Guten Abend in die Runde,
Mein Freund und ich sind seit 10 Jahren ein Paar. In den letzten drei Jahren läuft es sexuell kaum noch, was ausschließlich an ihm liegt. Er ist gestresst, müde und befriedigt sich lieber selbst. Wir schlafen höchstens einmal im Monat miteinander was mir zu wenig ist. 1000 Gespräche waren erfolglos. Ich unglücklich, doch er meinte einfach es wäre ihm nicht mehr wichtig aber er würde mich über alles lieben und wollte mich nicht verlieren. Er schlug mir vor, dass ich ruhig Sex haben könnte, also eine offene Beziehung also eigentlich nur einseitig, weil er kein Interesse an anderen Frauen oder auch Männer hätte. Seit einem Jahr treffe ich mich nun regelmäßig mit einem anderen Mann. Es ist für mich reiner, guter Sex. Ich habe keine Gefühle für ihn, die beziehungstauglich wären. Meinen Freund hingegen liebe ich aufrichtig und bin mit dem Leben so wie es ist glücklich. Mein Freund leider, leidet vor sich hin… still aber er leidet.
Sollte ich sein Glück über meins stellen?
Er quält sich nur, so war das nicht gedacht!
Hallo,
da du deinen Freund liebst und er dich offensichtlich auch, sonst würde er nicht stillschweigend leiden, damit du bekommst, was du gerne haben magst: Ja, ich würde es dann wohl tatsächlich so machen. Sein Glück und somit euer Glück über dein eigenes stellen.
Doofe Frage vielleicht, aber wieviel weiß er denn von dem anderen? Erzählst Du da öfter was? Oder erfährt er es irgendwie? Falls ja, wäre es wahrscheinlich gut, das einfach zu lassen und die beiden Ebenen strikt zu trennen. Informiert ist er ja generell, aber Näheres tut ihm bestimmt nicht gut zu wissen.
ich finde die Frage nicht doof, ich habe darüber auch ernsthaft nachgedacht. Ich habe allerdings immer nur erzählt, wenn er gefragt hat und diese Fragen habe ich auch ehrlich beantwortet. ich bilde mir auch ein, dass er überhaupt nicht weiss wan n wir uns treffen ( also er nicht zuhause sieht und denkt: jetzt ist sie bei dem). Überhaupt gehen die treffen nie länger als 2 Stunden, denn wir unternehmen nichts zusammen oder verbringen die Zeit schön. Es ist, wenn man so will rein mechanich. Die schönen Dinge mache ich nach wie vor mit meinem Freund und verschwende dabei auch keinen Gedanken an den anderen... ich trenne das für mich absolut strikt und dieser Mann wird gefühstechnisch niemals eine Gefahr werden, deswegen ist es für mich auch so unkompliziert.
"Er ist gestresst, müde und befriedigt sich lieber selbst"... es muss ja Gründe oder Ursachen geben, warum ihm der Sex mit dir nicht mehr wichtig ist. Vielleicht sollte er da ehrlicher sein, mit sich und mit dir. Man könnte da mehr dahinter vermuten als Müdigkeit und mangelnde Libido (gerade weil er lieber SB betreibt).
Für dich ist es so wie es ist bequem, für ihn auch - auf niedrigem Zufriedenheitsniveau. Möchtest du die Beziehung in Phlegma und Lethargie weiterlaufen lassen? Findet dein Freund nicht den richtigen Ansatz, sich selbst zu helfen? Ich glaube fast, der Sex allein ist nicht euer Problem...
Bei so stark divergierenden Sexbedürfnissen kann letztlich auch eine Trennung die ehrlichere Lösung sein. Aber vorher würde ich - auch nach 1000 Gesprächen - die wahren Gründe für sein Desinteresse zu ergründen versuchen.
Hallo,
woher weißt du, dass er leidet bzw. dass sein Leiden mit deinem auswärtigen Sex zusammenhängt? Still zu leiden ist grundsätzlich keine Basis für eine Beziehung, und bevor du das mit dem anderen Mann beendest (und dann vermutlich selber still leidest unter mangelndem Sex) solltet ihr versuchen das zu klären.
Die Gründe für sein Leiden können ja verschiedene sein.
Hat er das Gefühl dir nicht mehr zu genügen? Dann gäbe es ja eine Lösung - er hat wieder öfter Sex mit dir - und es stellt sich wieder die Frage, warum er das nicht tut.
Hat er Angst, dass du ihn für den anderen verlässt? Dann gäbe es vielleicht die Lösung, dass ihr eure Beziehung in anderer Hinsicht stärkt - mehr Nähe, Kuscheln, Reden, gemeinsame Unternehmungen, oder was auch immer er braucht, um Sicherheit zu gewinnen.
Oder hat sein Leiden möglicherweise gar nichts mit dir zu tun? Es könnte ja sein, dass er depressiv ist (was auch ein möglicher Grund dafür sein könnte, dass er keinen Sex mehr will).
Vielleicht braucht ihr auch Unterstützung von außen (Paarberatung), um zu klären, was da schief läuft.
LG
Gute Anhaltspunkte... er macht in den letzten wochen häufiger solche Bemerkungen wie: "Das ist bei dem sicher nicht so" oder "dafür brauchst du mich ja jetzt nicht mehr". Was im übrigen absoluter blödsinn ist. Ich hätte gerne mehr Sex mit ihm und ich hätte auch überhaupt kein Problem damit, dem anderen Mann den Laufpass zu geben und mich wieder nur auf meinen Freund zu konzentrieren, wenn er denn mitmachen würde. Vielleicht ist er wirklich etwas depressiv. Ich suche sehr die Nähe zu ihm und wir verbringen viel gute Zeit.
Denke daran, dass die Libido depressiver Menschen ebenfalls "depressiv" ist. Dann findet vielleicht noch SB statt, aber es fällt schwer, sich noch als erotisches Subjekt in einer Beziehung zu verstehen. Deine Aussenbeziehung verstärkt das noch. Er benötigt therapeutische Hilfe. Auch eine Paartherapie wäre sinnvoll.