Partner schrecklich prüde (Meinungen von Männern erwünscht)

Hallo zusammen,

mein Partner und ich sind seit knapp 6 1/2 Jahren zusammen, wir haben ein Kind (3).
Unsere Partnerschaft ist sehr vertraut und definitiv intakt. Allerdings bereitet mir das von Beginn an bestehende „sexuelle Desinteresse“ langsam Probleme. Wir sind nun wirklich beide nicht DIE Sexmonster 😅. Ich wünsche mir aber so langsam etwas mehr im Bett, würde auch gern mal Neues ausprobieren (läuft bei uns immer alles nach Schema F ab - ich variiere da schon etwas, aber das geht immer von mir aus). Das Problem ist, dass er laut eigener Aussage schon immer so war: wenig Interesse an Sex, wenig Lust.
Das läge definitiv nicht an mir und ich solle das auf keinen Fall denken.So sei er halt.
Selbst wenn Sexszenen im Fernsehen laufen tut sich bei ihm nichts. Wirklich gar nichts. Selbst sein Puls bleibt auf absolutem Ruhelevel, während meiner in die Höhe schiesst.
Nunja, ich habe das Problem kürzlich angesprochen (er berührt mich nie an intimen Stellen, das fehlt mir etwas) und er sagte, er wolle an sich arbeiten. Er versteht mich auch und hat ein schlechtes Gewissen. Allerdings sei es halt einfach so bei ihm. Warum, das wisse er nicht. Schlechte Erfahrungen hat er glaube ich nicht gemacht, daran liegt es nicht. Ich glaube ihm schon. Nun fühle ich mich natürlich in meiner Haut dennoch nicht so selbstsicher, dass ich mich trauen würde, selbst mehr Initiative zu ergreifen (was ich schon gern tun würde) Ja, ich habe wirklich Angst vor Ablehnung, denn die selbstsicherste bin ich in der Hinsicht auch nicht. Über das Thema „Sex“ allgemein zu reden fällt ihm auch sehr sehr schwer, er hat halt einfach keinen Wunsch danach. Ich habe das Gefühl, ihn in dieser Hinsicht im wahrsten Sinne an die Hand nehmen zu müssen, weiß aber nicht, ob ich damit bei ihm eine Grenze überschreiten würde.
Ich wünsche mir etwas mehr Lockerheit, will ihm da aber auch nicht zu nahe treten, da ich Sorgen habe, dass er dann nur noch mehr „sperrt“.
Wenn hier Männer mitlesen: Was ist euer Rat? Was kann ich tun? Kennt ihr sowas? Wie könnte ich Abhilfe schaffen? Wie weit darf Frau in so einem Fall gehen?

Oh Achso, er erwähnt dass Stress damit zu tun haben könnte. Das verstehe ich einerseits, sehe aber nach der nun langjährigen Beziehung auch, dass das nicht durchgehend das Problem sein kann. Ich erwähnte auch, dass Sex ja schließlich etwas sei, was nur wir als Paar gemeinsam genießen können und zur Entspannung beitragen kann 😉

Über Rat von vielleicht selbst „Betroffenen“ wäre ich sehr dankbar 😊

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Das Thema mit den unterschiedlichen Bedürfnissen und Lustempfinden ist hier ja schon Dauerbrenner. Mal wollen die Kerle mehr, mal die Frauen. Ändern wirst du da nichts können, wenn er nichts anderes will, dann will er nicht.

Wie du schon selbst schreibst solltest du den Bogen nicht überspannen, weil er sonst komplett "dicht" machen wird. Ist wie ein Essen, was man nicht gerne mag und einem jemand aufdrängen möchte. Da würdest du ja auch nicht wollen, dass dir das täglich serviert wird.

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Bei uns ist es genauso nur anders herum. :D

Die Libido von Menschen ist verschieden. Es gibt Menschen die brauchen Sex um zu entspannen und andere müssen entspannt sein, um Sex haben zu können.

Als erstes solltet ihr es einfach mit reden über Sex probieren. Ihr könntet euch ja mal ein paar Sachen raussuchen, die ihr mal ausprobieren wollt und dann redet ihr einfach darüber. (Und zwar im Detail... nicht einfach "Doggy" sondern das ganze aollte einmal im Detail durchgegangen werden) Das hört sich aber einfacher an als es ist. Ich fühle mich schon bei harmlosen Dingen, als ob ich etwas verbotenes tun würde.

Aber mach dir nichts vor: aus deinem Mann wird wahrscheinlich nicht der Hengst werden, den du vielleicht gerne hättest.

Ich drücke dir jedenfalls die Daumen.

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Weil das bei ihm aber schon immer so war, wird es sich nicht ändern. Am Anfang sieht man noch über vieles hinweg, was aber auf die Dauer zum Problem werden kann.
Entweder du akzeptierst es oder ziehst deine Konsequenzen.

Vielleicht ist er auch asexuell. Soll es ja geben.

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Ich weiß nicht, ob Deine Überschrift richtig gewählt ist. Prüde in dem Sinne ist er ja nicht sondern einfach wenig bis gar nicht interessiert.

War denn Dein Mann immer schon so? Ich kann nur für mich sprechen und ich bin am Anfang stets Feuer und Flamme aber nach spätestens 3 Jahren verliere ich das Interesse mehr oder weniger. Ein Stern der doppelt so hell brennt, brennt eben auch nur halb so lang. Von daher kenne ich die Diskussionen wenn dann eine Unwucht zweier Menschen beim Thema Lust entsteht.

Wäre es für Dich denn ein Problem wenn Du die Initiative ergreifst und neue Sachen einbringst? Oder geht es Dir auch um das Gefühl, selbst begehrt zu werden und dass er aus sich herauskommt? Nach meiner Erfahrung hat fast jeder ein Thema, dass ihn sexuell besonders triggert. Allerdings ist es nicht eben leicht, das herauszufinden. Die Möglichkeiten sind so vielfältig. Deswegen mein Gedanke, dass Du weiterhin die Initiative ergreifst und ihn führst. Du scheinst deutlich affiner, was Erotik angeht und vermutlich hast Du dahingehend auch Fantasien. Vielleicht kannst Du ihn darüber inspirieren.

Ein anderer Weg, den ich mal bei einem Bekannten erlebt habe, der ähnlich unkreativ und lustlos war wie Dein Partner, ist, dass sich seine Frau ihm gegenüber geäußert hat, sich eine Art Toyboy zu suchen, der die Lücke füllt, die ihr Mann nicht füllen wollte oder konnte. Das war natürlich tricky und nicht frei von Eifersucht und hitzigen Diskussionen. Hat aber dazu geführt, dass er sich tatsächlich wieder mehr bemüht hat. Respektive es ihn sogar animiert hat, der Gedanke, seine Frau schlafe mit anderen Männern.

Sicher ist, von jetzt auf gleich wird sich nichts Fundamentales ändern, dazu bedarf es Geduld und Gespräche. Aber Du solltest definitiv am Ball bleiben

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Hallo,
ich kenne deine Lage, ich war 20 Jahre mit einem Mann zusammen, der genau so tickt, wie deiner.
Er war mein erster Mann im Leben, ich hatte keine Vergleiche.
Ich versuchte all die Jahre, Pepp rein zu bringen aber kam nie wirklich auf meine Kosten.
Wir trennten uns nach 20 Jahren aus anderen Gründen.
Und als ich dann einen anderen Mann kennenlernte und mit ihm schlief, dachte ich wortwörtlich: „was habe ich mir all die Jahre nur vorgemacht? Das darf doch nicht wahr sein!“
Ich war fast 40 Jahre alt und es fühlte sich an, wie das erste richtige Mal Sex im Leben! Das war ein unfassbar gewaltiger Unterschied und wahnsinnig erfüllend…besser, als in meinen feuchtesten Träumen…
Deshalb kann ich dir sagen, dass alles Machen und Tun nichts bringt und es tatsächlich nichts mit dir zu tun hat. Ihr habt einfach unterschiedliche Ansprüche.
Schwierig, dir da was zu raten…

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Ich kenne die Situation nur zu gut von meinem Exmann und das hat dazu geführt das wir auf Dauer frustriert waren weil wir im sexleben nicht auf einer Wellenlänge waren. Durch die Frustration entstanden dann auch andere Probleme. Man hat sich irgendwann nicht mehr verstanden und ungeliebt gefühlt..
Man mag es garnicht glauben und auch wenn es sich viele nicht eingestehen wollen, spielt das sexleben gerade bei jungen Paaren eine doch sehr wichtige Rolle. Es war natürlich nicht der einzige Trennungsgrund, da gab es noch viele andere Dinge. Aber das war etwas was mir persönlich auch wichtig war. Für die einen ist das ein Trennunsgrund, für die anderen nicht. Für mich war es eben auch ein Grund, weil ich dauerhaft unzufrieden und frustriert war und das meine Lebensqualität irgendwo beeinträchtigte.

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Wie wäre es mit einfach akzeptieren, dass er ein geringers Bedürfnis nach Sex hat und ihn damit in Ruhe lassen?
Kauf dir Toys, Guck Filmchen und redet vielleicht über eine offene Beziehung, falls dir ein Penis fehlt.

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Wenn müsst ihr beide daran was ändern wollen. WEnn das der fall ist vielleicht mal eine Sexualtherapeutische Praxis aufsuchen.