Hey ihr Lieben,
mich würde mal eure Meinung zu den Aussagen hier interessieren.
In dem Video ging es darum, dass eine Mutter für ihre Kinder gekocht hat und eben ALLES selbst gemacht hat. (Mehl gemahlen, Schokolade aus Kakaobohnen hergestellt usw.) was ja eigentlich echt faszinierend und ganz toll ist! Aber wir Eltern kennen das ja. Man gibt sich Mühe und das Kind rührt sein Essen nicht an, und möchte einfach lieber Nudeln essen.
Was sagt ihr dazu?
Ist es die Schuld der Eltern, dass das Kind nur einseitig essen will?
Ich finde das ist wie so vieles nicht schwarz/weiß.
Einerseits stimmt es schon, dass man vielleicht nicht sofort nachgeben sollte, wenn das Kind gesundes Essen ablehnt.
Andererseits soll ein Kind ja auch lernen, dass es über seinen eigenen Körper bestimmen darf und dazu gehört auch, dass es entscheiden darf wenn es etwas nicht essen möchte.
Ich halte es für völlig normal, dass Kinder Phasen haben in denen sie nur ganz bestimmte Sachen essen wollen und bin der Meinung, dass man das auch nicht unterbinden muss. Aber falls es mehr als nur eine Phase ist, dann sollten die Eltern schon versuchen (ohne Zwang) das Kind zu motivieren wieder vielseitiger zu essen.
Wenn der Knirps offensichtlich Hunger hat, aber partout nicht das essen will, was auf dem Tisch steht, bleibe ich so lange hart, bis er ein Löffelchen probiert hat.
Meist ist es 50:50 dass er dann begeistert weiter isst - oder eben nicht. Dann bekommt er Alternativen angeboten.
Er darf auch den Basilikum auf den Nudeln mit Tomatensoße verweigern. Ja dann macht man das grüne fitzelchen halt weg. Und dann isst er weiter.
Er darf auch mal keine Lust auf deftig haben und stattdessen Joghurt fordern. Ist doch ok, ist doch bei uns Erwachsenen auch nicht anders. Ja dann hab ich halt Pech mit meinem liebevoll geköchelten Essen.
Er isst z.b. liebend gerne Pasta - will aber partout keine Lasagne. Tja nu, dann passen wir uns eben an und überbacken Penne statt Lasagneplatten 🤷
Also so ein bisschen entgegen kommen müssen sich schon alle Beteiligten.
Unser werter Herr Knirps klappert ja, so dünn ist er, daher hat er auch das eine oder andere Sonderrecht, wenn er dafür mehr isst. Z.b. nach dem Essen Kekse fordern - ja gerne, wenn dadurch noch ein paar zusätzliche Kalorien im Kind landen 😅
Puh. Da frage ich mich als erstes, wie viel "Disziplin" die Kinder da wohl aushalten müssen und wie lange man sie (weinend) vor ihrem Teller sitzen lässt, bis sie was essen.
Man kann ihnen Essen anbieten, sie motivieren, ihnen ein Vorbild sein und vielleicht auch Deals machen (iss ein bisschen Gurke, dann gibt's noch Nudeln). Aber am Ende des Tages werden sie halt nicht alles essen und auch nicht immer das essen, was du willst. Ich esse auch nicht alles und rechtfertige mich dafür nicht. Und nein, manches will ich auch nicht Mal probieren, sondern esse es aus Prinzip nicht. Und das ist okay! Hier geht es um den eigenen Körper, das ist ein sensibles Thema. Und mit Zwang - oh sorry, DISZIPLIN, muss man gerade in so jungen Jahren aufpassen, dass man nicht auf die erste Essstörung zu steuert.
Das unterschreibe ich so.
Ich musste als Kind alles essen, was auf den Tisch kam.
Besonders schlimm waren für mich, Wirsing, rosenkohl und Co.
Selbst wenn ich gewürgt hatte oder mich übergeben musste, musste ich aufessen. Mein Vater duldete da keinen Widerspruch.
Was hat es gebracht? Sobald ich mich erfolgreich wehren konnte, habe ich überhaupt kein grünes Gemüse mehr gegessen. Bis weit ins Erwachsenenalter. Selbst Gurke und Salat konnte ich nicht anrühren. Obwohl mir das eigentlich schmeckte. Zucchini esse ich erst seit 4 Jahren wieder.
Es hat lange gedauert, bis ich das wieder im Griff hatte.
Deshalb würde ich meine Kinder niemals zwingen etwas zu essen.
Bei uns kommen die Dinge immer mit auf den Teller die sie mag oder nicht kennt. Wenn sie probiert, wunderbar, wenn nicht, dann ist das auch völlig oke.
Dadurch dass bestimmte Sachen aber immer wieder mal auf dem Teller auftauchen, probiert sie auch irgendwann, weil manchmal die Neugier doch überwiegt. Schmeckt es ihr dann trotzdem nicht, werd ich einen Teufel tun und sie nötigen das zu essen. Weil ich weiß, dass es sich fürchterlich anfühlt.
Ich verstehe nicht, was der Begriff "Disziplin" in diesem Zusammenhang bedeuten soll. Klingt etwas nach strammstehen und nicht nach Freude am Essen.
Nach meiner Erfahrung bringt es am meisten, mit gutem Beispiel voran zu gehen. Wenn Kinder durch Beobachtung und Nachahmung lernen, was essbar und lecker ist, dann ist der Schlüssel der Erwachsene, der es vor macht. Dabei sollte jedem klar sein, dass es ein langsamer Prozess ist. Ein Elternteil, der sich küchentechnisch bis zur Selbstaufgabe aufopfert, wird wohl mit Enttäuschungen rechnen müssen.
Am besten einfach die Kirche im Dorf lassen. Irgendwann läuft es bei den meisten.
Ich habe früher als Kind und Teenager auch sehr wenig gegessen. Vor allem Gemüse. Da ging eine ganze zeitlang nur Salatgurke.
Hätten meine Eltern das nicht akzeptiert, hätte ich halt nichts mehr gegessen. Wenn ich was nicht wollte, dann habe ich es auch nicht gemacht.
Auch heute esse ich keine Tomaten oder Pilze und die esse ich auch nicht, wenn man mir die 2h vor die Nase stellt 🤷🏽♀️
Hi,
mein Großer war als Kind schon immer etwas speziell beim Essen. Gläschen etc. hat er immer so gut wie alles gegessen, außer die mit Fisch :D.
Als es dann an den Familientisch ging, hat er sich fast nur von Fleisch ernährt und wollte keine Beilagen groß. Mal ne Nudel, etwas Kartoffelbrei, aber nie große Mengen. Er hat sein Freitägliches Mettbrötchen mit Opa geliebt und da echt viel gegessen. Dann fing er an auch Beilagen wie Kartoffeln und Nudeln zu essen, aber nach wie vor kein Gemüse, außer Gurke. Dann aß er nur noch Beilagen, fast 1,5 Jahre lang hat er sich quasi vegetarisch ernährt. Mal ein Stückchen Schnitzel oder mal ne Scheibe Wurst beim Metzger, das war alles. Dann hatte er so seine festen Gerichte die eben gingen. Mit 5 fing er ganz langsam mal an auch wieder neue Sachen zu probieren und ist inzwischen zwar immer noch nicht wahnsinnig vielseitig in der Essensauswahl, aber er probiert neue Sachen. Mit Avocados haben wir jetzt noch ein zweites Gemüse gefunden das er isst. An Obst bleibt es aber bei Banane und Apfel.
Besonders gut ist es inzwischen im Urlaub, wenn wir Buffet haben, da hab ich gesagt, es wird einfach mal jeden Tag etwas Neues probiert und sie dürfen selbst aussuchen was. Da hat er sogar Muscheln probiert (fanden wir beiden nicht so lecker) auch die Zwiebelringe, waren nicht so nach seinem Geschmack, aber er hat alles probiert und kann inzwischen auch bei Sachen die nicht so lecker sind, aber nicht super schlecht schmecken die mal essen, wenn es nichts anderes gibt. Inzwischen geht sogar bedingt Tomatensauce. Gefühlt sind meine Kinder die einzigen gewesen, die keine Spaghetti mit Tomatensauce mögen :D Außer auf Pizza.
Gestern meinte er, er würde gerne Sushi probieren, also werden wir demnächst mal Sushi holen.
Unsere Kleine war weniger wählerisch als Kleinkind, ist aber dafür inzwischen etwas mäkliger geworden.
Ich schaue, dass es immer was passendes für jeden gibt und das wir einfach mal neue Sachen probieren. Aber es darf ausgespuckt werden, wenn es gar nicht schmeckt und dann gibt es eben was anderes. Wir haben immer Brot und Butter da, also für den Fall der Fälle, gibt es eben das.
Ich geh an die Sache pragmatisch ran und werde meine Kinder nicht hungern lassen, nur damit sie dann ggf. mit Wiederwillen was essen. Ich habe bei meinen beiden wirklich das Gefühl, dass es nicht schmeckt. Denn sie haben auch im Kindergarten dann nicht einfach mitgegessen, nur weil die anderen es dann auch essen. Das haben mir ja viele gesagt, dass es dann schon anders wird, wenn sie sehen, das andere Kinder das auch essen.
Meinen Kindern war das herzlich egal. Wenn es XY schmeckt ist das ja gut für ihn, ich mag das nicht. Da blieben sie beinhart. Lediglich eben mal neue Dinge probieren war dann einfacher, wenn sie gesehen haben, dass es anderen Kindern auch schmeckt. Aber das einzige was neu bei meinem Sohn dazu kam war Müsli. In 3 Jahren Kindergarten, war das, das Einzige was er dort probiert und für gut befunden hat und wir so in den Nahrungsplan aufgenommen haben. Bei meiner Tochter ähnlich.
Sie sind jetzt 6 und 9 und fit und gesund, es scheint ihnen nicht zu schaden. Mein Mann isst auch kein Gemüse oder Obst groß. Nur wenn er mal Lust drauf hat. Auch als Kind schon. Auch dem konnte man nichts unterjubeln. Gemüse in Frikadellen oder so. Hat er sofort gemerkt, genau wie meine auch.
Für mich ist es wichtig abwechslungsreich und überwiegend gesund zu kochen. Und mit gutem Beispiel voranzugehen.
Wir ermutigen auch, immer wieder mal zu probieren.
Darüber hinaus möchte ich kein heulendes Kind am Esstisch haben, was gezwungen wird xyz zu essen oder zu probieren. So ging es mir nämlich und das hat mir zunächst definitiv keine gesunde Einstellung zum Essen vermittelt.
Es ist völlig okay, wenn nicht alles gegessen wird, ich mag ja auch nicht alles.
Meiner Erfahrung nach funktioniert das Probieren (und dann oft auch Essen) oft am besten, wenn schon mal eine sichere Komponente beim Essen dabei ist. Die wird sicher gegessen und oft ist dann der Wille größer und die Neugierde da, auch noch von den anderen Dingen zu essen.
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