ONS und der Katzenjammer danach

Hallo Ihr Lieben, ich muss mir gerade was von der Seele schreiben. Ich bin seit vielen Jahren in einer stabilenBeziehung, wir haben ein Kind zusammen, alles war gut. Bis zu einer Feier, wo ich einen alten Bekannten traf, auch verheiratet mit Kindern, den ich schon immer sehr sympathisch fand, und nach reichlich Alkohol landeten wir im Bett. Am Morgen noch umgeben von den anderen Gästen hatten wir keine Zeit für einen Austausch, so ging jeder seiner Wege. Ich hätte nie gedacht, dass mir sowas mal passiert. Nun bin ich schon groß und weiß, ich müsste es abhaken, es gelingt mir leider nicht so gut. Es kommt dazu dass ich generell (also unabhängig von dem ONS) gerade wieder anfange mich selber als eigenständigen Menschen wahrzunehmen, also ohne Kind und Mann. Und es fühlt sich gut an. Und so kommt eins zum anderen und plötzlich stelle ich alles in Frage, was eben noch selbstverständlich war. Für die Midlife Crisis bin ich eigentlich noch zu jung. Dabei liebe ich meine Familie und würde sie natürlich nicht aufgeben. Dieser Zwiespalt macht mich fertig. Das schlimmste ist das mit niemandem reden können. Seit Wochen quäle ich mich nun herum, Aber Besserung ist nicht in Sicht. Ich denke der ONS hat auch nur zutage gefordert, was eh schon im Argen lag. Mein Partner macht nichts verkehrt, es liegt an mir. Was mache ich also nur um aus diesem Tief herauszukommen? Ablenkung ist auch eher kontraproduktiv. Und bitte jetzt keine Moralkeule oder "Selber schuld", es gibt Dinge die plant man nicht, die passieren einfach.

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Du bist ein Mensch. Auch wenn alles nach wie vor gleich gut ist, kann es sein, dass sich deine Interessen geändert haben.

Nur eine glückliche Frau kann eine gute Mama, Partnerin, Tochter, Schwester, Tante ect. sein.

Daher rate ich dir erstmal bewusst zu werden was du willst und zu schauen wie du glücklich wirst! Für alles andere danach findest du eine Lösung. Werde dir erstmal über deine Ansprüche an dein Leben klar.

Alles Gute 🍀

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Wie siehst du dein Leben in 5 oder in 10 Jahren? Ist da dein Mann mit bei bei deiner Vorstellung von der Zukunft? Denke in Ruhe nach, ob du etwas grundlegendes verändern möchtest.

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Hallo,

ich kann sehr gut nachvollziehen wie es dir momentan gehen muss. Ich bin in einer ähnlichen Situation, siehe
https://www.urbia.de/forum/38-liebesleben/5683274-andere-frau-kennen-gelernt

Nun ich kann dir momentan leider auch keinen Rat geben. Ich hab nur derzeit für mich rausgefunden, dass ich dem Nachgehen muss. Was dabei rauskommt kann ich noch nicht sagen.
Daher gehe in dich, und frage vielleicht auch den anderen Mann, was das zu bedeuten hat.
Ich selbst hätte mir das so von mir auch nie im leben vorstellen können, jedoch ändert man sich anscheinend. Und niemand, aber wirklich niemand muss sich für seine Gefühle schämen.

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Hallo Michi,

na Du hast zumindest rechtzeitig die Reißleine gezogen, bei mir ist nun seither schon etwas Wasser den Rhein hinunter geflossen und ich hatte ja die leise Hoffnung, dass ich mich wieder sortiere und in meinen Alltag zurückfinde. Aber es klappt nicht. Ich stehe morgens auf und denke an den besagten Abend, der einfach so toll war, die Leute, die Stimmung, die Musik, der Abschluss natürlich sowieso ja, und abends gehe ich genauso wieder schlafen und das auch noch schlecht. Wir hatten keinen Kontakt seither und es macht mich komplett fertig. Fertiger als ich mir zu Anfang eingestehen wollte. Und dann glaube ich wieder, er bzw. das Geschehene ist zwar auch, aber nicht der ausschließliche Grund für meinen Gemütszustand, ich sagte ja schon, dass ich im Allgemeinen gerade mit meinem Leben hadere. Ich bin irgendwie auf der Suche und weiß nicht recht wonach, aber dieses Kribbeln war so toll, dass ich es unbedingt wieder will. Sobald ich auch nur einen Moment zur Ruhe komme, denke ich daran. Immer schön im Kreis. Und gleichzeitig, dass es eben vorbei ist. Und wie es sein kann, dass aus einem eigentlichen Ego-Boost so ein Ego-Drop wird, und wie es mich trifft, dass er sich nicht gemeldet hat, nicht mal eine freundliche Floskel, trotz der langen Kollegen-Vergangenheit. Natürlich weiß ich, dass es gar nichts geändert hätte. Aber ich komme nicht darüber hinweg. Einerseits will ich mich verkriechen und irgendwie den Tag überstehen. Und auf der anderen Seite will ich raus unter Leute, mich spüren und das Ego aufpolieren. Beides geht nicht so wie ich es will und gerade bräuchte. Immer nur funktionieren. Bei der Arbeit, zuhause mit der Familie. Fremdbestimmt. Jeden Tag. Die totale Sinnkrise. Und alles muss ich mit mir allein ausmachen, denn natürlich werde ich nicht mit meinem Männe darüber sprechen, es würde ihm das Herz brechen und mir genauso. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll, kann, muss. Im Moment laufe ich allem davon, im wahrsten Sinne des Wortes.

ich hoffe, Dir ergeht es unter Deinen Voraussetzungen besser...

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Nachspüren ja. Würde ich gerne. Ich zwinge mich jeden Tag ihn nicht zu kontaktieren, denn nach so langer Zeit Kontakt aufzunehmen, wäre eine Bankrotterklärung für meinen Stolz. Ich hatte ihm 2 Tage nach der Feier geschrieben: ein neutrales Danke für den schönen Abend, was man halt macht, wenn man sich nochmal in die Augen sehen können möchte beim nächsten Wiedersehen, das es mit ziemlicher Sicherheit geben wird, in ähnlicher Runde. Von ihm kam nichts. Das sagt im Grunde genug und ist seien wir ehrlich auch legitim. Ich bin trotzdem enttäuscht, mehr als ich sein sollte. Und gleichzeitig beneide ich ihn, dass er das offenbar so wegsteckt, wie es den Anschein hat.