Süchte (Filme & Handy) überwinden

Guten Abend,

es kann gut sein, dass ich süchtig bin. Nach Filmen, Serien und nach Süßigkeiten. Ja, das sind keine harten Drogen, aber ich schaffe es einfach nicht, meinen Konsum zu reduzieren. Ich schreibe in meine Habit-Tracker-App, dass ich keine Süßigkeiten essen will und höchstens am Wochenende fernsehen. Es klappt nicht! Es ist mir peinlich, wie willensschwach ich bin.

Wie kann ich diese Süchte überwinden?

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Hallo!
Ich bin auch süchtig - nach Schokolade 🙈
Ich habe jetzt schon 9 Tage ohne geschafft.

Wieviel Süßes isst du denn so? Und wie lange und oft schaust du Filme?

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9 Tage ist super 👍

Wie viel Süßes ich esse, ist unterschiedlich. Das können an einem Tag zwei Tafeln Schokolade, eine Tüte Haribo sein und ein Donut sein und am nächsten Tag „nur“ eine halbe Tafel Schokolade. Aber ich schaffe es fast nie, mal einen Tag ganz darauf zu verzichten. Egal, wie sehr ich es mir vornehme.

Wenn ich frei habe, schaue ich manchmal den ganzen Tag fern. Mache einen Serienmarathon oder sehe mehrerer Filme hintereinander. Ansonsten oft ein oder zwei Filme abends, auch wenn ich müde bin oder eigentlich was anderes zu tun habe. Ich fühle mich danach nicht gut. Ich weiß vorher, dass ich mich danach nicht gut fühle, aber schaffe es trotzdem nicht, damit aufzuhören.

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Ich habe leider das selbe Problem 😔
Beispiel an Süßigkeiten an einem Tag: 1 knoppers, 2 Duplo, 2 Lebkuchen, 5-7 Mini Kugeln alpenmilch schoki und ein Stück Kuchen. Leider weiß ich auch nicht wie ich von dieser Sucht weg komme. Ich habe Zwillinge zuhause und laufe denen den ganzen Tag hinterher und mache dann nebenbei Frust essen.
Handysucht hab ich auch, ich muss ständig drauf schauen und die banalsten Sachen googlen.
Aber das Handy kann ich ablegen, auch für mehrere Stunden auch wenn es mir schwer fällt. Nur das Essen das kann ich nicht stoppen. Herzhaftes esse ich auch gerne. Ich bin eigentlich den ganzen Tag nur am essen 😔
Vielleicht hat hier jemand DIE Lösung für uns.

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Mir ging's ähnlich. Die süßigkeiten haben mich mal mehr oder weniger im griff, aber ich stress mich nicht mehr so krass. Früher konnte ich auch tagelang mit serien verschwenden und fühlte mich scheußlich.

Ich habe jetzt zwei kinder und immer zeitnot.
Ich hab irgendwann angefangen mit YouTube yoga zu machen. Früh was anstrengendes oder abends etwas entspannendes. Ich versuche jede minute die ich bekomme sinnvoll für mich zu nutzen. Im prinzip bedeutet das, dass ich mich gut fühlen möchte und dass vor allem durch körperliche betätigung erreiche. Dass ich mich meistens besser ernähre ist ein nebeneffekt von yoga, denke ich.
Ich hab da aber keinen inneren schweinehund mehr, im gegenteil, ich freu mich voll auf bewegung und salat ... Man wird älter...?
Mein digitaler medienkonsum nervt mich auch. Manchmal geh ich ohne Handy nur mit buch in die wanne und lese ein Kapitel.dann fühl ich mich besser.
Es gibt den Ansatz des intuitiven essens und dazu einen podcast auf Spotify. Auch was schönes: mit kopfhörern ausgedehnt spazieren gehen und sich interessante podcasts ode Hörbücher anhören. Ist wie serie gucken nur fühlt es sich besser an.
Und natürlich alles nicht so verbissen sehen.

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Danke für deine Antwort.

„Dass ich mich meistens besser ernähre ist ein nebeneffekt von yoga, denke ich.“
- Wie meinst du das?

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Naja, ich hab ein besseres körperempfinden durch yoga, mehr Körperspannung, keine Rückenschmerzen. Durch das bessere körpergefühl hab ich intuitiv eher bock auf gutes essen.
So erklär ich es mir.

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Hallo, ich kenne das. Ich habe schön immer gern und viel genascht...
Im ersten lockdown hab ich dann angefangen vor Stress ( 3 Kinder, davon 1 im homeschooling, Zwillinge würde Epilepsie diagnostiziert und Arbeit im Krankenhaus)immer mehr zu naschen und wurde immer dicker
Ich habe es mit Intervall Fasten, vegan, Süßigkeiten nur am Wochenende
, Kalorien zählen und ohne Kohlenhydrate versucht. Habe nichts länger als 3 Wochen durchgehalten. Es war nicht praktikabel im Alltag, ich war zu schwach
Hinterher hab ich noch mehr genascht und der Jojo Effekt trat ein
Irgendwann im Sommer hab ich eine Reportage über Zucker gesehen. Und verstanden wie ich süchtig danach war
Dann hab ich radikal allen zu besetzen Zucker weg gelassen. Auch kein Honig, keine Süßstoffe oder Austausch Stoffe, kein Agavenndicksaft nichts was süß schmeckt außer frisches Obst (Außer Bananen)

Die ersten Tage und Wochen waren hart.
Dann wurde es besser und mittlerweile vermisse ich es nicht mehr
Ich habe gut 7 kg abgenommen, auch wenn das 4 Monate gedauert hat

Und ich habe verstanden, dass wenn man Zucker süchtig ist, dass man es entweder ganz oder gar nicht weg lassen kann...
Ein Alkoholiker kann auch nicht nur ein halbes Bier in der Woche trinken
Mittlerweile esse ich manche bewusst Zucker (aber niemals Süßigkeiten)
Das ist eher Zucker der in Ketchup oder Wurst zugesetzt ist, den ich bewusst esse (natürlich nicht viel und selten)
Ich würde an deiner Stelle erst einmal eine sucht nach der anderen bekämpfen und das dauert sehr lange pro Sucht
Und dann radikal bekämpfen. Ein bißchen weglassen funktioniert nur selten

Ich habe nun seit über 4 Monaten keine Süßigkeiten mit Zucker gegessen (manchmal flips oder Chips ohnehin Zucker)
Und tatsächlich vermisse ich es nicht mehr. Ich war wirklich Süßigkeiten süchtig, niemand hätte jemals gedacht, dass ich das länger durchhalten kann (ich auch nicht)

Nur Mut, du schaffst das!

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Danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich denke, ich werde es auch mit einem kalten Zuckerentzug versuchen. Ich will mich einfach wieder wohlfühlen.

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Dann steck dir niedrigere Ziele.

2 Süßigkeiten am Tag. Dann kannst du dich drauf freuen und verfällst nicht in eine „Ach scheiß drauf“-Fressattacke.

Dann schau täglich Fernsehen, aber eben nur 30 Minuten. Timer stellen! Oder überlegst dir, was du stattdessen machst. Gönnst dir was schönes :) ein gutes Buch, ein heißes Bad, wie auch immer.., :)

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Die Idee mit den Alternativen finde ich gut. Sich in der Situation dann auch tatsächlich für die Alternative zu entscheiden, fällt mir aber sehr schwer.

Interessant, dass ich hier teilweise gegenteilige Tipps bekomme.

Nach deinem Plan hätte ich es heute geschafft:
- Ich habe fast den ganzen Tag durchgehalten, aber dann abends ein Snickers gegessen.
- Ich habe heute auch nur eine Folge geschaut (ca 20 Minuten) und ich versuche echt, keine zweite zu gucken.

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Jeder Mensch ist ja auch anders und es funktioniert langfristig was anderes. Das auszutarieren dauert manchmal.

Kalter Entzug klappt bei mir meist gar nicht. Ich denk dann oft „ach egal, dann starte ich halt doch morgen!“

Daher hab ich es mir eingeteilt. Ich nehme nicht mehr die Tafel Schoki mit auf die Couch und esse sie dann letztlich auch, sondern nehme mir ne Rippe mit, der Rest bleibt im Schrank. Dann esse ich tatsächlich auch nur die eine. Und bin chic damit.

Meine beste Freundin kann es gar nicht. Die würde so oft laufen, sie holt letztlich doch die ganze Tafel, daher kauft sie gar keine. Ich wäre dann die, die Backkakao isst, wenn gar keine Schoki da ist (übertrieben gesagt) 😅

Also muss man schauen.

Dann war das heute für den Anfang doch sehr gut :) ich finde, du kannst da stolz auf dich sein! Statt dich über das Snickers zu ärgern - Haken dran, freuen, dass es nicht wie sonst 3 waren ;)

Wir hatten heute Abend spontan Besuch und jetzt könnte ich noch was naschen, aber ich gehe lieber gleich ganz ins Bett und bin stolz, dass es heute gar nix war ❤️ Wenn ich morgen wieder ein Stück esse, dann ist es so. Es soll aber halt nicht der ganze Schokonikolaus sein. 😅

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Vielleicht hilft es dir, deine Ziele zu visualisieren. Stell dir dein Leben ohne Zucker und Fernsehen so konkret wie möglich vor. Was würde sich verbessern?

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Mehr Produktivität und Zeit für andere Dinge, mehr Wohlbefinden, keine Verdauungsprobleme und Schlafstörungen mehr.

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Hallo, ich finde es nicht peinlich, denn sucht ist sucht. Zucker und medienkonsum.
Bei Zucker würde ich evtl schauen, ob es sinnvoll ist, mal gänzlich auf Zucker zu verzichten. Heißt nicht nur süßes, sondern auch versteckte Zucker wie toast usw.

Das andere ist auch nicht ohne und ich weiß, dass ein kälter Entzug sehr heftig sein kann.
Hast du einen. Partner? Vielleicht kann er helfen in dem er mehr kontrolliert?
Oder aber gehe zum Arzt.
Mein Bruder ist hsndysüchtig, meine Mutter wollte ihm mal das Handy wegnehmen. Er hat geschrien und gekämpft, als würde man dem junky die Spritze wegnehmen wollen.
Alleine ist es schwer, deswegen der Rat einen Arzt um Hilfe zu bitten.

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Ja, ich habe einen Freund.
Ich habe auch schon an eine Therapie gedacht. Das wäre dann wohl der nächste Schritt, aber wollte es zuerst hier mit euren Tipps und vielleicht auch motiviert durch den Austausch probieren.

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Vielleicht kann er anfangs die kontrollfunktion übernehmen, wo ei dies eine heftige Herausforderung für die Beziehung werden kann.
Wenn du merkst du schaffst es nicht alleine, dann hole dir Hilfe. Denn ein Entzug von Medien kann genau so schlimm sein wie ein Drogenentzug, da die selben Areale im Gehirn reagieren. Damit ist leider nicht zu spaßen 😶

Ich wünsche dir alles Gute und viel Durchhaltevermögen

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vielleicht ist auch dein Maßstab zu hoch?
wie bei Kindern: verbietet man etwas extrem, dann folgt die Gier.

Was ist also gegen ein klein wenig Schokolade und eine bestimmte Zeit am Tag TV einzuwenden?
Ich glaube, du siehst das zu extrem.

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Das kann sein. Das Problem ist, dass es bei mir dann nicht bei “ein bisschen” bleibt.

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Ich würde sowas wie eine Diät betrachten. Harter Entzug (zB von Süßigkeiten) klappt selten. Viel besser geht es wenn man sich Grenzen setzt und regelmäßig ein Bisschen was gönnt. Also zB abends nur eine Folge und dann was anderes machen

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Hallo jolina,
super, daß Du spürst, daß was schiefläuft und Du etwas ändern willst.
Sowohl Zucker- als auch andere Süchte haben etwas mit Hormonen zu tun, insbesondere Dopamin.
Dieses Glückshormon wird als "Belohnung" ausgeschüttet, eben z.B. beim naschen oder wenn man auf dem Handy was Schönes liest oder einen Film sieht.
Je mehr Dopamin durch externe Anregung (Naschen, Handy) produziert wird, desto weniger körpereigenes Dopamin stellt der Körper her.
Wenn Du z.B. einen ganzen Tag Serien schaust und Kuchen isst, bekommst Du einen Überschuß an Dopamin von "außen". Am nächsten Tag wird Dein Körper entsprechend weniger eigenes herstellen.
Diesen Mangel spürst Du und greifst zu Süßem, um wieder auf einen gewohnten Dopaminspiegel zu kommen.
So verstärkt sich das Ganze immer weiter und Sucht entsteht.
Vielleicht hilft Dir dieser Hintergrund, um zu verstehen, wieso es so schwer ist, sich davon zu lösen.
Ich habe letztes Jahr mal 9 Wochen zuckerfrei geschafft, mit kaltem Entzug. Die Effekte waren umwerfend. Viel besserer Schlaf, kein "Mittagstief" mehr, schönere Haut......leider bin ich gerade wieder voll "drauf" #heul.
Aber Dein Post motiviert mich, es nochmal mit dem Ausstieg zu versuchen.
Viel Glück!! #klee

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Danke für das Hintergrundwissen. Das ist wirklich interessant und motiviert, den Entzug durchzuziehen, damit mein Körper sich umgewöhnt.