Wir sind seit 10 Jahren zusammen, haben zwei Kinder, 4 Jahre und 1 Jahr.
Unsere Beziehung ist am Ende, ohne dass irgendwas „Schlimmes“ passiert ist. Schleichend haben wir uns auseinandergelebt, uns und unsere Liebe verloren. Das letzte mal miteinander geschlafen haben wir vor 1,5 Jahren, Berührungen oder Küsse gibt es nur noch selten und ehrlich gesagt löst der Gedanke daran Widerwillen bei mir aus. Wir „funktionieren“ zusammen, aber es gibt immer wieder Reibereien und Streitereien. Das schlimmste ist, dass ich den Respekt vor meinem Partner verloren habe, ihn nicht mehr als gleichwertig ansehe. Dafür verurteile ich mich selbst, versuche mich zu ändern, ihm auf Augenhöhe zu begegnen, aber es gelingt mir einfach nicht mehr wirklich.
Über eine Trennung haben wir schon gesprochen, uns wieder zusammengerauft, nur um kurze Zeit später wieder auseinanderzufallen.
Ich bin so müde. Ich möchte mich nicht mehr streiten und ärgern. Ich würde mich gerne ändern und ihn wieder lieben, aber ich schaffe es einfach nicht.
Was ist der bessere Weg? Für die Beziehung kämpfen? Aufgeben? Was tun wir unseren Kindern an, welches Bild einer Beziehung vermitteln wir ihnen?
Ich bin so ratlos.
Liebe und Respekt verloren. Und nun?
So war es bei mir vor 6 Jahren auch.
Ich und später auch er, haben uns dann entschieden lieber jetzt in Freundschaft auseinander zu gehen, ehe wir uns am die Gurgel springen.
Für uns hat das gut funktioniert. Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis, die Kinder und alles ist zur Hälfte genommen. Wir machen auch noch hin und wieder was gemeinsam mit den Kids.
Der Respekt zueinander hat sich geändert. Eine andere art... Wir haben es beide nie bereut...
Danke für deine Antwort. Sie hat mir die Augen geöffnet, denn darüber habe ich nie nachgedacht. Ganz sicher ist es besser eine Trennung offen zu besprechen, solange man sich noch gut versteht. Denn ich gehe fest davon aus, dass es ein "noch" ist, wenn wir weiterhin in dieser Nicht-Beziehung als Paar zusammenleben.
Ich habe in den letzten Tagen oft darüber nachgedacht, wie es wäre getrennt zu sein. Der Gedanke macht mir Angst, aber er hat mich auch wahnsinnig entspannt. Seit längerem schon wünsche ich mir nichts anderes als Abstand.
Wie ist das damals bei dir abgelaufen? Habt ihr es beide gleich gesehen? Ich habe Angst vor dem Gespräch, zumal seine Welt (trotz mehrmaliger Krisengespräche in den letzten Monaten) völlig in Ordnung zu sein scheint.
Das war's dann wohl mit der Anonymität ;-D
entweder ihr versucht es über eine Paarberatung oder ihr trennt euch, so macht es doch keinen Sinn
Eine Trennung wäre sicher das beste für euch. Wenn es dir gut geht, geht es auch den Kindern gut. Lass dich doch auch mal beraten beim Jugendamt oder einer Beratungsstelle. Angst haben musst du nicht vor der Trennung und den Konsequenzen. Es kann dir nur besser gehen danach.
Schön klingt anders 😕
Mag komisch klingen, aber: Hast du mal das Gespräch mit deinem Partner gesucht?
Ja, wir haben mehrfach miteinander gesprochen. Wir sind dabei aber bislang zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen. Er lenkt Gespräche immer in die Richtung, was uns aneinander stört. Eigentlich ist das aber gar nicht der Punkt, das wird mir immer bewusster. Der Punkt ist vielmehr, was uns als Paar noch miteinander verbindet, nämlich außer unserer Kinder nichts mehr. Das schwierige ist, dass ich den Eindruck habe, dass dieses Zusammenleben nur für mich ein Problem ist.
Du hast Recht, wir werden noch einmal miteinander sprechen müssen. Über das eigentliche Thema. Und ich bin ehrlich, ich habe selbst wahnsinnige Angst davor.
Was sagt denn dein Partner zu der Situation? Lässt er die Differenzen so über sich "ergehen", oder ist er streitsüchtig etc? Könnt ihr normal darüber reden?
Macht doch einfach mal aus euch ganz neutral zu behandeln - ohne Streit, Vorwürfe etc, Sex.
Nur nett zu sein und nichts vom anderen erwarten.... macht es erstmal den Kindern zuliebe.... und euch natürlich auch.
Trennung macht vielleicht was kaputt, was noch zu retten ist... kann ja auch eine Phase sein, aus der ihr gestärkt wieder heraus kommt.
Arbeitet an euch.
Die Differenzen sind nicht das Problem, es sind eher die fehlenden Gefühle. Diese bewirken, dass man Differenzen stärker wahrnimmt, sich schneller und intensiver ärgert. Wir ziehen nicht an einem Strang und das können wir vor den Kindern kaum verheimlichen.
Mein Partner hält mich für rastlos, ich ihn für faul. Wir lieben uns nicht mehr... oder zumindest ich ihn nicht mehr. Ich kann mich zwar neutral verhalten, aber ich kann mich nicht zwingen neutral zu denken. Und selbst wenn ich es könnte, würde es doch auch nicht mehr aus uns machen (eine funktionierende Zweckgemeinschaft), als wir aktuell sind...?