Hallo ihr Lieben,
ich muss mir ein bisschen was von der Seele schreiben und vielleicht habt ihr einen Rat.
Also: wir hatten einen schwierigen Stillstart mit Pumpen und Zufüttern. Nach einem harten Weg sind wir wieder zum Vollstillen gekommen. Mein Baby ist jetzt gut 7 Monate alt und wir haben vor ca 6 Wochen mit der Beikost begonnen. Der klassische Breiweg hat nicht so gut für uns funktioniert, sodass wir überwiegend bei Fingerfood sind. Bedeutet, dass er je zu unseren Mahlzeiten Frühstück, Mittag, Abendessen etwas bekommt, was sich so anbietet. Es sind noch keine großen Mengen und es wird im gewohnten Takt weiter gestillt, meist nach den Mahlzeiten, manchmal auch mit ein wenig Abstand, wenn die letzte noch nicht so lang her war und das Essen dazwischen lag.
Nach den Weihnachtsfeiertagen hatte ich in der rechten Brust einen heftigen Milchstau. Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch richtig an der Milchmenge verloren habe. Das kann ja dadurch der Fall sein. (Als Auslöser vermute ich nicht die Beikost, das war es noch viel weniger, sondern einfach etwas viel Programm, Anstrengung, Belastung).
Seitdem habe ich das Gefühl, dass ich nur noch total wenig Milch habe. Rechts war immer die voller Seite, jetzt ist es links. Aber beide Brüste fühlen sich einfach "leer" an. Da versuche ich mir zu sagen "Wenn es insgesamt reicht, ist es ja eigentlich egal, auf welcher Seite die Milch ist". Und eigentlich beobachte ich jetzt seit einigen Tagen, dass es insgesamt am Ende des Tages hinkommt. Mein Baby schläft ruhig ein, über den Tag passen die Windeln und das Gewicht passt auch.
Mein Kopf spielt aber absolut verrückt.
Ich weiß das alles nicht einzuordnen. Mein Problem ist gerade, dass ich zu viel denke und mir zu viele Sorgen mache.
- es ist noch ein ganz normaler Prozess, oder? Das Baby wird älter, es fängt an zu essen und wird im Laufe der Zeit weniger Milch trinken, weil die Mahlzeiten ergänzt werden
- solange ich über den Tag und vor allem in der Nacht (da wird wirklich viel und häufig gestillt) getrunken wird, kann die Milch doch nicht einfach "verschwinden", oder?
- ich habe so Angst, dass die Stillzeit schon endet, weil irgendwas nicht passt. Ich kann irgendwie überhaupt nicht "loslassen". Diese Anspannung macht wahrscheinlich alles nur noch schlimmer. Bin total gefangen. Das möchte ich gar nicht. Ich würde viel lieber jedes Stillen genießen anstatt immer zu denken "hoffentlich ist es noch genug Milch, was ist, wenn es morgen nicht mehr reicht?
- Ich habe auch das Gefühl, dass mein Baby weniger intensiv saugt, es dauert gefühlt länger als sonst, bis der MSR einsetzt und es fließt. Die Dauer des Trinkens ist auch schon kürzer geworden. Kann das einfach normal sein, weil durch die Beikost schon weniger Bedarf da ist? Geht das alles wirklich so schnell?
- eine große Sorge ist auch noch, dass ich ein selbstständiges Abstillen nicht bemerke, obwohl es meine große Angst ist. Ich weiß, es ist eher selten, dann gibt es das aber doch. Wie kann ich mich da nur wieder mehr entspannen?
Fragen über Fragen... Wer bis hier hin gelesen hat - vielen Dank.
Und wenn jemand Tipps hat, wäre ich sehr sehr dankbar.
Beikost und Mu-Milchmenge
Du machst dir da gerade viel zu viele Gedanken und bist vielleicht im Gedankenkarussell gefangen :)
Eigentlich schilderst du gar kein Problem deines Babys, "nur" deine eigenen Ängste. Dein Baby scheint zufrieden, schläft gut ein, weint nicht, scheint satt zu werden, was will man mehr :)
Das Problem mit Pumpen etc und dann endlich stillen dürfen kenne ich. Am Ende sollte doch aber das Baby ausschlaggebend sein, oder? Wenn er nicht mehr stillen wollen würde, dann ist das ja eigentlich etwas total schönes und erstrebenswertes. Davon seid ihr aber ja meilenweit entfernt. Dein Baby ist vermutlich einfach effektiv, weiß, was es braucht und du interpretierst da gerade zu viel rein, weil du Angst hast.
Meine Brüste fühlen sich nie voll an. Heute, weil mein Sohn von 8-13 Uhr nichts getrunken hat, hat es geziept, aber voll waren sie trotzdem nicht. Also zumindest nicht gefühlt, praktisch natürlich schon.
Mein Sohn isst gut. Trinkt aber - für mich leider immer noch alle meist 3 Stunden. Ich würde mich freuen, wenn er mich nicht mehr so braucht. Bei meiner Tochter habe ich nur abgepumpt und das war zumindest gut dabei, dass ich eben nie so wichtig war. Aber ich kann schon verstehen, dass dir Stillen wichtig ist. Aber das tut er ja noch und zwar noch sehr viel. Also alles gut, nehme ich an :)
Ich danke dir sehr für deine Antwort.
Ja, ich bin sehr gefangen in meinen Gedanken und weiß nicht so recht, wohin damit.
Danke für deine Erfahrungswerte.
In manchen Momenten schaffe ich es, alles so zu betrachten, dass alles ok ist. Und plötzlich kommt diese Angst hoch, dass es vorbei sein könnte. Das war eigentlich alles weg. Ich hatte das Gefühl, ich kann mir, meinem Körper und meinen Brüsten wieder vertrauen.
Aber jetzt ist alles irgendwie so anders. Dieses leere Gefühl ist so ungewohnt.
Wahrscheinlich hast du Recht, er wird vermutlich wissen, was er braucht.
Ich hoffe, ich schaffe es, wieder ein bisschen mehr Vertrauen zu haben.
Die wenigsten Kinder Stillen sich selbst ab. Und schon gar nicht so früh und erst recht nicht, wenn sie nur ein bisschen essen. Also diese Angst ist bei dir wirklich eigentlich kaum oder gar nicht begründet. Die allermeisten haben eher ein Problem damit, dass sie die Kinder nicht "loswerden" 😀
Im Übrigen hatte ich (mein Sohn ist 8 Monate) auch vor ein paar Wochen Probleme mit Milchstau, schmerzenden Brüsten etc. Wir sind umgezogen und ich habe meinen Sohn manchmal "vergessen". Er hat sich nicht gemeldet und ich habe manchmal lange nicht gestillt, weil ich nicht da war. In der Zwischenzeit wurde er krank und klebte nur an mir. Alles normal und mein Sohn ist ganz weit weg vom Abstillen.
Da du so starke Angst hast und scheinbar nicht loslassen kannst, würde ich diese Angst wirklich angehen. Das ist weder für dich, noch für deinen Sohn gesund. Ich weiß gar nicht was dein Ziel ist, aber es sollte jedenfalls nicht sein das Kind so lange und oft zu stillen wie DU es willst, sondern wie es das Kind verlangt. Das kann 3 Jahre lang noch zur Beruhigung Stillen sein oder mit 12 Monaten abstillen. Das zu forcieren würde ich wirklich nicht tun 🙈 überlege dir doch einmal, warum dir das so wichtig ist. Dein Kind wird immer an dir "Kleben", auch ohne Brust, keine Angst. Jedenfalls mindestens die nächsten Jahre. Meine Tochter ist bald vier und würde immer noch gerne in mich reinkriechen, will auf den Arm, gekuschelt werden etc. Und sie hat nur 6 Monate Muttermilch bekommen. Aber als Mutter nicht loslassen zu können, das ist schwierig. Das wird dich noch ganz lange begleiten sonst.
Wenn dein Kind satt wird, dann sehe ich da tatsächlich auch kein Problem.
Es ist ganz normal, dass sich nach einigen Monaten die Brüste so gut eingestellt haben, dass sie sich nicht mehr so voll und prall anfühlen und trotzdem genug Milch liefern. Auch mit längeren Stillpausen (wenn eben eine Mahlzeit ersetzt wurde) kommen die Brüste dann gut klar.
Erst dachte ich, dass es wohl nur Zufall war, dass du genau jetzt auch einen Milchstau hattest. Aber dann ist mir eingefallen, dass ich etwa zur gleichen Zeit auch meinen ersten Milchstau hatte (und mich noch gewundert hatte, dass man den so spät noch bekommt). Wer weiß, vielleicht hängt das doch zusammen mit dem Umstellungsprozess in der Brust.
Mein Kleiner ist mittlerweile 10 Monate, isst vier Mahlzeiten am Tag, wird tagsüber 3x gestillt, dann zum Einschlafen und nachts 2-3x und ich habe immer gut Milch obwohl meine Brüste immer weich sind und sich überhaupt nicht voll anfühlen.