Angst vor dem Stillen

Kann mich jmd. aufmuntern?
Ich bin mit Kind 2 Schwanger und das Thema Stillen beschäftigt mich mega.

Kurz zur Vorgeschichte:
Bei meinem Kind1 konnte ich nicht Stillen, weil das Baby einerseits zu schwach war um aus der Brust zu trinken, weil die Ärzten und Schwestern im KH mir nicht genug erklärt haben und mich eig. regelrecht dazu gedrängt haben, nicht zu stillen. (Ich war aber auch super schwach).

Ich hab die ersten 3 Tage das stillen probiert und es war sooo mega schmerzhaft, mehr als 3 min anlegen habe ich nicht ausgehalten und hatte da schon wieder Panik vor dem ablauf der 3h und ich ihn wieder alegen muss. (mit den 3h wurde mir vom KH so vorgeschrieben).
Ich hab mich so sehr überfordert gefühlt. Milch kam auch keine, (kein wunder habe ja viel zu selten angelegt, was ich damals aber nicht wusste) weshalb der kleine eh nur geweint hat, und meine Brustwarzen waren bereits nach dem 2. Anlegen komplett blutig und offen.

Nach Absprache mit meiner Hebamme habe ich dann das Stillen sein gelassen und pre gegeben. Damit war gefühlt alles besser. Und es ging Bergauf.

Was soll ich nur machen bei Kind2 ?
Mein Mann möchte gerne das ich stille, weil es ebend besser für das Kind ist. Ja das weis ich. Aber ich habe wahnsinnige Angst, es wieder nicht zu schaffen.
Ich muss ja auch Kind1 versorgen und den Haushalt schmeisen und nach dem Mutterschutz wieder 2 Tage a 4h arbeiten gehen. Habe Angst das das nicht klappt, oder das ich eine Brustentzündung bekomme. (Diesen Floh hat mir leider meine SchwiMu ins Ohr gesetzt, da sie nicht möchte, dass ich arbeiten gehe bzw. sie möchte auch mal das kleine Baby füttern)

Eigentlich trauere ich dem stillen schon hinterher, ich würde es schon gerne vesuchen bei Kind2.
Ich habe aber echt wahnsinnige Angst, dass es wieder in diesem Chaos von Kind1 enden wird. Das war alles sehr traumatisch für mich.

Gefühlt entscheide ich mich jeden Tag neu, ich will es probieren / ich lasse es sein.

Ich habe auch Angst, dass das Baby nicht beim Papa bleiben wird, wenn ich stille.

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Hast du eine gute Hebamme? Das wäre schon mal wichtig - die kann am Anfang helfen usb super Tipps geben.
Nur weil du stillst, kann der Papa auch aufs Baby aufpassen. Entweder zB mit abgepumpter Milch arbeiten oder halt pre wenn du länger weg bist.
Dann was ich nur empfehlen kann ist eine stillfreundliche Klinik.
Mir ging es ebenso wie dir nach der Geburt, die Brüste waren direkt blutet lffen und das Stillen anfangs einfach nur eine Qual …
Durch die Hilfe und Tills der Schwestern auf Station + daheim dann die Hebamme war es nach 1-2 Wochen schon viel viel besser und ich bin so froh es durchgezogen zu haben!
Also kann so eine Klinik nur empfehlen - die haben spezielle Fortbildungen und auch spezielle Berater dann auf Station fürs stillen.
Würde versuchen es ohne Stress anzugehen, möglichst gute Unterstützung dazu suchen und wenn es dann klappt ist super, vllt brauch es etwas und anfangs gibt man alte dazu, aber versuchen kannst du es.
Wenn es warum auch immer doch nicht klappt, kann man immer noch zurückrudern!
Ich wünsche dir alles Gute!

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Ja, meine Hebamme ist super. Sie hat sogar angeboten am Tag der Geburt im KH zu mir zu kommen wg. dem Stillen.

Klinik ist bereits ausgesucht (Level1 diesmal) , Stillfreundlich ist sie denke ich.

Hast du einen Tipp, wie ich meinen Eisenwert hochhalten kann? Der war nämlich letztes mal auch definitiv mit Schuld.
Ich trinke immoment jeden Tag diesen MamaEisensaft aus dem Reformhaus.
Meint ihr das bringt was?

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Okay das ist schon mal super! Kann dir noch die Brustwarzensalbe von Lansinoh sowie Multimam Kompressen (mit Silber) ans Herz legen, falls du wieder offene Brustwarzen haben solltest. Aber da hat sicher die Hebamme auch genug Tipps! :)
Mit Eisen hatte ich nach der Geburt auch Probleme, habe ein/zwei Kapseln bekommen und zum glück ging es so dann wieder schnell hoch.
Schau mal noch nach eisenhaltigen Lebensmitteln in Kombi mit Vit C.
Wünsche dir, dass es klappt diesmal

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Ich konnte meinen ersten Sohn auch nicht stillen. Er hatte einen Neugeboreneninfektion und lag kritisch auf der Neo. Er hat das Saugen nie gelernt. Die Schwestern und Ärzte waren aber wirklich sehr sehr bemüht. Hatte insgesamt auch 3 Stillberatungen, aber nein, es sollte und wollte einfach nicht klappen. Ende vom Lied, ich habe 6 Monate die Muttermilch abgepumpt und es war der Horror, aber ich war viel zu fixiert darauf, dass er doch so lange wie möglich zumindest die Milch mit der Flasche bekommt.

Bei Kind 2 habe ich mir dann auch tatsächlich ab und zu sämtliche Horrorszenarien ausgemalt, aber habe dann auch schon immer wieder beschlossen, dieses Mal nicht alles in Stress ausarten zu lassen, falls es wirklich nicht klappen sollte. Tja, er wurde direkt nach der Geburt angelegt und es hat so so gut geklappt, direkt von Anfang an, ohne jegliche Probleme oä.
Es war schon fast wie eine Art Wiedergutmachung fürs erste Mal, es war echt ein Traum, wie gut das alles geklappt hat.

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Das freut mich zu hören, dass du beim 2. keine Probleme hattest. Da habe ich ja zumindest eine Person, mit positivem Ende.
Irgendwie weiß ich nicht, was ich schreiben soll.

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Ach du musst auch gar nichts sagen. Ich dachte, es hilft vielleicht, auch mal etwas Positives zu lesen.
Alles Gute dir/euch

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Ich lege dir sehr eine VORGEBURTLICHE Stillberatung ans Herz. Da werden dir alle Kniffe und Tricks erklärt und rennst nicht mehr ins offene Messer.
Ich hätte sie machen sollen, hab ich nicht, ärgere mich sehr. Aber ich hab mich durchs minutiöse Lesen selbst ins richtige Fahrwasser gebracht und stille seit 1,5J und habe nur am Anfang wenige Flaschen mit MuMi gegeben. Aber auch nur weil ich selbst zu wenig informiert war und weil wie bei dir die BW gerissen waren. Das war wirklich allerhöchste Eisenbahn und diese immer wiederkommende Angst „oh nein, gleich muss ich stillen“… da bin ich wirklich durch die Hölle gegangen.
Es hätte alles nicht so kommen müssen. Also wenn du unbedingt stillen willst, mach es und informiere dich vorher & lass dich nicht bei Schwierigkeiten verunsichern!

Ich kann dir die zwei Frauen empfehlen, auf Instagram, ich kann sie dir per PN nennen, da ich nicht weiß ob ich es hier auf Urbia darf.

Über die 2 Frauen hab ich mich ausschließlich informiert.

Alles Gute weiterhin!

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darfst mir gerne eine PN schreiben,
für eine vorgeburtliche Stillberatung habe ich einen Termin im März (mein ET ist Mitte April).

Ich weis noch nicht ob ich wirklich stillen will. Eigentlich schon, aber ich habe immer ein aber im Kopf.

Ich veemute ich habe die ersten Wochen mit Kind1 noch nicht verarbeitet...

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Ich bin nicht auf der Seite der Stillmafia, bei weitem nicht. Ich akzeptiere, ob der eine Flasche gibt oder stillt.
Ich lege dir aber wirklich ans Herz, es zu probieren. Du kennst nun den anderen Weg und nach den ganzen Informationen, wirst du dich bestimmt aufs Stillen einlassen.

Ich habe keine Erfahrung gehabt, meinem Kind ging es gut … und ich war bis zum Tag vor der Geburt auch noch nicht 100% entschlossen.
Hatte Notfallflaschen und PreNahrung daheim.

Die Namen schicke ich dir jetzt!

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Ich fand das stillen bei beiden Kindern am Anfang schwierig,aufreibend und mit Tränen verbunden.
Meine Große hat zwar von Anfang an Interesse gezeigt,hatte aber einen Neugeboreneninfekt und daher schwach.Ich habe die ersten 4 Wochen gefühlt nur angelegt und abgepumpt.Am Anfang hatte ich zu wenig Milch,ich muss aber auch gestehen,dass ich nach beiden Geburten 1-2 Wochem keinen Hunger verspürte und beim 1.Kind sehr wenig gegessen habe.Bis mir meine Mutter ordentlich den Kopf gewaschen hat.Ich habe dann auch viel Fencheltee und Malzbier getrunken und die große letztendlich fast 2 Jahre gestillt und es genossen.
Der Kleine kam leider auf die Neointensiv und hat 3 Tage lang keinerlei Interesse an der Brust gezeigt.Er hatte eine Magensonde und ich musste abpumpen.Es hat mich 4 Wochen gekostet,ich habe gestillt mit Hütchen,abgepumpt und Pre zugefüttert.Meine Hebamme stand mir super zur Seite und irgendwann war der Knoten geplatzt.Jetzt ist er fast 6M alt und liebt seine Milchbar.Aber die ersten Wochen waren wirklich heftig und ich am Ende.
Wichtig ist eine gute Hebamme,ein stillfreundli hes KH und Mut.Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen.
Wenn es dich aber zu sehr stresst,dann gibt es eben Fläschchen.Du weißt ja,dass auch das super ist für die Kleinen.

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Hey,
wenn DU es gerne probieren magst, kann ich dir folgende Tipps geben:
- Mach einen Stillvorbereitungskurs. Der war für mich wirklich wertvoll, weil ich so z. B. wusste, worauf ich beim Baby achten muss, und was normal ist und was nicht.
- Wähl ein stillfreundliches Krankenhaus. Die Stillberatung im KH war für mich super, weil mein Kleiner anfangs auf der einen Seite nicht gut getrunken hatte. So konnten wir noch im KH andere Stillpositionen ausprobieren, und die Stillberaterin konnte direkt unterstützen / korrigieren.
- Schau, dass du eine Hebamme hast, die dich unterstützen kann. Auch die Unterstützung von deinem Partner ist wichtig.
- Als Hilfsmittel: Silberhütchen, viel Luft an die Brustwarzen lassen, und ich fand die Rafael-Brustwarzensalbe super.
- Was mir auch geholfen hat (aber das wollen nicht alle "riskieren"): Ich hab schon früh ab und zu abgepumpt, um die Brustwarzen zu schonen. Die abgepumpte Milch haben wir dann direkt im Anschluss mit der Flasche gegeben. Dadurch nimmt er bis heute gut die Flasche, trinkt danach aber auch wieder gut an der Brust.

Ich hatte wochenlang offene Brustwarzen, und hab wirklich zum Teil geweint, weil ich wusste, er will gleich wieder trinken. Seit ich aber schmerzfrei stillen kann, ist es das Schönste was ich mir vorstellen kann (und ausserdem total praktisch). So im Nachhinein war es das Durchbeissen wirklich wert.

Und jetzt noch das ABER:
Wenn du nur stillst, weil den Mann will, dass sein Kind gestillt wird, dann lass es bitte :-) Unter Druck wird es für alle Beteiligten nur noch schwieriger...
Ich finde, das sollte ganz allein DEINE Entscheidung sein. Die Meinungen von deinem Mann oder deiner Schwiegermutter sind nicht wichtig.

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Danke, für deinen Beitrag.

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Hallo Koda-der-Baer,

Zunächst - fühl dich gedrückt! Da scheint einiges in dir vorzugehen!

Die Erfahrung die du mit deinem ersten Kind gemacht hast muss GARNICHTS mit der Erfahrung zu tun haben die du mit deinem zweiten Kind haben wirst!

Ich habe mich auch nach wenigen Tagen des Zwillinge Stillens drängen lassen die Flasche einzusetzen….ich würde das heute anders machen und habe es sehr bereut! Ich habe dann 3 Monate für 2 Kinder VOLL abgepumpt (2.5L am Tag!) und habe mir schlussendlich die Hilfe einer Stillberatung geholt! Gottseidank! Einen Zwilling habe ich mit 3 Monaten wieder voll an die Brust bekommen - meine Jungs sind jetzt 8 Monate alt und ich stille immer noch voll. Der andere Zwilling bekommt nachwievor die Milch abgepumpt - ABER mit dem Becher! Warum? Weil es stillfreundliche Möglichkeiten gibt ein Baby zuzufüttern ohne die Stillbeziehung durch künstliche Sauger zu gefährden!

Was viele vergessen - sowohl Mama als auch Baby müssen das Stillen lernen. Leider kursiert immer noch der Mythos in der Gesellschaft, dass das Stillen etwas total intuitives sei und FRAU das doch können muss?!?!?! Grrrr - da qualmt es mir aus den Ohren!

Mach einen guten Stillvorbereitungskurs, kontaktiere eine Stillberaterin um sie bei Stillproblemen DIREKT miteinbeziehen zu können, lass dich nicht zu etwas drängen womit zu dich nicht wohl fühlst und kommuniziere klar, dass wenn du zufüttern musst, dass du dies stillfreundlich machen willst (Brusternährungsset, Becher oder Löffelflasche). Es klingt für mich so als würdest du dem ganzen gerne eine Chance geben…. Lass dich nicht entmutigen!

Nahezu jede Frau kann stillen - und diejenigen die es nicht können/konnten haben/hatten seltene medizinische Kontraindikationen…das Problem ist, das Frauen nicht ausreichend informiert werden!

p.s.: deine SchwiMu darf die Beine stillhalten - sie hat ihre eigenen Kinder füttern oder stillen dürfen….offen gesprochen finde ich ihr Verhalten sehr egoistisch…Dir Angst zu machen, nur um den eigenen (völlig unberechtigten Wunsch) zu erzwingen! Bei mir durfte/darf niemand mein „Becherbaby“füttern - essen gibt es nur bei Mama. Punkt! Und halten durfte die 2 auch die ersten 2 Monate keiner - also war das Thema eh vom Tisch;-)

Du schaffst das!

Ganz liebe Grüße Veve98

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Danke für deinen Erfahrungsbericht.

Weis jmd. ob man eine Stillberaterin zusätzlich zur Hebamme von der Krankenkassen bezahlt bekommen kann?