Hafertage

Ich kenne die "Hafertage" eher als "Dinkelgriestage" oder "Dinkelfasten" (nach Hildegard v. Bingen) oder als "Porridge-Diät" (England, Schweden und Co.):
Grundsätzlich geht es ja um Wasser/Getreide-Porridge, das mit wenig(!) Gewürzen, Gemüse und Obst verfeinert wird. Man verzichtet hier auf Fette, Eiweiß, Salz, Zucker, Milch, Alkohol. Je nach Art der Diät wird es zB beim Intervallfasten verwendet, zB Wechsel 1 Tag normal, 1 Porridgetag. Durch den Wechsel kann man die Porridgetage auf Ruhetage legen, Hildegard empfahl diese Ruhetage inklusive Dinkelkaffeekur über einen Zeitraum von 2Wochen/14Tagen mit entsprechendem Psychischem "Ausmisten" (egal ob Meditationen, Leben entrümpeln, ...)
Abseits der Hildegard-Therapie wird die Porridge oder Haferdiät auch in medizinischen Therapien zur Reduktion von Blutzucker- sowie Cholesterinspiegel, auch teils mit Gewichtsreduktion angewendet.

Aus ernährungstechnischer Sicht: Direkt eine Porridgediät - wenn auch nur über 3 Tage - oder eine längere Intervallkur ohne diabetologische/ärztliche Betreuung kann ich nicht empfehlen.
Man rutscht hier sehr schnell in einen Mangel, zB Unterzuckerung als großes Risiko sowie das Einschätzen des eigenen Energieverbrauches. In diesen Tagen werden weder ausreichend "gute" Fette (mehrfach ungesättigte) noch ausreichend "essentielle" Proteine zu sich genommen, Fett wird u.a. auch für die Aufnahme und Verwertung der Vitamine E, D, K und des Provitamins A benötigt.
Der Hunger selbst hält sich stark in Grenzen, da der Brei an sich gut sättigt, bereits am 2. Tag kann es (stark individuell) jedoch schon durch Mangel zu Kreislaufproblemen und Fressattacken kommen.

Wer zu Übergewicht und zu hohem Zucker neigt, kann durchaus 1-2 Hafertage unter der Woche auch im Alltag einbauen, sollte jedoch darauf achten, dass sich am Vortag nicht übernimmt und dieser Hafertag dann auch nicht körperlich wie psychisch ausgelastet wird.
Wer eine "Kur" oder eine längere Diät plant, sollte dies auf jeden Fall erst fachlich abklären.