Mein Ehemann und ich haben ein unterschiedliches Bedürfnis nach Sex; er könnte jeden Tag mehrmals und mir reicht 1x die Woche. Anfangs hatten wir viel öfter Sex als jetzt (frisch verliebt halt) und jetzt hab ich einfach nicht mehr so viel Lust obwohl der Sex grundsätzlich der beste ist den ich jemals hatte. Er stichelt den ganzen Tag und lenkt gefühlt jedes Gespräch in die Richtung, fasst mir ständig an die Brust und an den Po. Aber ich bin nur noch genervt und distanziere mich dann noch mehr. Wir haben oft Diskussionen deswegen, er scheint nicht zu verstehen dass ich an meiner Libido grundsätzlich nichts ändern kann und dass er mich unter Druck setzt was meine Lust zusätzlich einschränkt. Beispielsweise hat er gestern nach einem für mich sehr anstrengenden Tag wieder einen Versuch gestartet (Zitat: er könne dann besser schlafen), ich meinte ich hab einfach keine kraft mehr und würde gerne einfach mal nur kuscheln ohne einen Gedanken an Sex zu haben. Für ihn muss jedes kuscheln in Sex enden. Er sagte dann dass es ihm beim Sex mit mir um die Verbundenheit geht und es ein Ausdruck von Liebe sei und er sich deswegen stark abgewiesen fühlt. Und doch MUSS jeder Sex für ihn mit einem Orgasmus enden, wenigstens bei ihm. Ich hab das Gefühl es geht ihm deswegen nicht einzig um Intimität/Liebe sondern vorwiegend um den Höhepunkt. Da ich ohnehin länger brauch als er setzt mich das zusätzlich unter Druck und die wahre Intimität bleibt mmn auf der Strecke. Die brauche ich aber um zu kommen. Aber es geht bei jedem Sex gefühlt nur noch um seinen und meinen Orgasmus! Ich hoffe ich hab das verständlich geschrieben ..
Ich geh schon ab und an Kompromisse ein und befriedige ihn mit der Hand oder dem Mund aber er erwartet nun beinahe IMMER wenn ich sage dass ich keinen Sex (mit eindringen) möchte dass ich ihn dann anderweitig befriedige. Hab ihm dann gesagt dass ich nicht dafür Verantwortlich bin es ihm zu besorgen wenn ich keine Lust habe aber er denkt dass das normal sei wenn ich keinen GV mit ihm haben will. Meine Libido ist nach einem anstrengenden Tag einfach so gering, dass ich oft weder auf Sex noch auf einen BJ oder Handjob Lust habe aber für ihn sind das zwei verschiedene Dinge. Wie handhabt ihr das denn? Müssen nicht beide Partner bereit sein für jegliche sexuelle Handlungen? Oder gönnt ihr eurem Partner trotzdem die Befriedigung obwohl ihr eigentlich nicht möchtet damit er keinen Druck mehr hat? Natürlich ist die Situation für uns beide frustrierend aber ich hab das Gefühl dass er sie mit seinem Verhalten/Erwartungen noch verschlimmert. Wenns ihm nur um die Lustbefriedigung geht (wovon ich ausgehe weil er wie gesagt IMMER einen Orgasmus haben WILL) soll er sich doch einfach selbst befriedigen. Oder bin ich im Unrecht?
unterschiedliche Erwartungen an Sex; Partner setzt mich unter Druck
Also auf jeden Tag das zu machen hätte ich auch keine Lust. Oder wie oft praktiziert ihr das?
Auch wenn ich ein Mann bin der auch gerne immer und überall will, so kann ich es doch sehr gut verstehen, dass dich das total nervt. Auch für mich ist Sex ein Ausdruck von Liebe und Verbundenheit. Das kann aber nur dann der Fall sein, wenn BEIDE es wollen und Lust haben.
Auch wenn ich meine männlichen Mitschreiber im Forum ganz gerne mal in Schutz nehme, in diesem Fall kann ich das nicht. Ich finde der verhält sich schon sehr Übergriffig dir gegenüber.
Man merkt das doch wenn sie keine Lust hat. Ich kann noch so geil sein, wenn ich aber weiß, dass meine Partnerin eigentlich gar nicht will dann hätte ich auch keinen Spaß daran. Und nein, Du bist nicht im Unrecht.
Was ich dir raten würde:
Rede mit ihm. Mach ihm klar, dass sein Verhalten einfach scheiße ist. Sag, dass er aufhören soll dich zu bedrängen und dass er seine Lust im Zaum halten soll. Weise ihn in die Schranken. Und verbitte dir Anzüglichkeiten oder Annäherungsversuche seinerseits, wenn du das nicht willst. Der kann dir nicht erzählen das würde nicht gehen. Das geht.
Falls er das versteht und er sich an die Regeln hält machst Du im Gegenzug den Anfang wenn DU Lust hast.
Falls du das überhaupt noch möchtest......
Alles Gute für dich
Na ja, geschickt, diplomatisch und liebevoll geht er nicht vor.
Aber er ist die Beziehung mit häufigem Sex eingegangen und findest es logischerweise unfair, dass du die Regeln einfach änderst
Das hat nichts mit Anfangszeit sondern mit unterschiedlicher Libido zu tun. Ich hatte noch genauso viel Sex mit meinem Partner wie am Anfang.
Es ist also dein Problem und du solltest überlegen, wie du es lösen kannst.
inwiefern ist es ihr problem, wenn er mehr sex will? sie sagt nein, akzeptiert er das nicht, wird er entweder zum Straftäter oder trennt sich.
Auch hier: die Libido von euch ist unterschiedlich und dein Partner kennt ja dich von der Anfangszeit und geht davon aus, dass du genauso viel lust hast wie er.
Im Endeffekt ist es ganz einfach. Wenn er sich nicht damit abfinden kann weniger Sex zu haben (und davon gehe ich aus) dann passt ihr einfach von eurer Libido nicht zusammen. Es ist besser, wenn man das frühzeitig einsieht und einen cut macht.
Viele Grüße
Ich glaube da gibt es durchaus Frauen die das mitmachen, du halt nicht. Was auch nicht schlimm ist, passt halt nur nicht. Ich hatte mal einen geliebten, der war auch so drauf, wenn man das Wochenende zusammen verbrachte, klar ging es da vornehmlich um Sex, aber er wollte mehrfach und immer befriedigt werden, für mich war das fast eine Sucht von ihm und ich fand es immens nervig. Wenn er mit Latte da lag und wir eigentlich gute Nacht gesagt haben und er meinte dann nur, ich solle mich doch um ihm kümmern, es wäre ja fast ne Frechheit, wenn ich ihn so stehen lasse. Das meinte der auch nicht witzig. Mit so einem Mann, könnte ich persönlich nicht zusammen sein. Ich mag viel Sex durchaus, den habe ich mit meinem Partner auch. Aber alles ohne Druck. Ich rate dir, dir einen anderen Freund zu suchen, mit diesem hier passt es nicht. Solche diskrepanzen wird man immer wieder ernten auf der Suche nach einem Mann.
Meine Freundin möchte fast jeden Tag Sex, gerne auch mehrfach. Und das geht schon ein paar Jahre so. Finde ich immer noch gut. Wenn ich aber mal keine Lust habe, müde bin oder was auch immer, nehme ich mir auf jeden Fall die Zeit, mit ihr zu kuscheln, sie zu massieren und auch mit der Hand oder oral zu befriedigen. Weil sie meine Freundin ist, ich sie lieb habe, ich weiß, dass sie das mag, ich mich gerne mit ihr beschäftige und das bei uns auch keine Einbahnstraße ist.
Ich verstehe auch nicht, was daran für manche Männer/Frauen so anstrengend ist oder warum sie das nicht machen. Klingt blöd, aber „das kostet doch auch nichts“, ist aber trotzdem jede Menge wert.
Danke. Toll geschrieben und genau so ist es bei uns auch.
Wenn einer von uns mal in Stimmung ist, der andere aber nicht (was Gott sei Dank selten vorkommt), bietet derjenige, der quasi keine Lust hast, gerne an, für "Abhilfe" zu sorgen.
Und dabei fühle ich mich weder unter Druck gesetzt, noch genötigt, noch sonst was und auch mein Mann nicht.
Aber es ist eben der Klassiker und so oft Thema hier bei Urbia.
Entweder es passt, oder es passt nicht.
Da muss man ehrlich zu sich und seinem Partner sein.
Langfristig kann eine Beziehung, wo die Libido so unterschiedlich ausgeprägt ist, nicht funktionieren.