Vom Stillen genervt und überreizt - jetzt schon?

Hallo zusammen!
Mein Sohn kam am 1.1. relativ ungeplant via Kaiserschnitt zur Welt, weil ich das HELLP- Syndrom entwickelt hatte. Es ging mir vorher schon wochenlang nicht gut und ich habe sehr abgebaut.
Mir ging es die ersten Tage danach auch wirklich schlecht, inzwischen geht es soweit wieder.
Ich hatte eigentlich nicht vor, zu stillen. Ich habe aufgrund meiner Vorgeschichte ein Problem mit Berührung im Intimbereich und an den Brüsten. Teilweise ist es schon ganz schlimm, wenn ich mich nur ausziehen soll.
Irgendwie kam es dann aber doch so, dass ich gestillt habe und eigentlich klappt das auch wirklich gut.
Ich weiß, wie froh ich darum sein müsste, weil andere gerne würden und wirklich Probleme haben.
Aber es macht mich echt fertig. Ich esse nicht genug, nehme zur Zeit stark ab und schaffe es nicht, die zusätzlich benötigten Kalorien zu mir zu nehmen.
Mein Sohn ist eigentlich ein echter Sonnenschein, aber dieses teilweise stundenlange Nuckeln, Einschlafen, Nuckeln, Einschlafen macht mich echt kirre. Gefühlt hänge ich den halben Tag oben ohne herum und das stresst mich wirklich sehr.
Ich hab schon richtig Angst davor, mit ihm das Haus zu verlassen, weil es mir davor graut, in der Öffentlichkeit stillen zu müssen.
Mein Mann würde sich eigentlich auch gerne mehr mit ihm beschäftigen, aber er will halt dauernd gestillt werden...
Jetzt plagt mich das schlechte Gewissen, weil Muttermilch natürlich besser ist als Pre und irgendwie hab ich auch Angst, bei der Flaschenernährung was falsch zu machen. Oder ich stelle mir das zu leicht vor und am Ende bin ich dann nur noch mit dem Zubereiten und Spülen von Flaschen beschäftigt....?
Ich weiß auch nicht.
Mit meiner Hebamme habe ich darüber gesprochen, Schnuller zu geben, um die Brust auf die Nahrungszufuhr zu reduzieren oder abzupumpen, damit mein Mann auch mehr machen und nachts füttern kann, aber von allem rät sie mindestens die nächsten 4 Wochen ab.
Wie sind da so die Erfahrungen?
Hat jemand eine Idee oder war in einer ähnlichen Situation?

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Wieso pumpst du nicht einfach ab und gibst es im Fläschchen?

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Laut meiner Hebamme soll man das auf gar keinen Fall innerhalb der ersten 6 Wochen nach der Geburt machen, weil das nicht gut sei und man erstmal eine "Basis" schaffen müsse

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Frag 3 Hebamme und du bekommst 3 verschiedene Meinungen.
Meine Hebamme hat mir direkt in den ersten Wochen eine Milchpumpe gegeben und unser Kind wurde sehr lange (mehrere Monate) im Wechsel gestillt und mit Flasche gefüttert, bis ich mit stillen allein klar kam. Es gab keine Saugverwirrung bei unserem Kind. Allerdings hat es keine Art von Schnuller angenommen. Das hatte aber später auch sein gutes (da wir ihn nicht angewöhnen mussten).
Mein persönliches Ziel war bis zur ersten Impfung zu stillen. Am Ende hat es dann doch so gut geklappt, dass ich gestillt habe, bis ich das Gefühl hatte, mein Kind hat keinen Bock mehr drauf.

Bearbeitet von Gartenhibiskus
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Also zum stillen gehören ja immer zwei und es ist total wichtig, dass du auf dich acht gibst und auf dich hörst, wenn du dich damit nicht wohl fühlst. Du bist ja für euer Kind eine bessere Mama wenn es dir gut geht und du dich wohl fühlst! Das überwiegt gegenüber der Muttermilch finde ich… ja Muttermilch ist das beste und PRE kommt nicht exakt da ran, aber du hast schon ganz viel damit getan dass du überhaupt gestillt hast! Und es werden sooo viele Kinder mit PRE groß! Wenn es deiner mentalen Gesundheit nicht gut tut und du merkst es würde dir ohne sehr viel besser gehen, dann wäre ich für abstillen. Oder doch erstmal abpumpen und Mumi über Fläschchen geben! Das macht man ja aus dem Grund lieber nicht, um eine Saugverwirrung zu vermeiden, aber wenn du eh lieber nicht mehr stillen möchtest, könnte dir das ja egal sein? Vielleicht hilft dir da auch eine differenzierte Stillberaterin weiter, die nicht zur Stillmafia gehört und auch beim abstillen usw berät.

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Danke für den lieben Beitrag 😘
Ich kann meine Gefühle da gar nicht so ganz klar äußern. Ich würde nicht sagen, dass ich unbedingt abstillen will, aber die Frequenz schafft mich im Moment extrem. Der kleine Mann trinkt teilweise stundenlang zwei Schlucke, schläft ein und sobald ich die Brust einpacke, wacht er auf und trinkt wieder zwei Schlucke.. Und das schlaucht mich sehr, weil ich hier stundenlang mit nackter Brust sitzen muss und das Genuckel die Brust auch wund werden lässt.
Würden wir alle 2 Stunden für 30 Minuten stillen, wäre das alles leichter für mich. Aber das brauche ich dem Baby natürlich nicht erklären 😅
Die Stillberatung ist eine gute Idee, da schaue ich mich mal um.

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Ich bin auch eine stillende Mama. (Mein 3. Kind) Seit 2 Tagen gebe ich am Abend ein Fläschchen mit meiner Milch. Ich pumpe auch gerade wieder ab. Habe schon gleich nach der Geburt probiert ob sie das Fläschchen annimmt. Hat sie. Saugverwirrung gab es keine.
Vielleicht hols du dir noch eine zweitmeinung einer anderen Hebamme ein - ich habe nämlich auch noch nie gehört, dass man anfänglich nicht abpumpen darf.
Mit dem Fläschchen trinkt sie deutlich effizienter als an der Brust mit der sie gerne spielt und sie auch als Schnuller benutzt.
Alles liebe,

Lausam

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Ich habe durch das Stillen auch stark abgenommen, wesentlich mehr als die während der Schwangerschaft angelegten Reserven. Aber wenn du erst am 1.1. entbunden hast, wird jetzt wahrscheinlich auch noch Wasser und so dabei sein.

Ich fand das Stillen in den ersten 2-3 Wochen relativ schmerzhaft. Die Schmerzen sind dann aber von einem auf den anderen Tag verschwunden. Danach lief es ganz entspannt. Ich habe es mir mit Baby im Bett gemütlich gemacht und Musik gehört. Weil ich immer enormen Hunger und Durst bekommen habe, habe ich mir etwas ans Bett gestellt. Nach einer Weile hat sich dann auch ein Rhythmus entwickelt. Dann konnte ich auch geplant weggehen, ohne draußen stillen zu müssen. Das wäre mir nämlich auch unangenehm gewesen.

Du bist ja noch ganz am Anfang. Ich würde der Sache noch ein bisschen Zeit geben und dann entscheiden.

Bearbeitet von LiEmNel4
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Dankeschön für die lieben Worte ❤️
Das macht auf jeden Fall Mut!
Klar, am Anfang ist noch alles super chaotisch und ohne Muster. Das wird wahrscheinlich wirklich mit jeder Woche einfacher...
Hunger hab ich leider gar keinen. Ich muss regelmäßig Essen gebracht bekommen, sonst würde ich hier in meinem Sessel einfach mumifizieren 😅 ich hoffe, das löst sich irgendwann wieder. Ich bin zwar schon immer sehr dünn, aber Hunger hatte ich eigentlich immer.

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Es wird nicht so bleiben, wie jetzt im Wochenbett, in vielen Fällen wird das stillen weniger und einfacher. Aber es spricht auch überhaupt nichts dagegen, das Fläschchen zu geben. Allen Beteiligten soll es schließlich gut damit gehen, und niemanden von außen geht das etwas an, wie du und dein Sohn das löst.
Ich selbst stille Langzeit, auch das geht genauso wenig jemanden was an. Wenn du im Moment noch nicht entschlossen bist, auf die Flasche zu wechseln, hilft es dir vielleicht, wenn du dir ein Zeitfenster vornimmst, einen Termin setzt oder so: Ich mache es jetzt noch 1 oder 2 Wochen (was immer sich gut anfühlt) mit, und wenn ich es dann immer noch so unangenehm finde, lass ich es sein. Vielleicht gibt dir das eine Perspektive und ein besseres Gefühl?
Ansonsten - wenn du weiter stillen möchtest würde ich auch noch eine Weile auf Schnuller oder Flasche zusätzlich verzichten. Das kann es dann viel schwieriger machen, das würde ich persönlich nicht riskieren. Aber wie gesagt: Stillen ist kein Muss! Die Zusammensetzung von Muttermilch ist super, aber Flaschennahrung ist ja auch nicht schlecht. Dass dein Baby Nähe bekommt, Menschen hat, die sich gut um seine Bedürfnisse kümmern, ist viel wichtiger. Und dazu ist es notwendig, dass du dich wohl fühlst. Lass dir nicht reinreden.

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Dankeschön ❤️ das hast du schön geschrieben.
Ich bin für alle Meinungen offen, sofern sie vernünftig artikuliert werden.
Das mit dem Zeitraum ist eine sehr gute Idee. Dann ist es im Notfall "absehbar", wenn es gar nicht besser wird.

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Hallo!
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt!
Du machst das beste für dein Baby, wenn es stillen darf, das ist ganz klar. Anfangs ist es hart, wo die Milchmenge sich erst abstimmen muss und man den ganzen Tag gefühlt oben ohne herumliegt. Doch es kommt die Zeit, wo das Stillen einfach nur wunderschön, praktisch und auch das beste für dich und das Baby ist. Auch das Stillen in der Öffentlichkeit kann ganz easy gehen, zB in der Trage. Du musst nie an Pulver, abgekochtes Wasser, Temperatur etc denken, sondern bist so flexibel dadurch.
Ich sehe nur die Vorteile des Stillens und wünsche dir und deinem Baby alles Gute für eure Stillbeziehung und so natürlich auch 🫶

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Stillen ist gerade am Anfang nie besonders schön, das stellt sich meist erst ein.

Sowohl bei meiner ersten Tochter als auch jetzt bei der 2. stille ich nur zur reinen Hungerbefriedigung.
Kein Dauernuckeln, Trostnuckeln oder so....
Wir hatten von Anfang an einen guten Rhythmus von ca 3 h, in den Nächten auch mal 4-5.

Meine erste Tochter hat nie einen Nuckel genommen oder aus einer Flasche getrunken.
Die Kleine nimmt hin und wieder einen Nuckel zum einschlafen (wenn sie es nicht an der Brust tut). Sie braucht das einfach.

Wenn es dir Erleichterung bring, versuch das doch einfach. Meine Hebamme war damit fein.
Sie hielt nichts von der Dauernuckelei an der Brust ( außer natürlich ganz am Anfang um die Milch anzuregen, dass war aber nach den Tagen im KH schon gut eingestellt).

Schau für dich und das Baby wie es am besten passt. Wenn das Stillen halt gar nicht mehr geht, dann ist es so. Du hast es immerhin versucht.

Alles Gute für dich.

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Ich würde an deiner Stelle ein oder zwei Fläschchen am Tag geben. Oder eher der Papa gibt. Muttermilch oder Pre. Falls dein Kind eine Saugverwirrung bekommt, kannst du dann noch abstillen. Aber bis dahin hat dein Kind etwas Muttermilch bekommen. Und das ist doch super.

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Es ist deine Entscheidung und beides ist okay! Du musst nicht stillen, du kannst auch PRE geben. Das wertvolle Kolostrum hast du deinem Mini schon gegeben, das war ein super Start ins Leben!
Ich will dir aber auch sagen: ja, die ersten Wochen sind nicht schön, sondern bestehen nur aus Aufopferung und Fremdbestimmung. Bei den meisten pendelt es sich aber dann ein und dann kann stillen unkompliziert und schön werden.
Vielleicht setzt du dir ein zeitliches Ziel, wie lange du es "probieren" magst, und wenn es dann immernoch alles furchtbar ist, lässt du es?
Und ganz ehrlich: ich habe auch schon nach 2-3 Wochen Mal ein Fläschchen geben lassen, weil ich einfach Luft gebraucht habe. Ich glaube, so schnell geht das nicht mit der Saugverwirrung.

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Ihr Lieben,

ich musste hier leider einen Diskussionsstrang entfernen, da es darin mehr als unsachlich wurde (ihr habt die Beiträge ja auch mehrfach gemeldet).

Bitte haltet euch an unsere Diskussionsregeln.

Liebe Grüße
Cleo vom URBIA-Team