Hallo ihr Lieben,
ich schreibe hier, weil ich mir Antworten erhoffe, ob es normal ist, was ich erlebe.
Mein Mann und ich sind seit 16 Jahren zusammen. Unser Liebesleben war schon immer eher schlecht. Immer war alles wichtiger. Auch mir. Um schwanger zu werden hat es jedesmal nur ein zwei Versuche gebraucht. Wir haben zwei Kinder. Wundervolle Kinder!
Aber wir legen wie Bruder und Schwester zusammen. Mein Mann begehrt mich Null. Vor ein paar Wochen habe ich zufällig sein entsperrtes Handy in der Hand gehabt und prompt einen heißen Chat mit einer Arbeitskollegin von ihm gelesen. Er kann es also! Es war nicht mal die Tatsache, dass er fremd geht das Schlimmste. Also angeblich war da auch nichts, außer diese Nachrichten, aber ich fand es so schlimm, dass er offensichtlich ja doch ein sexuelles Wesen ist- nur nicht mit mir! Ich dachte ich kenne meinen Mann.
Wir haben daraufhin eine Beratung aufgesucht. Es tat ihm leid, er würde mich lieben, nicht verlieren wollen.
Gebracht hat es nicht so viel.
Jetzt sind wir im Urlaub, mit den Kids. Seit 12 Nächten. Nicht einmal Sex! Ich habe so viele Andeutungen gemacht. Nichts! Dann habe ich es mir stumpf selber gemacht, weil ich es nicht mehr aushielt. Er hat weiter fernsehen geschaut. Nichts!
Ich halte es nicht mehr aus. Gestern haben wir uns schlimm gestritten, nachdem ich Alkohol getrunken habe. Da ist es aus mir raus geplatzt.
Ist das denn normal? Er sagt er liebt mich. Aber ich halte es nicht mehr aus, so überhaupt nicht als Frau wahrgenommen zu werden. Sonst sind wir ein gutes Team. Bisher habe ich es immer gescheut mich nur wegen Sex zu trennen. Aber ich halte es nicht mehr aus. Keine Nähe zu bekommen. Emotional nicht, körperlich erst Recht nicht.
Was soll ich nur tun?
Ehe scheitert nur an fehlendem Sex?
Ich kenne genau das was du beschreibst - eine wunderbare Frau die daheim emotional und mit ihrem Bedürfnis nach Nähe verkümmert. Bis vor kurzem waren wir gute Freunde, kennen uns ewig, sind beide verheiratet.
Seit einem halben Jahr haben wir eine Affäre. Wir holen uns damit den Sex, aber auch die Nähe die uns daheim fehlen. Nach jedem Treffen fahren wir entspannt heim wo das Team mit Mann / Frau, Kind und Hund super funktioniert.
Das ist zugegebenermaßen nicht unbedingt ein Modell für dich, auch wenn ich eine ganze Reihe ähnlicher Situationen kenne. Im Grunde ist es eine dieser berühmten drei Optionen:
- Trennung bevor du mit deinem Bedürfnis nach körperlicher und emotionaler Nähe total verkümmerst
- Augen zu und weiter so
- Ein Weg dazwischen, Affäre oder offene Beziehung
Eine Affäre musst du mit deinem Gewissen vereinbaren können. Heimlichkeit und Belügen fressen die tollen Stunden sonst auf.
Eine offene Beziehung ist ehrlich, setzt aber voraus dass dein Mann das Problem erkannt hat und genügend Liebe und Vertrauen da ist um dich ein Stückweit loszulassen.
Und ja, Paartherapie, Reden...klar, alles ist einen Versuch wert. Ob es sinnvoll ist merkst du relativ einfach daran wie dein Mann deinen Aufschrei wahrgenommen hat und ob er etwas ändert - oder das Problem aussitzt. Dann bleiben nur Konsequenzen.
Viel Glück...
Öffnet doch eure Partnerschaft und suche dir einen Liebhaber, der deine Bedürfnisse in dieser Hinsicht erfüllt.
Könntest du dir das vorstellen?
Das haben wir probiert. Ändert aber nichts daran, dass mit Nähe/Zuneigung fehlt von dem Mann den ich liebe und mit dem ich zusammen bin.
Sorry, das ist Schwachsinn. Ich hatte bisher mit 2 Männern gegen Ende der Beziehung eine Öffnung für externe Abenteuer. Gebracht hat es 0. Der Sex wird einfach nur offiziell auf andere Personen outgesourced. Das Verlangen nach dem Partner eher noch mehr geschwächt.
Letztlich waren das nur Versuche, zu verschleiern, dass die Luft raus war, nicht nur sexuell, sondern emotional.
Für mich hört sich das leider stark danach an das er dich nicht mehr begehrt, weil er dich halt eben nicht mehr begehrt.
Er finde dich einfach nicht mehr anziehend sexuell.
Allein das er seine Lust lieber mit anderen Frauen austauscht als mit seiner eigenen Frau das is echt schon sehr traurig.
Und das brauchst du garnicht, such dir ein lieben Liebhaber.
Trenn dich von deinem Mann, oder bleibt zusammen auf Brüderliche und schwesterliche Art
Hi,
eine Freundin von mir lebt so seit guten 8 Jahren. Nach der Geburt ihres Kindes brach das Sexleben von jetzt auf gleich ein. Von seiner Seite aus.
Gut, er war wohl noch nie der große Don Juan im Bett, da war eher sie der "Macher". Aber immerhin hatten sie Sex.
Seit das Kind da ist, nix mehr. Keine körperliche Nähe mehr. Ein flüchtiger Kuss, eine holzige Umarmung, das wars.
Gespräche darüber blockt er ab, schweigt sich aus. Eine Paartherapie verlief mangels Interesse nach 3 Sitzungen im Sande.
Schöne Wäsche, Kerzenlicht und dergleichen, lösen nichts aus, sind ihm eher lästig.
Er liebt sie wohl, als Eltern funktionieren sie bestens, das Leben nach außen suggeriert allen die heile Rama - Familie mit Reihenhaus und BMW vor der Tür.
Aber innen ist es grau, öde, fade und lieblos.
Meine Freundin verschenkt ihre besten Jahre. Ich rate ihr dringend zu einer Affäre, würde sie definitiv auch decken. Trennung wäre quatsch, dass wäre für beide der wirtschaftliche Ruin, denn wie gesagt - als Eltern funktionieren sie sehr gut, stehen finanziell/materiell fest im Leben. Würde also keinen Sinn machen.
Ich finde es unbegreiflich, wie ihr Mann es in Kauf nimmt, dass sie neben ihm verhungert. Emotional wie sexuell. Wir vermuten ja inzwischen, er ist schwul und will sich nicht outen. Denn normal ist das nicht, dass ein Mann mit mitte 40 keinerlei sexuelles Interesse hat.
Ich kann dich gut verstehen, denn ich sehe, wie meine Freundin leidet und langsam vertrocknet. Und auf ihre Fragen keine Antworten bekommt.....eigentlich echt ne miese Nummer von ihm.....
Änder was!
LG
Also ich bin lieber arm und glücklich, auch sexuell, anstatt reich und unglücklich und unbefriedigt vom eigenen Ehemann.
Ich auch. Definitiv. Habe ich ihr auch schon gesagt. Aber sie scheut den Schritt in eine ungewisse Zukunft, die auf jeden Fall eher Schmalhans wäre.
Nix mehr Haus, nix mehr dickes Auto, nix mehr Urlaub. Und ja - nix mehr mit heile Familie für das Kind.
Das bindet sie eben sehr - wie die meisten Menschen, die ihre Komfortzone nicht verlassen möchten...
Du arme - ich kann dich total verstehen. Des Ding ist halt, jeder setzt seine Prioritäten im Leben anders. Was den Sex betrifft - kann ich es persönlich nicht nachvollziehen. Da ich auch gerne Sex habe.
Ich würde noch ein letztes mal in einem Vier-Augen Gespräch die Karten auf den Tisch legen nachdem Urlaub und Ihm klipp und klar deine Meinung sagen. Sollte sich nichts ändern kannst du Ihm auch mitteilen das du dich von Ihm trennen wirst.
Alles andere ist Zeitverschwendung wenn man ließt was du bereits alles getan hast. Trau es dir zu, hab den Mut und den Arsch in der Hose.
Es gibt soviele Männer auf der Welt die wären froh wenn Sie eine Partnerin hätten, die Sex möchte
intothelight hat es auf den Punkt gebracht - ganz toller Beitrag.
Das Thema Sex ist bei Euch eine Machtfrage geworden. Er hat sich bereits selbst als Verlierer ausgemacht. Sein Heil sucht er in der Bestätigung bei anderen. Da scheint alles unbelastet und neu und er darf sich dabei selbst "neu" darstellen.
Mein Versuch an Deiner Stelle wäre der, ihn für einen Tantramassagekurs zu gewinnen.
Sexualität nochmal anders erleben, mit undefinierten Rollenbildern, weil es für Euch Beide Neuland ist.
Dazu kommt beim Tantra der Faktor Liebe und Absichtslosigkeit dazu. Das fehlt im "Standard" Sex häufig.
Die Frage an Dich und an ihn ist die, ob Ihr Beide es nochmal versuchen wollt?
Ich würde noch einen Punkt weitergehen. Für mich war Tantra der Weg um in einer fast körperlosen Beziehung wieder zu Selbstwert- und Körpergefühl zu finden. Eben um nicht komplett zu verkümmern.
Der Schalter “Affäre” ist im Kopf oft nur schwer umzulegen. Das erste Tantra ist gefühlsmäßig irgendwie (und ja, ich weiß: das wird dieser Art der Findung nicht gerecht) zwischen viel Wellness und ein bisschen Fremdgehen angesiedelt, was es einfacher macht sich fallenzulassen. Zumindest hab ich es so in Erinnerung bevor ich tiefer in die Materie eingestiegen bin. Und die Wirkung hält im besten Fall Wochen an.
Vielleicht ist das ein Schritt der deinen aktuellen Bedürfnissen entgegenkommt, dir hilft aus dieser Unzufriedenheit herauszufinden ohne gleich neue Großbaustellen aufzumachen. Im besten Fall mit, zur Not ohne deinen Mann.
> Bisher habe ich es immer gescheut mich nur wegen Sex zu trennen. Aber ich halte es nicht mehr aus.
Ich kenne das nur zu gut, dieses Gefühl, alles probiert zu haben und nichts ändert sich: nein, das ist nicht normal!
Da hilft es auch nichts, wie Bruder und Schwester zu leben. Denn erst geht die Liebe, dann die Freundschaft, dann der Respekt.
Man trennt sich auch nicht "nur" wegen Sex. Sondern weil man sich auf Dauer selbst verleugnen muss und erkennt, dass man daran zugrunde gehen würde.
Bei mir hat dieser Prozess viele, viele Jahre gedauert, und am Ende habe ich es bereut, es nicht schon früher getan zu haben.
Hallo!
Als ich deine Überschrift gelesen habe, dachte ich mir, warum NUR?
Ist Sex wirklich so unwichtig für eine Partnerschaft, dass man denkt, daran könnte sie nicht scheitern?!
Vielleicht sorge ich hier mit meiner Meinung für Aufruhr, aber ich finde, fehlender Sex ist ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.
Damit meine ich jetzt keine Ausnahmen wie Krankheit etc.
Sex wird als Kleber einer Beziehung bezeichnet und bei jedem halbwegs guten Therapeut klingeln die Alarmglocken, wenn man sich auf dieser Ebene nicht mehr nahe ist.
Warum?
Nun ich denke, es geht nicht einzig und allein um Druck ablassen oder den Trieb befriedigen. Das könnten wir doch alle selber....
Sex mit Gefühlen hat doch viel mehr zu bieten. Es geht um Nähe, Austausch, begehrt werden, Zuneigung erfahren usw.
Ich finde leider, wenn es das nicht mehr gibt, ist es schon ein Grund, darüber nachzudenken, ob man das möchte. Und auch an dir sieht man, wie unglücklich man dadurch werden kann.
Wenn man sexuell harmoniert, überträgt sich das meiner Meinung nach auf das ganze Miteinander, man respektiert sich, nimmt sich ernst und wahr, hört sich zu usw.
Wie gesagt, das ist nur meine Meinung.
Ich würde dir raten, dich ernsthaft zu fragen, ob du diese Lieblosigkeit auf Dauer aushalten kannst.
Wenn eine Trennung "gut" vollzogen wird, können Kinder leichter damit leben, dass ihre Eltern nur noch Freunde sind, sich aber nicht mehr lieben. Wenn du jeden Tag vor dich hin leidest, schadest du ihnen und dir mehr, als du dir eingestehst.
Alles Gute!