Was ist normal?

Ich werde den Beitrag bewusst gewchlechtslos schreiben, da das Thema unabhängig vom Geschlecht betrachtet werden soll.

Wir sind beide Mitte 30 und unser Sexleben besteht aus maximal 1 Mal die Woche Sex. Dieser läuft immer nach dem Schema F ab.
Es gibt null Leidenschaft und es wird alles was vom Schema abweicht direkt abgelehnt.

Laut Partner*in wäre das normal und wäre bei allen Beziehungen so.

Ja wir sind seit über 10 Jahren zusammen und seit 7 Jahren verheiratet aber bedeutet das wirklich, dass man dann keine Leidenschaft mehr hat? Unsere Beziehung läuft sonst super. Wir unterstützen uns gegenseitig und haben uns verdammt viel aufgebaut. Nur das Sexleben ist im besten Fall "ausreichend". Gespräche dazu bringen nichts... Es ist wirklich eine lose lose Situation. Spreche ich es an gibt es Stress und spreche ich es nicht an ändert sich nichts.

Ich weiß das jede Beziehung anders ist aber da mein Gegenüber ja behauptet hat, dass es absolut normal wäre und ich das nicht glauben kann/will würde ich gerne eure Meinung wissen?

Läuft bei euch auch nur noch Schema F oder gibt es bei euch noch Abwechslung und Leidenschaft?

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Normal ist nunmal relativ, es gibt kein normal. Wichtig finde ich, das beide Parteien glücklich und zufrieden sind, und auf ihre Kosten kommen.

Wir sind knapp 20 Jahre zusammen, und ja klar gibt es Abwechslung und Leidenschaft. Alles andere fände ich furchtbar!

Ich hab aber zB eine Freundin, die haben schon seit Jahren keinen Sex mehr. Wie er damit klar kommt weiß ich nicht…sie findet das normal und sie leben schon lange so.

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Du kannst sowas nicht geschlechtsneutral betrachten. Zumindest nicht völlig. Frauen die zu Anfang viel Sex wollen, sich aber nach gewisser Zeit keine Schwangerschaft einstellt, erleiden eine Libido Verlust. Dabei ist es egal ab sie verhüten oder nicht. Dazu gibt es wissenschaftliche Belege. Auch mit Mann kann gesundheitlich etwas nicht in Ordnung sein. Es ist nicht immer der Wille, der fehlt.

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"Frauen die zu Anfang viel Sex wollen, sich aber nach gewisser Zeit keine Schwangerschaft einstellt, erleiden eine Libido Verlust."

Dann müssten Frauen ja zwangsläufig den größten Teil ihres erwachsenen Lebens unter einer Libidostörung leiden, mit mehr als zwei Kindern gehört man ja schon zur Ausnahme und was gilt für Frauen ohne Kinderwunsch? Und selbst wenn es so wäre - warum geht die Libido komplett verloren und nicht nur die Lust auf den konkreten Mann, der sie nicht schwängert? Oder habe ich dich falsch verstanden?

Ursachen für eine Störung der Libido sind jedenfalls so vielfältig, angefangen von einer sexualfeindlichen Erziehung über Missbrauch, psychische Erkrankungen, hormoneller Veränderungen, falscher Partnerwahl, bis hin zu Männern, die mit weiblicher Sexualität nichts anfangen können usw. usw. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Libido sich verabschiedet, wenn Sex nicht nach einer gewissen (?) Zeit zur Schwangerschaft führt.

Vielleicht kannst du ja mal eine Quelle angeben, habe dazu nichts gefunden.

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Ich schrieb nichts von Störung. Google das Phänomen bitte selbst.
Senkung der Libido natürlich bezüglich des aktuellen Partners. Ein anderer ist ja wieder Potential für eine Schwangerschaft.

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Mein Mann und ich sind auch seit über 10 Jahren zusammen. Wir haben alle 2 Wochen Sex, aber Leidenschaft ist immer dabei, auch wahrscheinlich weil unsere Abstände länger sind in dem wir Sex miteinander haben. Jede Woche einmal würde unsere Leidenschaft auch dämpfen. Abwechslung kommt ab und zu mal vor. Aber ansonsten sind wir sehr vertraut und das macht für uns die Befriedigung mit aus.

Normal ist was gefällt und für beide in Ordnung ist.

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Hallo,

wird sind Ende 30 / Anfang 40. Wir sind dieses Jahr 21 Jahre zusammen, davon 10 verheiratet und haben eine 2 jährige Tochter. Unser Sexualleben hat sich in den letzten 21 Jahre immer wieder verändert genau so wie wir uns weiter entwickelt haben. Was mich mit 20 im Bett glücklich machte, befriedigt mich heute nicht mehr.

Zu Beginn waren wir unsichere junge Menschen, die zum ersten Mal Sex hatten, dann nach ein paar Mal Sex spielte sich eine Gewisse Routine ein, mit mehrmals wöchentlich Sex in zwei Stellungen.
Dann kam die erste Delle in der (ich die Frau) den Sex als langweilig empfunden habe. Also das Gespräch gesucht (und siehe da mein Mann wollte auch was neues versuchen) und mit Mitte 20 der erste Besuch im Sex Shop und seitdem wächst unsere Sextoys - Sammlung stetig. Mit Anfang / Mitte 30 hatten wir eine richtige Experimentierphase was Orte, Stellungen und Praktiken angeht. Da waren wir schon 15 Jahre zusammen.

Also ich empfinde es nicht als normal, dass es jahrelang im Bett immer den gleichen Ablauf gibt. Auch heute mit Kind ist unser Sexualleben abwechslungsreich, wenn auch bei weiten nicht mehr so häufig. Wenn wir aktuell auf zweimal im Monat kommen, dann haben wir viel Sex.
Trotzdem ist er immer anders. Mal auf dem Sofa, mal in Bett, mal auf den Boden / in Garten. Mal nur ein Handjob, mal Oral, mal penetierend. Mal ein Quickie, mal mit Langen Vorspiel, mal Normal. Mal mit mal ohne Toys. Mal beginnt das Vorspiel schon beim Essen in Restaurante.
Aber egal wie wir Sex haben, es herrscht immer Lust und Leidenschaft.

Viele Grüße

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Es ist nicht normal.

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Da denkst du zu pauschal. Jeder hat so seine eigenen Vorlieben. Es kann ja sein, dass dein Partner wirklich glücklich mit dem Schema F ist.
Es gibt viele, die das entspannt und toll finden. Diese Menschen empfinden es dann nicht so negativ wie du.

Wenn du mehr Abwechslung brauchst, so fehlt dir viel in der Beziehung und ich würde mich wahrscheinlich nach einem anderen Partner umsehen. Dann aich offen gegenüber deines jetzigen Partners damit umgehen, dass dir was fehlt.

Es gibt nicht in jeden langjährigen Beziehungen das Schema F. Es gibt auch da Menschen, die Abwechslung in ihrem Sexleben haben möchten und das auch untereinander so ausleben.

Man hört sehr oft und ich erlebe es auch an mir selbst, dass es in langjährigen Beziehungen auch Sexmäßig sehr gut läuft.

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Schema F scheint nicht nur das Motto des lustlosen Partners im Bett, sondern auch im Denken zu sein oder wie kommt er sonst auf die Idee, bei allen Paaren laufe es wie bei euch?

Aber wie auch immer - Was du beschreibst liest sich für mich eher so, als werde Sex mehr oder weniger mechanisch erledigt und der Partner ist auch irgendwie dabei, aber eigentlich nicht mehr wirklich gemeint.

Und um deine Frage zu beantworten:
Nein, wir sind seit 23 Jahren zusammen und ich kann das nicht bestätigen.

Die Frage ist nur: Hilft dir das jetzt weiter? Lust lässt sich nicht herbeireden. Seid ihr euch außerhalb der sexuellen Beziehung und vor allem außerhalb der Zweckgemeinschaft (viel erreicht, gegenseitige Unterstützung) als Paar noch nah, erlebt ihr euch noch als spannende Gesprächspartner, habt ihr euch viel zu erzählen, könnt ihr euch noch überraschen? Wenn ja, ist der lustlose Teil für sich womöglich einfach zufrieden, wie es ist. Allerdings mit der Einschränkung, dass es nicht für liebevolle Zuwendung spricht, den anderen mit "ist halt so" abzuspeisen.

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Normal ist, was beiden gefällt.
Es gibt auch kein so und so oft ist ein muss für eine gute Beziehung oder so, sondern das muss halt einfach für beide passen.
Ihr scheint sexuell nicht zusammen zu passen und dann wird die Beziehung auch nicht einfacher.

Unser Sex läuft in 90% der Fälle immer gleich ab, aber wir beide finden es so genau richtig. Wir sind aufeinander eingespielt, wissen was dem anderen gefällt und sind vollkommen befriedigt hinterher.
Andere würden das als langweilig bezeichnen und es wäre ihnen zu wenig 🤷🏻‍♀️

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in den 25 Jahren Beziehung, die ich hinter mir habe, war es zwischenrein auch "normal". Einfach eine Phase. Es gab sogar Zeiten mit einmal im Monat.
-- aber es gab auch jedesmal wieder einen Aufschwung, Neues und 5 mal die Woche.
wir haben es nie bewertet, - es war nie störend und immer ein Abbild des Alltags und des Umfelds (Stress, Kinder etc...).

Dumm ist es halt, wenn eine Partei unzufrieden ist.
Dann ist es egal, ob es "normal" ist. -- dann besteht Redebedarf und Lösungen, die man hoffentlich durch Gespräche findet.