Liebes Forum,
mein Mann und ich haben uns ordentlich gestritten bezüglich Verhütung. Ich möchte gerne von Euch wissen, wie ihr Eure Partner einbindet bzw wie sehr sich Eure Partner interessieren und einbringen.
Bei uns folgender Hintergrund:
Wir bzw ich habe nach der Kennenlernphase mit NFP verhütet. Dies ging zwischen den Kindern quasi schief - mit Kind 2 wollten wir eigentlich länger warten aber war ok.
Danach war er der Meinung, er möchte auf gar keinen Fall mehr ein Kind. Vasektomie wäre aber kein Diskussionsgegenstand.
Damals knallte er mir quasi vor den Latz, dass ich mich um eine sehr sichere Verhütung zu kümmern habe da er keine Möglichkeiten habe (ausser der einen, die nicht in Frage kam). Ich war damals so perplex und auch partnerschaftlich verletzt und enttäuscht über die Art, dass ich nichts dazu sagte sondern eben mit der Stillpille anfing. Diese vertrug ich jedoch nicht.
x Pillen versucht, nicht vertragen (Pickel, PMS, Stimmungsschwankungen, Libidoverlust).
Nach Beratung mit dem FA habe ich die Kupfer-Gold-Spirale versucht. 2 Jahre lang quälte ich mich durch Schmerzen, immer schlechter werdende Psyche, Haarausfall und wirklich schlimme Blutungen, ewige Schmierblutungen. Zudem störte der Rückholfaden trotz Einkürzen auf das Minimum bei jedem Verkehr.
Diaphragma störte meinen Partner auch sehr, auch das fällt raus.
Also wieder zurück zur Pille, die, die ich am besten vertrug schied wegen Dauer-Schmierblutungen aus, die letzte führte zu schweren psychischen Nebenwirkungen.
Inzwischen bin ich sehr frustriert und niederschlagen (leider zudem immer noch unter depressiver/agressiver Verstimmung dank Pille), nichts funktioniert. Mein Partner möchte nun nochmal alles besprechen und sich plötzlich einbringen. Partnerschaftlich, nicht so wie damals von wegen "Du bist zuständig, ich bin raus".
Nun habe ich 2 Probleme - einmal bin ich es wirklich leid, ständig was zu versuchen mit dem Ergebnis, dass es mir jedes mal schlecht geht damit oder dass es für ihn nicht passt.
Zum anderen bin ich fürchterlich wütend geworden als ich im Gespräch merkte, mein Partner kenn sich null aus. Er gibt Vorschläge ab ohne über Sicherheit oder Nebenwirkungen sich informiert zu haben
Ich weiß grade gar nicht, wie ich aus meiner Spirale zwischen Frust und Wut herauskommen soll - wie besprecht und regelt ihr das denn?
Bin über Hilfe dankbar - bin echt am Verzweifeln...
Verhütungsprobleme - Beteiligung des Partners
Ich würde das Thema von zwei Seiten angehen:
1. Sag ihm, er soll sich informieren, welche Möglichkeiten es gibt, als Mann sicher zu verhüten und dann redet ihr gemeinsam darüber, welche in Frage kommt und welche warum nicht. Er soll begründen können, warum er etwas nicht möchte. Ein "will ich nicht" reicht nicht. Da würde ich dann beim Sex wohl nicht mehr wollen bzw. beim Thema Beziehung mit diesem Mann...
2. Nimm für dich an, dass du über deine Grenzen hinaus bereit warst, das Thema zu lösen. Was du deinem Körper, deiner Psyche und dir damit angetan hast, nimm es an und dann lass es los. Strich drunter. Es ist Vergangheit. Jetzt geht es um Heute und vielleicht um die Zukunft. Was brauchst du, damit es dir wieder besser geht? Zeit, Verständnis, Selbstliebe, wertschätzende Kommunikation,... was immer du für dich brauchst, mach es. Und dann rede mit deinem Mann, so wie es sich gut für dich anfühlt. Wenn du im Gespräch merkst, es wird zu viel, sag ihm das und unterbrich das Gespräch. Mach weiter, wenn du bereit bist.
Ich habe lange gebraucht, um nach Jahren mit der Pille, die ich auf den ersten Blick gut vertragen habe, wieder zu mir zu finden. Ich habe leider erst im Nachhinein bemerkt, wie sie mich verändert und mir geschadet hat. Ich nehme sowas nie wieder und bin auch nicht bereit, auszuprobieren, was ich an Hormonen in welcher Form auch immer, besser vertragen würde. Nein. Das tue ich mir nicht mehr an. Das habe ich bei meinem neuen Partner klar kommuniziert. Wir verwenden Kondome, sollte was schief gehen, geht die Welt aber nicht unter. Das ist für uns beide der Weg, mit dem wir uns gut fühlen.
Alles gut dir!
Danke für Deine einfühlsame Antwort!
Da werde ich wohl noch an mir arbeiten müssen... Vielen Dank!
Tolle Antwort.
Ich denke auch, dass du jahrelang über deine Grenzen gegangen bist und das rächt sich immer irgendwann.
Kommuniziere das so, damit dein Partner weiß, was du geopfert hast um der Partnerschaft willen und wie sehr du dich dafür gequält hast und dass er jetzt bitte, bitte Verantwortung übernimmt, aber so richtig mit Informieren, Handeln und allem Pipapo.
Eine Möglich wäre es, wenn du ihn mit zum Frauenarzt nehmen würdest oder ihr zu einer Beraturngsstelle gehen würdet, die auch Verhütungsgespräche anbietet.
Oder ihr macht beide einen Termin beim Urologen zwecks Vasektomie aus. Nur erst mal zur Beratung, so dass ihm die Angst genommen werden kann.
Ganz ehrlich? Das Thema Verhütung hätte sich nach solch einer Aussage seinerseits wohl zumindest vorerst erledigt gehabt. "Sex ohne Gummi, ja, bitte, mir auch egal, ob du dich mit Hormonen vollstopfst, weil ich ganz sicher nicht mit Platzpatronen schieße"?
Den würde ich mal ordentlich auf den Pott setzen. Ich kann nach solch einer Odyssee auch völlig nachvollziehen, dass du keine Lust mehr auf Experimente hast und ihm das auch genau so mitteilen.
Ich habe in früheren Beziehungen mal mit Kondom, mal mit Pille und zeitweise auch mit NFP verhütet, die Kosten dafür wurden entweder geteilt oder mein jeweiliger Freund hat mich halt mal zum Essen eingeladen o.Ä. Hätte es diesbezüglich Probleme gegeben, hätten wir uns hingesetzt und mögliche Alternativen besprochen. Aber bei solch mäkeligem Getue, gepaart mit völliger Ignoranz bzgl. meiner Gesundheit wär ich raus gewesen, da wäre mir alles vergangen.
Danke Dir für Deine Meinung.
Inzwischen merkte er ja, was die Pille so anrichtet, er möchte das für mich ja auch gar nicht. Sagt er. Er möchte auch nicht, dass ich unter einer Spirale mit Schmerzen und Wahnsinnsblutungen leide. Deswegen möchte er das ganze neu besprechen. Also ihm ist das wohl nun klar.
Jetzt bin ich das Problem. Ich habe keine Lust mehr zu sprechen, grade auch weil er null Ahnung hat (und man kann sich ja heute alles im Internet anlesen oder wenigstens mal einen Beipackzettel einer Pille anschauen) - und noch weniger mag ich etwas Neues probieren... Ich blockiere richtig und komme da grade nicht mehr raus....
Ganz ohne reden wird es nicht gehen. Aber ich würde als Bedingung für ein Gespräch erwarten, dass er sich vorher informiert. Da würde ich auch höchstens Hilfestellung geben, wo er sich informieren kann, dabei würde ich nach all dem, was du dir angetan hast auch erwarten, dass er sich auch über eine Vasektomie informieren. Biss dahin gibt es Kondome oder wahlweise keinen Sex.
Hier war es ganz einfach - ich nehme keine Pille, mache seit Jahren NFP nach Sensiplan und Kondome waren anfangs eh Pflicht.
Als wir offiziell zusammen kamen, haben wir mit CI angefangen und seit kurzem mit komplett ungeschütztem Verkehr in der sicheren Zeit nach der Auswertung.
Wenn du keine Pille oder ähnliches willst, dann lass es. Lies dich gründlich in NFP nach Sensiplan ein, mach das einige Zyklen und in der Zeit gibt es Sex nur mit Kondom. Sobald du sicher genug bist und EIGENSTÄNDIG auswerten kannst, alle Regeln kennst usw, könnt ihr das NACH der Auswertung weglassen und schon habt ihr eine sehr sichere Verhütungsmethode 😉
Hallo, dass Männer keine Ahnung von solchen Hormonsachen haben, ist ja zu 90% der Fall, auch wenn er da im Internet was liest, wird zu zweifelhaftem Erfolg führen, da es genug Seiten gibt, die einfach auch Werbung machen für Pille xy und da dann natürlich alles rosawolkig dargestellt wird. Als ich endgültig beschlossen habe, keine Hormone und vor allem keine Experimente mehr zu machen, stand fest es wird eine Steri. Mit meinem Partner war ich zu der Zeit noch nicht lange zusammen, er hat mir sachlich erklärt, dass er Angst hat (wurde noch nie operiert und vorallem nicht DA) und das war für mich völlig ok, ich habe mich dann sterilisieren lassen und gut.
Die Art und Weise wie Dein Mann kommuniziert hat, dass er den Eingriff nicht möchte, aus welchen Gründen auch immer, lässt in der Tat sehr zu wünschen übrig und das würde ich ihm auch noch mal sagen, dann allerdings Schwamm drüber und nach vorne schauen, jetzt besteht ja die Möglichkeit das ganze noch mal sachlich anzugehen
du hast ja schon viele gute Antworten bekommen.
Ich denke auch, dass du jahrelang über deine Grenzen gegangen bist. Und ganz ehrlich: du hast alles Recht der Welt, endlich wütend zu sein. Das hättest du schon von Anfang sein können. Allein die Aussage, sieh zu wie du sicher verhütest, Hauptsache ich hab meinen Spass ...ist schon krass. Da wäre ich schon sowas von sauer gewesen. Ich hatte das hier auch. Sterilisieren kam für ihn nicht in Frage. Kondome auch nicht. Und ich durfte wegen meines Alters meine Pille nicht mehr nehmen. Nach 10 Jahren Pille habe ich dann gesagt, ich nehme keine neue. Joa, da er kein Kondom wollte, gab es halt 2 Jahre keinen Sex. Jetzt auf einmal dann ging es doch mit Kondome und siehe da.....er merkt sie kaum und sie stören ihn nicht. tja........
Also, was ich sagen wollte: sei ruhig wütend auf die ganze Situation und dann lass ihn ruhig googeln und Vorschläge machen. Ihr müsst euch ja jetzt nicht sofort auf irgendetwas einigen. Aber das du Frust und Wut verspürst ist gut und dein gutes Recht
Puh da hast du ja schon echt viel mit gemacht! Das hätte ich gar nicht so lang 😅
Mein Mann und ich sprechen öfter drüber. Ich hab die Pille damals auch nicht mehr vertragen und gesagt, ich möchte hormonales verhüten. Das war okay.
Wir machen NFP/mit Kondomen und das funktioniert sehr gut. Zum Glück ist da in über 6 Jahren nie was passiert. Langfristig möchte mein Mann eine Vasektomie vornehmen lassen. Ich wäre aber einer Sterilisation gegenüber auch nicht abgeneigt, wenn klar ist, dass ICH absolut keine Kinder mehr will!