Ich bin etwas verzweifelt. Meine Frau (64) hat nach den Wechseljahren fast vollständig die Lust auf Lust verloren. Wir führen ansonsten eine harmonische Ehe, nur im Bett (und auch anderswo) läuft leider fast nichts mehr. Meine Frau ist auch sehr traurig darüber. Früher hatte sie oft mehrfache Orgasmen beim sex. Und nun ist alles tot bei ihr und sie hat auch kein Verlangen mehr. Ich flüchte mich seit einiger Zeit in selbstbefriedigung. Das führt zwar zum gewünschten Erfolg… ist aber auch keine Dauerlösung.
Gibt es Männer mit ähnlichen Erfahrungen? Wie geht ihr damit um? Gibt es Frauen, die auch die Lust verloren haben… was macht ihr mit euren Männern?
Meine Frau hat nach den Wechseljahren die Lust auf Lust verloren
"Wir führen ansonsten eine harmonische Ehe, nur im Bett (und auch anderswo)"
Was denn nun, harmonisiert ihr grundsätzlich oder läufts im Bett und anderswo nicht gut? Was meinst du denn mit anderswo?
Mit "anderwso" meine ich, dass auch außerhalb der Bettes, z.B. unter der Dusche oder auf "dem Bärenfell vor dem Kamin" leider nichts läuft. Kurz gefasst - gute Ehe (die ja nicht nur aus Sex besteht) - ohne bzw. kaum Sex eben
Wenn deine Frau das gerne möchte, könnte sie zum Frauenarzt gehen. Ich bin mir sicher, wenn Frau will, kann ihr geholfen werden.
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Hallo,
einerseits spielen da sicher Hormone eine Rolle, andererseits sind die Wechseljahre auch ein starker Einschnitt, wo man sich auch wieder neu finden muss. Das Hormonelle lässt sich vielleicht beheben. Es gibt da ja auch natürlich Alternativen. Das andere: Deine Frau fühlt sich vielleicht auch "alt" und wenig Begehrenswert, Sex hat nur noch den Sinn der Befriedigung, es geht nicht mehr um Fortpflanzung z.B.
Wenn die Befriedigung nachlässt, lässt auch die Freude am Sex nach.
Wie fühlt sie sich denn körperlich? Wie hat sie sich verändert? Was tust du ihr gutes abgesehen vom (vielleicht) bedrängen. Was macht ihr Schönes gemeinsam. Wo gibst Du ihr das Gefühl, immer noch die Tollste für Dich zu sein? Fühlt ihr Euch noch manchmal jung zusammen?
Und Du selbst: Wie munter bist Du denn noch?😉
Wie gepflegt, wie redest Du über sie und Dich?
(Alt sein, Krankheiten...)
Was hat sich abgesehen vom Sex in den letzten Jahren verändert?
Alles Gute!
Ich finde es richtig gut, dass Lilarusa das Zusammenspiel all der Elemente anspricht, die für eine erfüllte Liebesbeziehung entscheidend sind. Bei keinem Lebewesen ist dies so komplex und so sehr auch der Anpassung an die persönliche Entwicklung und den Alterungsprozess unterworfen wie beim Menschen. Nur zeigen neuere Forschungen, dass es von extremen gesundheitlichen Beschwerden einmal abgesehen, keine definitive Grenze, kein notwendiges Ende der Paarsexualität geben muss.
Selbst wenn die Hormone eine große Rolle spielen, so ist das entscheidende Sexualorgan immer noch das menschliche Gehirn. Ich skizziere das an einem Beispiel: Wenn die Lust auf Sex aus biologischen Gründen erst einmal leicht nachlässt, dann erleben das viele Frauen und Männer als eine Art Versagen ihrer Sexualität. Die Vorstellung, zu versagen, verknüpft mit typischen Vorurteilen (Frauen - Menopause - lustlos. Männer ab einem bestimmten Alter -> Erektionsstörungen) haben einen negativen Einfluss auf mögliche sexuelle Stimuli. Dies führt wieder dazu, dass auch für die Sexualität notwendige biologische Prozesse (z.B. die Hormonproduktion) weiter heruntergefahren werden. Hier beginnt der Teufelskreis.
Um ihn zu durchbrechen, muss mann/frau sich schon etwas anstrengen, z.B. an entscheidenden Punkten in dem Teufelskreis ansetzen: Körperfett reduzieren, mehr Bewegung, schöne Dinge miteinander erleben (außerhalb Sex), Zärtlichkeit ohne direkte sexuelle Absicht wieder mehr austauschen, Wertschätzung auch deutlicher zeigen, für medizinische Hilfestellungen (fachlichen Rat suchen) auch offen sein - das hilft unendlich weiter und reicht oftmals. Wenn nicht, gibt es immer noch Sexualtherapeuten, welche tiefere psychische Ursachen aufdecken. Aber eines ist gewiss: Es gibt keine absolute Grenze, auch nicht im Alter.
Meine Frau hat sich wegen ihrer Wechseljahrebeschwerden einer Hormonbehandlung unterzogen. Ihre Beschwerden verschwanden damit. Und ihre Libido kam vollumfänglich zurück. Eine Hormonbehandlung hat eine gewisses "Restrisiko". Deshalb ist das nicht für jede Frau geeignet und muss daher gründlich ärtzlich untersucht werden.