Ab wann Obst als Nachtisch?

Hallo...

ich nochmal;-)
Will nächste Woche mit der Beikost anfangen. Wird Obst als Nachtisch erst angeboten,wenn mann eine komplette Mahlzeit ersetzt hat,oder kann ich auch schon vorher etwas Obst geben?

Und wenn ich in den Gemüsebrei(da muss doch auch schon Vit. C + Öl rein,oder erst beim Menü?) etwas Obst bzw. Saft mische,weiß ich doch gar nicht,wenn es zu Unverträglichkeiten kommt,wovon es nun kommt,ob vom Gemüse oder Obst?

Muss in die gekauften Gläschen eigentlich immer noch zusätzlich Öl und Vit. C rein?

Fragen über Fragen#bla

Das Beikostthema ist echt ne Sache für sich#augen

Danke für eure Antworten
LG Annika

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Hallo Annika,

das Beikosttheme ist überhaupt nicht kompliziert, wenn man sich einfach mal ein bischen beliest. Die Infos hier im Forum werden halt immer nur bruckstückhaft und teilweise auch falsch wiedergegeben.

Wenn Du raffiniertes Öl nimmst gibt es kein Allergierisiko, da durch das erhitzen alle Eiweisse denaturiert wurden.

Ich habe Vit C haltigen Saft/Obstbrei wie ein zusätzliches Nahrungsmitte behandelt und auch erst nach einer Woche (als drittes nach Pastinaken und Kartoffeln) gegeben.

Erst habe ich etwas Apfelsaft zugemischt, fand das aber zu geschmacksverfälschend und habe dann lieber Apfelmus als Nachtisch gefüttert.

Die ersten vier Wochen sind vor allem Löffelgewöhnung und langsamer Aufbau. Erst danach hatte es wirklich mit "Essen" zu tun (bei uns). Zischendurch nahmen die Mengen sogar wieder auf Null ab, nachdem das erste Interesse versiegt war.

Ich wünsche einen gutn Beikoststart.

LG, Andrea

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Hallo Andrea!

Was ist denn raffiniertes Öl? Ist das ein bestimmtes Öl?
Was hast du denn für Säfte benutzt?

Danke für deine Antworten
Schönen Abend noch...Annika

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Hallo Annika,

Bei Öl unterscheidet man kaltgepresste (sog. native) Öle und raffinierte Öle.

Die kaltgepressten Öle sind "wertvoller" und "teurer". Enthalten mehr Vitamine etc. Sie können aber auch noch Rückstände von Pestiziden etc. enthalten und auch allergieauslösende Eiweisse.

Deshalb sollte in der Säuglingsernährung den raffinierten Ölen der Vozug gegeben werden.

Alle Öle auf denen nichts draufsteht sind raffiniert.

Das billigste "Pflanzenöl" im Discounter ist meist genau das
richtige.


"Auf kaltgepresse (=nicht raffinierte) Pflanzenöle sollten Sie im ersten Lebensjahr verzichten und statt dessen raffinierte Öle verwenden. Diese haben den Vorteil, dass bei der Raffination nicht nur mögliche Schadstoffe, wie z.B. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, sondern auch allergen wirkende Eiweißbestandteile entfernt worden sind. Deshalb müssen Sie diese Pflanzenöle auch nicht extra auf Ihre Verträglichkeit testen."

(aus: Allergie(-risiko) - Was darf mein Kind essen? Seite 37, hrsg. aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e.V. http://www.aid.de Broschüre 3,- Euro)

Diese Broschüre ist auch bei allen anderen Ernährungsfragen sehr interessant.

LG, Andrea

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Hi,
Obst als Nachtisch ist keine Notwendigkeit. Vor allem dann nicht, wenn das Vitamin C auf anderem Wege in/zur Mahlzeit kommt...ich fütter jetzt seit guten 3 Monaten Beikost und habe noch nie Obst pur als Nachtisch gereicht.

Das Vitamin C dient zur besseren Aufnahme von Eisen aus der Nahrung. WIE es gereicht wird, ist eher unerheblich - also entweder etwas Saft/Obst unter den Mittagsbrei mischen (Apfel schmeckt auch super lecker zu Gemüse-Fleisch-Brei), oder etwas stark verdünnte Saftschorle zum Mittagessen reichen (dabei besteht halt leider die Gefahr, dass die Kleinen auf den Geschmack kommen und dann nichts anderes mehr trinken wollen), oder halt ein wenig Obst zum Nachtisch - aber auch dabei die Gefahr, dass die kleinen Leckermäulchen auf den Geschmack kommen und nur noch Obst pur wollen.

Überhaupt erst notwendig ist das ganze erst, wenn beim Essen Fleisch (oder eisenreiches Getreide wie Hirse) dabei ist. Also erst, wenn ein komplettes Menü gereicht wird.

Öl ist in Gläschen eigentlich immer zu wenig drin. Bei selbstgekochtem mache ich zwei Löffel rein, in Gläschen einen. Auch das ist erst nötig, wenn danach nicht mehr gestillt (oder die Flasche gegeben) wird. Ansonsten reicht das darin enthaltene Fett für die fettlöslichen Vitamine aus.

So kannt Du auch die Unverträglichkeiten testen, z.b. mit folgendem Plan:

- 1 Gemüse (z.B. Karotten, oder Kürbis) + Stillen/Flasche
- das Gemüse + Kartoffeln + Stillen/Flasche
- das Gemüse + Kartoffeln + Fleisch (anfangs ist Pute/Hühnchen nicht so geschmacksintensiv) + Vitamin C + Öl, wenn Stillen/Flasche wegfällt

Damit weißt Du auch, was eine eventuelle Unverträglichkeit verursacht. Wenn das so klappt, kann man anfangen, das Gemüse zu variieren - aber nie zwei Dinge gleichzeitig (also nie neues Obst + neues Gemüse).

Milch hemmt die Eisenaufnahme, daher ist das Vitamin C eigentlich nur sinnvoll, wenn es danach keine Milch mehr gibt. Ein eisenreiches Getreide ist z.B. Hirse, dass sich prima für einen milchfreien GOB nachmittags eignet - für später, wenn ihr mit der Beikost schon weiter seid.

Ich koche Gemüse, Beilage und Fleisch selbst, ich finde, dass ist auch nicht sooooo viel Aufwand, und ich weiß dann zumindest genau, was in meinem Brei drin ist, und kann die Konsistenz (also super gut püriert oder doch etwas stückig) so steuern, wie mein Kleiner es mag...ich finde das irgendwie immer witzig, wenn Mütter die Gläschen ab dem 8. Monat nehmen und den Inhalt erst noch einmal mit dem Pürierstab behandeln müssen, weil ihre Kinder das sonst nicht essen ;-). Wenn es bei uns Fleisch gibt, mische ich ein bißchen Apfelbrei unter das "Menü". Damit hätten wir unsere Vitamin-Anreicherung, Nachtisch gibt es, wie gesagt, nicht.

Ja, der Einstieg in Beikost ist wirklich so eine Sache - vor allem, wenn man nicht nur "stur" Gläschen kauft und füttert, sondern sich wie Du auch Gedanken dazu macht (was ja richtig ist!). Aber keine Sorge, wie so ziemlich alles gibt es auch dabei irgendwann eine gewisse Routine!

Viele Grüße
Miau2 mit #baby Maximilian *12.05.06

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Ich habe es so gemacht:

1. Woche Pastinaken
nach 4 Tagen Öl dazu

2. Woche Kartoffeln

3. Woche Apfelmus als Nachtisch

4. Woche Hirse statt Fleisch

5. Woche GOB:
Java war meist nach dem Brei satt und wollte keinen Nachtisch mehr. So hat sich das Apfelmus ganz automatisch in den Nachmittag geschoben (ich wollte es nicht wegwerfen). Und weil sie ja dann sowieso nachmittags schon was bekam, habe ich dann aus den Hirseflocken und dem Apfelmus einen Getreide-Obstbrei gemacht. So hatte ich ganz automatisch den 2. Brei. Der erste Brei war zu dem Zeitpunkt weitgehend ersetzt (es gab immer mal wieder Ausnahmen, aber im großen und Ganzen hat sie die Protion geschafft und wollte danach keine Milch mehr).

Ich habe dann nur noch die verschiedenen Komponenten ersetzt: Mal ein anderes Obst, mal ein anderes Gemüse und irgendwann dann Reisschleim statt Hirse am Nachmittag. Das war der Verträglichkeitstest für den Abendbrei. Den habe ich dann in der 8. Woche eingeführt.

Wichtig finde ich immer nur eine neue Sorte pro Woche einzuführen und zwar egal, ob Saft, Obst, Gemüse, Kartoffel, Getreide. Ich achte da auf jede Kleinigkeit, also auch auf die verdeckten Zutaten (beispielsweise in Gläschen).