Guten Abend,
mein Mann braucht sehr lange, bis er einen Orgasmus hat. Ich habe Kinder geboren, wir werden beide älter … Vorher gab es dieses Problem nicht.
Das Problem ist, dass er nicht akzeptieren kann, nicht jedes Mal zu kommen. Es dauert oft ewig lange und meistens verliere ich währenddessen irgendwann die Lust, dann braucht er eine Pause, dann will er eine zweite Runde, in der er mit Glück kommt, manchmal auch nicht und oft möchte er dann noch eine dritte Runde.
Als ich gerade die dritte Runde abgelehnt habe, meinte er ganz enttäuscht: „Aber ich bin doch noch gar nicht gekommen.“
Bin jetzt mit schlechtem Gewissen ins Bett gegangen. Aber ich kann doch nicht ewig lange etwas über mich ergehen lassen, das eigentlich schön sein sollte. Und er genießt es auch nicht, sondern ist ab einem gewissen Punkt ganz verbissen und angestrengt und dann enttäuscht, wenn er eine Pause machen muss, bevor er einen Orgasmus hatte.
Ich dachte, ich könnte ihm etwas Druck nehmen, indem ich vor ein paar Tagen gesagt habe, dass Sex auch ohne Orgasmus schön sein könnte. Er meinte dann, für ihn nicht, er hätte das Gefühl, die Sache angefangen und nicht beendet zu haben und das sei dann in seinem Kopf, bis er gekommen ist.
Wie würdet ihr an meiner Stelle mit der Situation umgehen?
Er kommt nicht oder braucht sehr lange
Es ist normal, dass Männer mit zunehmenden Alter länger brauchen, um zu kommen und, um es salopp zu sagen, auch mehr Zeit brauchen, um die Patronen neu zu laden... Während der Jungspund 5 Mal pro Nacht ejakulieren kann, sieht das ab 40 schon ganz anders aus und bereits täglicher Sex kann dazu führen, dass Mann leer ausgeht.
Mir war es wichtig, mich in dem Punkt zu belesen, weil ich als Frau sonst auch immer über die "Wisu denn bluß"-Frage gegrübelt habe.
Für den Mann mag diese Erkenntnis zum einen vielleicht entlastend sein (ist halt normal), zum anderen Ängste auslösen (ich bin nicht mehr Manns genug, werde alt).
Egal, welche Reaktion die Erkenntnis zuerst auslöst: Es ist ein Faktum, mit dem man sich auseinandersetzen muss und dann gilt es gemeinsam als Paar Lösungen zu finden.
Es kann ja nicht sein, dass er wild auf dir weiter reitet, obwohl du längst keine Lust mehr hast... ich zumindest hab mich dabei wie ne Gummipuppe gefühlt: es ging längst nicht mehr um mich, noch nicht mal mehr um die Lust des Mannes, es ging nur noch ums Abspritzen.
Ich finde, das darf und muss man als Frau ansprechen.
Was uns hilft/geholfen hat:
1. Weg von der Orgasmusfixierung. Wir haben ne ganz andere von Sexualität entwickelt: slow, manchmal auch nur massierend und streichelnd...
2. Viele Wege führen nach Rom: Wenn es ein Orgasmus sein soll, dann klappt manchmal oral/per Hand, was bei der Penetration nicht klappt. Oder der Partner legt selbst Hand an, während Frau streichelt, küsst.
3. Sehr offene, unmittelbare Kommunikation: Manchmal befindet sich der Mann gerade auf der Zielgeraden und dann ist es vielleicht wichtig einen bestimmten Druck/Rhythmus beizubehalten. Es ist ungemein hilfreich, wenn Mann das dann genauso sagt oder eben um mehr Druck etc. bittet...
Offener Umgang und Lösungs-/nicht Orgasmusorientierung hat uns geholfen.
Mein Mann kann seinen Orgasmus mehrfach hinauszögern. Aber dann besteht die Gefahr, dass er ewig weiter machen kann und dann nicht zum Orgasmus kommt. Das ist für ihn nicht weiter schlimm. Da bricht er von sich aus ab und lässt es gut sein. Bevor er mich ganz wund rammelt.
Deshalb verstehe ich deinen Mann nicht so genau. Mehr als Verständnis für ihn zu haben, kannst du nicht tun. Das ist dann sein Problem.
Hat er die ganze Zeit dann eine Erektion?
Ja, außer in den Pausen, die er dazwischen braucht.
Habt ihr denn mal versucht wenn ihr das ganze abbrecht das ihr auf oral oder Handbetrieb umschwenkt?
Ja, oral geht besser. Aber auch da braucht er inzwischen ziemlich lange (anders als noch vor zwei, drei Jahren). Und Hand / oral ist auch meistens das Vorspiel.
Habe leider keinen richtigen Lösungsvorschlag, aber hier meine Erfahrung damit: Das war bei meinem Ex und mir auch ein Punkt, warum das Sexleben immer schlechter wurde. Er war ein gutes Stück älter und war tägliches Porno schauen gewohnt. Dazu halt Handbetrieb. Beim GV war er in 2 Jahren nicht ein einziges Mal gekommen. Er kam immer nur, wenn er selbst Hand anlegte, dazu meist harte Pornos schaute und durch eine extra Stimulation ,die ich nicht mochte, aber praktisch verpflichtet war zu machen, damit er kommen konnte. Er bestand auch auf seinen Orgasmus beim Sex. Ich glaube, manche Männer sind durch viele Sexkontakte/Pornos schon recht abgestumpft. Er war auch beschnitten. Aber manche sagen dann " ich brauch den Orgasmus nicht unbedingt "und können dann entspannt aufhören. Mein Ex gehörte nicht dazu. Iwann hab ich mich schlafen gestellt, weil ich am Ende vom Sex schon immer diese Orgasmussituation gesehen habe, was mir alles vermiest hat. Ändern wollte er daran nichts. Meint das bringt nichts. Als Single bin ich sehr glücklich darüber, dieses Problem nicht mehr zu haben:D und ein Mann mit solchen Orgasmusproblemen Problem würde mir auch nicht mehr ins Haus kommen. Bin 29.
Endlich sagt das mal jemand....wie oft wird hier über männliche Sexrobleme gepostet, und nie wird das Thema Pornokonsum erwähnt, obwohl es ein ernstzunehmendes ist.
Es gibt dazu sogar Konferenzen für Fachärzte, von denen mir einer erzählte, dass Pornokonsum zum großen Beziehungsproblem geworden ist dank allgegenwärtigem Angebot und hoher gesellschaftlicher Akzeptanz.
Dieses Problem gibt es auch in jung. Mein Ex brauchte immer ewig um zu kommen. Was unser Sexleben auch extrem eingeschränkt hat. Denn jedes Mal, wenn es denn mal dazu kam, dauerte es so lange, dass ich furztrocken, wund und am nächsten Tag mit einer Blasenenzündung da saß. Dadurch wurde der Sex immer seltener. Wir konnten irgendwie nicht daran arbeiten oder drüber reden, was wohl auch dazu beitrug, dass die Beziehung scheiterte. Wenn dir viel an der Beziehung liegt, sprich über Alternativen zur Orgasmusjagt, denn das ist ein wichtiger Teil und kann über das für und wieder einer Beziehung entscheiden.
Ich habe nun zum Glück einen Mann gefunden, der lang und kurz kann, wie er möchte, je nachdem wie wir möchten und uns dementsprechend anpassen bei Stellung, Nähe, Berührung. Quickies waren mit meinem Ex ja überhaupt nicht möglich.
Ich vermute bei meinem Ex auch erhöhten Pornokonsum und exzessiven Hanbetrieb. Was sich natürlich mit wenig Sex noch steigerte.
"Ich vermute bei meinem Ex auch erhöhten Pornokonsum und exzessiven Hanbetrieb. Was sich natürlich mit wenig Sex noch steigerte."
Kenne ich...es ist ein schwieriges Thema, da es ja eigentlich eine persönliche Entscheidung ist aber andererseits eben den anderen Partner direkt mitbelastet. Und der Mann hat meistens null Einsicht und wird nur defensiv, was die geliebten Pornos angeht. Man sieht das auch gut in Foren zu dem Thema, mittlerweile mit viel weiblicher Unterstützung. Als ob Pornografie zu einem Grundrecht avanciert ist. Manchmal fühle ich mich als weniger-befriedigenden Pornoersatz. 😓
Ich finds halt krass, was da abgehen muss (in den Filmchen), damit mein Ex überhaupt erregt wurde. Das konnte und wollte ich gar nicht "leisten". Ich habe ihn natürlich machen lassen wie er wollte, aber dann auch gesagt, dass ich keine Lust habe, mich wundscheuern zu lassen.
Er hatte zum Ende der Beziehung dann schon bei der Selbstbedienung Probleme zu kommen.
Ich weiß, daß er nun eine Freundin hat und hoffe, da klappt es mit dem Thema besser.
Er konnte auch nie offen darüber reden, mein jetziger Partner ist da anders. Vor allem stellt er mir auch Fragen! Was mir gefällt, was er probieren soll, was mich erregt. Das kam von meinem Ex leider nie (war wohl auch der Grund dafür, dass ich bei ihm nie einen Höhepunkt hatte). Mein Mann schaut auch Pornos, aber wesentlich seltener... manchmal Monate lang nicht. Er erzählt mir nämlich immer davon. Und selbst wenn er öfter schaut, wäre das kein Problem, solange es unser Sexleben eben nicht belastet. Sein Bedürfnis nach solchen Filmchen ist da zum Glück nicht so hoch. Er sagt, er macht lieber, statt zuzuschauen.