verwirren und nichts vereinfachen.
Viel Glück
Meine jüngste ist ungefähr gleich alt. Wir stillen Grade noch abends und morgens, da auch oft zweimal. Bei uns habe ich das Stückchen weise reduziert. Tagsüber erst das zwischendurch weg. Mittagsschlaf klappt in der Krippe ohne, da habe ich das dann auch eingestellt. Allerdings bei uns mit dem Ergebnis, dass sie meistens nicht mehr schläft. Aber sie hält dann ganz gut durch.
Dann kam nachts, da ist sie meistens immer noch sauer. Ich weiß aber, dass es immer nur noch ein Moment ist, den sie wütet, das war vor ein paar Wochen anders. Demnächst ist abends dran und dann irgendwann morgens. Diese Reihenfolge hat bei den beiden großen gut geklappt, sie waren allerdings jünger (bei uns ist die Familienplanung abgeschlossen und ich habe immer ganz gerne gestillt, deshalb zögere ich das "endgültige" Ende eher ein bisschen raus, anders als bei euch).
Was mir immer als Gedanke geholfen hat, ist, mir klar zu machen, dass die Kinder da jetzt sauer und traurig sein dürfen, aber ich das jetzt trotzdem durchziehen kann. Mit dieser Einstellung halte ich dann auch das Geschrei ganz gut aus. Also, nachts liege ich dann da und sag, dass die Brust jetzt aber zu ist und ich weiß, dass ich sie ganz Doll lieb habe und sie ein großes Mädchen ist und dass sie auch so wieder einschlafen kann. Das würde ich auch öfter wiederholen, streicheln, in Arm nehmen (da ist meine Tochter allerdings speziell, sie ist dann sauer und will nicht gestreichelt werden und eigentlich darf ich meistens auch nichts sagen, dann denke ich das einfach für mich, glaube aber, das ist untypisch). Und irgendwann schläft sie wieder ein, inzwischen relativ schnell.
Tagsüber fand ich Ablenkung ganz gut und andere Orte aufsuchen. Weniger im Bett kuscheln, das erinnert nur an Stillen. Nachts einfach durchhalten. Geschlossene Oberteile tragen, zur Not dich auf den Bauch legen. Sag ihm, dass ihr am Morgen wieder stillt und du und deine Brust jetzt aber schlaft. Morgen habt ihr dann eine gute neue Kraft und dann könnt ihr xy machen. Und dann auch machen. Und dich auf ein paar schlechte Nächte einstellen.
Also, Fazit, wenn du wirklich sicher bist, dass du abstillen willst, dann tue es. Ich finde, wenn man sich klar macht, dass man ein Ende der Stillbeziehung möchte, auch, wenn das Kind es anders sieht, dann geht es und du kannst seinen Kummer/Wut/Trauer... begleiten. Darf er auch, ist ja erstmal blöd. Er versteht deine Gründe nicht. Aber du verantwortet die Konsequenzen, deshalb darfst du trotzdem deinen Plan durchziehen.
Meine war auch ein absoluter Brustjunkie. Mit etwas über 2 Jahren wollte ich aber nicht mehr. Sie ist bei mir aber nie ohne Brust eingeschlafen. Und wenn ich sie verweigert habe, dann hat sie so sehr angefangen zu weinen, dass ich doch wieder nachgegeben habe.
Ich habe dann erst tagsüber angefangen. Habe bewusst versucht die Situationen zu vermeiden in denen sie normalerweise auf die Idee kam, die Brust zu verlangen. Das wurde innerhalb weniger Wochen echt deutlich weniger. Wenn sie dann doch gefragt hat, dann habe ich sie versucht mit etwas abzulenken, dass sie besonders mag. Ein spezielles Spielzeug, was sonst weggelegt ist oder ähnliches. Wir haben dann "nur noch" zum Einschlafen Mittags und Abends und Nachts gestillt.
In dem Alter verstehen sie ja auch schon relativ viel und ich habe ihr immer wieder mal gesagt, dass ich gerne abends mal ohne "Mamamilch" sie ins Bett bringen würde. Habe es also angekündigt.
Einen Tag habe ich dann den Entschluss gefasst und es wirklich Abends durchgezogen. Sie hat wie erwartet fürchterlich geweint und getobt. Ich habe eine Spieluhr angemacht und sie getragen und getröstet. Irgendwann ist sie dann auch wirklich eingeschlafen. In der ersten Nacht habe ich sie dann nochmal gestillt. Am Tag danach wieder das gleiche. Aber sie hat schon nicht mehr ganz so viel geweint. Sie wollte aber trotzdem, dass ich mit ihr Laufe auf dem Arm. Nach wenigen Tagen war der Spuk vorbei. Ich hätte nie damit gerechnet, aber sie hat es echt super schnell akzeptiert und plötzlich auch durchgeschlafen ! Auf dauer konnte ich sie natürlich auch nicht jeden Abend tragen, aber das ging dann auch relativ gut, dass ich erst gelaufen bin und mich dann mit ihr hingesetzt habe. Irgendwann reichte hinsetzen und sie war in meinem Arm... Inzwischen reicht es, wenn sie in meinem Arm liegt.
Drücke die Daumen!
Kalten Entzug würde ich nicht übers Herz bringen...
Da hat meine Große mit ihrem Schnuller durch, der musste von heute auf morgen weg, weil sie einen Unfall hatte, durch den die Schneidezähne wackelten. Never ever würde ich so etwas einem Kind freiwillig antun, sie hat so geweint!
Wegfahren bringt in dem Alter nix mehr. Ich war 4 Tage auf Dienstreise, Kind 2,5, danach wurde fröhlich weitergestillt. Ok, vielleicht hätte ich danach eher aufhören können, es war halt ein Einschnitt.
Ich habe das jüngere Kind knapp 3 Jahre gestillt.
Was gut funktioniert hat:
- Vertrösten! "Nein, jetzt nicht, wir stillen morgen wieder".
So haben wir das Einschlafstillen rund um den 2.Geburtstag abgeschafft.
Gut, morgens/vormittags wollte sie dann stillen, aber dadurch wurde es auf jeden Fall radikal weniger.
(Und für einen Eisprung sollte ein Stillpause von 12 Stunden eigentlich reichen).
- Gordon-Methode: dabei definiert man einen Zeitraum ohne Stillen, z.b. von 0.00-2.00 Uhr. Und den dehnt man dann ungefähr wöchentlich in beide Richtungen weiter aus.
Wirklich abgestillt haben wir dann folgendermaßen:
Ich war stark erkältet und trank massenhaft Salbeitee. Mit dem Gedanken im Hinterkopf: endlich geht das wieder, meine Milch wird ja nicht mehr so richtig gebraucht.
Kind bekam die Erkältung aber auch, ich wollte sie anlegen, um ihr ein paar Abwehrkräfte einzutrichtern .
Kind nuckelte kurz, schaute mich erstaunt an und meinte "tommt nix!"
Ich, geistesgegenwärtig: "du bist ja auch schon groß, die Brust weiß das."
Ein paar Tage erzählte sie begeistert mir und jedem anderen:"ich droß bin! Bust weiß das!" Tja, und stillen wollte sie nie wieder.
Das war 4 Wochen vor dem 3.Geburtstag.
Keine Ahnung, ob man so eine Situation künstlich herbeiführen kann.
Ich würde es erstmal mit Gordon und Vertrösten probieren.
Und, wichtig: solange du dein Kind bedauerst, wird das nichts. DU musst aufhören wollen.
Viel Erfolg.