anderer Blickwinkel zum Thema „Porno“

In diesem Forum fällt es mir besonders auf:
In fast jedem Ausgangs-post in Threads bei denen es um Pornos geht, steht irgendwo etwas in der Art: Also ich habe ja nichts gegen Pornos.
Und in den übrigen Threads in denen die TE nichts dergleichen sagt, wird sie noch schnell als prüde, von vorgestern, engstirnig, etc. betitelt.
Es wirkt einfach so, dass man sich jetzt schon im Ausgangspost fast entschuldigen muss, dass man Pornos nicht okay findet, sonst ist man selbst die Schuldige für das Problem...
Also ich zum Beispiel habe ein Problem mit Pornos ( ja auch ich habe selbst schon Pornos gesehen, aber schon sehr lange nicht mehr...)Aus (jedenfalls für mich) guten Gründen:
-oftmals schlechte Qualität- damit meine ich alles von Synchronisation, zu Schauspielleistungen. Sicherlich gibts da auch gute und schlechtere Qualitäten! Ich gab einfach Porno auf Google ein und schaute die ersten... Und die ersten sind doch immer die gefragtesten oder?
- Das Frauenbild in den 08/15 Pornos finde ich echt zum 🤮🤮: Vermittelt wird in den meisten Pornos, dass Frauen gewillt sind, aus allen Winkeln genommen zu werden, dass sie in allen Lebenslagen/an allen möglichen Orten Sexwillig sind, dass es normal ist, dass auf die Frau gespritzt wird, dass die Frau es zum Schreien geil findet, wenn der Mann sie so hart ran nimmt, dass ihre Intimzone rot und geschwollen ist (dass sie schreit vor Schmerzen ist vielen Männern egal/nicht ersichtlich??). Der Orgasmus der Frau ist zweitrangig, oftmals hören die Pornos bei Abspritzen des Mannes auf. Viele Pornos fokussieren sich auf die Brüste, die Vagina und den Penis. Eine Freundin kam mal heulend zu mir und sagte, sie habe gerade mit ihrem Freund Streit gehabt, weil sie nicht Deep Throad machen wollte (schreibt man das so?) Er meinte, das sei normal und sie sei ja langweilig... Öh hallo??
- Pornos haben eine hohe Gefahr zu einer Suchtentwicklung (kenne viele!). SB sowie Sex mit einer realen Person kann dann plötzlich nur durch gleichzeitiges schauen von Pornos durchgeführt werden. Phantasie geht verloren. Kann sogar so weit gehen, dass man Pornos besser findet als realer Sex...
- Leider gibt es auch im Bereich der Pornos Frauen/Mädchen und auch Männer/Jungen zwang und Handel. Da eine Bekannte in diesem Bereich professionell arbeitet (also als Ausstiegshelferin), habe ich einige Dinge mitbekommen (sie hat mal so eine Vortragsreihe gemacht). Nicht alle Pornos sind ethisch, moralisch und sozial vertretbar- auch solche bei denen man es meint. Und auch wenn die Darsteller sich freiwillig für Pornodreh entscheiden, so ist sexueller und psychischer Missbrauch, Drogengebrauch und psychische und körperliche Erkrankungen an der Tagesordnung. Man sehe zum Beispiel die Suizide der Pornosternchen in Amerika, Berichte von Aussteigerinnen.
- Die Gefahr, sich plötzlich an Pornos mit pädophilen oder andere illegalen Inhalten aufzugeilen steigt. Man siehe nur mal Sexwerbungen mit „auf jung gemachten Frauen“. Einmal sah ich im Internet bei einem Streamingdienst ( ja ich weiss, Filme streamen ist auch nicht ganz moralisch vertretbar...) eine Werbung für einen Porno. Da hielt eine ältere Frau ein junges Mädchen fest (ich hoffe es war einfach eine jung aussehende Erwachsene!!) und ein älterer Herr penetrierte sie von hinten. Das junge Mädchen verzog das Gesicht, so als ob sie Schmerzen hätte. Dass solch eine Werbung aufgeschaltet wird, auf einem Portal, das auch minderjährige Problemlos aufsuchen können, hat mich schon ein wenig erschreckt.
- der letzte Punkt: ja man kann es kaum glauben, aber es gibt tatsächlich Menschen, denen das schauen von Pornos dem Fremdgehen gleichkommt. Immerhin geilt sich der Partner/Partnerin an anderen auf, die meist eh noch anders aussehen als man selbst. Wer weiss, an was der Partner dann zb beim Sex denkt.? Mich jedenfalls hat es sehr verletzt als mein Mann mir sagte, er schaue Pornos.
Und ich finde nicht, dass man sich dafür noch entschuldigen muss!! Noch muss man sich als prüde oder als altmodisch betiteln.
Schön finde ich: mein Mann hat mir dann nicht gesagt, dass es ja nur Filmchen sind und nichts mit der Beziehung zu mir zu tun hat oder ähnliches. Nein, er sah, dass es mich verletzte und hat von sich aus! beschlossen, kein Porno mehr zu schauen. Also es geht auch andersrum, es muss sich nicht immer derjenige anpassen, der ein Problem mit Pornos hat.
Also ich möchte einfach auch mal den anderen Blickwinkel aufzeigen und sagen, dass es auch völlig okay ist, wenn man nichts mit Pornos anfangen kann. Denjenigen, denen es so geht: schämt euch bitte nicht und lasst euch nicht einreden, dass irgendetwas nicht mit euch stimmt. Ich finde es erfrischend, wenn mal jemand kommt und sagt: ich finde Pornos sch***!
Danke fürs lesen!

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Hallo. Es gab hier mal in nem gelinkten Podcast das Thema Porno usw.
Eine Sexualtherapeutin sprach sehr viele Problematiken an die im Zusammenhang mit Pornos entstehen.

Ich fand alles sehr schlüssig und die Resultate der ach so toleranten Allgemeinpornoakzeptanz in der Urbia,-und Internetgesellschaft liest man oft genug.

Ich sehe auch Pornos zur SB. Aber mein Mann nicht. Pornos sind absolut realitätsfern. Mein Mann braucht das nicht, ihm reicht unser Realsex. Wir sprechen darüber. Dass ich es ab und zu sehe, kommt daher, dass ich damit besser komme aufgrund der visuellen Reize.

Ich fände es auch nicht toll, wenn mein Mann sich an anderen ihrem Sex ergötzen würde. Ich liebe ihn, er mich. Ich komme lediglich nicht beim Sex (egal was wir tun)
Ich benutze es also nur als Orgasmushilfe.

Mir ist bewusst, dass alles Show ist und ich war auch lange gegen Pornos.

Mein Mann kommt problemlos und ich reiche ihm total aus, er mir auch, aber ich komme halt nicht ohne SB.

Der Podcast jedenfalls war sehr schlüssig. Auch als ab und zu Nutzerin sehe ich ganz klar wohin das führt und nein, man ist nicht frigide, wenn man Pornos ablehnt. Es ist die zu freizügige Gesellschaft die abstempeln will, mehr nicht.

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"Es ist die zu freizügige Gesellschaft die abstempeln will, mehr nicht."

Und ohne es zu merken, stempelst Du selbst ab, nämlich die Gesellschaft als zu freizügig.

Geradezu bigott ist dann Deine Einstellung, einerseits diese Freizügigkeit als übertrieben zu bezeichnen, gleichzeitig aber von ihr zu profitieren, in dem Du pornografische Inhalte konsumierst. Natürlich mit der fast schon nach medizinischer Indikation herbeibemühten Ausrede, es ist die einzige Möglichkeit für Dich, einen Höhepunkt zu bekommen.

Also entweder bis Du Konsumentin und Nutznießerin, dann solltest Du die Verfügbarkeit dieser für Dich wohl so eminent wichtigen Pornografie für andere nicht verteufeln sondern vielmehr Verständnis für andere Konsumenten aufbringen.

Oder aber Du bist konsequent in Deiner Sichtweise und verzichtest auf den Konsum.

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Im Gegensatz zu Dir kann ich gelegentlich nutzniesen und aber differenzieren und nicht verherrlichen.
Pornos insgesamt werden glorifiziert und als völlig normal abgestempelt. Jeder der dagen ist, gilt als frigide etc.

Ich esse auch gerne Schokolade, weiß aber um die Folgen häufigen Genießens.
Damit Du es verstehst. Differenzierung!

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Bin genau deiner Meinung 👍👍👍

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Ich finde, jeder ist ok, ob er/sie/es nun pornos mag oder nicht.

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Also mein Mann weiß, dass nicht alles in Pornos echt ist. Er weiß wie eine Frau im normalen Leben beim Sex abgeht.

Und ich hoffe doch, dass viele Männer das so sehen.

Aber ich stimme dir da zu. Es fängt ja schon bei den Jugendlichen an. Die dann denken, so muss es sein.

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Danke.

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Auch wenn ich Dir in einigen Punkten nicht zustimme und mir etwas viel Durchmischung von an sich zu trennenden Themenkomplexen stattfindet, Dein Plädoyer gegen Pornografie in Zeiten des Anything-goes hat etwas für sich.

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Hallo.

Grundsätzlich habe ich nichts gegen Pornos. Mein mann und ich, wir schauen regelmäßig welche. Mal zusammen aber auch häufig jeder für sich für die SB.

Wir beide sind Erwachsene Menschen und wissen genau dass diese Filchen fernab der Realität sind und es im realen Leben ganz ganz anders aussieht. Die Darstellerinnen wissen meist worauf sie sich einlassen und sind dennoch bereit diesen Beruf auszuüben. Selbst wenn sie getäucht wurden sind, haben sie die Möglichkeit aus diesem Beruf wieder auszusteigen.

Ich muss dazu sagen, mich erregt es das die Darstellerinnen und Darsteller oft perket aussehen und die Männer einen übern Durchschnitt haben. Ich würde mir keine Pornos mit kleinen Penisen und mollige Menschen anssehen. Um gottes Willen nichts gegen Mollige aber dennoch erregt es mich nicht in Pornos. Ich vergesse dabei allerdings nicht die Realität. Ich weiß genau wie die aussieht.

Ich muss dazu sagen, ja Pornos können mich inspirieren und ich kann dadurch neue Stellungen, Handlungen ausprobieren die ich in der Realität umsetzen kann. Es regt meine Fantasie an und ich bin gewollt neues auszuprobieren.

Allerdings nicht zu vergessen, ich bin erwachsen und weiß wie die Realtät aussieht. Anders sieht es bei Teenager aus die ihre Sexualität noch nicht erforscht haben und noch Jungfrau sind. Die bekommen einen falschen Eindruck von der Sexualität. Das ist nicht richtig und da gebe ich dir recht. Die Anforderungen werden immer größer. Die Teenager können ja auch nicht wissen wie die wahre Realität ist wenn sie diese noch nicht ausgelebt haben.

Im übrigen, ist es moralisch wenn ich in gedanken bei der SB an fremde Männer, Gangbang oder sowas denke? Ich denke nicht. Ebenso wenig Realität. Genau wie mit Pornos. Einfach eine Fantasie für einen selber.

Lg

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Grundsätzlich finde ich deine Einstellung interessant und bin selbst der Ansicht, dass nicht jeder Pornos mögen muss. Dennoch gehören sie inzwischen aufgrund immerwährender Verfügbarkeit zum Alltag und sie dem Partner "verbieten" zu wollen, halte ich für einen massiven Eingriff in die Privatsphäre.

Wenn sich, wie bei dir, der Mann selbst dazu entscheidet, keine Pornos mehr zu schauen, ist das ok. Nur würde ich dieser Aussage wohl auch eher begrenzt Glauben schenken können. Immerhin besteht keine Möglichkeit (Gott sei dank!), die Werthaltigkeit dieser Aussage zu überprüfen.

>> Wer weiss, an was der Partner dann zb beim Sex denkt.?  <<

Wissen wirst du das nie - ob der Partner nun Pornos schaut oder nicht. Die Gedanken sind frei - Gott sei Dank. Und gerade wenn der Partner seine Fantasien ansonsten nicht frei ausleben kann, kannst du nie wissen, woran er so denkt.

Damit unterstelle ich nicht, dass das Ganze bei euch nicht funktioniert. Meiner Ansicht nach ist aber die Erwartungshaltung an den Partner, keine Pornos mehr zu konsumieren, eventuell ein Weg, der nicht bei vielen Paaren funktionieren wird.