Wieder zurück zu gesundem Sexualleben

Hey zusammen,

ich habe hier leider ein recht sensibles Thema, vorab schon einmal vielen Dank, dass ihr euch dem annehmt.

Darum geht's: Meine Frau (33) und ich (35) sind seit ca. 10 Jahren zusammen. Am Anfang unserer Beziehung hatten wir ein - meiner damaligen Wahrnehmung nach - erfülltes und normales Sexualleben. Ganze Tage haben wir zwar nie im Bett verbracht, auch wenn ich das aus der Rosa-Brillen-Zeit in anderen Beziehungen kannte, aber es war trotzdem okay.

Das Thema fing dann recht früh an einzuschlafen. Aus täglich wurde wöchentlich und irgendwann kam man sich nur noch einmal im Monat näher. Meine Frau hatte dafür immer gute Gründe, die ich auch respektierte. Krankheit, Stress, Menstruation, Sorgen - was Sex im Alltag eben so entgegensteht. Mir war es hier immer wichtig, meine Frau bzw. damals Freundin nicht unter Druck zu setzen. Wenn wir dann noch Sex hatten war dieser sehr verkrampft und für uns beide nicht besonders schön. Mich hat das sehr verunsichert. Ich war jung, sportlich, einfühlsam und hatte keine Probleme mit der "Performance" - warum wollte mich meine Frau nicht?

Es kam dann irgendwann zu einer Aussprache und meine Partnerin hat mir gebeichtet, dass Sie als Kind einmal eine traumatische Erfahrung hatte und keine Freude an Sexualität hat. Ich bin damals aus allen Wolken gefallen. Abgesehen von Sorgen darüber, wie es jetzt weitergeht habe ich mich fürchterlich geschämt, immerhin hatte ich mich meiner Frau scheinbar dutzende Male aufgedrängt. Da war nicht nur die Sorge darüber, was ich der Frau, die ich liebe, angetan habe. Es kam auch das ätzende Gefühl, dass der Sex keine intime Erfahrung sondern eine Situation war, in der mich jemand nackt und mit allen damit verbundenen Handlungen ertragen musste und beobachten konnte.

Trotzdem war und ist meine Frau die große Liebe für mich und ich habe mich entschlossen bei ihr zu bleiben. (Das will ich gar nicht überhöhen, es fiel mir anfangs nicht schwer.) Ich sagte ihr, dass ich sie hier nicht unter Druck setzen werde, sie mit mir über alles reden kann und wir alles weitere so machen, wie sie sich damit wohl fühlt. Es folgten 5 Jahre ohne Sex, die für mich nicht immer einfach waren, ich hatte mich aber damit arrangiert. Ich dachte mir immer es gibt ja auch Priester, Personen mit bestimmten Krankheiten oder Menschen, die einfach keinen Partner finden, die packen es auch und ich habe ja trotzdem die große Liebe. Der Verzicht auf Sexualität war für mich da ein akzeptables Opfer.

Seit ca. einem Jahr hat meine Frau jetzt einen starken Kinderwunsch. Ich bin bei dem Thema eher ambivalent und hatte es vor dem obigen Hintergrund einfach ausgeklammert. Wir wollten uns dann erst einmal ohne Absicht Kinder zu zeugen wieder näher kommen, also es erst einmal schaffen, wieder mit Verhütung zusammen zu schlafen. Das hat leider nie funktioniert. Jetzt möchte meine Frau, dass wir direkt mit dem Ziel Kinder zu zeugen, miteinander schlafen und ich schaffe das einfach nicht. Die ganzen Gefühle von Scham und Schuld kommen wieder hoch und ich merke, dass meine Frau mir nur etwas vormacht, um die Sache über die Bühne zu bringen. Gleichzeitig ist sie sehr fordernd und reagiert wütend und verletzt, wenn ich sie zurückweisen muss. Und zu allem Elend tickt im Hintergrund die biologische Uhr. Mich zerreißt das innerlich total. Die Frau, die ich liebe, möchte mit mir schlafen, ich weiß aber, dass es für Sie sehr unangenehm ist und ertrage die damit verbundenen Gefühle nicht. Gleichzeitig will ich sie nicht weiter durch Zurückweisung verletzen. Aktuell traue ich mich kaum noch, im gleichen Bett mit ihr zu schlafen und fange fast an zu heulen, wenn ich alleine in der Wohnung bin.

Was würdet ihr in der Situation tun? Das frage ich insbesondere im Hinblick auf den bestehenden Zeitdruck.

Vielen Dank vorab!

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Als ich diesen Text las, fiel mir immer wieder ein Wort ein: "Missbrauch". Ich bin mit dem Wort noch nicht zuende.

Zwar kann eine Frau einen Mann nicht im unmittelbaren Sinne sexuell missbrauchen. Aber in Eurem speziellen Fall wird ein Druck auf Dich ausgeübt, welcher Dich psychisch ramponieren wird und die letzten Reste Deiner Sexualität zerstören könnte. Beinahe sehe ich darin - vor allem in ihren eher grausamen und sinnleeren Vorwürfen - so etwas wie ein komplementär-aggressives Modell Dir gegenüber, der aus dem Missbrauch resultiert, welchen sie in einem bestimmten Lebensalter erfahren hat. Zumindest sollte man diesem Gedanken im Rahmen einer Therapie einmal nachgehen.

Es kommt noch der zeitliche Druck hinzu: Da fällt ihr jetzt erst ein, dass sie zwar keine Sexualität, aber Kinder möchte? Da kann sie darauf hinweisen, dass für eine therapeutische Lösung keine Zeit mehr bliebe? Da sollst Du auf eine möglichst lustlose Weise als Zeugungswerkzeug dienen?
Deine Frau kann für ihren nötigenden Charakter, für ihre lieblose Weigerung nach einer sinnvollen Lösung, immer nur auf ihren Missbrauch hinweisen ("By the way" sind auch manche männlichen Täter zuallererst Opfer, was sie keineswegs entschuldigt)? Was sie tut, ist nicht justiziabel. Aber es würde Dich dennoch psychisch schwer verletzen. Du wirst mit dieser im Prinzip sinnleeren Enthaltsamkeitsrolle auf Dauer nicht klarkommen. (Ich könnte darüber schreiben, teils aus eigener Erfahrung, dass eine solche Rolle entweder nicht funktionieren oder dass sie zu erheblichen psychischen Beeinträchtigungen führen wird. Selbst wenn Du ohne Sexualität zu leben lernen würdest, stünde da immer noch die von ihr ausgeübte Nötigung, das Sich-Unterwerfen unter eine Rolle, die der eigenen Persönlichkeit nicht entspricht - auch wenn man es sich einzureden versucht).

Noch ein Hinweis zur Sexualität: Aus Deinem Text spricht indirekt so ein Schämgedanke für die kläglichen Reste Deiner sexuellen Gefühle. Das klingt so: "Auf sowas sollte Mann verzichten können, und ich verzichte dann auch drauf für meine LIEBE." Was für eine LIEBE?
Deine Sexualität soll hier auf eine reine Sexualfunktion zur Zeugung von Kindern reduziert werden. Selbst die extremsten Positionen der katholischen Kirche sehen in der Sexualität parallel zur Zeugung auch noch so etwas wie einen Ausdruck von Liebe zum Partner. Sexualität ist eben nicht nur das eine oder das andere, nur ist der Ausdruck des Begehrens ja in diesem Falle eher unerwünscht oder lediglich als Mitel zum Zweck akzeptiert. Was für eine Art von geistiger und Gefühls-Akrobatik muss jemand vollziehen, wenn er dennoch zeugen soll?).

Ja, von welcher LIEBE sprichst Du hier? Zwar wird oft ungleichgewichtig geliebt, aber Eurer Ungleichgewicht ist ja ziemlich heftig. Kann das wirklich LIEBE sein, was Deine Frau bewegt?

Ihre Abkehr von der Therapie nach kurzer Zeit ist einfach eine Therapieverweigerung. Die Begründung "ich verstehe mich nicht mit der Therapeutin" ist dafür mehr als typisch. Für eine Paartherapie bleibt dann selbstverständlich ebenfalls keine Zeit mehr.

Wenn ich das so richtig sehe und verstehe, sind hier Konsequenzen zu ziehen. Du wirst Dich auf diese Unterwerfungsrolle nicht einlassen können und dürfen. Das ist Deiner Partnerin unmissverständlich mitzuteilen.

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Danke für die klaren Worte, mit denen triffst Du bei mir leider eine wunde Stelle. Ich muss mich leider auch oft fragen, inwieweit bei uns schon die Schwelle zu Missbrauch oder zumindest Gewalt überschritten wurde und weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll.

Meine Schilderung oben ist noch recht zahnlos gehalten. Es gab bei uns in den letzten Jahren leider viele Situationen, die für mich in die Kategorien "Gaslighting" und Manipulation fielen. Dazu gehören z.B. blöde Sprüche über meine Depression oder Verdrehen von offensichtlichen Tatsachen. Dazu kommen die Dinge, die ich über mich selbst weiß. Ich habe enorme Selbstzweifel und versuche seit Jahren in der Therapie ein gesundes Selbstbewusstsein und eine Intuition für eigene Bedürfnisse aufzubauen. Beides lässt sich leider leicht über den Haufen werden, wenn man weiß, welche Knöpfe man drücken muss.

Auf der anderen Seite ist die Situation für mich nicht schwarz/weiß. Abgesehen davon, dass ich selbst durch wiederholtes Wegducken meinen Beitrag zu unser Lage geleistet habe, sehe ich auch, wie meine Frau unter Ihren eigenen Themen leidet. Wenn Sie sich mir gegenüber blöd verhält und ich sie darauf anspreche, merkt man richtig, wie sie unter Druck gerät. Auch Kontrolle und Außendarstellung sind große Themen für Sie, was oft zu schwierigen Situationen und absurden Notlügen führt.

Ich seh in all dem aber keinen Täter oder schlechten Menschen, sondern jemanden, der mal schrecklich verletzt wurde und Hilfe braucht. Vor dem Hintergrund, dass wir auch viele Gemeinsamkeiten und eine sehr ähnliche Verletzlichkeit haben, kann ich mir nicht vorstellen, ihr den Rücken zuzudrehen. Die Situation aushalten, kann ich aber auch nicht und ich glaube, hier ist die "unmissverständliche" Ansage, die Du ins Spiel gebracht hast, der einzig logische nächste Schritt. Ich glaube, ich habe mit Aussagen wie "Wir schaffen das schon irgendwann!" auch gehörigen Schaden angerichtet. Die habe ich zwar immer verbunden mit dem Wunsch nach Veränderung geäußert, aber damit am Ende wohl nur falsche Hoffnungen geweckt. Ich muss jetzt einfach ne Linie ziehen und sehen, was passiert.

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"Ich seh in all dem aber keinen Täter oder schlechten Menschen, sondern jemanden, der mal schrecklich verletzt wurde und Hilfe braucht."

Du bist nicht ihr Therapeut und sie nicht Deiner. Ihr reisst Euch gegenseitig runter und baut Euch nicht auf. Egal, was ihr angetan wurde (was eigentlich? Oder hat sie es bei der vagen Andeutung gelassen?), es war nicht DEIN Fehler und Du kannst nicht im Büssergewand für die Taten anderer durch's Leben geistern.

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Hallo,

das hört sich wirklich schlimm für euch beide an. Hat deine Frau mal über eine Therapie nachgedacht? Erst mal alleine und dann vielleicht sogar zusammen

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Danke für die Antwort. Meine Frau hatte vor ca. 2,5 Jahren eine Therapie angefangen, diese jedoch noch einigen Sitzungen beendet, da sie mit der Therapeutin nicht zurecht kam und keine Fortschritte erkennen konnte.

Das Thema Paartherapie bringe ich schon lange ins Spiel und war mit meiner Frau auch schon bei meinem Therapeuten. Da unser dieser jedoch sagte, dass er glaubt, dass sich unsere Probleme nur über Jahre hinweg lösen lassen würden, ist die Idee wieder in den Hintergrund gerückt.

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Bist Du wirklich sicher, dass Ihre damalige Erzählung über das Jugend- und Kindheitserlebnis, tatsächlich stattgefunden hat? Vielleicht war das eine Erfindung um Dich vom Leib zu halten. Ich will Deiner Partnerin nichts unterstellen aber mitunter bedienen sich Menschen ja schon mal Ausreden um läsigen Pflichten zu entgehen. Ist nur so ein Gedanke.

In jedem Fall klingst Du zumindestens sehr rücksichtsvoll und empathisch. Die Beschreibung Deiner Partnerin jetzt eher weniger. Wenn es Dir nicht möglich ist, mit ihr zu schlafen, wäre (für den Kinderwunsch) noch eine Klinik möglich. Wenn dieser Wunsch jetzt wirklich so dringend ist und zwar auch mit Deinem Einverständnis.

Ansonsten wirst Du das Gespräch mit ihr suchen müssen. Rein in die Kartoffel, raus aus der Kartoffel, wie es ihr nach Lebenslage beliebt, sollte sie einsehen, dass das so nicht unbegrenzt möglich ist.

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Meine Frau tischt mir schon mal eine Notlüge auf, aber dass sie mich hier angelogen hat, kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Ehrlich gesagt will ich das auch nicht, denn dann könnte ich direkt die Koffer packen.

Über die Klinik-Option habe ich auch schon nachgedacht, aber das fühlt total falsch und absurd an. Für mich wäre ein Kind eher Ergebnis einer gesunden und glücklichen Sexualität und nichts, was man auf dem Wege erzwingt. Klingt jetzt hoffentlich nicht zu konservativ oder unflexibel, aber ich seh es aktuell nicht. Um ganz ehrlich zu sein, steht für mich nach all dem, was ich in letzter Zeit erlebt habe, eher die Beziehung als Ganzes auf dem Prüfstand. Auch vor dem Hintergrund werden wir es vorerst weiter mit Gesprächen versuchen müssen, wobei diese leider nie zielführend sind.

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Reden hat kein wirkliches Ziel aber man bleibt im Gespräch. Wenn schon das nicht mehr funktioniert, sollte man sich tatsächlich überlegen, ob es für beide noch das ist, was man wollte.

Und nach dem Lesen Deiner übrigen Beiträge würde ich das mit dem Kind wirklich auf Eis legen. Und in der Situation, schon gar nicht mit ihr. Schon bei funktionierenden Partnerschaften ist ein eine Herausforderung. In der Eurigen wäre es der reinste Sprengstoff.

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Auch mir kam kurz der Gedanke, dass sie die Geschichte mit der sexuellen Erfahrung erfunden haben könnte.

Abgesehen davon aber: Möchtest du eine Familie mit ihr sein mit Kindern? Kannst du dir nach der Zeugung ein sexloses Leben vorstellen? Es handelt sich immerhin um viele Jahre. Ich würde mir das ehrlich (dir selbst gegenüber!) fragen. Tu‘s nicht, bevor du dir zu 100% sicher bist, denn mit Kindern verkompliziert sich eine Beziehung um eine weitere Dimension- unabhängig von der Pflegeleichtigkeit des Kindes.

Für mich wäre jetzt ganz klar der Moment, wo ich die ganze Beziehung in Frage stellen würde. Denn es geht um dein einzigartiges Leben.

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Du solltest höllisch aufpassen, dich jetzt nicht aus lauter Schuldgefühlen heraus, weil deine Frau nicht früher mit dir geredet hat, auf eine derart weitreichende Entscheidung wie ein Kind einzulassen. Mir vergehts, ehrlich gesagt, schon bei deiner Beschreibung (Sex als notwendiges Übel und Mittel zum Zweck) und deine Frau gehört in therapeutische Behandlung, um das Erlebte aufzuarbeiten. Dass sie beim ersten Mal an einen Therapeuten geraten ist, mit dem sie nicht zurecht kam, ist schade, passiert aber öfter als man denkt.

Vorm in-die-Wege-leiten einer Aufarbeitung würde ich nicht mal über ein Kind nachdenken - und dies fairerweise natürlich auch der Frau mitteilen.
Generell solltest du dir überlegen, ob du diese Beziehung fortführen möchtest. Ja, Sex ist nicht alles, aber mal ehrlich - deiner Beschreibung nach war euer Liebesleben nie wirklich "gut", auch, als körperlich noch was lief. Wie stellst du dir das vor? Willst du den Rest deines Lebens auf Sex verzichten bzw. ihn dir - was wahrscheinlicher ist - dann heimlich woanders "holen"?

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Ganz ehrlich: Auf den Sex könnte ich verzichten, aber irgendwie geht an bzw. in der aktuellen Situation gerade alles zu Bruch, was es davon abgesehen noch gab. Ich weiß, das klingt mitunter fürchterlich kindisch und kommt mir auch nicht leicht "über die Lippen", aber eigentlich will ich aktuell nur, dass mich meine Frau mal in den Arm nimmt oder für mich da ist, ohne dass ich Angst haben muss, dass Sie das als Einladung zum Sex versteht. Dann muss ich Sie wieder zurückweisen und bekomm tagelang Mist ab. So hocke ich aktuell wie so ein dummer Schuljunge alleine in der Wohnung und mach die Sache mit mir selbst bzw. hier im Forum aus.

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Ihr habt doch noch ein paar Jahre Zeit. Sicher ist es sinnvoll, dass sie an ihren Problemen arbeitet. Wichtig für dich ist, dass du nur tust, was sich für dich richtig anfühlt. Es gibt übrigens Hilfsmittel zur häuslichen Insemination, welche man benutzen kann, um auch ohne Geschlechtsverkehr Kinder zu zeugen. Dazu muss man sich nicht zwangsläufig in ärztliche Behandlung begeben. Ich finde aber, ihr solltet aber beide überzeugt sein, dass es für Eure weitere Lebensplanung die richtige Entscheidung ist und dass ihr einem Kind auch langfristig ein schönes Zuhause bieten könnt. Außerdem brauchst du irgendeine Möglichkeit, Sexualität zu leben. Sieht sie deine Bedürfnisse und wünscht sie sich für dich, dass diese erfüllt werden?

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Ich sehe das mit der Zeit ähnlich, sie leider nicht, aus ihrer Sicht tickt die Uhr. Sie brachte hier leider auch schon die Anschuldigung in Spiel, dass ich mich nur quer stelle, weil ich auf Zeit spiele. Durch die Brille wird inzwischen fast alles gesehen.

Damit, keine Sexualität leben zu können, habe ich mich eigentlich abgefunden, auch wenn es oft schmerzt. Nicht nur, weil ich es für ne schöne Sache halte, sondern auch, weil es in unserer Beziehung fehlt.

Meine Frau kann dieses Bedürfnis glaube ich nicht wirklich nachvollziehen und sieht das eher als so ein "Männer-Ding", auf das man auch verzichten kann. Aber außerhalb der Beziehung will ich das auch nicht ausleben, will mir gar nicht vorstellen wie sich meine Frau und letzten Endes ich mich damit fühlen würde. Wäre jetzt gelogen, wenn ich behaupten würde, dass die Versuchung nicht da wäre, entsprechende Avancen bekomme ich zu allem Elend auch manchmal, aber übers Herz brächte ich das nicht.

Bearbeitet von Gast-12345
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Hier scheint Gold rumzuliegen und deine Frau will es nicht sehen oder kann es nicht aber so wie du es gerade beschreibst, will sie es auch nicht. Wenn sie nicht für sich daran arbeiten will- sollte sie es aber für dich tun - wenn sie dich denn genauso liebt wie du sie.

Gänzlich auf etwas ( wie ich finde) so wichtiges zu verzichten wird dich über die Jahre sehr unglücklich machen und bei den richtigen avancen wirst du es irgendwann auch übers Herz bringen, aber edler Gedanke von dir 🤗

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Ich kann dir hier mein allergrößtes Mitgefühl ausdrücken. Was ihr durchmacht, ist wirklich nicht einfach.
Deine Frau möchte nun einfach Kinder und übergeht dabei ihre eigene Abneigung nach intimer Nähe. Ich kann trotz allem auch sie verstehen.
Du machst aber nichts falsch. Ihr habt dieses Thema einfach nie bearbeiten können und es hängt 5 Jahre zwischen euch. Und nun sollst du einfach so tun, als wäre nichts gewesen und sollst ihre Wünsche erfüllen. Das ist auch dir gegenüber nicht gerecht.

Dein Mitgefühl finde ich bewundernswert. Ich habe dir tatsächlich keine Tipps, da du nichts falsch zu machen scheinst und auch mit einer Therapie bei ihr keinen Anklang findest. Es ist sehr traurig, dass ihr euch in diesem Thema nicht ausgiebig austauschen könnt sondern das ganze wie eine schwarze Wolke über euch hängt.

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Danke für die netten Worte, Du sprichst mir damit ziemlich aus der Seele und ich will meine Frau auch nicht als die Böse dastehen lassen. Das heißt nicht, dass ich ihr Verhalten gut finde, aber ich weiß, woher es kommt. Ich kenne sie als einen hoch sensiblen und verletzlichen Menschen und weiß nicht, wie hart das aktuell für sie sein muss. Aber ja, die Wolke ist da und leider in jedem gemeinsamen Moment zu spüren.

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Wow, deine Liebe ist unglaublich... aber ganz ehrlich, du hast schon auch ein Recht auf Glück, Sex und ein erfüllte Partnerschaft. Man lebt nur einmal. Bitte denke auch an dich. Sie könnte dich z.b. ja auch mal befriedigen, dir etwas gutes tun, das wäre doch normal und eine Art Kompromiss? Geht nicht nur um ihr "nicht Bedürfnis". Auch um dein Bedürfnis.

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Hey du,

Erstmal Hut ab, wenn alles so war wie du beschreibst, finde ich dich ziemlich toll deiner Frau gegenüber.

Allerdings muss ich dir leider sagen, dass bei mir hier alle sämtlichen Alarm Glocken läuten und ich sehr hoffe, dass du dir das alles mal gründlich überlegst. Trauma hin oder her ist euer Stand jetzt KEINESFALLS eine Grundlage für ein Kind, dann wird alles und wirklich alles nämlich noch schwieriger und ihr solltet zuerst, die Probleme für euch so lösen, dass ihr beide glücklich seid. Vorher würde ich nicht mal an ein Kind denken.

Ich kann dich sehr verstehen, dass es so für dich einfach nicht funktioniert. Was ist das bitte für ein Scheiss Gefühl, wenn sie dich nur dafür braucht um ein Kind zu zeugen du aber sonst die Finger von ihr lassen sollst. Sorry, ich wäre raus.

Ich bin eine Frau, ich liebe Sex, ich liebe meinen Mann und finde ihn toll aber nach den beiden Geburten, hatte ich jede Menge mit mir und meinem Körper zutun. Es hat lange gedauert, bis ich alles so akzeptieren konnte, wie es jetzt ist, zudem war ich einfach auch zu lange zu fertig um überhaupt an Sex denken zu können ( die kleinen sind mega aber auch mega anstrengend) unser kleiner ist nun fast zwei und meine Lust endlich wieder hergestellt und mein Körper für mich in Ordnung. Der Weg war lange trotz ganz anderer veraussetzungen.

Ich verspreche dir: bekommt ihr jetzt ein Baby, war’s das mit der sexuellen Beziehung bei euch. Da würde ich fast 1000€ für in die Mitte legen!

Sorry, sie soll sich Hilfe holen, mit dir an ihrer Seite könnte sie es echt schaffen ( wenn alles so stimmt)
Alles Gute dir!

Bearbeitet von Schokoliebe37
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Puh, ich befürchte den Hut kannst Du auflassen. Aktuell fühle ich mich eher wie der letzte Depp, weil ich die letzten Jahre sehenden Auges in die jetzige Situation reingerannt bin. Jetzt rast mir der ganze Tag der Kopf und ich seh einfach keine Lösung mehr, ehrlich gesagt erwische ich mich ständig dabei, darüber nachzudenken, wer "Schuld" an der Situation hat.

Aber danke, für die Bemerkung mit dem "Scheiss Gefühl", meine ich ehrlich. Das hab ich nämlich wirklich und frage mich oft, ob das einfach nur eine Macke von mir ist.

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Aus der weiten Ferne und ziemlich aus der Hüfte geschossen: nein, das ist keine Macke von dir, sie gibt es dir wirklich, dieses scheiss Gefühl.

Es ist niemand schuld, sie auch nicht - aber du musst für dich wirklich klar werden ob’s das alles so bringt. Nicht noch länger irgendwo reinlaufen. Jeder sollte jemanden finden, der ihn wirklich will mit allem
Drum und dran.

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Natürlich ist es schlimm, was ihr passiert ist.

Aber ich finde ihr Verhalten einfach nur unfair und egoistisch. Sie hat das Problem, sie muss sich kümmern.
Ja, es kann dauern, bis man den richtigen Therapeuten findet und ja, eine Therapie dauert auch oft sehr lange, bis Erfolge sichtbar sind. Sie hätte es aber schon längst machen können und darf jetzt nicht mit biologischer Uhr kommen.

Stell dir einfach mal ein anderes Beispiel vor. Deine Frau bricht sich ein Bein und anstatt zum Arzt zu gehen, erwartet sie, dass du sie trägst.... Finde den Fehler....

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Im Kern hast Du hier natürlich recht. Ich habe selbst eine Therapie gemacht bzw. bin mitten drin und weiß wie lange, hart und widersprüchlich der Weg hier manchmal sein kann. Das habe ich auch versucht, Ihr zu erklären aber ich glaube inzwischen - Achtung, Kristallkugel - das meine Frau zu sensibel und verletzt ist, um sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die sie belasten.

Um die Analogie mit dem Bein aufzugreifen: Ich würde sie trotzdem tragen, nur springen kann ich leider nicht. Die Vorstellung, sie deswegen mit all dem alleine lassen zu müssen, ist für mich aber unerträglich.

Bearbeitet von Gast-12345