Umfrage: Bodybuilding und Partnerschaft/soziale Kontakte

Guten Abend zusammen!

Aus für mich persönlich aktuellem Anlass frage ich mich in letzter Zeit öfters:

- ob Bodybuilding dabei hilft, etwas zu kompensieren (Sorgen, Probleme, mangelndes Selbstwertgefühl)?

- ob diese Sportart inklusive der dazugehörigen strikten Ernährung völlig normal ist, eine Lebenseinstellung oder eher einen Hang zum pathologischen hat, ob eher labile Menschen sich diesem Sport hingeben

- inwieweit ein Partner im Leben eines Bodybuilders Platz hat, ohne auf der Strecke zu bleiben

- welche Frauen bereit sind, an der Seite eines Menschen zu leben, der einen Großteil seiner Freizeit damit verbringt, zu trainieren, das entsprechende Essen zuzubereiten etc. und Unmengen Geld ausgibt für Supplements und Shakes. Für gemeinsame Mahlzeiten zu Hause oder im Restaurant gibt es selten Gelegenheiten... Feste, Einladungen etc. stellen häufig ein Problem dar.

Ok, es gibt viele Sportarten, die man intensiv betreiben kann, aber ist es nicht so, dass das Bodybuilding viele Einschränkungen erfordert, vor allem für den Partner eines solchen Sportlers? Ich frage mich, ob die größte Liebe es dauerhaft schafft, Verständnis zu zeigen, Rücksicht zu nehmen, zurückzustecken?

Bin gespannt auf einige Statements zu dem Thema...

Liebe Grüße, Astrid

1

Hallo Astrid,

außerhalb der Wettkämpfe trainieren Menschen meist ganz normal und ernähren sich auch ganz anders.
So ist es doch wirklich bei allen Sportarten.
Um einen Wettkampf zu gewinnen muß man viel Zeit und Energie einsetzten, man muß sich konsequent an Diäten halten und einen starken Willen haben.
Egal um welche Sportart es sich handelt.

Mein Mann und ich gehen ebenfalls in`s Fitnessstudio und betreiben Bodybuildung ( wenn man das so nennen will ). Wir haben mit dem ganzen Kram aber nichts zu tun da wir es aus Spaß an der Freude machen und kein Zil vor Augen haben, außer eben uns fit zu halten und unseren Sörper ästhetisch zu formen.
Würde mein Mann den Sport wettkampfmäßig betreiben würde ich keine Einschränkungen dadurch haben, außer daß wir uns unterschiedlich ernähren würden und er viel Zeit für`s Training investieren würd.
Ich fänd`s okay aber mir persönlich gefällt das gar nicht und meinem Mann zum Glück auch nicht.
Ich denke auch nicht daß Bodybuilding ein Sport für labile Menschen ist. Meist ist den Menschen halt ihr Äußeres sehr wichtig und sie haben Spaß daran ihren Körper zu formen.

Bist Du selber betroffen oder warum fragst Du?

LG Z.

2

Ich hatte bis vor kurzem eine Freundschaft - eigentlich war's mehr als ne Freundschaft - zu einem Mann, der viel und konsequent trainiert.

Unzählige Dosen Supplements zieren sein Reich zu Hause und auch sonst hält er strikt Diät und gönnt sich keinerlei "Sünden". Wettkämpfe macht er keine, er lebt halt permanent so diszipliniert. Er war mal stark übergewichtig und hat es allein geschafft, sehr viel abzunehmen. Darauf kann er wirklich stolz sein. Seine Disziplin ist wohl darauf zurückzuführen.
Ich bin mir nicht sicher, ob er diesen Sport macht, um etwas zu kompensieren. Ob in seinem fall nicht nur der Spaß im Vordergrund steht.


3

das wirst Du nie herausfinden.

Wenn Du aber eh keine Freundschaft mehr zu ihm pflegst, isses doch egal?

Ich denke, entweder man akzeptiert das oder man läßt die Finger von so einem Menschen davon. Ändern kann man ihn nämlich nicht.

#liebdrueck
Sanne #sonne

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5

>>>- ob Bodybuilding dabei hilft, etwas zu kompensieren (Sorgen, Probleme, mangelndes Selbstwertgefühl)? <<<

Das kann jeder Sport. Joggen, Schwimmen, Fahrradfahren, Fitness, Reiten....

>>>- ob diese Sportart inklusive der dazugehörigen strikten Ernährung völlig normal ist, eine Lebenseinstellung oder eher einen Hang zum pathologischen hat, ob eher labile Menschen sich diesem Sport hingeben <<<

Ich denke es ist alles möglich. Wohl am ehesten zählt sowas allerdings zur Lebenseinstellung. Ob labile Menschen dass Jahre lang durchziehen können, bezweifel ich.

>>>- inwieweit ein Partner im Leben eines Bodybuilders Platz hat, ohne auf der Strecke zu bleiben <<<

Das kommt sicher auf den "Typ" Partner an. Wenn beide eine Ebene gefunden haben gut klar zu kommen, kann es perfekt sein.

>>>- welche Frauen bereit sind, an der Seite eines Menschen zu leben, der einen Großteil seiner Freizeit damit verbringt, zu trainieren, das entsprechende Essen zuzubereiten etc. und Unmengen Geld ausgibt für Supplements und Shakes. Für gemeinsame Mahlzeiten zu Hause oder im Restaurant gibt es selten Gelegenheiten... Feste, Einladungen etc. stellen häufig ein Problem dar. <<<


Gensuao viele Frauen, die bereit sind, neben einer Cuchpotatoe zu leben.
Es muss einfach passen, wie bei allen extremen in einer Partnerschaft.
Wo ist ds Problem wenn ER im Restaurant nur einen Salat ist.. kann IHR doch egal sein ;-)


>>>aber ist es nicht so, dass das Bodybuilding viele Einschränkungen erfordert, vor allem für den Partner eines solchen Sportlers? Ich frage mich, ob die größte Liebe es dauerhaft schafft, Verständnis zu zeigen, Rücksicht zu nehmen, zurückzustecken?<<<

Welche Einschränkungen hat denn der Partner? Außer zeitliche? Das hat man auch wenn ein Partner viel arbeitet. Eine Fernbeziehung verlangt auch einiges ab.


6

Hallo pima,

"- ob Bodybuilding dabei hilft, etwas zu kompensieren (Sorgen, Probleme, mangelndes Selbstwertgefühl)?
"

Solche Aussagen hört man oft und ich selbst sehe sie lediglich als Vorurteile von Menschen, welche sich noch nie näher mit diesem Sport auseinander gesetzt haben.
"1000 Volt in den Armen, aber in der Birne brennt kein Lämpchen", "Große Muckies, kleiner Piepmatz" - Alles schon gehört.

Da ich diesen Sport selbst ausübe, kenne ich natürlich viele Bodybuilder, bin mit einigen auch privat sehr eng befreundet. Ich kann Dir versichern, die meisten sind sehr intelligent, selbstbewußt und stehen mit beiden Beinen im Leben.

"- ob diese Sportart inklusive der dazugehörigen strikten Ernährung völlig normal ist, eine Lebenseinstellung oder eher einen Hang zum pathologischen hat, ob eher labile Menschen sich diesem Sport hingeben "

Das kommt auf die Intensität an, mit der man diesen Sport ausübt. Der Teilnehmer einer Weltmeisterschaft trainiert und ernährt sich ganz anders, als ein Schreibtischtäter, der nur ein paar Pfunde verlieren will. Und dazwischen gibt es noch viele weitere Abstufungen.
Für labile Menschen halte ich diesen Sport für weniger geeignet, da man schon ein wenig in sich gefestigt sein sollte, um das Ganze ernsthaft durchzuziehen.

"- inwieweit ein Partner im Leben eines Bodybuilders Platz hat, ohne auf der Strecke zu bleiben

- welche Frauen bereit sind, an der Seite eines Menschen zu leben, der einen Großteil seiner Freizeit damit verbringt, zu trainieren, das entsprechende Essen zuzubereiten etc. und Unmengen Geld ausgibt für Supplements und Shakes. Für gemeinsame Mahlzeiten zu Hause oder im Restaurant gibt es selten Gelegenheiten... Feste, Einladungen etc. stellen häufig ein Problem dar.
Ok, es gibt viele Sportarten, die man intensiv betreiben kann, aber ist es nicht so, dass das Bodybuilding viele Einschränkungen erfordert, vor allem für den Partner eines solchen Sportlers? Ich frage mich, ob die größte Liebe es dauerhaft schafft, Verständnis zu zeigen, Rücksicht zu nehmen, zurückzustecken? "

Wie im letzten Absatz bereits geschrieben, kommt es hier sehr auf die Intensität an.

Professionelle Bodybuilder sind oft mit Frauen zusammen, die auch mit diesem Sport verbunden sind. Oder es sind langjährige Beziehungen, wo die Partnerin in die Beziehung "hineinwächst" und lernt, sich damit zu arrangieren.
Ein Freund von mir - mehrfacher Weltmeister - sagte mal zu mir "Will man in diesem Sport viel erreichen, muss man egoistisch sein und damit kommt nicht jede Frau klar (seine Partnerin ist auch Weltmeisterin). Denn dann gibt es schon Einschränkungen im "normalen" Leben.
Urlaub in Marokko? Geht nicht, da bekomme ich nicht die nötige Ernährung.
Geburtstagsparty von Hugo? Geht nicht, da habe ich mein letztes Vorbereitungstraining und ausserdem darf ich eh nichts essen und trinken, was es da gibt.

Aber das ist natürlich ein Extrembeispiel. Bei den meisten anderen gibt es solche Einschränkungen kaum oder gar nicht. Ich wage zu behaupten, dass die Partnerin eines leidenschaftlichen Fussballers "schlechter dran" ist. Zumindest höre ich in diesem Umfeld öfter Klagen von den betroffenen Frauen.

Was mich persönlich betrifft, so hat meine Frau nur am Anfang etwas geschimpft, weil meine Supplement-Dosen zu viel Platz in der Küche weggenommen haben ;-) Nachdem ich diese etwas geschickter in der ganzen Wohnung verteilt habe, ist meine Frau zufrieden. Obwohl ich auch regelmäßig und oft trainiere, höre ich keine Klagen von meiner Frau. Ich richte es allerdings auch immer so ein, dass noch genügend Zeit für meine Familie bleibt.
Sie sagte auch schon "Lieber so, als dass Du abends in der Kneipe rumhängst oder mit nem Bierbauch auf der Couch liegst"
Mittlerweile geht auch sie ins Fitness-Studio und man merkt ihr schon an, wie stolz sie auf das Erreichte ist. Wir sind beide in den 40er und können es, was Fitness und Körperbau betrifft, locker mit vielen 20 Jahre jüngeren aufnehmen.

Lange Rede - kurzer Sinn: Wenn der Sport nicht gerade sehr extrem betrieben wird, sehe ich keine Probleme für eine dauerhafte Partnerschaft.

Viele Grüße
Bernd


7

Hallo,
es gibt Dinge, die sind mehr als nur Sportart.
Die sind eine Lebenseinstellung.
So hört es sich zumindest bei deinem Mann an und in gewissem Maße kann ich es nachvollziehen.
Alles was glücklich macht, kann einen süchtig machen, auch Bodybuilding und was dazu gehört.
Ich kannte auch mal jemanden, der war da rigoros, der aß zum Bsp nach 17 Uhr gar nichts mehr.
DA wurde Essen gehen zum Problem!
Wobei es ja schön ist, dass sich dein Mann so um seinen Körper kümmert, das tun heutzutage doch die Wenigsten.
Und Hut ab vor so viel Disziplin. Hätt ich auch gern mehr von.
Ich kenne so ein exzessives Verhalten aber auch von Veganern (hab selbst mal ein halbes Jahr vegan gelebt).
Das betrifft auch alle Lebensbereiche, nicht nur das Essen.

Ob man als Partner dauerhaft so leben kann...?
Weiss ich nicht.
Man müsste die Einstellung wohl bestenfalls teilen.


LG

8

Hallo,

ich als Frau betreibe derzeit sehr intensiv diesen Sport und mein Mann muss mitziehen. Ich bin diejenige, die viel Zeit im Studio verbringt und auf die Ernährung achten muss. Mein Mann unterstützt das, indem er mir bei der Essensvor- und zubereitung hilft. Ich selber merke aber, dass das Privatleben und die Familie vernachlässigt wird. Nach einem dreiviertel Jahr Vorbereitung mit 5-7Mal Training in der Woche, werde ich mich gerne wieder auf einen Wettkampf vorbereiten, aber auf Dauer nicht 7 Mal die Woche und dann gibt es auch keine Probleme. Ich sportel meistens zwischen 19 und 23Uhr, da hat mein Mann dann seinen PC für sich alleine. Aber wenn man ein Ziel hat, ist es auf jeden Fall sehr hilfreich, wenn der Partner dahinter steht, bzw. es zumindest akzeptiert.

Ach ja, ich kompensiere nichts. Es ist seit 13 Jahren mein Hobby und nun versuche ich es mal mit einem Wettkampf. Aber es ist toll zu sehen, was man leisten kann.

Und es ist wirklich kein Problem, bei Festen oder im Restaurant auf Salat auszuweichen. Alkohol mag ich so oder so nicht. Und das Training versuche ich so zu legen, dass ich zu Feiern u.ä. trotzdem hin kann, weil ich es nicht jedem erklären will und weil viele leider kein Verständnis haben.

Grüsse
Micha