Hallo Ihr Lieben,
ich habe folgendes Problem. Meine Tochter (7 Monate) habe ich bis sie 5,5 Monate alt war, voll gestillt. Dann haben wir nach und nach einzelne Mahlzeiten ersetzt (Mittags Gemüse, Nachmittag GOB und abends Brei), sonst gestillt. Sie kam maximal alle 1,5 Std. und war die ganze Zeit total unzufrieden, schrie die ganze Zeit und war einfach nur quengelig.
So, nun habe ich gestern mal versucht Ihr ne Flasche zu geben. Die hat sie komplett weggehauen und war danach sowas von zufrieden! Habe sie dann heute morgen mal gewogen. Sie hat in den letzten 3,5 Wochen nur 60 gramm zugenommen. Nun vermute ich mal, hat ihr das stillen einfach nicht gereicht, sonst wäre sie ja jetzt nicht so mehr zufrieden wie vorher, oder???
Ich weiß jetzt auch nicht, ob ich dann einfach nachgeben soll und ihr die Flasche geben, wenn sie damit glücklicher bzw. zufriedener ist. Von meinem Gefühl her, bin ich irgendwie traurig, wenn ich denke, dass es jetzt vorbei sein soll, aber ich denke für Lisa wäre es besser!
Was meint Ihr denn, was ich tun soll???
Vielen Dank schonmal im Voraus.
Liebe Grüße
Steffi (die nicht weiß, was sie tun soll)
Was ist richtig - habe ne Frage zum Stillen bzw. Abstillen?
Hallo,
dir einen Tip zu geben ist schwer und zum Stillen oder Flasche geben gibt es hier ja sehr unterschiedliche Meinungen.
Mein Sohn hat bei der U3 zu wenig Gewicht zugelegt und die Kinderärztin sagte entweder mehr anlegen oder zufüttern. Ich voll vom Stillen und meiner Fähigkeit überzeugt habe 2 Tage lang mein Kind alle 2h geweckt, angelegt, er hat 2 Schluck getrunken und dann geschlafen. Das Ende war das ich fix und fertig war und Felix völlig übermüdet und frustriert. Beide waren mit der Lösung nicht glücklich also habe ich angefangen die Flasche zu geben und nun weigert er sich mit kräftigem strampeln und schreien massiv gegen die Brust, so das ich inzwischen nur noch Flasche gebe.
Ich finde es zwar schade, hab sehr gern gestillt aber meinem Sohn geht es so besser.
Tue was du für richtig hältst und du hast ja ziemlich lang gestillt. Ich leider nur 11 Wochen .
Liebe Grüße und alles Gute!
Sylvia
Hallo Sylvia,
genau das gleiche Problem wie Du hatte ich bei meinem Sohn. Allerdings war er da erst 4 Wochen alt - leider. Aber die ganzen Fehler die ich damals gemacht habe, wusste ich dieses mal, deshalb klappte es!
Aber jetzt ist es halt grad echt schwierig, ich stille so gerne, dass ich eigenltich gar nicht aufhören möchte, aber ich habe einfach das Gefühl, dass Lisa so nicht glücklich ist! Ich denke ich werde es einfach mal auf mich zukommen lassen, weil Lisa muss schließlich "sagen" wie wir es machen! Hauptsache ihr geht es gut, auch wenn ich dafür zurückstecken muss!
Danke Dir für Deine Antwort.
Wünsche Euch auch alles Gute!
Liebe Grüße
Steffi
Aaalso. Die Beikost heißt BEI-Kost, weil sie nicht eine komplette Mahlzeit ersetzt. Das Problem ist nämlich, daß die Kleinen gar nicht diese riesen Mengen essen können (der Magen ist viel zu klein). In der MuMi ist wahnsinnig viel Fett usw., was die Kleinen ja in dem Alter brauchen. Im Brei ist nicht so viel davon und sie müssten Unmengen essen um die gleiche Menge Kohlenhydrate, Fett usw. aufzunehmen. Daher ist es logisch, daß sie mit einer Breimahlzeit nicht gleich genug hat, bzw. weniger satt ist als mit der MuMi. In der Flaschenmilch ist wiederum enorm viel mehr Fett, Kohlenhydrate und Zucker als in der MuMi. Gibst du ihr also statt der Brust eine Breimahlzeit (wenig Fett) und dann die Flasche (sehr viel Fett) ist es irgendwie logisch, daß sie dann zufriedener wirkt. War das verständlich erklärt?
Eine Möglichkeit ist jetzt nach den Breimahlzeiten nochmal zu stillen oder generell öfter zu stillen. Tust du Öl/Butter in den Brei? Wenn ja, musst du wohl abwarten, bis die Breimenge sich steigert und sie soviel Brei essen kann, bis ihr Bedarf an Fett, Kohlenhydraten usw. gedeckt ist. Wenn dir das häufige Stillen zu anstrengend wird, wirst du wohl oder übel auf die Flasche umsteigen müssen..
Ich hoffe, ich hab das jetzt irgendwie verständlich erklärt? Und tröste dich: Emma musste ich auch alle 2 Std. entweder füttern (Brei) oder Stillen. Das hat sich erst gegeben, als sie ca. 9-10 Mon. alt war. Das ist ganz normal und dein Baby ist ja noch jung..
Maria & Emma (14 Mon)
Hallo Maria,
vielen Dank für Deine Antwort. Also Lisa isst mittlerweile schon immer ne komplette Portion, nicht so, dass sie danach noch was wollte! Lediglich nach der Stillerei hat sie nie genug und ist quengelig!
Ach mann, ich weiß doch auch nicht! Im Prinzip habe ich auch nichts gegen häufiges stillen, ich habe sie immer angelegt, sobald sie geschrien hat, aber es bringt einfach nichts. Bis vor ca. 3 Wochen war sie so auch noch zufrieden, also grad mit den ersetzten Mahlzeiten und dem rest stillen, aber seither ist sie einfach nur noch mega-quengelig.
Bei meinem Sohn war das damals alles ganz anderst, ich weiß ja, jedes Kind ist anderst, aber bei ihm wusste ich immer genau, wie und was und jetzt bin ich so hilflos! Ich möchte einfach nur, dass es meiner Maus gut geht und das sie glücklich ist!
Ich denke ich werde einfach mal alles auf mich zukommen lassen und schauen, was Lisa möchte!
Danke nochmals für Deine Antwort, die übrigens verständlich geschrieben war
Alles Gute für Euch!
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Steffi,
bei vielen Babys gibt es um die 8 Monate herum eine Stillkrise, die ca. 3 Wochen dauert. Danach lieben sie das Stillen wieder über alles. Manchmal ist damit auch eine Brei-Ess-Krise verbunden.
Vielleicht solltest Du ihr noch etwas Zeit lassen mit der Entscheidung? Wobei zu sagen ist, dass es nicht das definitive Ende des Stillens heissen muss, sie jetzt auch mal die Flasche trinken zu lassen. Wie wäre es für Dich, sie wählen zu lassen? Bei meiner Tochter hatte ich Stillpausen von bis zu 3 Wochen und dann wollte sie plötzlich wieder stillen. Und die Milch kam auch wieder. Wenn man länger stillt, ist dieser Mechanismus nicht mehr so störungsanfällig, sondern funktioniert nach Bedarf. Ich habe meine Tochter 2 Jahre gestillt, gegen Ende hatte es immer mal wieder arge Unterbrüche drin, weil sie nicht wollte und dann doch wieder wollte. Sogar heute, 9 Monate nach "definitivem" Abstillen, kommt beim Ausstreichen noch Milch, und wenn meine Tochter mal wieder probieren will, sagt sie, es komme noch Milch.
Liebe Grüsse, Barbara
Hallo Barbara,
vielen Dank für Deine Antwort!
Heute morgen habe ich Lisa mal vor und nach dem Stillen gewogen, sie hat lediglich 30 gramm mehr auf der Waage gehabt! Danach auch noch die komplette Flasche mit 200 ml weggehauen! Ich geb ihr jetzt morgens einfach die Flasche und stille nachts einfach mal weiter, wie sie möchte! Und so mit morgens Fläschchen gehts ihr besser, da sie viel ausgeglichener und fröhlicher ist. Somit gehts mir natürlich auch viel besser! Wenn es für sie ok ist, ist es für mich auch ok! Auch wenn ich darüber etwas traurig bin. Sie trinkt ja noch gerne an der Brust, also würde ich es nicht als Krise bezeichnen, aber sie erwischt einfach zu wenig, wie ich das sehe, oder??? Und wer weiß, vielleicht gehts bei uns ja auch weiter, wie bei Euch, wäre ja schön!!!
Vielen Dank nochmals,
ganz liebe Grüße
Steffi
Liebe Steffi,
es ist natürlich schon so, dass durch das Zufüttern Deine Milchmenge abnimmt. Aber nach so langer Stillzeit könnt Ihr das auch aktiv wieder ändern, falls sie mal wieder mehr stillen will. Ich war damals einfach unglaublich stur, wollte unbedingt weiterstillen. Das hatte auch seine Gründe. Allergiekind, vorbelastet durch Mama und Tante mit Neurodermitis, Probleme in meiner Ehe. Zudem haben mir Allergiespezialisten empfohlen, das ganze erste Jahr zu stillen. Und für mich kam dann einfach gar nichts anderes in Frage. Ich hatte auch meine Stillkrisen, hab mich dann aber an die La Leche Liga wenden können und erfahren, dass mein Baby zu ganz typischen Zeitpunkten mit dem Stillen nicht mehr zufrieden schien: mit 6 Wochen, mit 3 Monaten, mit 8 Monaten und mit 14 Monaten. Offenbar steigt dann jeweils der Milchbedarf sprunghaft an und es dauert einige Tage, bis die Brust sich auf die erhöhte Liefermenge eingestellt hat. Meine Tochter wollte dann jeweils SEHR oft trinken. So hat sich die Milch jeweils schnell eingestellt. Aber eben - man muss schon wissen, ob man das wirklich durchziehen will. Ich finde Euren Kompromiss jedenfalls genausogut.
Die Milchmenge kann auch von Deiner Seite her gesteigert werden. Es gibt da ein paar simple Tricks. Ich habe z.B. in milcharmen Zeiten zwischendurch mit Pumpen die Brust angeregt, Malzbier getrunken oder auch mal ein normales Bier direkt nach dem Abendstillen. Und Stilltee getrunken. Und mir super leckere sog. Milchbildungskugeln gebacken:
1 kg Weizen - Gerste - Hafer mischen und grob schroten,
in einer Pfanne rösten bis zur Bräunung
300 g gekochten Vollreis
350 g Butter - kalt zugeben und mit 1 Glas Wasser einrühren
300 g Honig hinzufügen
aus der Masse Bällchen (2cm Durchmesser) formen
täglich 2-3 Kugeln essen
Aber das Wichtigste fand ich die mentale Einstellung zum Stillen. Ich versuchte mich dabei total zu entspannen und an nichts anderes zu denken als an den Milchfluss und mein saugendes Baby. Hilfreich dabei ist die Vorstellung einer warmen weichen Dusche, die über den Kopf fliesst und in den Brüsten rausfliesst. Klingt komisch, gell? Hat mir aber sogar beim Pumpen geholfen, den Michspendereflex zu erzeugen.
Übrigens kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass mein Stillkind viel robuster ist als alle anderen Kleinkinder um uns rum. Ausser den blöden Windelekzemen hatte sie noch nie Fieber und keine Kinderkrankheiten, obwohl sie seit 1 in der Kita ist.
Falls Du dich entscheidest, noch länger zu stillen, kann ich dir die Stilltreffen der La Leche Liga empfehlen, denn es ist ja heutzutage exotisch und Du wirst von aussen nicht viel Zuspruch erfahren. Wie immer es mit Euch weitergeht, es ist schön, dass Ihr so viel Nähe empfunden habt durch das Stillen. Das ist ein grosses Geschenk, was Euch niemand mehr wegnehmen kann.
Liebe Grüsse, Barbara
Ich denke nicht, dass Deine Milch nicht reicht.
Irgendwann nehmen die Kleinen einfach nicht mehr so viel zu. Wäre ja auch schlimm, sonst hättest Du mit nem Jahr n 20-Kilo-Kind da sitzen.
Bei uns hat es auch etwa um diese Zeit mit der starken Zunahme aufgehört, ich habe aber auch nie daran gezweifelt, dass meine Milch nicht reichen könnte.
Ich würd auch allen Ernstes jetzt nicht an ne Flasche gewöhnen, Du kannst doch, wenn die Beikost dann ausreicht, irgendwann so abstillen. (Also langsam Mahlzeit / Mahlzeit ersetzen.)
Ach jau: Beikost ist oft viel weniger kalorisch als Muttermilch. Vielleicht auch ein Grund, warum Deine Tochter nicht mehr so viel zunimmt und so oft an die Brust will.
Beispiel:
190g Gläschen Karotte/Kartoffel haben ca. 48 kcal.
Muttermilch hat pro 100 ml ca. 75 kcal.
Das sagt doch schon einiges, oder? Deswegen tut man ja auch oft noch zum Brei / 100 g einen TL Öl hinzu.
LG und einen schönen Sonntag
Hey,
danke für Deine Antwort. Ich weiß ja schon, dass die Gewichtszunahme irgendwann nicht mehr so extrem ist, aber so wenig??? Vor allem auch, weil sie immer unzufrieden ist und weint. Von den 3 ersetzen Mahlzeiten isst sie auch immer eine ganze Portion. Heute morgen hat es mich mal interessiert und ich habe sie vor und nach dem Stillen gewogen! Das Ergebnis war 30 gramm nach der normalen Mahlzeitdauer!!! danach hat sie noch 200ml Fläschchen weggehauen, seit vorgestern geb ich ihr nun morgens anstatt stillen das Fläschchen und es ist einfach viiiiel besser mit ihr, sie ist viel fröhlicher und ausgeglichener! Nachts stille ich noch, da schau ich einfach, wie sie das möchte!
Dadurch dass ich sehe, das es ihr so besser geht, ist es für mich schon viel einfacher, das zu akzeptieren!!!
Danke nochmals,
liebe Grüße
Steffi
Hallo Kai Anja,
wir haben schon ein paar Mal gemailt, erinnerst Du Dich? Obwohl ich langzeitstillen total wichtig und gut fand, hat meine Tochter heute, mit fast 3, eine Flasche! Ich hab sie bis zum 2. Geburtstag gestillt, und sie fand es zum Ende hin nicht mehr wirklich toll. Dann sollte sie aus dem Becher Milch trinken, aber da fehlte ihr emotional ganz arg was. Dann sind wir auf Milchflaschen umgestiegen und nun trinkt sie diese wie ein kleines Baby in unseren Armen. Diese kleine Retardierung gönnen wir ihr gerne und sie ist unendlich dankbar für die zusätzlichen 2 Kuschelrunden. Ich bin - im Gegensatz zu vielen Ultra-Hardcore-Alternativ-Eltern - schon der Meinung, dass ein Kind mindestens bis zum Kindergarten seine zwei Portionen Milch am Tag benötigt. und ich finde die Diskussion hinfällig, ob aus der Flasche, der Brust oder der Tasse, Ziegen- oder Kuhmilch. Das sollen die Kinder selber entscheiden.
Wie geht es Euch? Johanna sieht ja schon richtig gross aus!
Liebe Grüsse, Barbara