Freund will am Wochenende zu mir, obwohl er eigene Wohnung hat

Hallo
Ich bin seit zwei Monaten mit meinem Freund zusammen. Nun will mein Freund jedes zweite oder dritte Wochenende zu mir nach Hause kommen. Da ich mit zwei weiteren Familienmitgliedern lebe, muss ich entsprechend immer schauen, ob es für meine Familie passt und wann/wie lange er bei mir bleiben darf. Mein Freund wohnt bereits vor unserer Zeit alleine. Laut seiner Aussage will es nun das es "fair ist" und damit meine Familie keinen falschen Eindruck von ihm bekämen, unsere gemeinsame Zeit bei mir zu Hause verbringen. Meine Familie hätte damit keine Probleme, aber sind damit nicht mega erfreut gewesen, als ich dann erwähnt habe, dass er regelmäßig zu Besuch kommen würde. Ich versuche immer, was mir jetzt schon relativ schwer fällt, beiden Seiten gerecht zu werden. Des Öfteren habe ich gemerkt, sobald wir bei ihm zu Hause waren und mal einen gemütlichen Abend vorhatten, wurde er auf seinem Handy ständig mit Nachrichten von Familie und Freunden (close friends) überhäuft bzw. wurden wir fast immer eingeladen. Meistens sind wir dann entweder zu seiner Familie oder zu seinen Freunden nach Hause bis spät am Abend. Letztens hatten wir sogar ein Überraschungsbesuch von seinen Eltern (20min vorher Bescheid gegeben). Danach waren wir auch den ganzen Tag an ihnen gebunden und konnten nicht mal den halben Tag etwas zusammen unternehmen. Am folgenden Tag wurden wir erneut von seinen Freunden eingeladen und unsere Zeit zu zweit ist mal wieder zu kurz gekommen. Ich habe ihn daraufhin angesprochen, dass mir Zeit zu zweit ohne Unterbrüche gefehlt hat und ich mir wünschte, dass wir mehr Zeit für uns hätten. Ach ja, er hat dazu nicht viel gesagt, außer dass es ihm genau gleich gehen würde. Mich belasten jetzt schon diese Probleme und ich möchte ihm keines Falls das Gefühl geben, dass es bei mir zu Hause kompliziert ist, da meine Familie ihre Privatsphäre braucht und wir halt auch in einer kleinen Wohnung leben, da gibt es so gut wie keine Privatsphäre mehr, wenn mal Besuch da ist. Was soll ich künftig tun, auch diese langsam schleichende anhängliche Art von seiner Familie und Freunden, belastet uns beide extrem... Wie sollen wir uns beide nun verhalten und wie kann ich mein Freund überreden, dass wir halt nicht immer mit andern etwas unternehmen müssen, sondern auch Zeit für uns lassen sollen?

1

Also schon nach zwei Monaten ununterbrochen auf Familie und engen Freunden zu sitzen...... nein danke. Ihr lernt euch doch gerade erst kennen, soo möchte ich das ganz sicher nicht haben.
Wohnst Du bei Deinen Eltern? Dann soll Dein Vater oder Deine Mutter ihm freundlich aber bestimmt sagen, dass er gerne mal zum Kaffee oder zum Essen eingeladen wird, es aber nicht vorgesehen ist, ihn regelmäßig als Dauergast zu beherbergen das ganze Wochenende - zudem in einer kleinen Wohnung.
Ich kenne echt niemand, wo das so üblich gewesen wäre. Mein Mann und ich hätten das bei den Kindern nie gewollt - und wir hatten eine größere Wohnung. Am Wochenende wollten wir unsere Ruhe - längere Besuche oder MAL eine Übernachtung wurden abgesprochen.
Wenn Du bei ihm bist, wird das Handy eben mal abgeschaltet, es hat tatsächlich einen entsprechenden Knopf dafür - und seine Eltern kann er bitten, einen Tag vorher zu fragen, ob ein Besuch passt - oder ist das bei ihm so ein Kulturding, dass Eltern und Freunde immer an erster Stelle stehen?
Dann ist - und bleibt - es schwierig.
Wenn nicht, endlich den Mund aufmachen.
LG Moni

2

Also ganz ehrlich, man lernt sicherlich manchmal auch gleich die Familie kennen. Aber ständig mit denen zusammensitzen wenn man sich gerade erst kennengelernt hat wäre auch nicht meins. Ich will ja auch Zeit mit dem Freund verbringen und den kennenzulernen.

Du hast es ihm ja schon gesagt, glaubst du das er nun was ändert?
Sonst kannst du ihm im Endeffekt nur die Chance geben etwas zu verändern und wenns nicht klappt wirst du dir wohl überlegen müssen was du dann weiter tun willst.

Ela

3

Hallo.

Bei mir war es ähnlich. Nur: Ich hatte meine eigene Wohnung und mein Partner lebte noch in seinem Elternhaus. Mir war es unangenehm, dass er gerne jedes Wochenende, wo meine beiden Kinder bei ihrem Vater waren, mit mir bei seinen Eltern ist. Seine Eltern sind total lieb und auch ausreichend Privatsphäre gibt es, aber ich wollte nicht nachts im Schlafshirt den Eltern beim Klogang über den Weg stolpern.
Ich habe es dann angesprochen und er meinte, dass er es gar nicht so gesehen hat, sondern seine Mutter mich mag und eh immer viel (und gut 😋) kocht und er mir dadurch eben Freizeit und Verwöhnprogramm schenken wollte.

Du solltest vielleicht das Gespräch suchen. Ihr seid noch ganz am Anfang eures Kennenlernens. Wünsche dir alles Liebe.

4

Wie ist es mit Grenzen setzen?

Bei ihm seid ihr eingespannt.
Bei dir sind andere eingespannt.

Will er zu dir, damit er seiner Familie sagen kann, dass er "nicht da" ist. Grund, ihn in Ruhe zu lassen?
Akzeptieren sie den Grund? Oder kommen dann auch ständig SMS? Springt ihr dann auch oder traut ihr euch dann zu sagen "dieses WE nicht"?

Wenn er wirklich Zeit mit dir verbringen will, gibt es eine einfache Lösung:
Ihr seid bei ihm, er stellt sein Handy auf lautlos (mit Ankündigung!). Wann er wo ist, geht die anderen nichts an. Nur: er hat keine Zeit.

Liegt ihm seine Familie weiterhin im Nacken und lässt ihm keinen Freiraum? Dann ist die Wohnung das geringste Problem. Dieses Vereinnahmen könnte ich nicht brauchen. Gibt er jedesmal klein bei? Dann erst recht nicht.

Wenn ihr beide nicht ständig wollt: Mund aufmachen.
Zwischen: jedes WE Action und wir verabreden uns mit euch UND wollen gelegentlich unsere Ruhe, liegen Welten.
In Ruhe ansprechen, sagen, wann ihr euch gerne treffen wollt. Spontanbesuche ja, aber NUR wenn es dann kein theatralisches Drama gibt, weil es mal nicht klappt - sonst nur noch mit x Tage vorher Absprache.



Geht es wirklich nur um "ausgewogen"? Dann wäre es leicht zu erklären. Bei dir geht es nicht so oft, deswegen ist die Aufteilung fairer, öfter bei ihm zu sein. Es muss ja nicht immer sein. Es geht nicht darum, deine Familie auszugrenzen. Nur eben nicht sooo oft bei dir zu sein aus Rücksichtnahme.