Abstillen nach 8 Wochen - Gewissensbisse und Traurigkeit

Hallo zusammen,

vor 8 Wochen bin ich Mama einer perfekten, wunderschönen Tochter geworden. Dass ich sie stille war für mich genau so selbstverständlich wie, dass ich wenn irgend möglich eine natürliche Geburt haben werde.
Direkt am Anfang hatte ich dann komplett blutige und entzündete Brustwarzen, wodurch tiefe Risse entstanden sind. Aber ich dachte immer: bald wird’s besser. Mit dem Milcheinschuss hatte ich dann direkt 3 Tage lang einen Stau. Es sollte nicht der einzige bleiben. Ansonsten hatte ich auch dauerhaft schmerzen, weil die kleine ihren Kiefer beim stillen zusammendrückt.

Das liegt daran, dass ich viel zu viel Milch produziere und der Milchspendereflex so stark ist, dass sie das so zu drosseln versucht. Auch ausstreichen hilft nur wenig.

Zuletzt hatte ich einen Pilzbefall in den Milchgängen.

Ich hatte in den ersten 5 Wochen zweimal eine Mastitis. Jetzt liege ich in der 8. Woche mit einer dritten mastitis sogar im Krankenhaus, weil es noch übler ist als die letzten beiden Male.

Insgesamt war ich seit der Geburt 4 mal beim Gyn, beim Kinderarzt, habe eine private Stillberatung engagiert, habe meine Hebamme konsultiert und war beim Osteopathen.

Seit 8 Wochen habe ich also durchgehend schmerzen und nehme Medikamente. Nun soll/will ich einerseits abstillen. Andererseits habe ich so einen Herzschmerz dabei… Ich will dass meine Tochter das Beste bekommt und habe mir so gewünscht, sie (schmerzfrei) zu stillen. Wir geben ihr jetzt schon die Flasche, aber jedes Mal, wenn ich sie auf den Arm nehme, sucht sie die Brust, auch wenn sie schon satt ist. Das macht mich so fertig, weil ich ihr nicht das gebe, was sie so gerne möchte.

Ich fühl mich wie eine versagerin und als würde ich meine Tochter verraten.

Hat hier noch jemand so früh abgestillt und ähnliche Gefühle gehabt? Wie seid ihr damit umgegangen?

Bearbeitet von Mel-95
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Das klingt gar nicht schön. Gute Besserung. Mhm hat sich mal jemand das Zungenband und das Lippenband deiner Tochter angesehen. Warst du bei einer spezialisierten Stillberaterin. Hebammen und Kinderärzte sind da leider nicht so genau ausgebildet.

Ansonsten sage ich dir und das als überzeugte stillende. Besser eine gesunde ausgeglichene Flaschenmama als eine gestresste, kranke Stillmama. Du hast jetzt schon 8 Wochen MuMi gegeben super. Auch Flaschen Kinder werden tolle Erwachsene. Das Drumherum ist auch wichtig.

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Ja, wir hatten eine IBLC-zertifizierte Stillberaterin. Eigentlich sogar zwei (eine im KH und dann nochmal eine privat engagiert).
Und das Lippen- und Zungenbändchen fanden sowohl die Hebamme als auch die Stillberatung unauffällig. Irgendwie kann uns gar keiner helfen 😌
Bin auch total überzeugt vom Stillen! Das ist ja das Problem 😩

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Ohje du Arme , fühle dich erstmal gedrückt.

Ich kenne das nur zu gut . Bei meiner ersten Tochter war mir von Anfang an klar das ich stillen möchte . Ich habe noch im Krankenhaus blutige Brustwarzen bekommen , ebenfalls eine Mastitis und alles was dazu gehört . Die schmerzen waren unvorstellbar. Meine Tochter hat ebenfalls nur noch geschrien weil bei mir alles entzündet war. Ich habe mich nach zwei Wochen dazu entschieden abzustillen und auf die Flasche zu wechseln . Mir ging es körperlich direkt besser ich konnte mich entspannter um mein Kind kümmern ohne Angst davor zu haben sie gleich wieder anzulegen und schmerzen zu haben . Natürlich war ich auch traurig und habe mich als Versagerin gefühlt aber so darfst du das nicht sehen . Dein Körper hat schon viel geleistet und wenn man im Wochenbett ist, gibt es das reinste Gefühlchaos. Du bist eine tolle Mutter egal ob du stillst oder nicht vergiss das nicht ! Meine Tochter ist heute 4 Jahre und ebenfalls gut entwickelt und kerngesund 😁 ich habe vor 6 Wochen meine zweite Tochter bekommen und habe direkt mit der Flasche angefangen weil es für mich einfach bleibende und schmerzhafte Erinnerungen waren . Und sie entwickelt sich ebenfalls prächtig. Alles wird gut und ich drücke dir die Daumen das es dir schnell wieder besser geht .

LG

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Hast du denn Tipps dafür, wie man die Flasche so gibt, dass das Baby dabei trotzdem genug Nähe bekommt? Habe nämlich sorge, dass ihr da dann ganz schön was fehlt🙈

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Ich hab nie stillen wollen und musste es dann trotzdem per Abpumpen weil die netten Damen in der Klinik mir bis zum milcheinschuss die versprochenen Tabletten nicht gebracht hatten. Abpumpen deshalb weil mein Sohn auf intensiv lag an der Magensonde. Witzigerweise hatte ich dann null Probleme. Aber dennoch - ich wollte es nie und es war ein riesen Stress weil die Zeit fürs Abpumpen einfach woanders gefehlt hat. Nach 8 Wochen hab ich dann aufgehört und trotz meiner Abneigung ein schlechtes Gewissen gehabt. Meinem Sohn gegenüber und auch anderen Müttern, die es gern machen würden aber total Probleme haben. Und ich, die null Bock drauf hatte, hatte keinerlei Probleme damit und super viel Milch 🤷🏻‍♀️ letztlich hab ich aber meine Gedanken beiseite geschoben und es nie bereut. Es war dann wirklich entspannter zeitlich betrachtet und mein Sohn hat seine Flaschen geliebt ^^ hab uns nen kuscheligen Sessel gekauft und die Flaschen genauso zelebriert wie wenn jemand in Ruhe kuschelt und stillt. Den Sessel nutzen wir heute noch vor dem einschlafen gemeinsam - jetzt aber mit Tee ☺️