Hinteres Zungenbändchen trennen - kommen zu keiner Entscheidung

Hallo zusammen,

zu diesem Thema gibt es ja schon zig Beiträge, trotzdem wollte ich auch nochmal meine Gedanken und Überlegungen teilen. Unser 2,5 Monate alter Sohn hatte von Anfang an etwas Probleme beim stillen wobei die zunächst nur darin bestanden haben, dass er ewig getrunken hat und nie zu Ende kam und ich seine "Trinkzüge" immer gespürt hat, es hat aber nicht wirklich weh getan und er hat mehr als ordentlich zugelegt.

Inzwischen ist es leider für mich doch sehr schmerzhaft geworden - ich hab das Gefühl er macht den Mund nicht richtig auf und hält sich mit den Lippen/Kauleisten an der Brustwarze fest die auch dementsprechend verformt aussieht. Außerdem hat er immer viel Luft im Bauch und Koliken, sauren Reflux, Milchzunge, nach wie vor langsames Trinken, kommt nicht richtig zur Ruhe etc... also alles "Zungenband"-Symptome aber eben auch durch einfach Baby-sein verursacht möglicherweise.

Vor allem die Schmerzen beim Stillen und seine Koliken und ihn da ständig mit Schmerzen zu sehen lassen uns aktuell auf dem Zahnfleisch gehen... Kinderärztin, Osteopathin, ICBCL Stillberaterin... sagen alle das Zungenband ist kein Problem. Einzig die Kinderzahnärzin (die damit natürlich auch sehr gut verdient) sagt es muss gekürzt werden.

Da wir eine recht dramatische Geburt hatten bei der sowohl er als auch ich am Ende versorgt werden mussten, sagt mein Bauchgefühl eigentlich dass ich ihm keiner Prozedur (auch wenn so viele sagen dass nicht schlimm) antun möchte die dann auch noch erfordert, dass ich ihm für 4 Wochen alle 4 Stunden die Wunde dehne etc..... (wird ja von einigen als schon "traumatisch" für das Baby beschrieben und bei unserem Sensibelchen...) Außerdem hab ich vor kurzem mehrere Artikel gelesen in denen wirklich auch die Rede davon war dass Kinder danach gar nicht mehr getrunken haben... Sicher ein Einzelfall aber bleibt natürlich im Kopf. Auf der anderen Seite können wir so wie aktuell irgendwie auch nicht weitermachen - die Koliken verwachsen sich hoffentlich, aber es wär ja auch blöd wenn ich abstillen müsste.

Vielleicht stand hier jemand mal vor der gleichen Entscheidung oder hatte ähnliche Probleme?

Wie fandet ihr bzw. eure Babies diese Nachsorge-Übungen?

Danke schon mal für eure Meinungen und Input!

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Wir hatten einen grenzwertigen Befund seitens des Kinderarztes und haben daher erstmal beobachtet.
(Der eine sagte es sei OK, der andere sagte es könnte Probleme geben. Dadurch, dass es mein zweites Kind war, konnte ich natürlich vergleichen).
Letztlich bin ich nach 2 Monaten hin und habe um eine Überweisung gebeten (hab ein bisschen Druck gemacht).
Bei uns macht das eine Kinderärztin, die gleichzeitig IBCLC Stillberaterin ist.
Es wurde also geschnitten - Nachsorge laut ihr nicht notwendig, da die Babys die Zunge so viel bewegen, dass da gar nichts wider zusammenwachsen kann - anders sieht es wohl bei Lippenbändchen aus.
Daher war das für uns eine 2 Minuten Aktion 😅
Danach hab ich sie gestillt, die Ärztin hat noch mal drüber geschaut und gut war.
Seit dem haben wir keine Probleme mehr mit abrutschen, schnalzen oder dergleichen.

Der Eingriff hat 50€ gekostet 🤷🏻‍♀️

Bearbeitet von GhostSitter
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Danke dir für deine Rückmeldung! Ich werde nächste Woche auch nochmal unsere Kinderärztin fragen, bisher meinte sie es gäbe nichts zu schneiden aber da hatte ich auch die Schmerzen noch nicht.

War es bei euch denn das vordere also direkt sichtbare Bändchen oder auch eher dieses "verdickte"?

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Der Eingriff selbst war bei uns gar nix, also das Baby hat es quasi gar nicht gemerkt. Übungen mussten wir nicht machen, die Kiä meinte das passiert durch das Stillen eh automatisch. Es war alles ganz undramatisch.

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Bei K1 und K2 musste das Zungenbändchen durchtrennt werden.

War ne 2 Minuten Geschichte - Kind merkt nichts davon und dehnen oder sonstiges mussten wir hinterher auch nicht machen.

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Huhu,

Ich verstehe dich, mein Zwerg hatte ein ähnliches Problem und ich hatte auch überlegt, ob ich ihm die Prozedur zumuten möchte, weil wir beide auch einiges durch hatten nach der Geburt. 🙈

Meine Hebi hatte am Anfang schon gesagt, dass die Länge des Zungenbandes grenzwertig sei, es wurde aber erstmal nix gemacht, weil er auch gut zugenommen hatte.
Als er älter wurde, hatte ich das Gefühl, dass er das Vakuum nicht mehr richtig halten konnte und es sprachen natürlich auch noch viele weitere Faktoren fürs Zungenbändchen (Reflux, Herzzunge, Müdigkeit beim trinken, Milchzunge, Saugbläschen....).
Wie hatten vorher noch einen Termin bei einer Logopädin, die das auch nochmal bestätigt - und die Durchtrennung empfohlen hatte. Also haben wir sein Zungenbändchen UND das Lippenbändchen (war auch nötig) via CO2 Laser durchtrennen lassen, als er 11 Wochen alt war.
Danach war es wirklich schlagartig besser und das Stillen direkt nach dem durchtrennen auch ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Aber ich muss ehrlich sagen, dass die Nachsorge für mich danach echt grausam war! Mir blutet jetzt noch das Herz, wenn ich daran zurück denke...gerade, wegen der ersten beiden Wochen, als ich ihn dann ja auch Nachts aus dem Schlaf holen musste, um Lippen - und Zungenband zu dehnen... für mich war das wirklich schlimm. 😥

Für das Endergebniss würde ich es wieder machen lassen, weil es ihm natürlich echt geholfen hat....aber emotional war's für mich, besonders die ersten Tage, echt hart. 🙈

Uns hat die Logopädin nochmal sehr geholfen, vielleicht wäre das noch eine Anlaufstelle für dich.

Alles Gute 🌺

Bearbeitet von Ali.ne
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Vielen Dank für deine Antwort, das klingt wirklich genau wie bei uns🙈... Ich hatte gerade auch nochmal einen Termin mit einer Stillberaterin die auch Logopädin ist - sie hat uns nochmal ein paar Übungen gezeigt aber meinte auch, dass das Band schon gut sichtbar ist...

Hatte dein Kleiner denn direkt nach dem Lasern Schmerzen? Und ist der Reflux bei euch danach auch besser geworden?

Freue mich dass es bei euch besser geworden ist 🍀

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Ich glaube nicht, dass er wirklich Schmerzen hatte. Ich hab ihn direkt nach der Durchtrennung gleich angelegt und auch einige Male danach, also als wir dann auch schon wieder Zuhause waren - das ging wirklich immer super und er machte nicht den Anschein, als ob er Schmerzen hätte. Sogar das Dehnen hat er beim zweiten Mal dann auch ohne Schreien mitgemacht und sogar noch kurz gelacht.
Abends hat er dann allerdings die Brust verweigert (jedoch nur eine Seite) und sehr viel geschrien. Er hat ein Schmerzzäpfchen und Muttermilch-Eis auf die Stellen gelegt bekommen aber das ging trotzdem so weiter...bin überzeugt, dass das hauptsächlich die volle Reizverarbeitung war, was man natürlich verstehen kann..🥺 Darüber wurden wir auch von der Kinderzahnärztin, die das gemacht hat informiert, dass das Abends oft so kommt und damit zusammenhängt. Muss sagen, die Frau Doktor und ihr Team waren einfach echt richtig super.

Ob der Reflux besser wurde...hüm...ja und auch nein. 😅🙉
Ich hatte schon das Gefühl, dass es diesbezüglich auf jeden Fall etwas zum Positiven verändert hat, allerdings hat mein Knopf einen diagnostizierten, stillen Reflux, so dass wir da glaube ich ein schlechter Maßstab sind. 😅
Ich hatte aber wie gesagt schon das Gefühl, dass die Symptomatik an sich besser wurde, nur ganz hat es das Problem natürlich nicht behoben, weil's nicht die alleinige Ursache war. 🙉

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Hey,

wir hatten auch so eine unklare Geschichte und haben den Schnitt dann durchführen lassen.
Bei uns war es aber die Logopädin, die am entschiedensten für den schnitt plädiert hat nachdem wir mit viel Training schon vordehen konnten aber die Symptome blieben.

Ich glaube nicht, dass mein Baby schmerzen beim Schnitt oder beim aktiven Wundmanagement hatte. Gefallen hat es ihm aber nicht. Trotzdem wir das Wundmanagemen in der Logopädie vorher schon spielerisch geübt hatten ist es natürlich doof immer in den Mund gefasst zu bekommen. Traumata daruch halte ich aber für ausgeschlossen.

Es wurde bei uns im Anschluss aber auch dramatisch besser.