Sagt einmal, wie kriegt ihr das hin in eurem ganz normalen Alltag eure Libido aufrecht zu erhalten. Ich gerate da immer wieder in eine Sackgasse...
Also, mein normaler Alltag sieht so aus, dass ich um 5.30 aufstehe und dann losrödel: Frühstück für die Kinder machen, Schubrotdosen bestücken, Kinder wecken, fertig machen, Kinder zur Schule/Kindergarten bringen, dann von 8-13.30 Uhr arbeiten und auf dem Rückweg die Kinder abholen. Dann Hausaufgaben betreuen, Nachmittagsprogramm mit den Kindern, um 17Uhr anfangen, Abendbrot vorzubreiten. Familie abfüttern. Nach dem Abendbrot kümmert sich der Mann um die Kinder (er arbeitet von 8-17Uhr mit Anfahrtzeiten, die ihm nicht ermöglichen, die Kinder morgens zum Kindergarten/Schule zu bringen), in der Zeit wuppe ich den Haushalt, dann bringe ich alle Kinder ins Bett bringen, damit mein Mann auch noch was vom Tag hat (er macht dann meistens Sport). Spätestens um 20.30 schläft dann das Jungvolk und oft komme ich aus dem letzten Kinderzimmer gerade raus und dann liegt mein Mann da schon, hat die Kerzen angemacht und hat Lust auf Sex. Ich fühle mich aber zu dem Zeitpunkt ganz häufig wie vom Tag ausgekotzt und möchte eigentlich erst einmal lesen/eine Serie gucken/an die Deck starren, zumal ich mich als introvertierten Menschen beschreiben würde, der Zeit für sich ganz dringen braucht, wenn er funktionieren soll.
Das Problem ist, dass ich dabei dann häufig so müde werde, dass es dann später auch nicht mehr zu Sex kommt und ganz ehrlich, ich brauche auch ein paar Stunden Schlaf, weil der Kleine ein unruhiger Schläfer ist und ich seit Jahren so gut wie nie durchschlafe. Mein Mann hört die Kinder nicht, wir haben da schon alles probiert. Wir haben Junior sogar schon im Bett neben ihm schlafen lassen. Er wird nicht wach, egal wie sehr das Kind schreit.
Das Problem ist, dass ich auf Kerzenschein mittlerweile fast panisch reagiere: Ich weiß, dass ich eigentlich müsste, weil Sex wichtig für die Partnerschaft ist und es ist dann auch immer schön. Mein Mann ist ein toller Liebhaber. Das ist nicht der Punkt. Es ist nur so, dass ich häufig spontan denke: Jetzt will schon wieder jemand was von mir. Ich will das nicht denken!! Trotzdem schießt mir der Gedanke immer wieder in den Kopf und dann mache ich alle Schotten dicht.
Das wiederum zieht das Problem nach sich, dass mein Mann absolut verständlicherweise keine Lust mehr hat, den Anfang zu machen, während ich eigentlich darauf stehe, wenn er auch mal aktiv wird. Das Gefühl, dass ich nun allein dafür verantwortlich bin, den Anfang zu machen, verstärkt das Gefühl, schon wieder für etwas verantwortlich zu sein, noch mehr. Versteht ihr, wie ich das meine?
Dabei habe ich selbstverständlich absolutes Verständnis, dass mein Mann keine Lust hat, sich ständig Körbe einzufangen.
Ich kriege solche Phasen nur durchbrochen, indem ich mich anfangs "zwinge" mitzumachen. Es ist dann wie gesagt auch schön. Nur irgendwie finde ich es unschön für mich, dass ich da immer über das Gefühl weghopsen muss, eigentlich meinen Mann auf die Finger hauen zu wollen und zu sagen: Ich will jetzt verdammt noch mal meine Ruhe. Das fühlt sich irgendwie nicht richtig an.
Und trotzdem weiß ich nicht, wie ich es anders machen soll.
Kennt jemand mein Problem und kann dazu irgendetwas Kluges sagen? An unserer Arbeitsteilung kann man irgendwie aufgrund der Arbeitsteilung wenig drehen.
Alltags und Libido. Die Quadratur des Kreises?
So wie du Euren Alltag beschreibst und wie ihr Eurer Sexleben gestaltet geht es 1000 anderen Paaren auch. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. So konnte ich uns gut in deinem Text wiederfinden. Meine Idee das Sexleben trotzdem nicht verhungern zu lassen wäre dir mehr Freiraum zu schaffen, Freiraum für Sport, deine Freundinnen oder einen profanen Spaziergang. Ich würde als dein Mann dann hoffen, dass du bei weniger Alltagsdruck auch wieder so frei im Kopf wärst, den Anfang in Sachen Sex zu machen. Nicht immer - dann wäre es ja Sex nach Kalender- sondern ab zu mal. Dass dein Mann eine schöne Stimmung mit Kerzen aufbaut zeigt ja wie viel ihm an der Sache liegt. Da ist er bestimmt auch bereit die eine oder andere Zusatzmeile in Sachen Kinderbetreuung zu gehen. Bei uns hat mein Plan nicht funktioniert aber das hat andere Gründe. Bei Euch sind die Voraussetzungen das wieder gut hinzubekommen ja ansich gut.
Mehr Freiraum.... Ja, ich denke, der wäre in vielerlei Hinsicht des Rätsels Lösung. Und ich guck ja schon, was ich machen kann, z.B. höre ich bei meinem allabendlichen Haushaltserledigungen Musik über Kopfhörer, was mich mal kurz aus dem Alltag beamt.
Ansonsten empfinde ich das halt als schwierig. Wir haben keine Verwandten vor Ort und dann ist da noch der folgende Punkt: Ich will Freiraum INNERHALB meiner vier Wände, ich will nicht rausgehen, um Abstand zu kriegen, weil mir, wie gesagt, vor allem die Zeit für mich ganz alleine, möglichst auf dem Sofa mit einem Buch, fehlt. Aber setz das mal gegenüber Kindern durch, für die du den ganzen Tag Hauptansprechpartner bist. Da kann mein Mann sich abmühen wie er will, wenn ein dreijähriges Kind nach Mama brüllt, hat er da kaum eine Chance.
Naja, irgendwann werden sie größer....
Im Übrigen mache ich häufig noch den Anfang, so ist das nicht. Nur eben nicht aus einer natürlichen Lust heraus, sondern eher motiviert durch den Gedanken: Jetzt müsstest du mal wieder.
Mir ist Sex auch wichtig, Oxytocin ist eine feine Sache. Was mir Angst macht, ist halt dieser innerliche Widerwille, mich zu überwinden, an einigen besonders schlimmen Tagen, ich schäme mich fast das zu sagen, ist das Ekel. Nicht Ekel vor meinem Mann, sondern Ekel davor, dass jemand in meine Intimsphäre eindringt, etwas von mir will.
Wenn das vielen Paaren so geht, wie du schreibst, uff, dann ziehe ich den Hut vor all denen, die ihr Sexleben trotz allem ohne Probleme am Laufen halten.
Und ja, mein Mann ist ein feiner Kerl und es ist ihm sehr daran gelegen, dass es mir gut geht. Deswegen fühle ich mich ja auch so verpflichtet, mich auf die Reihe zu kriegen.
Na ja so ohne Probleme bekommen die das ja auch nicht hin. Entweder machen die Frauen es mit oder der Mann macht die Durststrecke und die Körbe mit...
Es ist toll,wie Du mit Selbstreflektion und Willen nach Lösungen suchst. Respekt. Auch wie Du über deinen Mann schreibst ist sehr wertschätzend.
Klar ist es schwer Freiraum zu schaffen, aber auf Dauer wird der Alltag keinem in der Beziehung gerecht. Und SPÄTER zu sagen, wenn die Kinder groß sind, ist ein Tugschluss.
Vielleicht ist es besser beruflich kürzer zu treten um die Beziehung zu retten, denn lieber ein Event weniger, ein kleineres Auto, ein kleineres was weiß ich, damit nicht am Ende sich der Mann das was er so sehr vermisst, anderswo holt. Oder der Versuchung durch andere erliegt. Je unzufriedener MANN wird und je mehr Körbe es werden, je eher siegt die Lust über den Verstand. Siehe meinem Nickname...
Das rate, was mir einfällt wäre, dass ihr euch mit Kinder ins Bett abwechselt.
Mein Tag sieht auch so aus wie deiner. Nur kommt mein Mann erst gegen 19:00 heim.
Er bringt dann aber immer noch mind. ein Kind ins Bett, während ich das andere schlafen lege. Auch, wenn er gerade erst von der Arbeit kommt.
Dein Mann muss doch nicht jeden Tag Sport machen? Wann hast du denn was vom Tag? Warum darf das nur dein Mann? Wie und wann räumt er dir denn mal die Zeit ein zu chillen?
Mein Mann ist halt ein Bewegungsfreak und das finde ich auch generell lobenswert. Er sitzt den ganzen Tag und da mag er sich halt abends bewegen und braucht das auch für seine Psychohygiene.
Er räumt mir schon Zeit ein, z.B. an den Wochenenden ist das generell nie ein Problem, wenn ich ausschlafen möchte.
Vermutlich würde er auch klaglos das Morgenprogramm übernehmen. Da stehe ich mir primär selbst im Weg. Es fällt mir arg schwer Bereiche, für die ich mich jahrelang verantwortlich gefühlt habe, abzugeben. Ich habe einen widerlich hohen Anspruch an mich selbst und es kostet mich viel Energie, diesen Ansprüchen nicht zu genügen, so viel Energie, dass ich manchmal denke, dass es sich nicht lohnt, daran zu arbeiten, weil es mich waaaaahnsinnig macht, wenn z.B. der Haushalt pröddelig liegen bleibt.
Dann hätte ich wahrscheinlich Sex und würde an den ungestaubsaugten Boden denken...
Ich weiß aber, dass das vor allem mein Problem ist, nicht seins.
Es wird besser wenn die Kinder grösser werden.
Schick deinen Mann doch einfach 1x die Woche mit den Kindern ins Hallenbad, oder auswärts Essen, so das du die 2 Stunden dann einfach für dich hast.
Das schafft dein Mann sicher, die Kinder haben Papa Zeit und haben etwas worauf sie sich freuen und dein Mann hat ja letztendlich auch etwas davon wenn er nach Hause kommt und du die Zeit für dich genutzt hast und dich dann um ihn kümmern kennst weil der Akku geladen wurde....
Ausserdem finde ich je nach Alter der Kinder muss man nicht rund um die Uhr für ihre bespassung sorgen, irgendwann sollten sich Die Kinder auch mal allein beschäftigen können und der Haushalt muss auch nicht immer 100% sein.
Meinem Mann ist es wichtiger das ich Ausgeglichen und zufrieden und nicht gestresst bin, wenn der Haushalt dann mal bei 90% ist, ist es nicht schlimm...
"Meinem Mann ist es wichtiger das ich Ausgeglichen und zufrieden und nicht gestresst bin, wenn der Haushalt dann mal bei 90% ist, ist es nicht schlimm..."
Meinem Mann ist das total wumpe! Ich bin die dämliche Perfektionistin. Und der Feind in einem selbst, der lässt sich irgendwie am schlechtesten bekämpfen.
Also mein Mann arbeitet in 24 Stunden Schichten. Daher kann es schon mal sein das ich das Kind, Haushalt und Job ein zwei drei Tage ganz alleine wuppe. Das ist dann ähnlich wie bei dir nur das abends nicht der Mann zum bespaßen da ist. Wenn er dann da ist und das Minimonster endlich schläft sind wir beide meist heiß. Es gab aber auch eine Zeit da war mir das auch alles zuviel und ich hatte keine Lust.
Ich bin angefangen mir immer nebenbei Lust zu machen. Nachrichten an ihn, Bilder, erotische Kurzgeschichten oder Hörbücher und so nutze ich die Lust um dann den ganzen Alltagsstress abzubauen.
Hallo
1. wird es besser/ anders wenn die Kinder größer werden. Das ist richtig.
2. musst du nicht permanent die Hausaufgaben überwachen.
3. kann jeder am Tag was im Haushalt machen.
4. muss dein Mann nicht jeden Tag Sport machen.
Wir haben hier die Regelung das jeder hier im Haushalt abends 10-15 Minuten etwas aufgeräumt oder geputzt wird.
Heute hatte ich frei und habe mehr gemacht. Was mich aber nicht davon abgehalten hat mich mit meiner Freundin zu treffen und Kuchen zu backen.
Heute Mittag habe ich sogar eine Stunde auf der Couch gedöst.
So hält sich Unordnung und Chaos in Grenzen und jeder hat genügend Zeit zum abschalten.
Wie wäre es wenn du zweimal die Woche baden gehst oder in Ruhe dich zurückziehst und dann zu deinem Mann zurück kehrst und anstatt direkt mit Sex zu starten erstmal eine Massage bekommst.
Lg
"Wie wäre es wenn du zweimal die Woche baden gehst oder in Ruhe dich zurückziehst und dann zu deinem Mann zurück kehrst und anstatt direkt mit Sex zu starten erstmal eine Massage bekommst."
Das hört sich großartig an. Eine Massage würde mir z.B. wirklich sehr helfen, runterzukommen. Für den Anfang müssten wir dann allerdings vermutlich vereinbaren, dass es nicht immer zum Happyend kommt, denn sonst hätte ich vermutlich die ganze Zeit das Gefühl, er massiere mich gefügig....
Schlimm, ne?? Ich will ja gar nicht so denken....
Hi. Mir geht es genau anders. Ich geh halb 7 auf Arbeit und komme halb 6. Mein Mann geht erst halb 9 und kommt halb 7. Er ist hat zur Zeit nie Bock und ich leider ständig. Er ist angeblich immer müde und hat den Kopf voll. Bin seit 3 Wochen ohne Sex und mittlerweile echt entnervt. Meist fange ich auch an. Manchmal denke ich, er zwingt auch mitzumachen...mir zu liebe... Ich könnt jeden Tag... Es macht mich aktuell echt frustriert.
Das liest sich sehr unempathisch. Wäre mein Mann nur entnervt und nicht so geduldig und interessiert daran, eine Lösung für UNSER Problem zu suchen, würde ich garantiert gar keinen Sex mehr wollen. Ich schlafe doch nicht mit jemanden, damit er nicht "entnervt" ist.
Ich kann dich sehr gut verstehen. Mir geht es genaus. Der Text hätte von mir sein können. Meine Kinder sind allerdings schon größer (9 und 11) und es ist leider noch nicht viel besser geworden. Auch wenn die Tage jetzt nicht mehr so anstrengend sind geht es dafür abends länger. Wenn man so lange wartet bis die Kinder schlafen, ist man selbt eingeschlafen. Manchmal kommen sie um 22 Uhr noch und wollen noch was.
Wir haben auch lange nach einer Lösung gesucht. Mein Mann hatte es aufgegeben auf mich zuzukommen und weil ich selber auch nie Lust hatte war oft wochenlang funkstille.
Was jetzt einigermaßen gut klappt ist der Sex nach Kalender. Wir haben den Sonntag gewählt weil es da nicht so stressig ist und man auch mal zeit für schöne Sachen hat.
So habe ich die Möglichkeit mich tagsüber in Gedanken darauf vorzubereiten. Ich mache mir dann manchmal schöne Gedanken bei einem Spaziergang.
Mein Mann kann sich darauf einstellen, lässt mich dann in der Woche in Ruhe, und weiß, dass er am Sonntag nicht abgewiesen wird. Meistens beginnt es dann so:
"Ach ja, heute ist ja Sonntag"
Sex nach Termin haben wir schon versucht. Das funktioniert bei mir gar nicht!!!! Statt mir schöne Gedanken zu machen, fühle ich mich dann den ganzen Tag wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt werden soll.
Ich kann so gar nicht mit Druck und Erwartungshaltungen umgehen....Die sind für mich absolute Lustkiller.
Aber toll, dass das bei euch klappt. Ich habe das schon von vielen gehört, dass das für sie die Lösung war.
Hi,
ich denke, bis zu einem gewissen Punkt ist das normal.
Wir haben 3 Kinder (5,7,9), mein Mann ist mit viel Glück um 19 Uhr zum Abendessen daheim - das ist aber selten!
Die Kinder gehen in der Woche um 20 Uhr ins Bett - die Große schläft da noch längst nicht. Daher glaube ich, je älter umso komplizierter wird das mit dem Liebesleben. Meist schläft sie gehen 22 Uhr oder kurz danach.
Ab 20 Uhr ist hier Paarzeit, nicht Elternzeit. Wir gucken gerne Filme oder Serien, trinken ein Glas Wein dabei. Oder quatschen... Oft kuscheln wir dabei. Dann passiert es schon irgendwann...irgendwie. Direkt nach dem in Bett bringen hätte ich auch keine Lust. Da wüsste ich zum einen, das permanent ein Kind auftauchen könnte... und zum anderen würde mir die gemeinsame Zeit fehlen.
Ich glaube, so geht es allen Eltern. Irgendwie.
"Ab 20 Uhr ist hier Paarzeit, nicht Elternzeit. Wir gucken gerne Filme oder Serien, trinken ein Glas Wein dabei. Oder quatschen... Oft kuscheln wir dabei. Dann passiert es schon irgendwann...irgendwie. Direkt nach dem in Bett bringen hätte ich auch keine Lust. Da wüsste ich zum einen, das permanent ein Kind auftauchen könnte... und zum anderen würde mir die gemeinsame Zeit fehlen."
Du triffst den Nagel auf den Kopf!!! Mein Mann hätte überhaupt kein Problem damit, Sex zu haben, während die Kinder noch wach sind. Er meint, wir könnten doch einfach die Tür abschließen... Ich kriege bei dem Gedanken daran Pocken... Wir sind ja gerne auch mal lauter und ich finde die Vorstellung furchtbar, dass die Kids sich fragen, was da so komische Geräusche macht und dann an der Tür klopfen. Nee!
Was ich halt auch schade finde, ist, dass man im normalen Alltag so wenig Zeit für sich als Paar hat. Ich weiß, dass das normal ist. Aber ich empfinde es als besonders schwierig, den ganzen Tag auch von meinem Mann primär als funktionierende "Familienmutter" wahrgenommen zu werden und dann abends umswitchen zu müssen.
Wir haben schon häufig darüber geredet, dass mir da z.B. mehr Kuschelei im Alltag helfen würde oder mal ein begehrlicher Blick, ein Kompliment oder ein Kuss, der mir signalisiert: Du Frau, ich Mann....
Dafür ist mein Mann aber irgendwie nicht der Typ. Er strengt sich dann immer ein paar Tage an und dann rutschen wir wieder in alte Verhaltensmuster zurück....