"Tagsüber muss abgestillt sein im Alter von 11 Monaten"

Liebe Community,

Die Aussage oben stammt von meiner KiA.
Hintergrund:
Meine kleine hat noch nie Brei gegessen, direkt mit fester Nahrung begonnen (mit 7 monate) und eher wenig als viel gegessen.
Seit 2 Wochen schiebt sie das Essen raus (es kommt also noch weniger im Magen an), aber hat Spaß dabei. Der Mund geht weiter auf, alles wird angeknatschelt.

KiA meint, dass kommt daher, dass sie zuviel Kalorien durch MuMi bekommt. In dem Alter muss tagsüber abgestillt werden, da sie sonst ein richtiges Essproblem bekommen kann und nicht richtig lernt, dass Essen nicht nur Spaß machen soll, sondern in erster Linie satt.

Zur Info: ich stille ausschließlich nur zum Schlafen (und nachts). Also einmal am Tag und Abends.

Findet ihr die KiA hat recht?
Bin so deprimiert, verwirrt und traurig.
Der heutige Versuch meine Maus vom mittags einschlafen stillen weg zu bekommen war gerade hart, traurig und...nicht erfolgreich.

Liebe Grüße Angi

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Das ist total veralteter Unsinn. Es gibt halt Kinder die erst später essen.

Aber wovon ernährt sie sich denn tagsüber, wenn du nur einmal stillst und sie nicht isst? Stillst du nachts viel? Sodass sich der Hunger vielleicht verlagert?

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Sie isst tagsüber 3x zu den Essenszeiten ein bisschen. Zwischendurch nuckelt sie Obst.
Und ja, sie kommt nachts 1-3 mal. Dachte eigentlich, dass ist nicht sooo viel, aber das meinte die KiA auch, sollte in dem Alter nicht mehr sein.
Frag mich nur: die WHO empfiehlt ja sogar stillen bis zum 2. Lebensjahr. Wann soll das denn im Sinne der KiA stattfinden?!

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1-3 mal finde ich jetzt auch nicht viel.

Ich würde so weiter machen.

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Zum Verständnis, ihr wart beim Arzt, weil dein Kind wenig isst und er sagt du sollst abstillen bei einer Mahlzeit am Tag? 🤔🙄
Klingt nach ziemlichem Quatsch.
Ich würde spontan sagen dein Kind isst weniger, weil es bei dem Wetter weniger Appetit hat. Wie die meisten Erwachsenen auch oft.
Gerade deshalb würde ich auf keinen Fall abstillen.
Das pendelt sich ganz sicher wieder ein.
Und heutzutage sagt man eigentlich, im ersten Lebensjahr soll und darf der Hauptteil der Kalorienzufuhr noch über die Milch kommen. Danach sollte es sich dann umkehren. Sprich, wenn man es so sagen will, mit 12 Monaten sollte es schon 50:50 Milch:Essen sein und der Anteil am Essen sollte dann immer größer werden bis du abstillst.
Das sind aber immer nur Richtwerte, pi mal Daumen, jedes Kind ist anders, es gibt Phasen wo das Kind nochmal "zurück" will usw.

Wenn es deinem Kind ansonsten gut geht, es vor Hunger nicht quengelt und du den Eindruck hast es reicht eben gerade und bei dem Wetter lieber mehr trinken, dann mach einfach weiter wie bisher!
Die Eltern kennen ihr Kind am besten.

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Ich habe die KiA darauf angesprochen, weil sie plötzlich das Essen aus dem Mund schiebt. Und wir uns Sorgen gemacht haben, ob das eine Phase ist oder sie irgendwie ein Problem hat.
Aber ihr geht es gut. Sie nimmt zu, wie sie es soll. Hat gute Laune und ist fit.
Die Antworten der KiA war für uns nur so überraschend und hätte auch nicht damit gerechnet. Hätte sie gesagt: "ja, Essen rausschieben kann passieren. Bekommt ja noch viel MuMi,aber nicht schlimm. Probieren sie weiter" Dann wäre alles paletti. Aber "sie muss weniger MuMi bekommen, sonst entwickelt sich ein Problem." hat mich sehr verunsichert.

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Ich glaube es gibt leider sehr wenige gute Kinderärzte. Ärzte allgemein.
Beim größten Teil meiner Ärzte bin ich, weil sie sich noch keinen groben Schnitzer erlaubt haben, mir sympathisch sind und mich ernst nehmen (oder zumindest so tun können). Fachlich sind sie aber meiner Meinung nach nicht alle auf dem neuesten Stand und daher nehme ich den Rat, wenn es nicht wirklich um akute Krankheiten geht sondern um Dinge, wo es vielleicht kein 100%iges richtig oder falsch gibt (denn sonst hätte man es ja im Internet leicht gefunden ;-) ), nicht immer unüberlegt an sondern bilde mir meine eigene Meinung.

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Ich finde das Stillen ein sehr persönliches Thema ist. Da würde ich mir von niemanden reinreden lassen. Wir haben zweiJahre lang gestillt. Nachts auch mit knapp zwei noch bis zu sechsmal. Und auch tagsüber (zumindest am Wochenende), wenn Bedarf war. Das wurde irgendwann von alleine weniger. Aber es gab auch Momente da wurde es gebraucht.

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Ich finde, dass ist Käse!! Ich stille meinen Kleinen (13,5M) auch noch. Tagsüber nach Bedarf (manchmal einmal, manchmal 4 mal) und Nachts. (Keine Ahnung wie oft). Meiner persönlichen Meinung nach ist es wichtig immer wieder in vielen Varianten Essen anzubieten. Hier geht die Brezel im Kiwa und Obst (v.a. Sämtliche Beeren) zum Beispiel richtig gut. Das mit dem Essen rausschieben hat meiner auch gemacht. Da hilft weniger auf den Löffel und abwarten. Es ist ne Phase und wird weniger (weg ist es hier nicht, aber seit er den Löffel selbst in den Mund bekommt deutlich reduziert).
Mein KIA hat nur gefragt: isst er? Die Frage konnte ich guten Gewissens mit Ja beantworten.
Solange dein Kind nicht rapide abnimmt tu das, was dir und deinem Kind gut tut!
Alles Gute

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Ich kann deinen Kinderarzt verstehen. Mit 11 Monaten sollte ein Kind auch die Erfahrung machen, dass es durch feste Nahrung satt werden kann. Normalerweise will man diesen Entwicklungsschritt doch auch fördern als Eltern. Vielleicht bietest du dich auch nochmal euer Mittagessen in grob pürierter Form an. Das Essverhalten ändert sich ja wöchentlich. Immer wieder anbieten. Und klar, ist es sicher von Vorteil wenn dein Kind zu den normalen Mahlzeiten auch hungrig ist, sonst gestaltet es sich schwierig. Von daher würde ich zumindest tagsüber versuchen vom Einschlafstillen Abstand zu nehmen. Nach ein paar Tagen hat sich dein Kind daran dann auch gewöhnt.

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Ein Kind kann bis zum 1. Lebensjahr sättigend gestillt werden ohne das man andere Nahrungsmittel anbietet.
Die WHO empfiehlt Stillen nach Bedarf auch nach Beikosteinführung bis zum 2. Lebenjahr.
Ein Baby sollte auf Erkundung gehen dürfen was Lebensmittel angeht, aber die muss nicht unbedingt zur Sättigung führen.
Es soll eine BEIkost sein.

Liebe TE bitte Still nach Bedarf weiter, wenn du unsicher bist, wende dich an eine Stillberaterin. Ärzte sind was stillen betrifft oft nicht ganz am laufenden.

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Zwischen dem 1. und dem 2. Lebensjahr ist es aber eben keine Beikost mehr. Das Kind benötigt in dieser Zeit noch 300 ml Milch, die aber auch in Form von Käse, Joghurt usw. angeboten werden kann. Neben den Milchprodukten sollte gerade in dieser Zeit eben auch vielfältige andere Lebensmittel angeboten werden. Es geht dabei ja nicht nur um die Nährstoffversorgung. Es geht darum neue Dinge kennenzulernen und einzuüben, das Kauen kräftigt die Kiefermuskulatur und legt mit den Grundstein zum Sprechen Lernen. Das Kind lernt mit Löffel und Gabel zu hantieren und feiert kleine Erfolgserlebnisse, es lernt Wasser zu trinken aus einem Becher, wie die Großen. Es kommt eben eine andere Entwicklungsphase. Das Baby wird zum Kleinkind. Natürlich kann man diese Schritte auch alle rauszögern, aber zu welchem Zweck? Wer profitiert denn davon? Natürlich ist es anstrengend sein Kind auf diesem Weg zu leiten und immer wieder neue Wege auszuprobieren. Klar, war es teilweise einfacher und auch nötig dem Kind dann einfach eine Flasche zu machen, aber das Ziel muss doch sein, dass das Kind irgendwann ganz normal am Familientisch mitisst. Dafür würde ich ein paar anstrengende Tage, an denen das Kind anders in den Schlaf begleitet wird, in Kauf nehmen.

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Dazu hat eine Stillberaterin auf IG erst kürzlich geschrieben, dass man keinesfalls abstillen sollte, wenn das Kind (zu) wenig isst. Das würde das Problem nämlich keinesfalls beheben, ganz im Gegenteil (sofern überhaupt eine Problem vorliegt).
Vielmehr sollte man versuchen, den Grund für die geringe Nahrungsaufnahme herauszufinden. Oft ist das einfach nur eine Phase und deine Maus ist ja gerade mal 11 Monate alt.

Bei breifrei ist es ja eh so, dass es oft wesentlich länger dauert, bis das Kind nennenswerte Mengen isst. Lange Zeit wird nur getestet, angefasst, experimentiert, gespielt. Das entwickelt sich aber alles und auch dein Kind wird irgendwann besser und mehr essen.

Mach dir deswegen bitte keinen Stress. Solange du noch stillst, bekommt deine Tochter ja noch alle wichtigen Nährstoffe.
Die Aussage der KÄ ist völliger Blödsinn.

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Liebe Angi,

jedes Kind ist anders und solch eine Aussage wirklich totaler Quatsch. Warum meinen bloß immer alle einem etwas reinreden zu müssen....
Stille solange Du und Dein Baby es brauchen - ich habe noch keinen 18 Jährigen gesehen, der noch gestillt wird. Soll heißen: irgendwann werdet Ihr merken, dass Eure Zeit gekommen ist und dann stillt Ihr halt nicht mehr. Warum willst Du das Einschlafstillen abschaffen? Dein Baby braucht halt immer noch die Nähe und Sicherheit und wenn es für Euch passt, dann mach weiter so. Sag einfach das nächste Mal: Danke für den Tip und geh raus. Ins eine Ohr rein, aus dem anderen wieder raus.

LG Strahleface

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... noch vergessen:

Ich finde Du machst es absolut richtig mit dem Essen. Dein Kind darf alles probieren und holt sich ja auch schon ordentlich was über die Mahlzeiten wenn Du nur noch 1x am Tag stillst. Meine Großen haben sich beide selber abgestillt. Mit 18 Monaten und mit 8 Monaten. Mal sehen was der Kleinste so vor hat. Er wird noch fast ausschließlich gestillt mit 6 1/2 Monaten.

LG

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Die Aussage ist völlig veraltet.
Du machst das genau richtig. stillen nach Bedarf ist Divise.
Und Einschlafstillen und nächtliches sind völlig ok.
Wie häufig man zu den Mz oder nachts noch stillt ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Da gibt es keine Zahlen. Wenn dein Kind es braucht, dann lass es. Und still nicht ab, weil ekn Kia das sagt.
Vielleicht ist ja die Teilnahme an einem Stilltreff was für dich! Da kannst du dich mit vielen Müttern austauschen.
Lg

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Blöööödsinn.